Ganz schön krank! – Berufskrankheiten
Auch wenn wir es als zutiefst ungerecht gegenüber fleißigen Menschen empfinden – Arbeit kann krank machen. Die Folge eines solchen Ereignisses ist dann die sog. „Berufskrankheit“. Dies ist eine Erkrankung, die definitionsgemäß durch die berufliche und versicherte Tätigkeit verursacht worden ist und nach dem jeweils geltenden Recht auch formal anerkannt ist. Mehr als zwanzigtausend Menschen im deutschsprachigen Raum erkranken jährlich daran und werden von den Unfallversicherungen medizinisch rehabilitiert und finanziell entschädigt.
Nach seinen Bildern über die Krankheitsgruppen Mangelerkrankungen, Überflusskrankheiten, Tropenkrankheiten, sowie Ängste und Neurosen hat sich der Linzer Künstler Werner Horvath nun auch mit dem Thema Berufskrankheiten auseinandergesetzt und ein weiteres großformatiges Bild dazu geschaffen.
Werner Horvath: „Ganz schön krank!“. Öl und Acryl auf Leinwand, 140 x 100 cm, 2016.
Viel zu lange ist allerdings die Liste, um sie vollständig darzustellen. Daher hat er sich auf beispielhafte Fälle aus Vergangenheit und Gegenwart beschränkt. So finden wir Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats, wie die für Fliesenleger typische Gonarthrose, die für Bau- und Lagerarbeiter gefährlichen Schäden der Bandscheiben, aber auch den Blasenkrebs, der früher vorzugsweise Tankwarte befiel (alle links im Bild). Strahlenschäden durch Röntgenapparate betrafen nicht nur die Pioniere dieser Wissenschaft, sondern auch Radiologen, Zahnärzte, Lungenfachärzte und andere mit ionisierenden Strahlen arbeitende Berufsgruppen (im Bild links oben dargestellt). Die möglichen Lungenschäden sind vielfältig, sie reichen von der Staublunge der Steinmetze (Silikose) über die Farmerlunge (Lungenfibrose) bis hin zur Asbestose etwa der Dachdecker, sogar erst bis zu 40 Jahre nach der Exposition auftreten kann (alle rechts im Bild).
Ein großer Nachholbedarf besteht bei der Anerkennung von psychischen Erschöpfungszuständen wie Burnout-Syndrom, bei psychosomatischen Störungen wie Migräne durch Bildschirmarbeit (rechts oben im Bild) und anderen sekundären psychischen und psychiatrischen Erkrankungen. „Berufskrankheit“ ist eben ein rechtlicher und kein medizinischer Begriff.
„In die Arbeit gehen“ – wie im Bild unten dargestellt – ist unser aller Alltag. Hoffentlich kommen wir auch gesund wieder heraus.
Dr. Werner Horvath zu Gast im Van Swieten Blog:
Dr. Werner Horvath: Womit Kinder spielen – das Problem Kindersoldaten
Dr. Werner Horvath: Ängste und Neurosen
Dr. Werner Horvath: Die Waffen nieder!
Dr. Werner Horvath: WINDOWS FOR PEACE – Peace Museum Vienna
Dr. Werner Horvath: Die Faszination der Mikrobiologie – Tropenkrankheiten
Dr. Werner Horvath: Mangelerkrankungen – Armut als Risiko
Dr. Werner Horvath: Lifestyle Diseases – Wohlstand als Risiko
Dr. Werner Horvath: Der emanzipierte Patient – vom Objekt zum Subjekt
Dr. Werner Horvath: Genies der ersten Stunde
Dr. Werner Horvath: Wie man als Pop-Musiker unsterblich wird.
Dr. Werner Horvath: Die paradoxe Welt des Zenon von Elea
Dr. Werner Horvath: Pulverfass Iran
Dr. Werner Horvath: Als die Menschheit klar zu denken begann…
Dr. Werner Horvath: Ein großer Europäer ist nicht mehr
Dr. Werner Horvath: Der Krieg ist ein Chamäleon
Dr. Werner Horvath: Die drei Welten des Karl Popper
Dr. Werner Horvath: Wie ist das heute in Haiti?
Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte
Dr. Werner Horvath: Gesellschaftsvertrag und Privateigentum
Dr. Werner Horvath: „Atomkraft – das Danaergeschenk“
Dr. Werner Horvath: Die Ölpest im Golf von Mexiko Arzt & Künstler: Bilder von
Dr. Werner Horvath zur Weltwirtschaftskrise
Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art Für
Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts