Archiv der Kategorie: Veranstaltungen

Gesundheit ist mehr als nicht krank zu sein

Wir freuen uns Fr. Sabine Fisch zu einem Abendvortrag begrüßen zu dürfen.

Ort: Lesesaal des Josephinum, (Währinger Straße 25, A-1090 Wien)

Zeit: 24.März 2011, 18.00 c.t.

Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at

                 ++43/1/40160/26000

 Gesundheit ist mehr als nicht krank zu sein

Was sollten Frauen über ihren Körper wissen? Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele? Und wie können Frauen im Alltag – trotz Stress und Mehrfachbelastung – so gesund wie möglich leben?
 
Sabine Fisch ist Medizinjournalistin und Autorin mehrerer Bücher. In ihrem Vortrag berichtet sie über die Arbeit an ihrem kürzlich erschienenen „Großen Frauengesundheitsbuch“ und warum sie meint, dass ein derartiger Ratgeber gerade heute aktuell ist. Immerhin steht ihr Buch in der langen Tradition der „Medizinischen Ratgeberliteratur“ mit der medizinisches Wissen an Laien vermittelt wurde. Diese Texte wandten sich meist an Frauen und hatten vielfach auch die Gesundheit von Frauen zum Thema.

Bei ihrem Projekt wurde Sabine Fisch von einem „Expertinnenrat“ unterstützt, der aus Allgemeinmedizinerinnen, einer Gynäkologin, einer Ernährungswissenschafterin sowie einer Internistin bestand und alle Informationen, die Eingang in das Buch fanden, überprüfte. Ihre Arbeit stand daher unter dem Motto: „Von Frauen für Frauen“.

Sie sieht es als Notwendigkeit, mit ihrem „Großen Frauengesundheitsbuch“ Frauen die Möglichkeit zu bieten, ihr Wissen über den eigenen Körper und ihre Gesundheit zu vertiefen. So beschreibt sie  die häufigsten Krankheiten, da in der alltäglichen medizinischen Praxis meist nicht ausreichend Zeit für ausführliche Erklärungen bleibt. Weiters thematisiert sie in ihrem Buch die weiblichen Anatomie, Sexualität, Kontrazeption und Schwangerschaft, Schönheitswahn sowie Liebe und Partnerschaft. Sie konzentriert sich hierbei jedoch nicht nur auf theoretische Abhandlungen, sondern inkludiert auch Berichte von Frauen über Stress im Beruf, über das – aktuell so viel diskutierte – Thema Burnout, bis hin zu Erzählungen von Frauen, die Herausforderungen in ihrem Leben erfolgreich bewältigt haben.

Für Sabine Fisch ist Gesundheit mehr als die Abwesenheit von Krankheit, weshalb sie Körper, Geist und Seele den gleichen Stellenwert zuschreibt. Wie auch ihre VorgängerInnen in diesem literarischen Genre ist sie von der Motivation getragen, medizinisches Wissen so zu erklären, dass es leicht verständlich und praktikabel „an die Frau“ gelangt.

Sabine Fisch ist Medizinjournalistin und Moderatorin. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, schreibt für medizinische Fachmedien, wie die Ärztewoche und gestaltet Beiträge für „Dimensionen – die Welt der Wissenschaft“ für den Radiosender Ö1. 2010 erschien ihr neuestes Werk „Das große Frauengesundheitsbuch“. Sabine Fisch ist verheiratet und lebt mit Mann und Hund in Wien. www.sabinefisch.at

 

Einladung zur Buchpräsentation: HNO-HEILKUNDE – EIN SYMPTOMORIENTIERTES LEHRBUCH

thurnher

Einladung zur Buchpräsentation

HNO-HEILKUNDE – EIN SYMPTOMORIENTIERTES LEHRBUCH

DIETMAR THURNHER, MATTHÄUS CH. GRASL, BOBAN M. EROVIC, PIERO LERCHER

ORT: AKH-Wien, Hörsaalzentrum im AKH, Hörsaal 5 (Hörsaalzentrum Ebene8)

Währinger Gürtel 18-20

1090 Wien

ZEIT: 03.03.2011, 11.00 Uhr c.t.

Ehrenschutz:

Univ.-Prof. Dr. Rudolf MALLINGER, Vizerektor für Forschung und Lehre

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang GSTÖTTNER, Leiter der  Univ. Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Univ.-Prof. Dr.Dr. Wolfgang BIGENZAHN, Leiter der klinischen Abteilung für Phoniatrie-Logopädie

u.A.w.g.: ideafactory@aon.at

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hno-buchteam

Thurnher, Dietmar : HNO-Heilkunde : ein symptomorientiertes Lehrbuch / Dietmar Thurnher
…. – Wien : Springer Wien, 2011. – XII, 399 S. . – 978-3-211-88984-8
Signatur: WV-18-12
Möchten Sie Ihre HNO-Prüfung mit Bravour statt „dickem Hals“ meistern?
Möchten Sie effizient lernen und dabei Spaß haben? Dieses Lehrbuch
begleitet Sie anschaulich und praxisnah durch die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Es vermittelt alle prüfungsrelevanten Lerninhalte symptom- statt
diagnosenorientiert und entspricht daher dem modernen didaktischen
Ausbildungsansatz im Medizinstudium. Darüber hinaus ist es aber auch für
Ärzte und Ärztinnen und alle an HNO interessierten Leser geeignet.
Icons führen als Wegweiser durch das spannende Fach, viele anschauliche
Abbildungen, Grafiken und Kittens-Tabellen machen die medizinischen
Zusammenhänge leicht verständlich. Zahlreiche Karikaturen und witzige
Cartoons aus der Feder des engagierten Autorenteams vermitteln das
Wissen mit einem Augenzwinkern und helfen beim nachhaltigen Lernen.
Und mit den innovativen farbkodierten Mind-Maps wird Sie in Sachen HNO
niemand mehr „an der Nase herumführen“ oder Ihnen gar „die Ohren langziehen“
können!

Med Uni Autoren:

Thurnher, Dietmar, Ao.Univ.-Prof. Dr.;
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten

Grasl, Matthäus, Ao.Univ.-Prof. Dr.
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten

Erovic, Boban, Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten

Lercher, Piero, Dr.
Universitätslehrgang Master of Public Health
der Medizinischen Universität Wien

http://www.gesundinschoenbrunn.at
Österreichischer Ärzte-Kunst-Verein
Gastautor im Van Swieten Blog der Universítätsbibliothek: DENKATTACKEN!

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DIPL DISS COACHING – NEUER TERMIN: 19.02.2011

DiplDissCoaching – neuer Termin: 19.02.2011

DiplDissCoaching – Literaturrecherche für MedizinstudentInnen

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Univ. Lektorin Mag. Brigitte Wildner

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 19.02.2011 von 9:30 – 12:30

im Vortragsraum der UB-MUW

Email-Anmeldung: Brigitte.Wildner@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

DIPL DISS COACHING – NEUER TERMIN: 29.01.2011

DiplDissCoaching – neuer Termin: 29.01.11.

DiplDissCoaching – Literaturrecherche für MedizinstudentInnen

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Dr. Eva Chwala

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 29. 01. 2011 von 9:30 – 12:30
im Vortragsraum der UB-MUW

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

Abendvortrag: Blutiges Handwerk – Die österreichische Feldsanität in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Wir freuen uns Herrn Mag. Matthias König zu einem Abendvortrag begrüßen zu dürfen.

Ort: Lesesaal des Josephinum (A – 1090 Wien, Währingerstr. 25)
Zeit: 16. Dezember 2010, 18.00 c.t.
Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at
++43/ 1/ 40160/ 26000

 
Blutiges Handwerk

Die österreichische Feldsanität in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Struktur – Reform – Einsatz

„[…] da gehet es dann auf die Metzger-Banke los, da heißt es Fuß-Ab, Hand-Ab, Arm-Ab […]“. Mit diesen ebenso dramatischen wie einprägsamen Worten wurden noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Zustände in einem Feldlazarett charakterisiert, wo die als „Feldschlächter“ verschrienen Chirurgen ihrem blutigen Handwerk nachgingen. Der von Herrschern und Militärs lange Zeit stiefmütterlich behandelte Versorgungsapparat für verwundete oder kranke Soldaten rückte in der Habsburgermonarchie erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts in den Fokus des Interesses. Im Zuge der umfassenden Staats- und Militärreform, die unter Maria Theresia und ihrem Nachfolger Joseph II. durchgeführt wurde, ging man schließlich auch daran, den Feldsanitätsdienst der Habsburgerarmee zu verbessern. Im Rahmen des Vortrages wird die Entwicklung dieser Reformen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich dabei vom Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-1748) bis zur Eröffnung der medizinisch-chirurgischen Josephsakademie im Jahr 1785. Dabei werden sowohl die strukturell-organisatorischen Maßnahme als auch die medizinisch-chirurgische Ausbildung sowie beeinflussende Elemente aus dem Bereich der Militärtaktik berücksichtigt. Parallel dazu beleuchtet der Vortrag auch Einsatz und Behandlungsmethoden der frühneuzeitlichen Feldchirurgen und liefert einen Einblick in ihren dienstlichen Alltag sowie in den (Leidens)Weg der verwundeten Soldaten.

Mag. Matthias König gab 2003 seinen medizinischen Beruf (MTF und Heilmasseur) auf und studierte Geschichte und Ur- und Frühgeschichte an den Universitäten Wien und Innsbruck. In seiner 2009 eingereichten Diplomarbeit beschäftigte er sich ausführlich mit seinen „Berufskollegen“ aus dem 18. Jahrhundert. Derzeit fungiert er als Referent des Dekans der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck und arbeitet parallel an seiner Dissertation, die sich ebenfalls mit einem militärhistorischen Thema beschäftigt.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

DIPL DISS COACHING – NEUER TERMIN: 11.12.2010

DiplDissCoaching – neuer Termin: 11.12.2010

DiplDissCoaching – Literaturrecherche für MedizinstudentInnen

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Univ. Lektorin Mag. Brigitte Wildner

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 11.12. 2010 von 9:30 – 12:30

im Vortragsraum der UB-MUW

Email-Anmeldung: Brigitte.Wildner@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

„European Academic Heritage Day“

Wir freuen uns Euch im Rahmen des „European Academic Heritage Day“ begrüßen zu dürfen.

Ort: Josephinum, Währingerstr. 25, 1090 Wien

Zeit: 18. November 2010, 11.00 und 18.00 Uhr

Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at

                ++43/1/40160/26000

European Academic Heritage Day

Surprise, Astonishment and Wonder

Am 18. November 2010 feiern europäische Universitäten im Rahmen des European Academic Heritage Day ihr kulturelles Erbe. 

Die Wiener Medizinische Universität verfügt, auf Grund ihrer 600 jährigen Geschichte, über ein ausgesprochen reiches kulturelles Erbe, das ihren Ursprung im medizinischen Alltag der Krankenbetreuung, Forschung und Lehre hat. Das Josephinum beherbergt heute mit der historischen Bibliothek, der Sammlung anatomischer Wachsmodelle, der Instrumentensammlung, dem Bildarchiv und der Archivaliensammlung einen großen Teil dieses kulturellen Erbes.

Aus Anlass des „European Academic Heritage Day“ veranstaltet die Organisationseinheit „Department und Sammlungen für Geschichte der Medizin“ im Josephinum, ein spezielles Programm unter dem Motto „Surprise, Astonishment and Wonder“.

11.00 Uhr Spezialführung durch das „Museum im Josephinum“ mit Kuratorin Dr. Gabriele Dorffner: „Die anatomischen Wachsmodelle – Wunderwerke der Kunst“

18.00 Uhr Abendvortrag von Dipl.Ing. Markus Swittalek im Lesesaal „Josephinum – ein Denkmal braucht Pflege“

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Josephinum – ein Denkmal braucht Pflege

Josephinum – ein Denkmal braucht Pflege

Wir freuen uns Herren Dipl.Ing. Markus Swittalek zu einem Abendvortrag im Rahmen des „European Academic Heritage Day“ begrüßen zu dürfen.

Ort: Lesesaal des Josephinum, (Währinger Straße 25, A-1090 Wien)

Zeit: 18. November 2010, 18.00 c.t.

Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at

                 ++43/1/40160/26000

Josephinum – ein Denkmal braucht Pflege

Obwohl Denkmäler geschützt sind, zeigen sie, wie alles andere auf dieser Welt, Verfallserscheinungen. Ihre laufende Pflege ist daher unabdingbar, um ihren Verfall oder gar Verlust zu vermeiden. Denkmäler sind nicht statisch oder „frozen in time“, sondern können auch Veränderungen erfahren. Es gilt dabei zu berücksichtigen, worin der Denkmalcharakter eines Objektes liegt. Wesentliche Teile sind in jedem Fall zu erhalten, da sonst die Denkmalwürdigkeit verloren gehen würde. Anpassungen an technische oder funktionale Erfordernisse sind jedoch wünschenswert, um den Schutz zu verbessern und die Nutzung zu gewährleisten. Schließlich bleiben Denkmäler erst durch ihre Benützung lebendig.

Das Josephinum ist zweifelsohne ein ganz besonderes Denkmal, denn es ist nicht nur ein architektonisches Manifest für den Klassizismus in Österreich, sondern auch ein Zeugnis der josephinischen Aufklärungspolitik und der medizinischen Wissenschaften. Der Denkmalcharakter wird nicht nur durch das Gebäude bestimmt, sondern auch durch die in Teilen erhalten gebliebene Einrichtung und Ausstattung. Die Möbel, die Bibliothek und die Sammlung der anatomischen Wachsmodelle wurden für diesen Ort hergestellt oder angeschafft. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Denkmals „Josephinum“. Gebäudebestandteile und Teile der Ausstattung sind im Lauf der Zeit verloren gegangen oder wurden ersetzt. Auch die Nutzung von Teilen des Gebäudes hat sich, entsprechend veränderter Strukturen und Erfordernissen, mehrmals gewandelt. Als erster Schritt in die Zukunft wurde vor wenigen Jahren eine Aufarbeitung und Analyse des Bestandes vorgenommen. Gebäude, Ausstattung und Sammlungsbestandteile wurden untersucht, Archive durchforstet und die gewonnenen Erkenntnisse aufbereitet. Dadurch kann heute ein komplexes Bild von den Hintergründen der Entstehung des Josephinums und seinem ursprünglichen Zustand gezeichnet werden. Es konnten außerdem zahlreiche Defizite und dringende Erfordernisse aufgezeigt werden. Derzeit werden die Ziele, die mit einer Restaurierung des Objektes erreicht werden sollen, erarbeitet. Die Ziele umfassen Fragen zur Verbindung zu anderen Einrichtungen der MUW, zur Nutzung, zu den technischen Standards, den Investitionskosten und dem Zeithorizont. Es müssen gleichzeitig auch formale Ziele definiert werden. Sollen Erscheinung und Farbigkeit an die ursprünglichen Intentionen herangeführt werden? Welchen Umfang soll künftig das „Museum im Josephinum“ bekommen? Das Josephinum wurde für Forschung, Lehre und Kunst errichtet. Als lebendiges Denkmal soll dieses Haus auch in Zukunft diese Intention erfüllen.

Markus Swittalek studierte Architektur an der TU Wien bzw. der RWTH Aachen und machte 1996 sein Diplom. 2002 gründete er das Büro „moment home“ und arbeitet im Bereich Architektur und Projektentwicklung mit Schwerpunkt Wohnbau und Denkmalpflege. Seit 2008 schreibt er an der Dissertation „Josephinum  – Klassizmus. Aufklärung. Zentrum der Medizin.“

Das Team der Abteilung „Department und Sammlungen für Geschichte der Medizin“ freut sich über Ihren Besuch und ersucht um Weitergabe dieser Information!

DiplDissCoaching – neuer Termin: 11. 12. 2010

DiplDissCoaching – neuer Termin: 11.12.2010

DiplDissCoaching – Literaturrecherche für MedizinstudentInnen

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Univ. Lektorin Mag. Brigitte Wildner

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 11.12. 2010 von 9:30 – 12:30

im Vortragsraum der UB-MUW

Email-Anmeldung: Brigitte.Wildner@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

Visuelle Kulturen der Anatomie in Wien. 1900 – 1938

Wir freuen uns Frau Mag. Birgit Nemec zu einem Josephinum – Seminar begrüßen zu dürfen.

Ort: Lesesaal des Josephinum, (Währinger Straße 25, A-1090 Wien)

Zeit: 8.November 2010, 16.00 c.t.

Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at

                 ++43/1/40160/26000

Visuelle Kulturen der Anatomie in Wien. 1900 –1938
 

Im Zentrum meines Dissertationsprojektes steht die Grundidee, anatomische Darstellungsformen als Ausdruck visueller Kulturen der Wissenschaft in der Produktion von Wissen, Sinn und Bedeutung näher zu betrachten. Anatomen und Künstler erarbeiteten im Wien des frühen 20. Jahrhunderts, so die Annahme, in gegenseitiger Beeinflussung verschiedene Visualisierungen, die internationale Prominenz erlangten, und deren verschiedene Funktionen und Bedeutungshorizonte im Kontext nationaler biopolitischer Konzepte zu untersuchen sind. Wir haben es etwa mit anatomischen Atlanten, medizinischen Moulagen, Modellen oder Lehrgrafiken zu tun, die sowohl im Bereich der universitären Anatomie, als auch in Ergänzung dazu, an zahlreichen Orten populärer Verhandlung und Generierung visueller Kulturen der Medizin anzutreffen sind. Ich frage somit nach den visuellen Kulturen der medizinisch-anatomischen Wissens- und Evidenzerzeugung sowie deren Transformationen im Kontext ihrer Popularisierung in Wien und fokussiere hier auf den Zeitraum von 1900 bis 1938.

Hinsichtlich des vorliegenden Quellenmaterials wird untersucht, welche Konzepte von Körperlichkeit und Subjektivität sinnstiftend umgesetzt wurden und in welchem Verhältnis diese zum historisch wandelnden wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext standen. Im Anschluss daran behandeln zentrale Forschungsfragen die Wissenserzeugung, Propagierung und Popularisierung durch spezifische Bilder in fachimmanenten und öffentlichen Diskursen. Anatomische Repräsentationen waren in Wien bereits im 18. und 19. Jahrhundert in Wissenschaft und Öffentlichkeit in unterschiedlichen Phasen populär, erfuhren jedoch im frühen 20. Jahrhundert – so meine These – neue Relevanz. Dies zeigt sich in institutionellen Veränderungen sowie der Fülle visueller Darstellungen und deren vielfältige Gebrauchs-Sphären. Weiters wird der Frage nach Transformationsprozessen des Wissens, nach Kontinuitäten und Brüchen im anatomischen Wissensdiskurs, also nach Wandlungen von Wissensformen und politischen, sozialen und dadurch auch symbolischen Ordnungen nachgegangen. Dies ermöglicht wiederum Aussagen über die Erzeugung von Evidenzen sowie über Vorannahmen und Auffassungen von Körperlichkeit, Gesundheit und Krankheit sowie deren wissenschaftsphilosophischen Hintergrund. In einem weiteren Schritt soll die Spezifik und die Singularität der Wiener Bildtradition sowie und die Sinn-Zuschreibungen an Hand verschiedener Medien herausgearbeitet werden. Evidenzbehauptungen an anatomischen Darstellungen werden argumentativ häufig in einem Spannungsfeld von Kunst und Wissenschaft formuliert. Neben einer kulturhistorischen Kontextualisierung und einer Analyse verwendeter visueller Strategien stellen sich hier die Fragen, weshalb es diverse medizinisch bildgebende Verfahren in Ergänzung zur Sektion bedurfte, welche Funktionen die unterschiedlichen Medien, die zur Wissens- und Evidenzgenerierung am Körper gegeneinander antraten, hatten, und weshalb manche in unterschiedlichen Phasen privilegiert wurden.

Die Visualisierung von Körperlichkeit wird hier als kulturelle Praxis verstanden. Die historische Analyse visueller Kulturen der Anatomie in Wien soll so unter anderem ein besseres Verständnis heutiger Formen und Praxen der medizinischen Sichtbarmachung ermöglichen.

Birgit Nemec hat nach einer Ausbildung im Kulturmanagement Geschichte und Kulturwissenschaften in Wien und Rom studiert. Seit 2008 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des interdisziplinären corporealities Projekts und seit 2009 als Forschungsstipendiatin am Department und Sammlungen für Geschichte der Medizin der Meduni Wien tätig. Seit Oktober 2010 ist sie Kollegiatin im DKplus Programm Naturwissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext der Uni Wien. Visiting Fellowship am Department for History and Philosophy of Science der Universität Cambridge (2009), Wissenschaftsstipendium der Stadt Wien (2010). Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Memory Politik im Stadtraum sowie Visuelle und Materielle Kulturen der Medizin.

Das Team der Abteilung „Department und Sammlungen für Geschichte der Medizin“ freut sich über zahlreichen Besuch!

 
Unser nächster Vortrag: Dipl.Ing. Markus Swittalek,  Josephinum – Ein Denkmal braucht Pflege.
Donnerstag, 18.November 2010, 18.00 c.t.   (im Rahmen vom European Academic Heritage Day)