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Literaturhinweis

„1. Weltkrieg & Medizin“: Zum Personal des Feldsanitätsdienstes [4]

Zum Personal des Feldsanitätsdienstes

Dieses gliederte sich in das ärztliche Personal und das Sanitäts-Hilfspersonal. Zu Ersterem gehörten die Militär-, Landwehr- und Landsturmärzte, die das militärärztliche und landwehrärztliche Offizierskorps bildeten. Zum Sanitäts-Hilfspersonal gehörten die Sanitätsunteroffiziere, Blessierten- und Bandagenträger sowie die Abteilungen der Sanitätstruppe bei den Feldsanitätsanstalten.
(siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen
auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 79).

Bei Kriegsbeginn standen etwa 1500 Berufsmilitärärzte des gemeinsamen Heeres, der Marine und beider Landwehren zur Verfügung. Durch das allgemeine Aufgebot Anfang August 1914 wurden fast alle reserve- und landsturmpflichtigen Ärzte einberufen. Obwohl sich viele Militärärzte a. D. freiwillig meldeten, mussten im Laufe des Krieges auf immer ältere Jahrgänge zurückgegriffen werden, auch auf solche, die nie beim Militär gedient hatten und als kriegsuntauglich galten.

Hervorragende Zivilärzte, z. B. berühmte Operateure und Universitätsprofessoren, wurden als Konsiliarärzte verwendet und erhielten ausnahmsweise auch einen höheren Dienstgrad (vom Stabsarzt aufwärts). Auf den Dienstbetrieb durften sie jedoch keinen Einfluss nehmen. (siehe Johann Steiner: Der militärärztliche Dienst des österreichisch-ungarischen Heeres während des Krieges im Hinterland und bei der Armee im Felde. In: Volksgesundheit im Krieg. Wien 1926, Teil I, S.78-107).

Mangelte es im Laufe des Krieges immer wieder an Ärzten in der k. u. k. Armee, so fehlte es nicht an Apothekern. Diese wurden nicht nur fachlich, sondern auch im administrativen Dienst in der Sanität eingesetzt. Über die Militärpharmazie im Ersten Weltkrieg lesen sie bitte Thomas Rehor: Mörser und Pastillen. Die k.u.k. Militärpharmazie im Ersten Weltkrieg
–>http://othes.univie.ac.at/13770/1/2011-03-16_8700094.pdf

Das Gros des Hilfspersonals in den militärischen Sanitätsanstalten hatte jedoch die Sanitätstruppe zur Verfügung zu stellen. Als deren Ergänzungskörper bestanden die Sanitäts-Stammabteilungen, und zwar bei jedem Garnisonsspital eine.

Als im Laufe des Krieges auch hier immer weniger geeignete Soldaten zur Verfügung standen, sah sich die Heeresverwaltung genötigt, das Pflegerinnenwesen mehr und mehr auszugestalten. Dabei wurden im Sanitätsdienst auch Krankenpflegerinnen eingesetzt, die das österreichische und ungarische Rote Kreuz nach Bildung von Zentralevidenzstellen an die Armee vermittelte.

Zum Thema Frauen als Krankenpflegerinnen lesen sie bitte Franziska Salm-Reifferscheidt: Frauen in der Kriegskrankenpflege im Ersten Weltkrieg am Beispiel der Rotkreuzschwester Marianne Jarka
–>http://othes.univie.ac.at/8208/1/2010-01-13_0104971.pdf

Kommandant des Feldspitals 2/14 war Dr. Kasimir Lukas Budzynski.

Als Sohn eines Gutsverwalters am 5. Jänner 1873 in Pilzno/Polen geboren trat er im April 1895 in die Armee ein. Er verpflichtete sich zu einer zehnjährigen Dienstleistung und bekam vom Militär ein Stipendium für sein Medizinstudium in Krakau, wo er am 29. Juli 1899 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. Von 1900-1901 besuchte er als außerordentlicher Hörer die k. u. k. militärärztliche Applicationsschule [eine 1890 in Wien errichtete Bildungsanstalt, die den Aspiranten des militärärztlichen Korps die für ihre besondere Berufstätigkeit im Frieden und im Krieg erforderliche theoretische und praktische Ausbildung geben und deren an der Universität erworbene sachlichen Kenntnisse erweitern soll] und diente in den folgenden Jahren bis zu seiner
Versetzung in den Reservestand 1906 in mehreren Armeespitälern in Siebenbürgen und zuletzt in Krakau.

In seiner militärischen Beurteilung steht: „Besitzt entsprechende administrative Kenntnisse, kennt den Sanitätsdienst genügend, eignet sich zur selbstständigen Leitung des Sanitätsdienstes bei einem Truppenkörper und lässt die Befähigung zur Kommandoführung in einem Truppenspitale erhoffen.“

Bei Kriegsbeginn 1914 war sein standeszuständiger Truppenkörper das Garnisonsspital Nr. 10 in Innsbruck. Ende August 1918 wurde er zum Kommandanten des Reservespitales im Meierhof Dęblin/Polen (im K. u. K. Militärgeneralgouvernement Lublin
–>http://de.wikipedia.org/wiki/Generalgouvernement_Lublin) ernannt.

Zum Sanitätswesen der k. u. k. Armee (Dienstgrade der Ärzte, etc.) –>http://de.wikipedia.org
Über die Tätigkeit der Feldgeistlichen siehe auch einen zeitgenössischen Artikel aus dem Jahre 1917: Das Wirken der Feldgeistlichkeit bei der Armee im Felde –>http://anno.onb.ac.at

Reinhard Mundschütz


Erster von rechts: Regimentsarzt 2. Klasse Kasimir Lukas Budzynski


Rechts am Tisch: Der Feldkurat des Feldspitals


Dritter von links: Regimentsarzt 2. Klasse Kasimir Lukas Budzynski

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Dr. Reinhard Mundschuetz. Alle Rechte vorbehalten.

„1. Weltkrieg & Medizin“: Das Feldspital unterwegs! – Eindrücke [3]

Das Feldspital unterwegs! – Eindrücke

Wie oft Feldspitäler ihren Standort ändern mussten,
dokumentieren zwei Artikel, die zu Beginn des Jahres 1915
in der Zeitschrift „Der Militärarzt“ erschienen sind:

Hermann Kaposi: Über die Etablierungen des k. u. k. Feldspitales Nr. 4/2 –>LINK

Hermann Barrenscheen: Unsere bisherigen Eindrücke und Erfahren im k. u. k. Feldspital Nr. 4/2 –>LINK

Fotos: Begegnung mit deutschen Soldaten

Fotos: Begegnung mit russischen Kriegsgefangenen


Reinhard Mundschütz

Zur Geschichte des Feldspitals Nr. 2/14 und des Militärsanitätswesens der k. u. k. Armee in Galizien 1914 – 1916

– Fotografische Momentaufnahmen eines Offiziers.

Feldspitäler waren Teil der mobilen Sanitätsanstalten in der k. u. k. Armee und hatten die Aufgabe, den verwundeten und erkrankten Soldaten eine erste spitalsgemäße Pflege angedeihen zu lassen.

Zu Beginn des Krieges wurden ungefähr 160 Feldspitäler aufgestellt, von denen insgesamt 15 später wieder aufgelassen und 5 in Kriegsgefangenschaft gerieten (siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45).

Der „Schematismus für das k. u. k. Heer“ aus dem Jahre 1914 gibt Auskunft über deren personelle und materielle Ausstattung:

Feldspitäler für 200 Kranke [Notbelag 300].

Kommandant: 1 Stabs- oder Regimentsarzt (beritten), sonstiges Personal: 2 Ärzte, 1 Geistlicher, 1 Rechnungsführer, 1 Medikamentenbeamter, dann eine Feldsanitätsabteilung.

Gliederung:

Spital:

8 vierspännige Sanitätspackwagen,

1 vierspänniger Rüstwagen,

1 zweispänniger Beiwagen,

1 vierspänniger Deckelwagen,

1 zweispännige Feldküche,

1 zweispänniger Personenwagen,

5 zweispännige Verpflegswagen (vom Lande, [d. h. requiriert]).

Blessiertenwagenstaffel: 5 zweispännige Blessiertenwagen.

Grundsätzlich werden für jede Infanterietruppendivisonen [Durchschnittliche Stärke 16.000 Mann.] 3 Feldspitäler gerechnet

Die „Etablierung“ eines Feldspitals im Krieg spielte sich folgendermaßen ab:

Feldspitäler hatten sich nach dem Befehl des Korps- oder Divisionskommandos, dem sie unterstellt waren, in oder nach den Aufstellungsorten der Divisions-Sanitätsanstalten zu etablieren, und zwar zumeist erst dann, wenn auf einen günstigen Gefechtsausgang gerechnet werden konnte. Die Etablierungsorte wurden schon bei Beginn des Gefechtes durch die Korps-(Kolonnen) Sanitätschefs erkundet. Nach Erhalt des Etablierungsbefehls ritt der Feldspitalskommandant zur Ermittlung von Gebäuden, Aufbringung und Sicherstellung von Material und Bettstellen aus. Ein Feldspital enthielt, wenn alles planmäßig verlief, ein Aufnahmezimmer, ein ärztliches Inspektionszimmer, einen Operationsraum, Räume für Verwundete und Isolierräume für Infektionskranke und –verdächtige (siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45).

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„1. Weltkrieg & Medizin“: Zur Geschichte des Feldspitals Nr. 2/14 und des Militärsanitätswesens der k. u. k. Armee in Galizien 1914 – 1916 [2]

Zur Geschichte des Feldspitals Nr. 2/14 und des Militärsanitätswesens der k. u. k. Armee in Galizien 1914 – 1916

– Fotografische Momentaufnahmen eines Offiziers.

Feldspitäler waren Teil der mobilen Sanitätsanstalten in der k. u. k. Armee und hatten die Aufgabe, den verwundeten und erkrankten Soldaten eine erste spitalsgemäße Pflege angedeihen zu lassen.

Zu Beginn des Krieges wurden ungefähr 160 Feldspitäler aufgestellt, von denen insgesamt 15 später wieder aufgelassen und 5 in Kriegsgefangenschaft gerieten.
s. Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel.
Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45.

Der „Schematismus für das k. u. k. Heer“ aus dem Jahre 1914 gibt Auskunft über deren personelle und materielle Ausstattung:

Feldspitäler für 200 Kranke [Notbelag 300].

Kommandant: 1 Stabs- oder Regimentsarzt (beritten), sonstiges Personal: 2 Ärzte, 1 Geistlicher, 1 Rechnungsführer, 1 Medikamentenbeamter, dann eine Feldsanitätsabteilung.

Gliederung:

Spital:

8 vierspännige Sanitätspackwagen,

1 vierspänniger Rüstwagen,

1 zweispänniger Beiwagen,

1 vierspänniger Deckelwagen,

1 zweispännige Feldküche,

1 zweispänniger Personenwagen,

5 zweispännige Verpflegswagen (vom Lande, [d. h. requiriert]).

Blessiertenwagenstaffel: 5 zweispännige Blessiertenwagen.

Grundsätzlich werden für jede Infanterietruppendivison [Durchschnittliche Stärke 16.000 Mann.] 3 Feldspitäler gerechnet

Die „Etablierung“ eines Feldspitals im Krieg spielte sich folgendermaßen ab:

Feldspitäler hatten sich nach dem Befehl des Korps- oder Divisionskommandos, dem sie unterstellt waren, in oder nach den Aufstellungsorten der Divisions-Sanitätsanstalten zu etablieren, und zwar zumeist erst dann, wenn auf einen günstigen Gefechtsausgang gerechnet werden konnte. Die Etablierungsorte wurden schon bei Beginn des Gefechtes durch die Korps-(Kolonnen) Sanitätschefs erkundet. Nach Erhalt des Etablierungsbefehls ritt der Feldspitalskommandant zur Ermittlung von Gebäuden, Aufbringung und Sicherstellung von Material und Bettstellen aus. Ein Feldspital enthielt, wenn alles planmäßig verlief, ein Aufnahmezimmer, ein ärztliches Inspektionszimmer, einen Operationsraum, Räume für Verwundete und Isolierräume für Infektionskranke und –verdächtige (siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45).

Im Van Swieten Blog werden in wöchentlicher Abfolge bis Anfang Oktober 2014 ausgewählte fotografische Aufnahmen aus einem Album mit 218 Fotos eines unbekannten Offiziers der k. u. k. Armee gezeigt.

Ausschließlich am nordöstlichen Kriegsschauplatz gegen Russland eingesetzt bietet dieser uns durch seine Aufnahmen einen tieferen Einblick in die Organisation und den Betrieb eines solchen Spitals, darüber hinaus des Sanitätsbetriebes in der k- u.- k Armee. Das Spektrum seiner Schnappschüsse reicht dabei vom Transport der Verwundeten von der Front zum Feldspital und deren Abtransport mit Eisenbahn und Schiff ins Hinterland bis zu Bildern von Soldaten mit schweren Kopfverletzungen, von Operationen und Operierten und deren Betreuung in den Krankenzimmern. Darüber hinaus hält er auch den Bau zusätzlicher Krankenbaracken und den Betrieb von fahrbaren Desinfektionsapparaten im Bild fest. Zahlreiche Fotos aus dem Alltagsleben im Spitalsbetrieb als auch einige Gruppenaufnahmen, auf denen das Personal abgebildet ist, ergänzen seine Fotosammlung.
Oft sieht man auch Schnappschüsse, die das Feldspital „in Bewegung“ zu seinem jeweils neuen Einsatzort zeigen, darunter etwa Abbildungen von zerstörten Dörfern, Überquerungen von Flüssen über Behelfsbrücken und Begegnungen mit deutschen Soldaten und gefangenen Russen.

Zum militärischen Sanitätswesen lesen Sie bitte:

Der Sanitätsdienst im Felde IN: Der Militärarzt v. 15. Jänner 1916
http://anno.onb.ac.at

Salomon Kirchenberger:
http://www.biographien.ac.at

Reinhard Mundschütz

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Most Wanted Books

In der Buchausstellung Juli 2014 wurde folgendes Buch am meisten vorgemerkt
 

Böhme, Gernot [Hrsg.]: Pflegenotstand: der humane Rest / Gernot Böhme (Hg.). – Bielefeld : Aisthesis, 2013. – 156 S. . – 978-3-8498-1009-2 Pb. : EUR 20.35 (AT)

Inhalt:
Der in unserem Gesundheitssystem zu beklagende Pflegenotstand wird in der öffentlichen Diskussion zumeist als Fachkräftemangel wahrgenommen. Doch sollte in diesem Zusammenhang betont werden, dass die Pflege unter dem Druck von Kostendämpfung, Rationalisierung und Professionalisierung menschlich ärmer wird. Wie auch immer politisch dem Pflegenotstand begegnet wird, zu konstatieren bleibt stets ein humaner Rest. Die Grundthese dieses Buches besagt, dass das eigentliche Problem des Pflegenotstands in dem Mangel an menschlicher Zuwendung besteht. Unter den gegebenen Umständen kann die humane Zuwendung nicht allein Sache der professionellen Pflege bleiben; vielmehr muss sie als ein eigener Bereich, eine eigene Aufgabe begriffen werden: Sie muss von Menschen übernommen werden, die eine andere Einstellung, einen anderen Hintergrund, aber vor allem ein anderes Zeitbudget haben als die professionell Pflegenden. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die sowohl die aktuelle Situation kritisch hinterfragen, konkret von der praktischen Tätigkeit berichten als auch handlungsorientierte Ansätze für die Zukunft bieten.

Autor:
Gernot Böhme, Prof. Dr., geb. 1937; Studium der Mathematik, Physik, Philosophie; Wiss. Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, Starnberg 1970-77, 1977-2002 Professor für Philosophie an der TU Darmstadt, 1997-2001 Sprecher des Graduiertenkollegs Technisierung und Gesellschaft. Seit 2005 Direktor des Instituts für Praxis der Philosophie.

Neue Deutsche Biographie (NDB): Lexikonartikel über Dr. Leopold Schrötter ( 5.2.1837-20.4.1908 )

Dr. Leopold Schrötter

Leben:

“ Schrötter besuchte 1846-48 das Gymnasium am Schottenstift

und 1848/49 das Piaristengymnasium in Wien, danach die

Akademischen Gymnasien in Graz (1849–52) und Wien|(1852-55)

und studierte anschließend an der Univ. Wien Medizin,

wo er u. a. Vorlesungen von →Joseph Hyrtl (1810–94),

Ernst Wilhelm v. Brücke (1810–92), Carl v. Rokitansky (1804–78),

Joseph Skoda (1805–81) und →Franz Schuh (1804–65) besuchte.

1861 wurde er zum Dr. med. et chir. promoviert. 1861-63 war

er Operationszögling an der II. Chirurgischen Klinik des

Allgemeinen Krankenhauses

…“ weiterlesen->

NDB-Artikel

Autor:
Mag. Bruno Bauer
Leiter der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
A-1097 Wien, Währinger Gürtel 18-20
T: +43 1 40160 26100
E: bruno.bauer@meduniwien.ac.at
W: http://ub.meduniwien.ac.at

Neue Deutsche Biographie (NDB)
Die von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
herausgegebene Neue Deutsche Biographie (NDB) informiert in knappen, wissenschaftlich
fundierten Lexikonartikeln über verstorbene Persönlichkeiten, die durch ihre Leistungen
politische, ökonomische, soziale, wissenschaftliche, technische oder künstlerische
Entwicklungen wesentlich beeinflußt haben. Für den deutschen Sprach- und Kulturraum gilt
die NDB mit ihren von Experten namentlich gezeichneten Originalbeiträgen seit Jahrzehnten
als das maßgebliche biographische Lexikon.

100 Jahre 1. Weltkrieg: Neue Blogserie: „1. Weltkrieg & Medizin“ [1]

Medizin und Erster Weltkrieg im Spiegel der medizinhistorischen Bibliotheksbestände an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien

Die Universitätsbibliothek startet heute, 100 Jahre nach Beginn des 1. Weltkrieges im Van Swieten Blog mit der neue Sonderblogserie zum Thema „1. Weltkrieg & Medizin“. Von August 2014 bis November 2018 wird regelmäßig eine Auswahl zeitgenössischer Publikationen aus den historischen Bibliotheksbeständen der Zweigbibliothek der Geschichte der Medizin und anderer Quellen privater Provenienz zum Thema „Medizin und Erster Weltkrieg“ vorgestellt.

Der Erste Weltkrieg wirkte sich auf dem publizistischen Felde der Medizin von Kriegsbeginn bis weit in die 1920er und 1930er Jahre hinein in Form von umfangreichen Monografien und wissenschaftlichen Aufsätzen und Artikeln in Fachzeitschriften aus und schloss alle medizinischen Fachdisziplinen ein. Die wissenschaftliche Medizin und das militärische Sanitätswesen waren im Ersten Weltkrieg eminenter Bestandteil eines erstmals „industriell“ geführten Krieges, sie waren eine wesentliche Ressource zur Aufrechterhaltung der militärischen Kriegsführung und stellten medizinische Einrichtungen wie auch das medizinische Personal vor enorme Herausforderungen. Die medizinische Versorgung des Heeres und der Zivilbevölkerung war seit Kriegsbeginn prekär und erodierte zunehmend mit der Fortdauer des Krieges. Der eklatante Ärztemangel an der Front, der auch im Hinterland zunehmend spürbar die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung bedrohte, die geringe Leistungsfähigkeit der Feld-, Garnisons- und Reservespitäler aufgrund der massiven Zunahme der Verwundeten und deren Wiedereingliederung in den militärischen Dienst gehörten zu den zentralen Problemfeldern und waren Beleg der Radikalisierung des Krieges und der Medizin. Darüber hinaus waren die massiven Auswirkungen der Kriegstechnik und deren Vernichtungspotential auf das Leben der Menschen, die dadurch hervorgerufenen psychischen Folgen, die zunehmende Ernährungskrise, oder die Folgen des Ausbruches von Seuchen Gegenstand medizinärztlicher und medizinwissenschaftlicher Erörterungen und Forschungen. Sie spiegeln sich heute fast ausschließlich nur mehr in der zeitgenössischen Literatur wieder.

Die Auswahl der Texte aus der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin stammt aus den historischen Beständen der Bibliothek des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin, der Josephinischen Bibliothek, der Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte, aus der Reihe der historischen Sonderdrucke (Separata-Sammlung) sowie der Bibliothek des Neurologischen Institutes („Obersteiner-Bibliothek“). Die zur Verfügung gestellten Fotos stammen aus privater Quelle.

Die an diesen Standorten über mehr als einhundert Jahren gewachsenen Bibliotheksbestände enthalten einen publizistisch reichhaltigen Fundus zum Thema Krieg und Medizin. Dieser Umstand ist das Resultat einer zwischen dem Militär und der medizinwissenschaftlichen Forschungen über Jahrzehnte gewachsenen Konvergenz, die sich im Ausbildungskanon angehender Militärärzte sowie in den Karriereverläufen von Generationen von Medizinern und Medizinerinnen im Rahmen des militärärztlichen Sanitätswesens ausdrückte: Am frühsten institutionell sichtbar durch die im Zuge der Reorganisation und Zentralisation des österreichischen Militärsanitätswesen 1785 errichtete „medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie“, – am heutigen Standort des Josephinum – die mit Unterbrechung zwischen 1848 und 1852 bis 1874 als Ausbildungsstätte für Militärärzte diente.

Die Zusammenarbeit medizinischer und militärischer Interessen im Sanitätswesen und in der medizinischen Forschung besaß darüber hinaus durch die Kriege von 1848 und 1859 in Italien, 1866 gegen Italien und Preußen, und durch den zweiten Balkankrieg 1912/13 eine jahrzehntelange enge Tradition. Am sichtbarsten bildete sich diese Verzahnung publizistisch in der Zeitschrift „Der Militärarzt – Zeitschrift für das gesamte Sanitätswesen der Armee“ ab, die seit 1867 (bis 1871 mit dem Untertitel: „Internationales Organ für das gesamte Sanitätswesen der Armeen“) existierte und von 1871 bis 1918 als Beilage der Zeitschrift „Wiener Medizinische Wochenschrift“ herausgegeben wurde.
Walter Mentzel

„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge

Bildnachweis:
Dr. Reinhard Mundschuetz. Alle Rechte vorbehalten.

KINDERBUCHAUSSTELLUNG zum Thema MEDIZIN

Kinderbuchausstellung1

Die Universitätsbibliothek beteiligt sich heuer an der Kinderuni

mit den Lehrveranstaltungen:

1. Wie kann ich Heilkräuter und Blumen nach der Natur zeichnen?

2. Wie sieht der Körper innen aus?

Zusätzlich wird im Lesesaal eine Kinderbuchausstellung zum

Thema Medizin präsentiert.

Die Buchausstellung findet bis 20.08.14 statt.

Wir laden Sie ein, in den Büchern

zu schmökern und diese nach Ende

der Ausstellung zu entlehnen.

KINDERBÜCHER-LINK–>

Most Wanted Books

In der Buchausstellung Juni 2014 wurde folgendes Buch am meisten vorgemerkt
 

Hofmann, Arne, 1953- [Hrsg.]: EMDR : Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen / Arne Hofmann. – 5., vollst. überarb. u. erw. Aufl. . – Stuttgart : Thieme, 2014. – 268 S. . – 978-3-13-118245-6, EUR 51.40 (AT)

Anschauliche und detaillierte Beschreibung
– Kurze Einführung in die Grundlagen der EMDR
– Ausführliche Beschreibung der Behandlungstechniken
– Fallbeispiele verdeutlichen die Behandlungserfolge bei zahlreichen Krankheitsbildern
– Grafische Darstellungen veranschaulichen die Zusammenhänge

Neu in der 5. Auflage
– Alle Kapitel wurden überarbeitet und ergänzt mit den neuesten Erkenntnissen und Entwicklungen
– Neurobiologisch fundierte und praxisnahe Beschreibung des Krankheitsmodells (AIP-Modell)
– Behandlung von Störungen, verursacht durch pathogene Erinnerungen (Depressionen, Angststörungen)
– Einzigartige Sammlung von Innovationen bei der EMDR-Behandlung (4-Felder-Technik, Arbeit mit Überzeugungssystemen, umgedrehtes Protokoll)
– Aktualisierung der Risiken und Nebenwirkungen der EMDR-Methode
– 30 neue Patientenberichte erläutern grundlegende Strategien der EMDR-Behandlung
OPAC_LINK–>

Juli`14: Neuerwerbungen

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Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante

Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Juli im Lesesaal präsentiert.

Alle Neuerwerbungen ab Juli 2014: OPAC–>LINK

Die ersten 10 Treffer im OPAC:
Person Titel / Band Jahr Exemplar

1 Adams, Hans Anton, 1950- [Hrsg.] Patientenversorgung im Großschadens- und Katastrophenfall 2014 UBMed-100( 1/ 0)

2 Aigner, Martin Psychopathologie 8567 2014 UBMed-100( 1/ 0)

3 Angerer, Peter [Hrsg.] Psychische und psychosomatische Gesundheit in der Arbeit 2014 UBMed-100( 1/ 0)

4 Bachmair, Andreas Leitfaden zur Impfentscheidung 2014 UBMed-100( 1/ 1)

5 Barkai, Edi [Hrsg.] Odor memory and perception 208 2014 UBMed-100( 1/ 0)

6 Barre, Kirsten Evidence-based Nursing in der pflegedidaktischen Vermittlung 2014 UBMed-100( 1/ 0)

7 Bewley, Susan [Hrsg.] ABC of domestic and sexual violence 2014 UBMed-100( 1/ 0)

8 Bischoff, Christian, 1958- [Hrsg.] EMG NLG 2014 UBMed-100( 1/ 0)

9 Block, Berthold, 1958- Der Sono-Trainer 2014 UBMed-100( 3/ 0)

10 Brockmann-Bauser, Meike Praktische Stimmdiagnostik 2014 UBMed-100( 1/ 0)

Publikation MedUni Wien-Mitarbeiter: Ultrasound of the abdomen

Folgendes aktuelle Buch hat die Universitätsbibliothek neu aufgenommen:

Sachs, Alexander, 1984-: Ultrasound of the abdomen / ed. by Alexander Sachs. – 1. engl. ed. . – [Horn] : Univ. Publ. 3.0, 2013. – 50 S. . – 978-3-9503296-8-1 kart. : EUR 15,90

Radiodiagnostik

Vorwort:
Der Ultraschall ist in der Medizin eine der wesentlichen Bildgebungen unserer Zeit und wird bei gekonnter Handhabung in zahlreichen klinischen Fächern sinnvoll eingesetzt. Sie ergänzt in vielen Kontexten praktisch die körperliche Untersuchung. Ob in der Inneren Medizin, der Chirurgie oder der Notfallmedizin – die Bildgebung des Abdomens kann mittels Ultraschall effizient, schnell und ohne Strahlenbelastung am Krankenbett durchgeführt werden. Für den sinnvollen Einsatz der Technik ist eine Verbindung von anatomischen und funktionellen Kenntnissen mit der praktischen Fertigkeit der sachgerechten Durchführung zu verbinden. Dabei spielt auch die angemessene Kommunikation mit dem Patienten zur Unterstützung der Untersuchungsdurchführung und bei der Erläuterung der Befunde eine wichtige Rolle. Der Ultraschall kann und sollte bereits im Studium im Hinblick auf Indikation und Limitation der Technik erlernt und in seiner Anwendung in Kombination mit Anatomie und Klinik geübt und kritisch diskutiert werden. Für den erfolgreichen Start braucht es dazu nicht nur viel Praxis am Gerät, sondern auch eine gute Grundlage an Informationen bezüglich der Handhabung, wichtigsten Gerätefunktionen und Übertragung des Schnittbildes vom Körper auf den Monitor. Das Verständnis und durchdachte Durcharbeiten der Standardschnitte am gesunden Abdomen ist ein nächster wichtiger Schritt, um bereits im Studium das Verständnis für eine erfolgreiche Diagnostik zu schaffen. Alexander Sachs vermittelt genau diese Inhalte mit dem vorliegenden Studentencoach „Ultraschall Abdomen“ prägnant, übersichtlich und mit fokussierten Erklärungen. Seine praktische Erfahrung aus über vier Jahren als Tutor und Leiter des Projekts „Sono4You“ und damit die Nähe zu Studentinnen und Studenten unterschiedlicher Jahrgänge geben ihm die notwendige Expertise für dieses Buch. Kerninhalte zum besseren Verständnis der Ultraschalltechnik des Abdomens werden in studentenfreundlicher Sprache vermittelt, unterlegt mit aussagekräftigen Ultraschall Abbildungen an einem der modernsten Geräte. Der Autor begleitet den Studenten prägnant bei seinen ersten Schritten am Ultraschallgerät. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Motivation beim Erlernen der Grundfertigkeiten für den Ultraschall des Abdomens als Beginn eines lebenslangen Lernprozesses. Ebenso freue ich mich über die Motivation und Leidenschaft eines solch jungen Buchautors, diese Grundfertigkeit für die studentischer Ausbildung kompetent aufzubereiten und zu vermitteln. München, im Oktober 2012 Prof. Dr. Martin Fischer, MME (Bern)
Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin
Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München