Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut)
Plenck Bd. 6, Tab. 582
Das Johanniskraut ist eine gelbblühende, krautige Pflanze. Die Blätter weisen viele kleine Öldrüsen auf und erscheinen dadurch gegen das Licht betrachtet durchscheinend punktiert. Dies gab der Pflanze auch ihren lateinischen Beinamen.
Seit mehreren Jahren wird Johanniskraut häufig für leichte bis mittelschwere Fälle von Depression angewandt. Die Wirkung der Johanniskraut-Präparate soll auf die chemisch definierten Substanzen Hyperforin und Hypericin zurückzuführen sein. Diese bewirken eine geringe bis mittelstarke, aber nachweisbare, cerebrale Wiederaufnahmehemmung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin; dies sind bekannte Wirkmechanismen synthetischer Antidepressiva.
Dieser innerliche Gebrauch war Plenck noch nicht bekannt. Er empfiehlt nur die äußerliche Verwendung:
ARZNEYKRAFT, wundenreinigend, fäulniswidrig, wundenheilend, und auflösend.
Gebrauch, Der Aufguss oder Absud wird bey Geschwüren der Nieren oder anderer Theile gegeben.
Heute wird Johanniskrautöl vorwiegend äußerlich als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, und ev. bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet.
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