Autor: Dr. Walter Mentzel
Published online: 22.07.2025
Keywords: Internist, Betriebsarzt, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien
Leonhard Nasch wurde am 2. Februar 1895 als Sohn des aus Zohor bei Pressburg in Ungarn (heute Bratislava/Slowakei) stammenden Pinkas Phüllöpp Nasch und Julie, geborene Ehrenhaft, in Wien geboren.
Nasch studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 6. Mai 1921. Nach seiner Promotion führte er eine private Arztpraxis (für innere Krankheiten) in Wien 9, Porzellangasse 30, die er später nach Wien 16, Lienfeldergasse 39, verlegte. Daneben arbeitete er als Hilfsarzt im Kaiser-Franz-Joseph-Spital in Wien, und später als Bahnhofsarzt der Betriebskrankenkasse in Wien Ottakring sowie als Vertrauensarzt der Wirtschaftlichen Vereinigung der Haushalte Österreichs.[1] 1931 publizierte er eine Arbeit „Über den Einfluß der Basen auf die Hitzegerinnung der Eiweißkörper“ und 1937 meldet er ein Patent (Formaldehyd in fester Form)[2] an.
Leonhard Nasch war jüdischer Herkunft und wurde nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt. Am 20. August 1942 wurde er aus einer Sammelwohnung in Wien 2, Zwerggasse 5/8, in das Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 29. Jänner 1943 in das KZ Auschwitz überstellt und ermordet.
Quellen:
IKG Wien, Geburtsbuch, 1895, Nasch Leonhard.
UAW, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 192-0576, Nasch Leonhard (Datum Promotion 6.5.1921).
ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 29.308, Nasch Leonhard.
Auswanderungsblätter IKG Wien, jüdische Auswanderungsanträge, 1938-1939, Nasch Familie.
Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, Lager und Ghettos, Ghetto Theresienstadt, Kartei Theresienstadt, Nasch Leonhard.
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), Nasch Leonhard.
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[1] Die Frau von heute, Nr. 65, 1933, S. 4.
[2] Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, Nr. 17, 1937, S. 399.
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Letzte Aktualisierung: 2025.07.22