Kraus, Emil – Frauenarzt
Autor: Dr. Walter Mentzel
Published online: 04.06.2024
Keywords: Frauenarzt, Medizingeschichte, Wien
Emil Kraus stammt aus einer Ärztefamilie in Karlsbad (heute: Karlovy Vary/Tschechien) und wurde am 22. Oktober 1873 als Sohn des Mediziners Ignaz Kraus (zirka 1837-20.3.1906) und Pauline, geborene Feigl (?-Mai 1901), geboren. Sein Bruder war der in Prag praktizierende Mediziner Friedrich Kraus (1869-1938). 1906 ehelichte er die in Wien geborene Hilda Rix (1883-1972), mit der er den gemeinsamen Sohn, den Antiquars Hans Peter Kraus (1907-1988), hatte.
Kraus absolvierte sein Studium der Medizin an der Deutschen Universität in Prag und promovierte im Mai 1892 zum Doktor der gesamten Heilkunde.[1] Danach begann er seine medizinische Laufbahn als Assistent an der II. Medizinischen Klinik der Deutschen Universität in Prag. Aus dieser Zeit stammt seine Arbeit aus dem bakteriologischen Laboratorium bei Professor Rudolf von Jaksch (1855-1947) „Ein klinisch-experimenteller Beitrag zur Beeinflussung der Gruber-Widal´schen Reaction durch das Blutserum von Pneumonikern“. Danach erhielt er eine weitere Ausbildung am Pathologischen Institut in Straßburg, wo er „Ueber das Zustandekommen der Krebsmetastasen im Ovarium bei primärem Krebs eines anderen Bauchorgans“ publizierte. Zwischen 1902 und 1907 war Kraus als Frequentant und Assistent an der I. Geburtshilflichen Klinik bei Friedrich Schauta (1849-1919) im Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig. Hier verfasste er u.a. die Arbeiten „Die Bedeutung der Blasenscheidenfisteln in der geburtshilflichen Indikationsstellung“, „Angiom der Placenta“, „Ueber den Suprasymphysären Kreuzschnitt nach Küstner“, „Ueber Wucherungen im Corpusepithel bei Cervixkarzinom“ und „Tubulöse Endothelialgeschwulst im Ovarium“.
Seit 1907 besaß Kraus eine Arztpraxis in Wien Getreidemarkt, die er 1924 nach Wien 2, Praterstraße 16 verlegte. Ab 1912 arbeitete er als Facharzt für Frauenheilkunde in der Bezirkskrankenkasse Floridsdorf der Krankenkasse Wien, Niederösterreich (und ab 1921 dem Burgenland).
Kraus verstarb am 5. September 1927 in Wien. In der Wiener medizinischen Wochenschrift erschien ein von der Ärztin Bianca Bienenfeld (1879-1929) verfasster Nachruf zu Emil Kraus.[2]
Emil Kraus: Todesanzeige, Neue Freie Presse, 7.9.1927, S. 14.
Quellen:
Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 51, 1927, S. 1745.
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
Referenzen:
[1] Prager Abendblatt, 28.5.18902, S. 3.
[2] Wiener medizinische Woch0enschrift, Nr. 51, 1927, S. 1745.
Normdaten (Person): Kraus, Emil: BBL: 43825; GND: 1331500192;
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BBL: 43825 (04.06.2024)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=43825
Letzte Aktualisierung: 2024 06 04