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Gastbeiträge

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [32]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [32]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Figurale Opfergaben, welche an heiliger Stelle deponiert wurden, verweisen auf die magische Verbindung zwischen dem Zeichen, dem Bezeichneten, und dem Überbriger und wurden dargebracht, um zu bitten oder zu danken. Beim Votivbild sind die ständig wiederkehrenden Bestandteile das Gnadenbild bzw. die angerufene heilige Person, Schilderung des Votationsgrundes, symbolisch oder im Text, die Votationsformel „EX VOTO“ und meist die Darstellung des oder der Votanten. Ein eventuell auf dem Bild befindlicher Vorhang soll als Hinweis auf den transzendentalen Gehalt gelten. Ein typisches Augenvotivbild weist folgenden Spruch auf: „Eine ledige Person fleht die Himmelskönigin und die heilige Ottilie wegen Augenschmerzen um ihr Firbitt an. 1818″. Rechts oben, auf Wolken stehend, ist die Himmelskönigin mit Szepter, Krone und Kind abgebildet, links von ihr sitzt die heilige Ottilie, mit dem Krummstab auf einer Wolke neben einem Tisch, auf dem ihr Attribut, das Augenpaar, liegt. Rechts unten kniet die Votantin.

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Exvoto mit Maria und„hl. Walburgis,
auf Holz, lnnviertel, 1818

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [31]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [31]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Noch 1945 konnte man in Mariazell (Steiermark) die sogenannten Schluckbilder kaufen.
Diese Bildchen waren etwa so groß wie eine Briefmarke, auf denen die Mariazeller-Muttergottes abgebildet war. Sie konnten als Bogen erworben werden, ein oder auch mehrere Bildchen
wurden herunter geschnitten und verschluckt. Ähnliches wurde auch dadurch erzielt, dass man bestimmte Koranpassagen auf die Innenseite Schreckstein von der Wallfahrts· einer Tasse oder Schale schreibt, Wasser eingießt und solange rührt, bis sich die Schrift aufgelöst hat. Das Wasser mit den darin gelösten heiligen Worten muss vom Patienten getrunken werden.

Der Schreckstein stellte ebenfalls eine geistliche Medizin dar. Als Material wurde Speckstein, Serpentin aber auch  gebrannter Ton verwendet. Je nach Herkunftsort war entweder die Muttergottes (Mariazell) oder die hl. Dreifaltigkeit (Sonntagberg) dargestellt. Der Schreckstein wurde sowohl als Amulettt an der Fraisenkette getragen als auch geschabt in Wasser getrunken.

Schreckstein

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Gabriele Possanner, die erste Medizinerin der ruhmreichen Österreichisch – Ungarischen Monarchie…

Eine Heroin(e): Gabriele Possanner,
die erste Medizinerin der ruhmreichen Österreichisch – Ungarischen Monarchie..

Dr. Gabriele Baronin Possanner, geborene Freiin von Ehrenthal (geb.1860 Ofen, gestorben 1940 in Wien), hatte heldenhaft gekämpft, um die Jahrhundertwende, wie noch keine Frau zuvor. Einsam, auf der Bühne des Absurden.

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»Das Absurde« sagt Camus, »entsteht aus der Gegenüberstellung des Menschen, der fragt, mit der Welt, die vernunftwidrig schweigt.« – und – „Die Erfahrung des Absurden sei nur der Ausgangspunkt und nicht das Ende..“

Wie oft mag sie sich am Ende ihrer Kräfte gefühlt haben, die mit Recht als eine wahre Heldin zu bezeichnende Gabriele Possanner? Eine waschechte Österreich-Ungarische war sie, mit Wurzeln in Kärnten. Sie hat sich’s frecherweise angelegt mit der dekadent-hochnasigen Verhinderungs-Hofräte-Phalanx, mit den Innen-, Kultus- und den Unterricht-Ministern, Rektoren, Dekanen, um letztendlich als unterthänigste Bittstellerin ein Gesuch an ,Seine Allerhöchste Katholische und Apostolische Majestät, den Kaiser von Österreich, König von Böhmen und Apostolischen König von Ungarn etc. , den gnädigen FRANZ-JOSEPH-DEN-ERSTEN zu richten.

Nostrifizier’n wollt’s halt – in Österreich sogar! Unerhört! So eine Weibsbild, so ein vorlautes noch dazu – sapperlott, was  ist ihr denn da° eing’fa°ll’n?

„Da° könnt‘ ja jede(R) kommen! So giebt es nichts Widerwärtigeres, als ein die gesteckten Grenzen überschreitendes Mannweib!“ (1)

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1894 hatte sie promoviert – in der Schweiz (eine zweite Reifeprüfung wurde verlangt!) Dissertation: Über die Lebensdauer nach dem Auftreten von Retinitis albuminurica – Sie hatte sich schon während des Studiums intensiv mit Augenheilkunde auseinandergesetzt. Hierzulande musste sie nochmals alle Prüfungen ablegen. 1897, im Alter von 37 Jahren: Promotion in Wien. Die Rede des Rektors galt..“der muthigen siegreichen Vorkämpferin um die Erweiterung der Frauenrechte’ “ (2)

‚Sapperlott – durchg’setzt hat sie sich dann dochnoch, das Mäderl, das eigensinnige‚ – gegen all die Mannderleut, die dickschädlert’n!

Praktische Ärztin ist sie geworden, in Wien, am Alsergrund; im Spital hat’s auch gearbeitet, um Caritas-Kinder hat sie sich gekümmert. Zum Medizinalrat wurde sie sogar ernannt. (3)

Epilog: Nur der Ausgangspunkt sei das Absurde..

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1 http://geschichte.univie.ac.at/de/biblio?f[author]=5024: S. Stipsits, Die konstruierte Devianz – Argumente gegen das Frauenstudium und Analyse der Umstände, die 1900 dennoch zur Zulassung“, in Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich, B. Bolognese-Leuchtenmüller und Horn, S. Wien: , 2000, S. 37-40.

2 Die Feierliche Inauguration des Rectors der Wiener Univ. für das Studienjahr 1897/98 (1897), 6-7.)

3 http://www.gabrielepossanner.eu/Gabriele-Possanner/

http://ub.meduniwien.ac.at/BG/personen/Possanner_Gabriele_CM.pdf

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Diese  Wirklichkeit – und andere..

Erfahrenes und Erlesenes, vorgetragen und interpretiert
von Mag. Katharina und Prof. Peter Heilig

Außerdem: Ausstellung: „Skizzen“ (ph: ‚Hafer-Stiche‘ / Übermütigkeiten).

ZEIT: Mittwoch, 29.3.2017,19 Uhr,

ORT: Otto-Mauer-Zentrum, (Halbstock links; Lift).

Währinger Straße 2-4,
A-1090 Wien

 

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [30]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [30]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Einer der bemerkenswertesten Züge des modernen ägyptischen
Aberglaubens dieser Amulette beruht auf Magie, und „zeitweise sind Griffel beinahe jedes Dorfschulmeisters in Ägypten damit beschäftigt“, schreibt der Orientalist Edward William Lan, der in den 1820er und 30er Jahren den Orient bereiste. Wie Schriftmagie noch Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt wurde, berichtet Tabu Hussein: an gewissen Tagen des Jahres schrieben die Schriftgelehrten auf weißes Papier den Spruch: „Alif, Lam, Mim, Sad“, zerschnitten es in kleine Stücke und verkauften diese an Bekannte und verlangten, dass sie vier dieser Stückchen verschlingen, ehe man Speis und Trank berühre. Sie machten den Leuten weis, dass nach dem Verzehr der Papierschnitzel die Übel, die die „Chamsim“ mit sich brächten, von ihnen fernbleiben würden, ganz besonders die Augenkrankheiten.Wachs

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Dr. Werner Horvath: Ganz schön krank! – Berufskrankheiten

Ganz schön krank! – Berufskrankheiten

Auch wenn wir es als zutiefst ungerecht gegenüber fleißigen Menschen empfinden – Arbeit kann krank machen. Die Folge eines solchen Ereignisses ist dann die sog. „Berufskrankheit“. Dies ist eine Erkrankung, die definitionsgemäß durch die berufliche und versicherte Tätigkeit verursacht worden ist und nach dem jeweils geltenden Recht auch formal anerkannt ist. Mehr als zwanzigtausend Menschen im deutschsprachigen Raum erkranken jährlich daran und werden von den Unfallversicherungen medizinisch rehabilitiert und finanziell entschädigt.

Nach seinen Bildern über die Krankheitsgruppen Mangelerkrankungen, Überflusskrankheiten, Tropenkrankheiten, sowie Ängste und Neurosen hat sich der Linzer Künstler Werner Horvath nun auch mit dem Thema Berufskrankheiten auseinandergesetzt und ein weiteres großformatiges Bild dazu geschaffen.

berufskrankheitenWerner Horvath: „Ganz schön krank!“. Öl und Acryl auf Leinwand, 140 x 100 cm, 2016.

Viel zu lange ist allerdings die Liste, um sie vollständig darzustellen. Daher hat er sich auf beispielhafte Fälle aus Vergangenheit und Gegenwart beschränkt. So finden wir Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats, wie die für Fliesenleger typische Gonarthrose, die für Bau- und Lagerarbeiter gefährlichen Schäden der Bandscheiben, aber auch den Blasenkrebs, der früher vorzugsweise Tankwarte befiel (alle links im Bild). Strahlenschäden durch Röntgenapparate betrafen nicht nur die Pioniere dieser Wissenschaft, sondern auch Radiologen, Zahnärzte, Lungenfachärzte und andere mit ionisierenden Strahlen arbeitende Berufsgruppen (im Bild links oben dargestellt). Die möglichen Lungenschäden sind vielfältig, sie reichen von der Staublunge der Steinmetze (Silikose) über die Farmerlunge (Lungenfibrose) bis hin zur Asbestose etwa der Dachdecker, sogar erst bis zu 40 Jahre nach der Exposition auftreten kann (alle rechts im Bild).

Ein großer Nachholbedarf besteht bei der Anerkennung von psychischen Erschöpfungszuständen wie Burnout-Syndrom, bei psychosomatischen Störungen wie Migräne durch Bildschirmarbeit (rechts oben im Bild) und anderen sekundären psychischen und psychiatrischen Erkrankungen. „Berufskrankheit“ ist eben ein rechtlicher und kein medizinischer Begriff.

„In die Arbeit gehen“ – wie im Bild unten dargestellt – ist unser aller Alltag. Hoffentlich kommen wir auch gesund wieder heraus.

Dr. Werner Horvath zu Gast im Van Swieten Blog:

Horvath_2010Dr. Werner Horvath: Womit Kinder spielen – das Problem Kindersoldaten

Dr. Werner Horvath: Ängste und Neurosen

Dr. Werner Horvath: Die Waffen nieder!

Dr. Werner Horvath: WINDOWS FOR PEACE – Peace Museum Vienna

Dr. Werner Horvath: Die Faszination der Mikrobiologie – Tropenkrankheiten

Dr. Werner Horvath: Mangelerkrankungen – Armut als Risiko

Dr. Werner Horvath: Lifestyle Diseases – Wohlstand als Risiko

Dr. Werner Horvath: Der emanzipierte Patient – vom Objekt zum Subjekt

Dr. Werner Horvath: Genies der ersten Stunde

Dr. Werner Horvath: Wie man als Pop-Musiker unsterblich wird.

Dr. Werner Horvath: Die paradoxe Welt des Zenon von Elea

Dr. Werner Horvath: Pulverfass Iran

Dr. Werner Horvath: Als die Menschheit klar zu denken begann…

Dr. Werner Horvath: Ein großer Europäer ist nicht mehr

Dr. Werner Horvath: Der Krieg ist ein Chamäleon

Dr. Werner Horvath: Die drei Welten des Karl Popper

Dr. Werner Horvath: Wie ist das heute in Haiti?

Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte

Dr. Werner Horvath: Gesellschaftsvertrag und Privateigentum

Dr. Werner Horvath: „Atomkraft – das Danaergeschenk“

Dr. Werner Horvath: Die Ölpest im Golf von Mexiko Arzt & Künstler: Bilder von

Dr. Werner Horvath zur Weltwirtschaftskrise

Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art Für

Dr. Horvaths Malerei typisch sind das Zusammenspiel der Portrait-Umrisslinien und die aus “isodensen Flächen” zusammengesetzten Binnenstrukturen…

Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [29]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [29]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Auch der Heilige Wolfgang gilt als Augenpatron, dessen heilkräftige Wirkung auf dem Wasser des Heilbrunnens am Falkenstein beruht. Es wurde in sogenannten  „ Wolfgangsfläschchen“ abgefüllt, die aus blauem oder farblosem Glas waren und auf der Vorderseite ein Abbild des Heiligen mit dem Kirchenmodell und auf der Rückseite die Brunnenkapelle bei St. Wolfgang am Abersee zeigen.
Zum Dank für eine erfolgte Heilung spendete der Genesene sehr oft einen Votivgegenstand. Augenvotive finden sich hauptsächlich in Form von Wachs, Silber oder Votivbildern. Wachsvotive wurden mit Holz- oder Gipsformen hergestellt, wobei die letzteren billiger kamen und öfters verwendet werden konnten.
Kostspieliger und aufwendiger sind natürlich die Silbervotive, die meist sehr kunstvoll ausgeführt sind; es gibt Abbildungen einzelner Augen oder von Doppelaugen, die mitunter besonders aufwendige Umrahmungen aufweisen. Eine spezielle Gruppe zeichnet sich durch den Blick des Augenpaares nach oben aus, was wohl Ausdruck der besonderen Devotion des Votanten ist.
Welch große Bedeutung dem Schreiber und der Schrift beigemessen wurde und wird, zeigt sich daran, dass die wirksamsten Amulette jene sein sollen, die Geschriebenes enthalten. Wachsmodell

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Smileys – „On the Road“

Smileys – ‚On the Road‘

Autonomous Motorized Emoticons

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„Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.“

Bertolt Brecht, Dreigroschenoper (f. Film, 1930)

Autonom (selbstlenkend-, selbstdenkende) “Smiling Cars“ – „sind offenbar nicht aufzuhalten..“
Sie sollen bald mittels strahlend lächelnder Kühler-LED-‚Emoticons‘ Fußgängern signalisieren, dass diese, falls blendend angelächelt, „gefahrlos“ die Straße überqueren dürfen.

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‚Kein Smiley‘ bedeute HALT! – on dit. Umstände- beziehungsweise Redundanz-halber müssten

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Pendant-LED-Frowns, warnend und ablehnend aufleuchten, wenn das  ‚Autonome‘ Vehikel unaufhaltsam/unbarmherzig weiterrollen sollte . .sm_rot1

Spaß beiseite, das ‚System‘ verträgt keine weiteren LED-Smiley- oder sonstigen abstrusen Signale mehr. Ablenkungen durch grelle Licht-Stimuli haben eine unerlaubte Grenze überschritten. Deren hohe Zahl samt überdosierter Intensitäten überfordern Sinnesorgane, kognitive Signal-Verarbeitung (‚processing‘) sowie zentrale Kurzzeit- und Arbeits-Speicher.

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Die daraus resultierende Inattentional Blindness fordert immer mehr Opfer. Fatalerweise. Straßen-Verkehrs-Experten, Unfallforscher, Risikoforscher, Verkehrs-Juristen, Versicherungs-Experten, Kognitions- und Verkehrs-Psychologen, -Politiker, KFZ-Techniker etc. wären gut beraten sich mit oben erwähnter Problematik ernsthaft auseinanderzusetzen. Endlich.

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Sehbehinderungen, nicht zuletzt infolge irreversibler Lichtschäden, nehmen zu. Die Blendungs-Empfindlichkeit – bis zu „Disability Glare“, Irritationen, verlängerte retinale Erholungszeiten (retinal recovery time) sowie verstärkte Ablenkungen, nehmen überhand.

Nicht einkalkuliert sind potentielle ‚AutonomouscarsTretminenSpielwiesen‘ für dunkle Gestalten (KriminalTango-Hacker oder Schlimmere) und ihr sardonisches Grinsen.  („Ein sardonisches Gelächter: Wer bei einem grossen Unglücksfalle oder bei Frevelthaten lacht. Von den Sardoniern entlehnt, welche ihre siebzig Jahre alten Aeltern dem Saturn opferten und die Feier mit einem Gelächter begleiteten.“ Deutsches Sprichwörter-Lexicon von Karl Friedrich Wilhelm Wander, 1876).

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Epilog: Wie ein roter Faden zieht sich Unausgereiftes, jedoch bedenkenlos Angewendetes, am „Kunden“ Getestetes, das „Ungelegte Ei“-Phänomen – blöde grinsend – durch eine –   „wir hatten uns das viel schöner gedacht“ – strahlende Zukunft: sm_gelb1

Lit.:
Das Trolley Dilemma: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?s=ethik
http://edition.cnn.com/2016/06/23/health/driverless-cars-safety-public-opinion/index.html
http://science.sciencemag.org/content/352/6293/15HYPERLINK „http://science.sciencemag.org/content/352/6293/1573″3
Gogoll J, Müller JF (2016) Autonomous Cars: In Favor of a Mandatory Ethics Setting. Sci Eng Ethics.
Erich Kästner, Gedichte: “Wir haben die Frauen zu Bett gebracht, als die Männer in Frankreich standen. Wir hatten uns das viel schöner gedacht. Wir waren nur Konfirmanden”.

Gender: beyond, Interest: no

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Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [28]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [28]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Eine sehr große Bedeutung als Augenpatronin nimmt, besondes in Eichstätt, die hl. Walburga ein. Sie war die Tochter eines angelsächsischen Königs und auf Veranlassung ihres Onkels, des hl. Bonifatius, in die Mission nach Deutschland geschickt worden. Sie wurde Äbtissin des Doppelklosters Heidenheim und starb dort 779. Nach ihrem Tod wurden ihre Reliquien nach Eichstätt überführt. Schon im 11. Jahrhundert wird das Walburgisöl
erwähnt, dessen wundertätige Wirkung in ganz Europa Berühmtheit erlangte. Das Walburgisöl ist ein, möglicherweise
atmosphärisch bedingter, Niederschlag, der tropfenweise auf der Unterseite der Kalksteinplatte entsteht, auf der die Reliquie der Heiligen ruht. Diese Tropfen werden in einer Schale gesammelt, in
kleine Flaschen abgefüllt und als Reliquien verkauft und verschickt. Früher waren diese Behälter mundgeblasen und befanden sich meist in einem kunstvollen Silberfiligranbehälter, wogegen heute die Vertriebsform wesentlich profaner ist.

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Viktor Frankl – trotzdem lachend –

Viktor Frankl – trotzdem lachend –

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Viktor Frankl, lachend, bei einer Begegnung in der Mariannengasse:

„Heilig, Sie stellen sich jedesmal vor; das freut mich! Alle anderen glauben, ich erkenne mit meinem bescheidenen Visus ihre Gesichter!“ Sicher hatte die Sonne, vor allem beim Klettern und auf Bergwanderungen bleibende Spuren – Lichtschäden –  in seiner Netzhaut hinterlassen; auf Photo-Dokumentationen ist immer nur eine klare -, keine Sonnen- oder Gletscher-Brille zu sehen. V. Frankl ließ sich jedoch nichts anmerken – er vermittelte stets den Eindruck als ‚läse‘ er in den Gesichtern ( – nicht nur in der ‚Seele‘).

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Frau Eleonore Frankl, ähnlich Humor-begabt wie ihr berühmter, großer Mann, eröffnete mir eines Tages augenzwinkernd: „Wenn ich einmal ‚etwas hätte‘ – gemeint war natürlich ein ’seelisches‚ Problem – ich ginge in keine Ordi und keine Klinik. Was glauben sie, zu wem ich ginge? Zu ihrem Dr. Witzmann.“ -: Klaus W. (+), ein vielseitig begabter und besonders herzlicher, liebenswürdiger Mensch, war Assistenzarzt an der II. Universitäts- Augenklinik in Wien, damals noch im Alten AKH beheimatet – einem ‚Haus mit Charakter‘.

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Auf die Frage nach Frankls Schülern nannte dieser eine Reihe  von Spezialisten: jeweils – „für den Intellektuellen, für Jugendliche, für Scheidungs-, für Drogen-Probleme, etc..“, und fügte dann ergänzend hinzu: „Bibliotherapie und Seelsorge.“ Der Bibliotherapie-Spezialist  heißt nach wie vor: Viktor Frankl (4).

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„Die geistige Person ist störbar, aber nicht zerstörbar – durch eine psychophysische Erkrankung. Die Zerrüttung des Organismus bedeutet nicht mehr als eine Verschüttung des Zugangs zur Person – nicht mehr. Und das möge unser psychiatrisches Credo sein: Der Glaube an die „unsichtbare“, aber unzerstörbare geistige Person. Und wenn ich diesen Glauben nicht hätte, dann möchte ich lieber nicht Arzt sein“. (1)

„Der Mensch kann tatsächlich stärker sein als seine Angst. Man muß seine Ängste überwinden lernen, darf sich ihnen nicht hilflos ausliefern.“

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Der ‚Viktor-Frankl-Weg‘, unweit der Mariannengasse: Ein „Durchbruch“ im „Alten AKH“ (Durchgang Spitalgasse/Erster Hof). Schade, dass wir nie erfahren werden, wie Viktor Frankl – sicher schmunzelnd – diese große Ehrung kommentiert hätte.

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Abschließend noch ein Aperçu des lächelnden Vaters der Logotherapie: „Wenn’s bei der Psychoanalyse nur ein bisserl schlechter wird, dann ist schon viel gewonnen.“ (pers. Mitteilung). Dies war nicht als ‚Dogma ex cathedra‘, als Kampf-Ansage, sondern als  pointiert-heiteres Bonmot zu verstehen..

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Epilog: „ Es kommt der Tag, da bist du frei“ (2) und – “ Es gibt nichts auf der Welt, was dem Menschen so nachdrücklich helfen kann, zu überleben und gesund zu bleiben, wie das Wissen um eine Lebensaufgabe“ (3), etwa: „zu lieben und geliebt zu werden“ (3)
1 Lukas E (2015) Der Schlüssel zu einem sinnvollen Leben. Die Höhenpsychologie des Viktor E. Frankl. Kösel, pp 12,13. bzw „Der leidende Mensch“, Huber-Hogrefe, Bern 2005; p. 110.

2 Frankl, VE (2015): Es kommt der Tag, da bist du frei. Unveröffentlichte Briefe, Texte und Reden. Kösel, München. ISBN 978-3-466-37138-9

3 Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens – in einer Gespräch-Runde.

4 http://www.viktorfrankl.org/e/lifeandwork.html

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Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [27]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [27]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Auf vielen Votivbildern von Marienwallfahrten wird in Bayern und Österreich die Mutter Gottes sehr häufig bei Augenkrankheiten angerufen. Oft sind diese Marienwallfahrtsorte verbunden mit einem Brunnen oder einer Quelle, welche besondere Heilkräfte bei Augenkrankheiten besitzen sollen. In Italien und Spanien ist die Nothelferin für Augenkrankheiten allgemein die hl. Lucia, während in Süddeutschland die hl. Ottilie 12) als Schutzpatronin angerufen wird. Beide Heilige haben ihr Fest am gleichen Tag, dem 13. Dezember. Das mag vielleicht dazu beigetragen haben, daß die Attribute der beiden Heiligen in der Volkskunst gelegentlich großzügig ausgetauscht wurden. Das Attribut der hl. Lucia ist die Palme und eine Schale mit zwei Augen. Die hl. Ottilie war als Adelige und Benediktinerin des Lesens und Schreibens kundig. Sie wird in der Regel in Ordens tracht mit Buch dargestellt.

HI. Lucia von Syrakus. Unter Kaiser Diokletian erlitt sie am 13. 12. 304 den Märtyrertod. Als echte Volksheilige nahm sie sich besonders der armen Leute an. Gestrauchelte Mädchen konnten
stets mit Lucias Hilfe rechnen, sogar „reuige Dirnen“ auf Fürsprache hoffen. Am 29. August 1953 weinte eine unscheinbare Gipsfigur, eine Marienstatuette wie sie tausendfach in billigen Serien
hergestellt werden, über die Leiden der todkranken Arbeiterfrau Antonia Jannuso heiße Tränen des Mitleids. Auch an den folgenden Tagen tropfte wasserhelle Substanz aus den Augen der buntbemalten Figur. Die vom Erzbischof von Syrakus angeordnete chemische Analyse ergab eine exakte Übereinstimmung mit menschlicher Tränenflüssigkeit. Als sich nach der Genesung von Signora Jannuso noch weitere Heilungen ereigneten, war eine der größten Wallfahrtstätten des Abendlandes geboren. Die Figur soll aber die Fähigkeit verloren haben, der Glaube an Wunderheilungen
ist jedoch weiterhin ungebrochen.

Lucia

Heilige Odilia, Tochter des Alemannenherzogs Ethico II. und seiner Gemahlin Bereswinda, die Mitte des 7. Jahrhunderts im Elsaß herrschten. Da die Tochter blind geboren wurde, wollte sie ihr Vater töten, was die Mutter jedoch verhindern konnte. Sie wurde einer fremden Frau übergeben, die sie in das Kloster Palme in Burgund brachte. Anlässlich der Taufe durch Bischof Erhard von
Regensburg, so berichtet die Legende, wurde sie wieder sehend. Nach viel überstandenem Leid überließ ihr Ethico das Schloss Hohenberg, das sie in ein Nonnenkloster nach der Regel des hl.
Benedikt umwandelte. Sie gründete auch ein Armenhospiz und später ein zweites Kloster „Nidermünster“. Sie starb am 13. Dezember 720. Da sie Äbtissin war, wird sie im Ornat einer
Klosterschwester mit Bischofstab und mit einem Buch, auf dem zwei Augen liegen, abgebildet.

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling