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Heinrich OBERSTEINER

Obersteienr

Obersteiner Heinrich (1847-1922)
Gründer des weltweit ältesten Neurologischen Institutes

Werkverzeichnis–>PDF

· Heinrich Obersteiner zu seinem 70. Geburtstag, in: Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 46, 10. November 1917, S. 2013-2016.–>PDF
· Marburg Otto, Heinrich Obersteiner. Gedenkrede anlässlich der am 5. Dezember 1922 stattgehabten Trauersitzung des Vereines für Psychiatrie und Neurologie in Wien, in: Arbeiten des neurologischen Institutes an der Universität Wien, Bd. XXIV, Leipzig-Wien 1923, S. V-XXXII.
· Erinnerungen an Heinrich Obersteiner zum 31. Juli 1957, in: Wiener Klinische Wochenschrift, Nr. 30, 26. Juli 1957, S. 537-538. –>PDF
· Schülerverzeichnis des Neurologischen Institutes aus der Zeit vor 1907, Schülerverzeichnis: aus: Marburg Otto, Zur Geschichte des Wiener neurologischen Institutes, in: Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des Neurologischen Institutes (Institut für Anatomie und Physiologie des Zentralnervensystems) an der Wiener Universität, 1. Teil (XV. Band), Leipzig-Wien 1907. S. VI-XIII.–>PDF

Kurzbiografie

Heinrich Obersteiner lehrte als Universitätsprofessor für Anatomie und Pathologie des Nervensystems an der Universität Wien, daneben arbeitete er als Psychiater und Leiter der Privatanstalt für Gemütskranke in Oberdöbling in Wien. International bekannt und zu einem führenden Neurologen seiner Zeit wurde er durch die Gründung des weltweit ersten Neurologischen Institutes in Wien.
Der am 13. November 1847 geborene Heinrich Obersteiner stammte aus einer angesehenen großbürgerlichen Wiener Ärztefamilie. Das Interesse Obersteiners an der wissenschaftlichen Medizin wurde schon früh durch das Engagement und durch die Tätigkeit seines Vaters auf dem Gebiet der Medizin, vornehmlich auf das Fach der Nervenheilkunde, gelenkt. Sein Vater Heinrich Obersteiner sen. übernahm 1860 zusammen mit dem als Begründer des klinisch-psychiatrischen Universitätsunterrichtes geltenden Maximilian Leidesdorf die Leitung der 1819 von Bruno Goergen nach internationalem Vorbild modern geführten Döblinger Privatheilanstalt für Geisteskranke. Dieser Umstand dürfte für die spätere Berufswahl Obersteiners von entscheidender Bedeutung gewesen sein, brachten sie ihn doch schon in Kindesjahren mit diesem Gebiet der Medizin in engen Kontakt.

Im Jahr 1865 inskribierte Heinrich Obersteiner an der Universität Wien Medizin. Schon zwei Jahre später begann er seine wissenschaftliche Laufbahn als Mitarbeiter am Labor von Ernst Brücke am Physiologischem Institut, dem er bis 1872 angehören sollte. Im selben Jahr publizierte er seine erste wissenschaftliche Studie „Über Entwicklung und Wachstum der Sehne“.
Nach seiner Promotion im Jahre 1870 studierte er ein Jahr lang in Deutschland und England die Organisation der Nervenanstalten. Nach seiner Rückkehr nach Wien übernahm Obersteiner 1872 als Nachfolger seines Vaters die Leitung in der Direktion der Döblinger Privatheilanstalt, die er 45 Jahre ausübte und wo er bis zu seiner von ihm verfügten Auflassung der Anstalt im Jahre 1917 als Arzt und Psychiater seinen Unterhalt verdiente.
Neben seiner Tätigkeit als praktizierender Arzt habilitierte er sich 1873 an der Wiener Universität mit der Arbeit: „Der Status epilepticus“, die ihm die Ernennung zum Privatdozenten für Physiologie und Pathologie des Nervensystems einbrachte. Seit diesem Jahr lehrte Obersteiner auch an der Universität Wien Anatomie und Pathologie des zentralen Nervensystems. Im September 1880 erhielt er den Titel a. o. Professor, 1898 wurde er schließlich zum tit. o. Professor der Anatomie und Pathologie des Nervensystems ernannt.

Neben den zwei in Wien bereits existierenden staatlichen Pflegestätten für Psychiatrie und Neurologie wurde 1882 auf Betreiben Obersteiners das „Institut für Anatomie und Physiologie des zentralen Nervensystems“ gegründet, das 1900 auf seinen Wunsch hin in Neurologisches Institut umbenannt wurde. Dieses Institut galt weltweit als erste wissenschaftliche Einrichtung für Hirnforschung und wirkte vorbildgebend auf zahlreiche sich später im Ausland etablierende Forschungsstätten, wie dem von H. Donaldson in Philadelphia, das von Ramon y Cajal in Madrid und C. von Monakow in Zürich oder A. Kappers in Amsterdam. Die wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte dieses Instituts lagen auf der morphologischen Hirnforschung und der normalen, vergleichenden und pathologischen Anatomie sowie Physiologie des Nervensystems. Darüber hinaus wurde die von Obersteiner angestrebte Idee der postpromotionellen Ausbildung hier verwirklicht.
Von Beginn an verfolgte Heinrich Obersteiner mit der Gründung dieser Institution das Ziel einen Ort für einen internationalen wissenschaftlichen Austausch herzustellen. Das dieses Anliegen erfolgreich umgesetzt werden konnte, belegen die zahlreichen am Institut wirkenden in- und ausländischen Wissenschafter und Studenten. Obersteiner selbst erhielt rasch durch seine und durch die an diesem Institut durchgeführten Arbeiten eine weltweit hervorragende Reputation, über die unter anderem seine zahlreichen Mitgliedschaften an renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen Auskunft geben. (Dr. med. h.c. – Oxford, korr. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, Ehrenmitgliedschaft der medizinischen Gesellschaft zu St. Petersburg, Tokio, Brüssel, Paris, London, Gent, New York, Konstantinopel).
Im Inland hingegen wurde seitens der Wissenschaftsbürokratie seinen Forschungen und vor allem dem von ihm errichteten Institut geringes Interesse und wenig Unterstützung entgegengebracht. Über Jahrzehnte blieben ihm und seinem Institut eine finanzielle Ausstattung versagt, wurden räumliche Ausgestaltungen abgelehnt und mussten häufig Übersiedlungen in Kauf genommen werden. Erst 1919 konnte eine endgültige Wirkungsstätte durch den Abschluss des Neubaus des Institutes herbeigeführt werden. Ebenso errichtete und führte Heinrich Obersteiner dieses Institut bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1919 maßgeblich durch die Einbringung beträchtlicher finanzieller privater Eigenmittel. Erst 1903 bekam sein erster Assistent Otto Marburg eine Dotierung aus öffentlichen Mitteln zugesprochen, die Obersteiner sogar erst 1917 erhielt. 1905 überließ er dem Institut in Form einer Schenkung seine privaten Sammlungen und – auch hier mit Verzögerungen aufgrund des mangelnden Interesses des zuständigen Ministeriums – seine umfangreiche wissenschaftliche Privatbibliothek, die heute einen historisch wie wissenschaftlich wertvollen Bestand der Universitätsbibliothek an der Medizinischen Universität Wien einnimmt.

In seinen Forschungen widmete sich Obersteiner der Neuroanatomie und der Neurophysiologie, wo er substanziell zur Systematisierung der theoretischen Neurologie und der Hirnforschung sowie zu deren Anwendung in der klinischen Neurologie und Psychiatrie beitrug. Sein 1888 veröffentlichtes Lehrbuch „Anleitung beim Studium des Baues der nervösen Zentralorgane im gesunden und im kranken Zustande“ wurde noch im selben Jahr in mehrer Sprachen (engl., russ., franz., ital.) übersetzt und zu einem Standardwerk einer ganzen Generation von Hirnforschern.

Seit 1892 erfolgte von ihm die Herausgabe der Publikationsreihe „Arbeiten aus dem Neurologischen Institute an der Universität Wien“, in der bis zu seinem Ausscheiden aus dem Institut im Jahre 1919 insgesamt 22 Bände erschienen, und welche die meisten und reichhaltigen Forschungen des neurologischen Institutes enthalten. Sie dokumentiert darüber hinaus die von Obersteiner seit der Gründung des neurologischen Institutes intensivierten Forschungstätigkeiten. Die Handexemplare Obersteiners befinden sich heute ebenfalls als Teil der „Obersteiner Bibliothek“ in der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Darüber hinaus war er Mitbegründer und Vize-Präsident der 1903 gegründeten Internationalen Brain Commission und von 1902 bis 1918 Präsident des 1867 von Maximilian Leidesdorf, Theodor Meynert und Joseph Riedl gegründeten Vereins für Psychiatrie und Neurologie, der zu einem der ältesten wissenschaftlich-ärztlichen Vereine Österreichs zählt. In den letzten Jahren widmete Obersteiner seine publizistische Arbeit unter anderem auch – wie viele aus seiner Medizinergeneration – medizinhistorischen Themen, in denen er über die Wegbereiter der Neurologie und über die Entwicklungen der Neurologie im 19. Jahrhundert reflektierte.
Nachdem er im Jahre 1919 emeritierte, folgte ihm sein Schüler und Assistent Otto Marburg als Leiter des Institutes nach, das dieser bis zu seiner Flucht vor dem Nationalsozialismus in die USA im Jahre 1938 führte. Heinrich Obersteiner verstarb am 19. November 1922 im Alter von 75 Jahren in Wien.
Mag.Dr. Walter Mentzel

Obersteiner

Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des neurologischen Institutes an der Wiener Universität – Zugleich XV. und XVI. band der Arbeiten aus dem Neurologischen Institute an der Wiener Universität (Hrsg. von Otto Marburg), I. Teil (XV. Band), Wien-Leipzig 1907

Medizincurriculum Wien: Block 1 „Gesunde und kranke Menschen“

Die Universitätsbibliothek stellte im Block 1 des Medizincurriculums den neuen MedizinstudentInnen ihre
speziellen Serviceeinrichtungen für den Studienbetrieb vor.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Zugang zu modernen, elektronischen Lehr- und Informationsmedien gelegt.
740 StudentInnen nahmen an den Lehrveranstaltungen teil.

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Oktober 2006: neue Bücher von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Med Uni Wien an der Ub

Folgende aktuellen Bücher von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Med Uni Wien hat die Universitätsbibliothek erworben:

Univ.-Prof. Dr. Cem EKMEKCIOGLU & Univ.-Prof. Dr. Wolfgang MARKTL (Institut für Physiologie, Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie):

Ekmekcioglu, Cem : Essenzielle Spurenelemente : Klinik und Ernährungsmedizin / Cem Ekmekcioglu ; Wolfgang Marktl . – Wien [u.a.] : Springer , 2006 . – VIII, 205 S. . – 3-211-20859-3 kart. : EUR 49,80. – 978-3-211-20859-5
Signatur: QU-130-17

Univ.-Prof. Robert MADER (Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Onkologie), Coautor von:

Mader, Ines : Paravasation von Zytostatika : ein Kompendium für Prävention und Therapie / I. Mader … . – 2., vollst. überarb. u. erw. Aufl. . – Wien [u.a.] : Springer , 2006 . – XI, 375 S. . – 3-211-25225-8 geb. : EUR 49,80. – 978-3-211-25225-3
Signatur: QV-2693 /<2>

In diesen und ca. 100 weiteren Neuerscheinungen kann in der monatlichen Buchausstellung des Neuzugangs im Informationsbereich der Universitätsbibliothek bis Ende Oktober geschmöckert werden. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, sich vorzumerken und die gewünschten Bücher ab Anfang November zu entlehnen.

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Medizincurriculum Wien: Block 7 „Einführung in die Benützung der Universitätsbibliothek“

„Einführung in die Benützung der Universitätsbibliothek“ von 4. bis 6. Oktober 2006

Ab heute besuchen 720 Medizinstudentinnen und -studenten der Med Uni Wien in Block 7 des Curriculums „Wissenschaft und Medizin (3. Semester) die Lehrveranstaltung „Einführung in die Benützung der Universitätsbibliothek“.
Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek werden in den kommenden drei Tagen 48 Kleingruppen zu je 15 Personen durch die traditionelle Bibliothek führen und die von der Bibliothek für die Med Uni Wien bereitgestellten elektronischen Ressourcen und Services vorstellen.

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Den Angeboten der Bibliothek ist auch im Lehrbuch zu Block 7 ein Kapitel gewidmet:

Dollfuß, Helmut: Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien – In: Robert Trappl (Hg.): Wissenschaft und Medizin: ein Lehrbuch für das erste Spezielle StudienModul (SSM 1)-Block 7, 4. aktual. Aufl. – Wien: Facultas, 2006, S.117-136.

Ein Skriptum zur „Benutzung der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien“ sowie eine Checkliste sind online verfügbar.

Lehrbuch

Datenbank des Monats – Oktober `06: Ovid-MEDLINE

MEDLINE ist die wichtigste und größte bibliographische Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) für den biomedizinischen Bereich.

Die Universitätsbibliothek hat MEDLINE – Biomedical Database in der Ovid-Version für den Campus der Med Uni Wien lizenziert. Im Anschluss an eine Recherche besteht die Möglichkeit, direkt von den Abstracts zu den aktuellen Volltexten von 2700 elektronischen Zeitschriften zuzugreifen.

ACCESS Medicine: 40 wichtige Lehrbücher online!

ACCESS Medicine
Online information plattform for clinicians and medical students with daily content
updates.

Ab sofort steht McGraw-Hill´s ACCESS Medicine online im Computernetz der Med Uni Wien zur Verfügung. Diese Sammlung, die von allen Lehrenden und Studierenden an der Med Uni Wien genutzt werden kann, enthält ca. 40 wichtige englischsprachigen Standardwerke.

ACCESS Medicine gliedert sich in Clinical Library (z.B. Harrison’s Principles of Internal Medicine) und Lange Educational Library (z.B. Current Medical Diagnosis and Treatment).
Harrison’s gilt als „Bibel“ der Inneren Medizin und ist das weltweit meistgelesene, umfassende Standardwerk der Inneren Medizin. Es zeichnet sich durch seine unvergleichliche Komplexität und detaillierte Abhandlung der einzelnen Teilgebiete aus. Sämtliche Kapitel werden laufend auf dem neuesten Stand gehalten.

Mit ACCESS Medicine steht an der Med Uni Wien eine für das integrierte Curriculum passende Lernunterlage zur Verfügung, die u.a. Fallstudien sowie über 3.000 Fragen und Antworten für das Selbststudium enthält.

—->www.accessmedicine.com

Accsess Medicine