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„1. Weltkrieg & Medizin“: Das Feldspital unterwegs! – Eindrücke [3]

Das Feldspital unterwegs! – Eindrücke

Wie oft Feldspitäler ihren Standort ändern mussten,
dokumentieren zwei Artikel, die zu Beginn des Jahres 1915
in der Zeitschrift „Der Militärarzt“ erschienen sind:

Hermann Kaposi: Über die Etablierungen des k. u. k. Feldspitales Nr. 4/2 –>LINK

Hermann Barrenscheen: Unsere bisherigen Eindrücke und Erfahren im k. u. k. Feldspital Nr. 4/2 –>LINK

Fotos: Begegnung mit deutschen Soldaten

Fotos: Begegnung mit russischen Kriegsgefangenen


Reinhard Mundschütz

Zur Geschichte des Feldspitals Nr. 2/14 und des Militärsanitätswesens der k. u. k. Armee in Galizien 1914 – 1916

– Fotografische Momentaufnahmen eines Offiziers.

Feldspitäler waren Teil der mobilen Sanitätsanstalten in der k. u. k. Armee und hatten die Aufgabe, den verwundeten und erkrankten Soldaten eine erste spitalsgemäße Pflege angedeihen zu lassen.

Zu Beginn des Krieges wurden ungefähr 160 Feldspitäler aufgestellt, von denen insgesamt 15 später wieder aufgelassen und 5 in Kriegsgefangenschaft gerieten (siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45).

Der „Schematismus für das k. u. k. Heer“ aus dem Jahre 1914 gibt Auskunft über deren personelle und materielle Ausstattung:

Feldspitäler für 200 Kranke [Notbelag 300].

Kommandant: 1 Stabs- oder Regimentsarzt (beritten), sonstiges Personal: 2 Ärzte, 1 Geistlicher, 1 Rechnungsführer, 1 Medikamentenbeamter, dann eine Feldsanitätsabteilung.

Gliederung:

Spital:

8 vierspännige Sanitätspackwagen,

1 vierspänniger Rüstwagen,

1 zweispänniger Beiwagen,

1 vierspänniger Deckelwagen,

1 zweispännige Feldküche,

1 zweispänniger Personenwagen,

5 zweispännige Verpflegswagen (vom Lande, [d. h. requiriert]).

Blessiertenwagenstaffel: 5 zweispännige Blessiertenwagen.

Grundsätzlich werden für jede Infanterietruppendivisonen [Durchschnittliche Stärke 16.000 Mann.] 3 Feldspitäler gerechnet

Die „Etablierung“ eines Feldspitals im Krieg spielte sich folgendermaßen ab:

Feldspitäler hatten sich nach dem Befehl des Korps- oder Divisionskommandos, dem sie unterstellt waren, in oder nach den Aufstellungsorten der Divisions-Sanitätsanstalten zu etablieren, und zwar zumeist erst dann, wenn auf einen günstigen Gefechtsausgang gerechnet werden konnte. Die Etablierungsorte wurden schon bei Beginn des Gefechtes durch die Korps-(Kolonnen) Sanitätschefs erkundet. Nach Erhalt des Etablierungsbefehls ritt der Feldspitalskommandant zur Ermittlung von Gebäuden, Aufbringung und Sicherstellung von Material und Bettstellen aus. Ein Feldspital enthielt, wenn alles planmäßig verlief, ein Aufnahmezimmer, ein ärztliches Inspektionszimmer, einen Operationsraum, Räume für Verwundete und Isolierräume für Infektionskranke und –verdächtige (siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45).

„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge

Bildnachweis:
Dr. Reinhard Mundschuetz. Alle Rechte vorbehalten.

„1. Weltkrieg & Medizin“: Zur Geschichte des Feldspitals Nr. 2/14 und des Militärsanitätswesens der k. u. k. Armee in Galizien 1914 – 1916 [2]

Zur Geschichte des Feldspitals Nr. 2/14 und des Militärsanitätswesens der k. u. k. Armee in Galizien 1914 – 1916

– Fotografische Momentaufnahmen eines Offiziers.

Feldspitäler waren Teil der mobilen Sanitätsanstalten in der k. u. k. Armee und hatten die Aufgabe, den verwundeten und erkrankten Soldaten eine erste spitalsgemäße Pflege angedeihen zu lassen.

Zu Beginn des Krieges wurden ungefähr 160 Feldspitäler aufgestellt, von denen insgesamt 15 später wieder aufgelassen und 5 in Kriegsgefangenschaft gerieten.
s. Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel.
Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45.

Der „Schematismus für das k. u. k. Heer“ aus dem Jahre 1914 gibt Auskunft über deren personelle und materielle Ausstattung:

Feldspitäler für 200 Kranke [Notbelag 300].

Kommandant: 1 Stabs- oder Regimentsarzt (beritten), sonstiges Personal: 2 Ärzte, 1 Geistlicher, 1 Rechnungsführer, 1 Medikamentenbeamter, dann eine Feldsanitätsabteilung.

Gliederung:

Spital:

8 vierspännige Sanitätspackwagen,

1 vierspänniger Rüstwagen,

1 zweispänniger Beiwagen,

1 vierspänniger Deckelwagen,

1 zweispännige Feldküche,

1 zweispänniger Personenwagen,

5 zweispännige Verpflegswagen (vom Lande, [d. h. requiriert]).

Blessiertenwagenstaffel: 5 zweispännige Blessiertenwagen.

Grundsätzlich werden für jede Infanterietruppendivison [Durchschnittliche Stärke 16.000 Mann.] 3 Feldspitäler gerechnet

Die „Etablierung“ eines Feldspitals im Krieg spielte sich folgendermaßen ab:

Feldspitäler hatten sich nach dem Befehl des Korps- oder Divisionskommandos, dem sie unterstellt waren, in oder nach den Aufstellungsorten der Divisions-Sanitätsanstalten zu etablieren, und zwar zumeist erst dann, wenn auf einen günstigen Gefechtsausgang gerechnet werden konnte. Die Etablierungsorte wurden schon bei Beginn des Gefechtes durch die Korps-(Kolonnen) Sanitätschefs erkundet. Nach Erhalt des Etablierungsbefehls ritt der Feldspitalskommandant zur Ermittlung von Gebäuden, Aufbringung und Sicherstellung von Material und Bettstellen aus. Ein Feldspital enthielt, wenn alles planmäßig verlief, ein Aufnahmezimmer, ein ärztliches Inspektionszimmer, einen Operationsraum, Räume für Verwundete und Isolierräume für Infektionskranke und –verdächtige (siehe Brigitte Biwald: Vom Helden zum Krüppel. Das österreichisch-ungarische Militärsanitätswesen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im Ersten Weltkrieg. Diss. Univ. Wien 2000, S 45).

Im Van Swieten Blog werden in wöchentlicher Abfolge bis Anfang Oktober 2014 ausgewählte fotografische Aufnahmen aus einem Album mit 218 Fotos eines unbekannten Offiziers der k. u. k. Armee gezeigt.

Ausschließlich am nordöstlichen Kriegsschauplatz gegen Russland eingesetzt bietet dieser uns durch seine Aufnahmen einen tieferen Einblick in die Organisation und den Betrieb eines solchen Spitals, darüber hinaus des Sanitätsbetriebes in der k- u.- k Armee. Das Spektrum seiner Schnappschüsse reicht dabei vom Transport der Verwundeten von der Front zum Feldspital und deren Abtransport mit Eisenbahn und Schiff ins Hinterland bis zu Bildern von Soldaten mit schweren Kopfverletzungen, von Operationen und Operierten und deren Betreuung in den Krankenzimmern. Darüber hinaus hält er auch den Bau zusätzlicher Krankenbaracken und den Betrieb von fahrbaren Desinfektionsapparaten im Bild fest. Zahlreiche Fotos aus dem Alltagsleben im Spitalsbetrieb als auch einige Gruppenaufnahmen, auf denen das Personal abgebildet ist, ergänzen seine Fotosammlung.
Oft sieht man auch Schnappschüsse, die das Feldspital „in Bewegung“ zu seinem jeweils neuen Einsatzort zeigen, darunter etwa Abbildungen von zerstörten Dörfern, Überquerungen von Flüssen über Behelfsbrücken und Begegnungen mit deutschen Soldaten und gefangenen Russen.

Zum militärischen Sanitätswesen lesen Sie bitte:

Der Sanitätsdienst im Felde IN: Der Militärarzt v. 15. Jänner 1916
http://anno.onb.ac.at

Salomon Kirchenberger:
http://www.biographien.ac.at

Reinhard Mundschütz

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Dr. Reinhard Mundschuetz. Alle Rechte vorbehalten.