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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [64]: Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ueber die Behandlung des grauen Staares an der ophthalmologischen Klinik der Josephs-Akademie. Inaugural-Dissertation. Wien. 1844.

Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ueber die Behandlung des grauen Staares an der ophthalmologischen Klinik der Josephs-Akademie. Inaugural-Dissertation. Wien: Gedruckt bei Carl Ueberreuter 1844.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D4917]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at

 Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Eduard Jaeger von Jaxtthal. Josephinum, Medizinische Universität Wien, MUW-FO-IR-002217-0002

Eduard Jaeger von Jaxtthal (*25.06.1818 Wien, gest. 05.07.1884 Wien), dessen Geburtstag sich am 25. Juni 2018 zum 200sten Mal jährt, stammte aus einer Wiener Ophthalmologendynastie. Sein Großvater mütterlicherseits war Georg Josef Beer (1763-1821) – der Begründer der weltweit ersten Universitäts-Augenklinik, die 1812 in Wien eröffnet wurde. Sein Vater war der bekannte Wiener Ophthalmologe Friedrich Jäger von Jaxtthal (1784-1871). Eduard Jaeger von Jaxtthal studierte an der medizinisch-chirurgischen Josefs-Akademie, an der sein Vater seit 1825 Professor für Ophthalmologie war, Medizin und promovierte hier 1844 mit einer augenheilkundlichen Schrift: „Ueber die Behandlung des grauen Staares an der ophthalmologischen Klinik der Josephs-Akademie.“

Abb. 2    Titelblatt: Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ueber die Behandlung des grauen Stares […]. Wien: 1844.

Schon seit 1841 hatte sich Eduard Jaeger von Jaxtthal an der Privatklinik seines Vaters mit Staroperationen beschäftigt und sich wegen seiner manuellen Geschicklichkeit frühzeitig großes Ansehen als Kataraktchirurg erworben. 1853 habilitierte er sich an der Universität Wien im Fach Augenheilkunde. Seine Habilitationsschrift erschien 1854 als Buch, das seinem Freund, dem berühmten Berliner Ophthalmologen Albrecht von Graefe, gewidmet ist:

Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ueber Staar und Staaroperationen nebst anderen Beobachtungen und Erfahrungen aus seines Vaters Dr. Friedrich Jaeger, k.k. Professors etc. etc. und aus der eigenen ophthalmologischen Praxis. Mit 10 lithographierten Tafeln. Wien: Verlag von L. W. Seidel 1854.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 28969]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8590305&pos=0&phys=#

„Darin beschrieb Jaeger als von ihm selbst konstruiertes neues Instrument einen Ophthalmostat zur sicheren Fixierung des Auges durch zwei kleine zusammengefügte Pinzetten beim Sehnenschnitt. Weiters gab er eine Augenpinzette an, die mit einem verschiebbaren Röhrchen zum Entfernen dünnhäutiger, zäher Starmassen verbunden war. Hervorzuheben ist seine technischen Modifizierung des nur drei Jahre zuvor von Hermann von Helmholtz (1821-1894) erfundenen Augenspiegels, wodurch Jaeger die praktikablere Untersuchung des Augenhintergrundes im aufrechten Bild ermöglichte.“[1]

Abb. 3    Tafel II [Augenspiegel]: Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ueber Staar und Staaroperationen […]. Wien: 1854.

Weiters waren in diesem Werk erstmals Jaegers Schrift-Skalen, bestehend aus 20 Leseproben mit normiert ansteigender Schriftgröße als Anhang beigefügt, die noch heute zur Prüfung der Sehschärfe verwendet werden. Ebenfalls 1855 veröffentlichte er die „Beiträge zur Pathologie des Auges“, die 1870 nochmals aufgelegt wurden. „Mit minuziöser Genauigkeit beschrieb er darin seine neuen Entdeckungen und bildete sie in einer natürlichen Schönheit ab, die im 19. Jahrhundert nicht mehr erreicht wurde: die atrophische Aushöhlung des Sehnerven, dessen bläuliche Färbung, die Doppelrandigkeit der Nervenfasern, die abnorme Verteilung der Netzhautgefäße, die Veränderungen bei Diabetes mellitus u.s.w.“[2]

Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Beiträge zur Pathologie des Auges. Mit Abbildungen im Farbendruck. Wien: Aus der Kaiserlich-Königlichen Hof- und Staatsdruckerei 1855.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: I45626]

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Abb. 4    Tafel II: Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Beiträge zur Pathologie des Auges […]. Wien: 1855.

Abb. 5    Tafel VI: Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Beiträge zur Pathologie des Auges […]. Wien: 1855.

Eduard Jaeger von Jaxtthal wurde 1856 zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien ernannt und erhielt im Jahr 1857 eine eigene Augenabteilung im Allgemeinen Krankenhaus. 1869 stellte er sein monumentales Hauptwerk fertig:

Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ophthalmologischer Hand-Atlas. Wien: Druck und Verlag der K.K. Hof- und Staatsdruckerei 1869.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Reuter Bibliothek, Sign.: RB-905]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at

Welcher Aufwand für die Darstellungen dabei betrieben wurde erläutert der Autor selbst im Vorwort: „Mit welcher Genauigkeit ich bei der Herstellung der Bilder vorging, ist allein schon aus dem zu entnehmen, dass ich in jedem einzelnen Falle zuerst eine Entwurf vom aufrechten und vom umgekehrten Spiegelbilde aus führte, um durch sich ergebende Differenzen auf einzelne Fehler aufmerksam zu werden, sowie dass ich grossentheils allein zur Anfertigung der dem Bilde zu Grunde gelegten Handzeichnung (d. i. zum Abzeichnen des Objectes, nicht zur Ausführung des Bildes) 20 bis 30, selbst 40 bis 50 und mehr Sitzungen zu 2 bis 3 Stunden und darüber für jeden einzelnen Fall benöthigte.“[3]

Abb. 6    Tafel XXIV: Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ophthalmologischer Hand-Atlas. Wien: 1869.

Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Eduard Jaeger von Jaxtthal 1883, als er erster Ordinarius und Vorstand der neugeschaffenen zweiten Universitäts-Augenklinik wurde. Er stand dieser Klinik allerdings nur etwas mehr als ein Jahr vor. Eduard Jaeger von Jaxtthal starb am 5. Juli 1884 nach langer, schwerer Krankheit.

Quellen:

Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Die Gründung der II. Universitätsaugenklinik in Wien 1883 und ihr erster Vorstand Eduard Jaeger von Jaxtthal 1883-1884. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 296-302.

Runge, Paul E.: Eduard Jaeger’s test-types (Schrift-Scalen) and the historical development of vision tests. O.O.: [Selbstverlag] [2000].

Sablik, Karl: Eduard Jaeger von Jaxtthal (1818-1884). In: Arzt, Presse, Medizin (52) 1978. S. 6-8.

[1] Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Die Gründung der II. Universitätsaugenklinik in Wien 1883 und ihr erster Vorstand Eduard Jaeger von Jaxtthal 1883-1884. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 297.

[2] Sablik, Karl: Eduard Jaeger von Jaxtthal (1818-1884). In: Arzt, Presse, Medizin (52) 1978. S. 7.

[3] Jaeger, Eduard von Jaxtthal: Ophthalmologischer Hand-Atlas. Wien: Druck und Verlag der K.K. Hof- und Staatsdruckerei 1869. S. V.

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [55]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.9 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.9 – Ärztinnen und Ärzte

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

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ŘEHAK, Adalbert

Geboren am 15. Februar 1870 in Prag, studierte er an der böhmischen Universität in Prag Medizin und promovierte hier am 14. Juni 1895. In der Folge ließ er sich in den Fächern Innere Medizin und Augenheilkunde ausbilden.

Er war im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 vom 30. Mai 1915 bis Kriegsende in der 1. Abteilung/Sektion tätig.

ŘEHAK, Jaroslaus

Geboren am 14. April 1883 in Horschitz https://de.wikipedia.org/wiki/Ho%C5%99ice_v_Podkrkono%C5%A1%C3%AD,

Als Sohn eines Kaufmannes absolvierte er sein Medizinstudium an der medizinischen Fakultät der böhmischen Universität in Prag und promovierte hier am 25. Mai 1908.

Vom 1. Juni 1908 bis 30. September 1910 arbeitete er als Sekundärarzt des Allgemeinen Krankenhauses in Böhmisch-Brod https://de.wikipedia.org/wiki/%C4%8Cesk%C3%BD_Brod.

Seine militärische Karriere vor dem Krieg:

1.4.1905 – 30.9.1905: Infanterieregiment Nr. 7 in Graz

1.10.1910 – 1.11.1910: Garnisonspital Nr. 13 in Theresienstadt

1.11.1910 – 31.3.1911: Garnisonspital Nr. 11 in Prag

— eingerückt zur ausnahmsweisen aktiven Dienstleistung am 6. Jänner 1913 bis 28. Februar 1913: im Marodenhaus in Budva  https://de.wikipedia.org/wiki/Budva

— Ende April 1913 in den Reservestand versetzt.

Im Ersten Weltkrieg:

— von 27. Juli 1914 als Angehöriger des  Infanterieregiments I/98 bis 27. November 1915 im

    „Vormarsch nach Serbien, Stellungskrieg in Italien (Isonzofront)

— am 27. November 1915 „krankheitshalber abgegangen“ nach Prag, bis 15. Mai 1916 behandelt im Garnisonspital Nr. 11 in Prag

— Ende Juni 1916 superarbitriert (für dienstuntauglich befunden) bis März 1917

— von 6. März 1917 bis 15. Juni 1917 zugeteilt dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz,  eingeteilt bei der 5. Abteilung/Sektion bis April 1918, hierauf wieder beurlaubt

— von 1. Mai 1918 bis 12. September 1918 dem Kriegsgefangenenlager in Brüx https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Tschechien) als Lagerarzt zugeteilt.

REIß(SS), Rudolf

Geboren am 13. August 1870 in Jungbunzlau https://de.wikipedia.org/wiki/Mlad%C3%A1_Boleslav.

Nach seinem Medizinstudium spezialisierte er sich auf dem Gebiet der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde.

Vom 1. Jänner 1901 an war er Assistent von Dr. Ferdinand Alt (dieser wurde im Jahre 1867 in Wien geboren, studierte in Wien und promovierte im Jahre 1893. Er habilitierte sich 1899, und im Jahre 1900 wurde ihm neben der Ohrenambulanz der Rudolfstiftung auch die Leitung der Ohrenambulanz im Wiedner Spital in Wien anvertraut. Er verstarb am 6. Jänner 1923), der kurz zuvor das Ambulatorium für Ohren- und Kehlkopfkrankheiten im Krankenhaus Rudolfstiftung in Wien in Betrieb genommen hatte.

Zu Ferdinand Alt siehe noch:

PDF–>

Reiss wurde kurz nach Kriegsbeginn, am 11. August 1914, als Vertragsarzt im Krankenhaus Rudolfstiftung angestellt.

Eine Bewerbung Anfang Juli 1916 um die Chefarztstelle an der Ohrenabteilung im Reservespital Belgrad scheiterte.

Dafür wurde er am 5. August 1916 ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz der 3. Abteilung/Sektion als Chefarzt der Ohrenabteilung zugeteilt.

Ein Versetzungsgesuch zurück nach Wien Anfang November 1916 wurde vom Kriegsministerium in Wien abgelehnt, da für ihn kein geeigneter Ersatz gefunden werden konnte.

RENČ, Albert(Adalbert)

Geboren 1890 in Königliche Weinberge   https://de.wikipedia.org/wiki/Vinohrady, studierte er Medizin an der böhmischen Universität in Prag, wo er am 26. November 1914 promovierte.

Als Assistent am pathologisch-anatomischen und bakteriologischen Instituts der Prager Universität trat er seinen Dienst im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz am 3. Mai 1915 an, blieb bis 8. Juni 1915 und übernahm dann nach kurzer Unterbrechung ab 1. Juli 1915 bis Kriegsende die Leitung des Bakteriologischen Laboratoriums in diesem Spital.

ROTH, Moritz

Geboren 1891.

Er war vom 28. Juli 1914 bis 31. August 1916 Bataillonschefarzt im Infanterieregiment Nr. 29, dann beim Infanterieregiment Nr. 60.

Seit 1. 9. 1916 war er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 – zumindest bis Februar 1917 – als „neurologisch gut ausgebildeter Arzt“ zugeteilt.

RUATTI, Anibale

Geboren 1871 in Laifs https://de.wikipedia.org/wiki/Lavis.

Vor dem Krieg war er Gemeindearzt in Rabben https://de.wikipedia.org/wiki/Rabbi_(Trentino).

Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 ist er zumindest im Jahr 1918 nachweisbar und er war in der 1. Abteilung/Sektion tätig.

RUBESCH, Rudolf

Geboren 1876 in Bilin https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%ADlina, – er war ein Sohn des fürstlich Lobkowitzschen Bergdirektors Max Rubesch in Bilin – studierte er Medizin an der deutschen Universität in Prag, wo er auch am 22. Februar 1902 promovierte.

Im Juni 1914 war er zum Primararzt der chirurgischen Abteilung des allgemeinen öffentlichen Krankenhauses in Brüx https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Tschechien)   bestellt worden.

Im März 1915 – zu dieser Zeit war er Chefarzt der chirurgischen Abteilung der Militärbeobachtungsstation in Chrudim – wurde er zum Regimentsarzt der Reserve ernannt.

Im Juni 1916 wurde er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz als Chirurg zugewiesen.

Siehe noch:

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RYBA, Johann

Geboren 1873, heimatzuständig nach Prag, war vor dem Krieg Werksarzt in der Maschinenfabrik Breitfeld-Danek in Prag-Karolinenthal.

Er wurde erst im November 1917 zum Militärdienst einberufen und ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz beordert. Hier war er in der 3. Abteilung/Sektion tätig.

RYCHTER, Rudolf

Geboren 1869 war er nach seinem Medizinstudium praktischer Arzt in Sezemice  https://de.wikipedia.org/wiki/Sezemice_nad_Lou%C4%8Dnou.

Er war zumindest im letzten Kriegsjahr 1918 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 4. Abteilung/Sektion tätig.

Text: Reinhard Mundschütz

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Datenbank des Monats – International Clinical Trials Registry Platform

Datenbank des Monats – International Clinical Trials Registry Platform (ICTRP)

Das ICTPR Search Portal ist ein internationales Metaregister klinischer Studien der WHO, das den größten Teil der nationalen Studienregister (Primärregister) in einem Suchportal integriert (so auch das Deutsche Register Klinischer Studien, DRKS).
Eine übergreifende Suche nach abgeschlossenen und laufenden Studien aus sämtlichen Ländern ist möglich.

Frei zugängliche Online-Datenbank
http://apps.who.int/trialsearch

DIPLDISS-COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-Diplomand*innen / Dissertant*innen“- TERMIN: 09.06.2018

Ein kostenfreies Angebot für Studierende der MedUni Wien

Vortragende: Dr. Eva Chwala

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

 Samstag,
09.06.2018

von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [63]: Jäger von Jaxtthal, Friedrich: Dissertatio de Keratonyxidis usu…et Chirurgiae Kirchbergensis. In Theses adnexas disputabitur in Universitatis aedibus die 24. Mensis Decembris 1812. Wien: Typis Antonii de Haykul 1812.

Jäger von Jaxtthal, Friedrich: Dissertatio de Keratonyxidis usu quam annuentibus Illustrissimo ac Magnifico Domino Praeside et Directore, ac Clarissimis D.D. Professoribus, pro facultate praxeos medicae in ditionibus austriacis exercendae, rite obitenda in Antiquissima ac Celeberrima Universitate Vindobonensi, disquisitioni publicae submittit Medic. et Chirurgiae Kirchbergensis. In Theses adnexas disputabitur in Universitatis aedibus die 24. Mensis Decembris 1812. Wien: Typis Antonii de Haykul 1812.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D2876]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at/

 Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Friedrich Jäger von Jaxtthal. Josephinum, Medizinische Universität Wien, MUW-FO-IR-002216-0002

Friedrich Jäger von Jaxtthal (*04.19.1784 Kirchberg an der Jagst/Fürstentum Hohenlohe [heute: Baden-Württemberg], gest. 06.12.1871 Wien) stammte aus einer mehrere Generationen umspannendenden württembergischen Ärzte- und Naturforscherfamilie. Sein Vater, Christoph Friedrich Jäger (1735-1802) war der Leibchirurg des Fürsten Karl Eugen von Württemberg (1728-1793). Schon als Knabe fungierte Friedrich als Gehilfe seines Vaters. Er studierte von 1803-1805 Medizin in Würzburg, danach in Wien an der k.k. Militärärztlichen Akademie im Josephium und zuletzt in Landshut, wo er 1808 zum Doktor der Medizin und Chirurgie promoviert wurde. Noch im gleichen Jahr kehrte er nach Wien zurück, und diente 1809 im Krieg gegen Napoleon (1769-1821) als Militär-Oberarzt in Niederösterreich und Ungarn. 1812 promovierte er ein zweites Mal mit der Schrift „Dissertatio de Keratonyxidis […]“an der Universität Wien.

Abb. 2    Titelblatt: Jäger: Dissertatio de Keratonyxidis […]. Wien: 1812.

In Wien wurde er Assistent des Ophthalmologen Georg Josef Beer (1763-1821) an dessen 1812 gegründeten weltweit Ersten Universitäts-Augenklinik, die 2018 ihr 200-jähriges Jubiläum zur Erhebung zum Ordinariat (1818) feiert. Friedrich Jäger von Jaxtthal heiratete 1815 Beers Tochter Therese. 1817 wurde er Leibarzt des Fürsten Klemens Wenzel Nepomuk Lothar von Metternich (1773-1859), den er von da an bei zahlreichen Reisen begleitete. Nach dem Tod des Schwiegervaters leitete er zwar einige Zeit die Erste Universitäts-Augenklinik interimistisch, jedoch wurde nicht er, sondern ein anderer Schüler Beers, Anton von Rosas (1791-1855), zu dessen Nachfolger bestimmt. Friedrich Jäger von Jaxtthal wurde 1825 zum Professor für Ophthalmologie an der k.k. Militärärztlichen Akademie im Josephium berufen. Diese Stelle bekleidete er bis 1848. Danach widmete er sich ausschließlich seiner Privatpraxis. 1839 hatte er Anteil an der Gründung und personellen Ausstattung der medizinischen Schule des Sultans Mahmud II. (1785-1839) in Galata Serail.

Auf den hervorragenden Operateur Friedrich Jäger von Jaxtthal – der 1859 in den Adelsstand erhoben wurde – „geht der Linearschnitt zur Ausziehung von partiellen, geschrumpften und häutigen Staren zurück; er führte eine neue Ektropium-Operation ein und eine Trichiasis-Operation ohne Knorpelverletzung. Verdienstvoll sind auch seine Verfahren der künstlichen Pupillenbildung durch Iridektomie sowie durch Abtragung der Iris vom Ciliarligament und die Vervollkommnung der Diszissionstechnik. Er erdachte mehrere neue Instrumente, ließ die Instrumentenmacher an der Leiche ausbilden und begründete so die W[iene]r okulist[ische] Instrumentenerzeugung.“[1] Seine Leistungen auf diesen Gebieten wurden international anerkannt, und auch seine didaktischen Fähigkeiten waren weithin gefragt. Zu seinen berühmtesten Schülern zählen neben seinem Sohn Eduard Jaeger von Jaxtthal (1818-1884), Julius Sichel (1802-1868), Johannes Traugott Dreyer (1804-1871) und Albrecht von Graefe (1828-1870).

Schriftlich hinterließ der Jaxtthal neben seiner beiden Dissertationen nur sehr wenig – darunter eine auf Befehl der österreichischen Regierung verfasste Abhandlung über Trachom, auch ägyptische Körnerkrankheit genannt – eine bakterielle Entzündung des Auges, die zur Erblindung führen kann:

Jäger von Jaxtthal, Friedrich: Die Egyptische Augen-Entzundung (Ophthalmia egyptica). Zufolge allerhöchsten Auftrags herausgegeben. Wien: Bei I.G. Ritter v. Mösle’s Witwe & Braumüller 1840.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 40363]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at

Abb. 3    Titelblatt: Jäger: Die Egyptische Augen-Entzundung […]. Wien: 1840.

Quellen:

Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Die Gründung der weltweit ersten Universitäts-Augenklinik in Wien 1812 und ihre Erhebung zum Ordinariat 1818. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 273-282.

Jäger von Jaxtthal, Friedrich Ritter, Ophthalmologe, * 4.9. 1784 Kirchberg/Jagst, + 26.12. 1871 Wien. In: Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. 1 A-Q. München: K.G. Saur 2002. S. 305.

Schneider, Maria: Dr. Med. Friedrich Jäger Ritter von Jaxtthal (1784-1871). Augenarzt zu Wien und Leibarzt des Fürsten Metternich. Autobiographie mit Kommentar. (= Medizin & Gesellschaft/Bd. 4). Münster: Lit Verlag 1989.

Jaeger von Jaxthal (Christoph) Friedrich, Ophthalmologe. In: Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. III. Band (Hüb-Knoll). Hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Graz, Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965. S. 58.

Jaeger, (Christoph) Friedrich Ritter von Jaxtthal. In: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Dritter Band Haaf-Lysons. 2. Aufl. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg 1931. S. 406.

[1] Jaeger von Jaxthal (Christoph) Friedrich, Ophthalmologe. In: Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. III. Band (Hüb-Knoll). Hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Graz, Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965. S. 58.

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„Blatt für Blatt – die Schätze der Josephinischen Bibliothek und mehr…“

Blatt für Blatt

Die Schätze der Josephinischen Bibliothek und mehr…

In exklusiven Führungen präsentieren unsere Bibliothekare die einzigartigen Schätze aus dem wertvollen historischen Bestand der Josephinischen Bibliothek.

An auserwählten Abenden erhalten Sie zusätzlich zum aktuellen Thema eine Spezialführung in der Sammlung der anatomischen Wachsmodelle im Josephinum oder im Narrenturm.

Die nächster Termin:

08.05.2018, 18.30 – 19.30 Uhr Dermatologie

Ort
Josephinum – Medizinische Sammlungen
Eingang im Ehrenhof links, 1.Stock, Währingerstraße 25, 1090 Wien

Eintritt
10€

***Aufgrund der sehr eingeschränkten Teilnehmerzahl bitten wir um rechtzeitige Voranmeldung unter: josephinum@meduniwien.ac.at oder (+43) 1 40160 26000***

Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: „Otto Lechner: Der Kanari oder Die Macht der Musik“

Otto Lechner:
Der Kanari oder Die Macht der Musik

In seiner Antrittsrede in der Augartenstadt war zu hören: „Sie werden jetzt vielleicht sagen, wir hätten einen Vogel… ich sage ihnen: wir werden diesen Vogel fliegen lassen..“ so   sprach der Designierte Bürgermeister der Augartenstadt,
OTTO LECHNER, der Akkordeonist, ein strahlender Stern an unserem Musikhimmel. Und eines Tages erzählte er die unvergessliche Episode von der der Daumsltant ihrem Kanari:

„Ich war fünf Jahre alt und ging mit meiner Oma zur Großtante um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.

FranzOnkel und Daums(ch)l wohnten in einem kleinen Haus. Sie hatten keinen Radio und Fernseher sowieso nicht.

Sie hatten nix – nur einen Kanarivogel. Ich bin hingekommen – mit meiner Ziehharmonika um der Daumsl zum Achtziger zu gratulieren – und spiel den Schneewalzer (mein normales Repertoire). Der Karienvogel, der wahrscheinlich in seinem Leben zum ersten Mal Musik gehört hat, hat  ang’fangen zum Singen, dass es einfach eine Freude war!

Und ich spiel, wie gesagt, den Schneewalzer und dann kommt: ‚Oide, geh ziag ma de Schuach aus‘ – und ich hör auf mit dem Lied – es ist ganz still – und alle weinen. Es hat sich herausgestellt, dass den Kanarivogel der Schlag getroffen hat!

 

Er ist vor lauter Aufregung vom Spriesserl g’fall’n und war tot. So hab ich der Daumschl ihren Kanari mit Musik um die Ecke gebracht. Dann wird man entweder Musiker oder net. Und so erwirbt man ein gewisses Bewusstsein für die Macht der Musik.“

Diese unübertreffliche „Moritat“ braucht weder Kommentar noch Ergänzung

http://ottolechner.at/

Weitere Beiträge: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?s=heilig

Einladung zu „VERSTRICKTES VERWIRRTES ENTWIRRTES ENTWICKELTES“

„1. Weltkrieg & Medizin“ [54]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.8 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.8 – Ärztinnen und Ärzte

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

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PACHNER, Wilhelm

Geboren 1838 war er vor dem Krieg heimatzuständig in Marienbad https://de.wikipedia.org/wiki/Marienbad.

Hier arbeitete er als Vertreter des Kurarztes Dr. Franz Perko (dieser promovierte 1893 an der deutschen Universität in Prag, arbeitete dann am gerichtsmedizinischen Institut ebenda, war praktischer Arzt in Nürschan https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BD%C5%99any bei Pilsen und Mitglied des Wiener medizinischen Doktorenkollegiums) im Hotel „Zum Kaiser von Österreich“.

Nach Kriegsbeginn meldete er sich zum Dienst im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, wo er vom 30. August 1915 an bis zur Übernahme des Spitals in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 durch die Heeresverwaltung arbeitete.

Aufgrund seines hohen Alters wurde er von der k. u. k. Armee nicht mehr übernommen.

PAOLAZZI, Hektor/Etore

Geboren 1867 war er vor dem Krieg Gemeindearzt in Spormaggiore https://de.wikipedia.org/wiki/Spormaggiore.

Er war im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz seit März 1918 bis zum Kriegsende tätig.

PAPPENHEIM, Martin Moritz

Er wurde am 4. November 1881 in Preßburg https://de.wikipedia.org/wiki/Bratislava als Sohn eines Lehrers geboren. Von 1899 bis 1905 studierte er an der Universität Wien Medizin. Nach der Promotion war er 1906/07 Assistent an der Psychiatrischen Klinik in Prag, danach bis 1911 an der Psychiatrischen Klinik in Heidelberg.

Im Ersten Weltkrieg im Range eines Regimentsarztes eingerückt betreute er als Gefängnispsychiater den Attentäter von Sarajevo, Gavrilo Princip https://de.wikipedia.org/wiki/Gavrilo_Princip.

1915 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität in Wien in den Fächern Neurologie und Psychiatrie.

Vom September 1916 bis April 1917 leitete er als Chefarzt die neurologische Abteilung im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

Im April 1917 wurde er nach Wien versetzt in die neugeschaffene neurologische Station des Kriegsspitals in Grinzing, vom 1. Juni 1917 bis Dezember 1918 war er Leiter der Nervenabteilung im Kriegsspital in Grinzing.

Er war aktiver Sozialdemokrat und besuchte 1920/21 die Sowjetunion. 1922 wurde Pappenheim Vorsteher der neurologischen Abteilung am Krankenhaus Lainz und 1924 außerordentlicher Professor für Neurologie und Psychiatrie der Universität Wien.

Ab 1928 war er Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, er gehörte zum engeren Kreis um Sigmund Freud.

Pappenheim kehrte 1934, nach dem Scheitern der Februaraufstände in Österreich, auf Anraten von Freunden, von einer Palästinareise nicht mehr zurück, sondern ließ sich dort nieder.

Zur Person siehe auch:

https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?tag=martin-pappenheim-1881-1943

Publikationen – Auswahl Bücher:

Die Neurosen und Psychosen des Pubertätsalters. Berlin. 1914

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8578047&pos=0&phys=

Die Lumbalpunktion – Anatomie, Physiologie, Technik, Untersuchungsmethoden, diagnostische und therapeutische Verwertung. Wien 1922

Gavrilo Princips Bekenntnisse – ein geschichtlicher Beitrag zur Vorgeschichte des Attentates von Sarajevo ; zwei Manuskripte Princips ; Aufzeichnungen seines Gefängnispsychiaters Dr. Pappenheim aus Gesprächen von Feber bis Juni 1916 über das Attentat, Princips Leben und seine politischen und sozialen Anschauungen. Wien 1926

Allgemeine Grundlagen der Reflexologie des Menschen – Leitfaden für das objektive Studium der Persönlichkeit. Hrsg von Bechterev, Vladimir Michailovič (1857-1927) und Pappenheim, Martin. Leipzig, Wien 1926

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8622816&pos=8&phys=

Neurosen und Psychosen der weiblichen Generationsphasen. Wien, Berlin 1930

Publikationen – Auswahl Artikel:

1916 Über Neurosen bei Kriegsgefangenen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=711

1918 Über Kriegsneurosen bei türkischen Soldaten zusammen mit Victor Kraus PDF–>

1919 Die diagnostische und therapeutische Bedeutung der Lumbalpunktion

  1. Teil

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1919&size=45&page=560

  1. Teil

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1919&size=45&page=588

1919 Zur Frage der durch die Grippe verursachten Nervenschädigung mit Berücksichtigung des Liquorbefundes (Wiener klinische Wochenschrift Nr. 15, 1919)

1921 Klinische Beiträge zur Frage der Sensibilitätsstörung bei Oblongataherden, zusammen mit Karl Gross (Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie, Band 63, 1921, S. 93ff.)

1923 Über die Veränderungen des Liquor cerebrospinalis  bei der nichtnervösen Lues und über ihre prognostische Bedeutung (Archiv für Dermatologie und Syph Band 144, Heft 1)

1923 Neueres über Lumbalpunktion (Jahreskurse ärztliche Fortbildung, Jahrgang 1923, Maiheft)

1925 Die Anwendung der Lumbalpunktion in der Oto- und Rhinologie

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1925&size=45&page=632

1926 Trigeminusneuralgie durch Druck der arteriosklerotisch veränderten Art. basilaris   auf den Trigeminusstamm

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19260003&query=((text:%22martin+pappenheim%22))&ref=anno-search&seite=88

1927 Zisternenpunktion oder Lumbalpunktion

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19270003&query=((text:%22martin+pappenheim%22))&ref=anno-search&seite=1078

1928 Syphilis und multiple Sklerose, zusammen mit Eugen Pollak

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19280003&query=((text:%22martin+pappenheim%22))&ref=anno-search&seite=859

1929 Eunuchoidie und Zwergwuchs

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19290003&query=((text:%22martin+pappenheim%22))&ref=anno-search&seite=220

1932 Die offene psychiatrische Krankenabteilung als Mittelpunkt der psychischen Hygiene (Wiener klinische Wochenschrift 1932, Nr.12)

1932 Zur Frage des Übertritts von Wassermann-Reaginen aus dem Blut in den Liquor

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19320003&query=((text:%22martin+pappenheim%22))&ref=anno-search&seite=334

Pappenheim beschäftigte sich im Krieg auch mit Kriegsneurosen und deren Behandlung

Dazu siehe:

  1. November 1918 Organisatorisches über Kriegsneurosen und –psychosen http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1918&page=925&size=45&qid=4IDOWRGFDNA33GSKDCOYKBMA0TVDM8

10, Mai 1919 Zur Behandlung der Kriegsneurosen von Artur Schüller

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19190003&query=((text:kriegsneurosen))&ref=anno-search&seite=497

  1. Oktober 1920 Schwere Anschuldigungen gegen Professor Wagner-Jauregg und andere Ärzte

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19201014&query=%22martin+pappenheim%22&ref=anno-search&seite=8
siehe auch Oskar Fischer –>PDF

  1. Oktober 1920 Professor Kornfeld über die faradische Methode

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19201015&query=%22martin+pappenheim%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Oktober 1920 Die Untersuchung gegen Professor Wagner-Jauregg

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tpt&datum=19201015&query=%22kriegsneurosen%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Oktober 1920 Die Verhandlung gegen Prof. Wagner-Jauregg

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19201016&query=%22kriegsneurosen%22&ref=anno-search&seite=7

  1. Oktober 1920 Die Behandlung der Kriegsnervösen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19201021&seite=6&zoom=33&query=%22kriegsneurosen%22&ref=anno-search

Komnacky, Christina: „Kriegszitterer“ – Posttraumatische Belastungsstörungen bei Soldaten im und nach dem Ersten Weltkrieg

http://othes.univie.ac.at/45735/1/48021.pdf

siehe auch:

Zucha, Rudolf O.: Kriegsneurosen: Konflikt Wagner-Jauregg vs. Sigmund Freud

https://ppp.bsa.at/sites/default/files/ppp-kriegsneurosen_0.pdf

1931 zu Princip siehe noch:

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dkb&datum=19310630&query=%22martin+pappenheim%22&ref=anno-search&seite=5

PAUL, Ignaz

Geboren 1888 war er heimatzuständig nach Wollein https://de.wikipedia.org/wiki/M%C4%9B%C5%99%C3%ADn. Vor Kriegsbeginn vertrat er hier den praktischen Arzt.

Seit 16. März 1915 war er tätig im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz. Kurz vor Kriegsende 1918 findet sich sein Name nicht mehr in der Ärzteliste dieses Spitals.

PLANANSKY, Josef

Aus Senftenberg/Böhmen https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BDamberk stammend, war seit 1907 Distriktsarzt im Gerichtsbezirk Senftenberg https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Senftenberg tätig.

Im Range eines Regimentsarztes bei Kriegsbeginn zur Armee einberufen, wurde er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 zur Dienstleistung in der 6. Abteilung/Sektion zugeteilt, gilt im Personalstandverzeichnis aus dem Jahr 1918 dieses Spitals als „auf unbestimmte Zeit enthoben.“

PLEŠINGER, Emil

Geboren 1870 in Kasanice/Nähe Kuttenberg https://de.wikipedia.org/wiki/Kutn%C3%A1_Hora in Böhmen, studierte er an der böhmischen Universität in Prag Medizin und promovierte hier am 31. Jänner 1902.

Bei Kriegsbeginn war er als Primararzt in der dermatologischen Abteilung des Spitals der Barmherzigen Brüder in Prag tätig, daneben betrieb er auch eine Ordination in Prag.

Am 26. September 1917 wurde er in das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz zur Dienstleistung einberufen und wurde der 7. Abteilung/Sektion (das war das Offiziersspital) zugeteilt. Seinem Ansuchen um Versetzung nach Prag im März 1918 wurde nicht stattgegeben.

POLAK, Otto/Ottokar

Geboren 1869, war er heimatzuständig in Stelcoves bei Buschtiehrad https://de.wikipedia.org/wiki/Bu%C5%A1t%C4%9Bhrad

Vor dem Krieg war er von 1902 an Primararzt im Bezirkskrankenhaus Böhmisch Brod gewesen.

Nach Kriegsbeginn meldete er sich zur Dienstleistung ins Kriegsspital/Reservespital Nr. in Pardubitz und war hier seit 30. Mai 1915 als Chirurg tätig.

Er verstarb 1947.

Über seine Tätigkeit und seine Erfahrungen in dieser Zeit publizierte er mehrere Artikel (in tschechischer Sprache) in der Zeitschrift Časopis lékařů českých:

1916 Nr. 41

Prvních 5000 propuštěných vojínů ve stanici pro raněné a nemocné v P. (Barákový oddíl.)

1917 Seite 493ff und Seite 536ff und Seite 578ff:

Přehled operativni  činnosti v. c. a k. reservni nemocnici čis. 2. v. P. I. odděl. 

PRAŽAK, Richard

1887 geboren war er heimatzuständig im Bezirk Reichenau a. d. Knieschna https://de.wikipedia.org/wiki/Rychnov_nad_Kn%C4%9B%C5%BEnou.

Er absolvierte sein Medizinstudium an der böhmischen Universität in Prag, und ließ sich nach dem Studium zum Bakteriologen ausbilden.

Seit 1. Juli 1915 war er angestellt im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, ab Ende Jänner 1917 arbeitete er im Kriegsgefangenenlager Theresienstadt

https://de.wikipedia.org/wiki/Terez%C3%ADn.

PROKOP, Josef

Geboren am 2. Februar 1870 in Trebnitz https://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%99ebenice in Böhmen studierte er zehn Semester Medizin an der deutschen Universität in Prag und promovierte hier zum Doktor der gesamten Heilkunde am 12. November 1897.

Am 21. März 1892 rückte er als „einjährig freiwilliger Mediziner auf Staatskosten“ zum Infanterieregiment Nr. 92 ein. Nach Absolvierung seines Militärdienstes nahm er eine Stelle als praktischer Arzt in Eulau https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%ADlov%C3%A9_u_D%C4%9B%C4%8D%C3%ADna an.

 1914 – 1918:

—  vom  1. September 1915 bis 15. März 1916:

     Reservespital in Reichenberg

—  vom 15. März 1916 bis 25. Juli 1916:

     Garnisonsspital Nr. 1 in Wien als Sekundararzt in der 2. Krankenabteilung eingeteilt

—  25. Juli 1916 bis 31. Juli 1918:

     Sanitätskraftwagenkolonne Nr. 31

—  Ab 1. August 1918 bis Kriegsende im:

    Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz

PROSCH, Alexander

Geboren 1873 in Aussig https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Ast%C3%AD_nad_Labem arbeitete er nach seinem Medizinstudium als Assistent des Oto-Rhino-Laryngologen Otto Piffl https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Piffl. Danach bekam er eine Stelle im Allgemeinen Krankenhaus in Prag.

Am 25. Jänner 1908 wurde ihm die Leitung einer eigenen Abteilung für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfkrankheiten im Stephanshospital in Reichenberg (= öffentliches allgemeines Krankenhaus) mit 10 Betten übertragen.

Im 1. Weltkrieg war er von Mitte 1916 bis Anfang 1917 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz als Oto-Rhinologe und als Sektionskommandant tätig.

Seine letzte Station im Weltkrieg war das Reservespital in Reichenberg, dem er bis Kriegsende angehörte.

Text: Reinhard Mundschütz

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