Autor: Dr. Walter Mentzel
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Keywords: Radiologe, Leibarzt, Röntgeninstitut, Allgemeine Poliklinik, Sanatorium Auersperg, Medizingeschichte, Ägypten, Kairo, Wien
Anton Kautzky wurde am 12. März 1867 als Sohn des Kleidermachers Anton von Padua Kautzky (1833-1909) und der Kaffeehaus-Kassiererin Josepha (1836-1921), geborene Knauer, in Wien Gumpendorf geboren. 1897 heiratete er Leopoldine Hermanek (1878-1957). Mit ihr hatte er einen Sohn, den späteren Mediziner Anton Kautzky jun. (1898-1985).
Kautzky studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 19. März 1892 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Danach führte er eine Arztpraxis in Wien 6, Bürgerspitalgasse 22.[1] Während des Studiums war er Mitbegründer und Mitglied der seit 1886 bestehenden deutschnationalen Studentenverbindung Akademische Corps Symposion.
Leibarzt des Vizekönigs von Ägypten
Im Jahr 1894 trat er als Leibarzt in den Dienst des osmanischen Khedive (Vizekönig) von Ägypten, Abbas Hilmi Pascha II (1874-1944). Daneben übernahm er 1909 die Leitung der Internen Abteilung in der neu errichteten Klinik in Kairo, die nach dem Vorbild der Wiener Allgemeinen Poliklinik gestaltet wurde.[2] Kautzky war in Ägypten Mitglied der Khedivial Society of Medicine in Kairo, und erhielt 1896 in Kairo den kaiserlich ottomanischen Medschidie-Orden.[3] Im Jahr 1908 wurde ihm das Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. 1903 nahm er am I. Medizinischen Kongress in Kairo teil und war als Schriftführer der Sektion für Innere Medizin tätig.[4] Während seiner Zeit in Ägypten publizierte er 1903 „Die Bilharziaerkrankungen“ und 1904 „Blutuntersuchungen bei Bilharzia-Krankheit“.
Allgemeine Poliklinik Wien und das Röntgeninstitut im Sanatorium Auersperg Straße 9, Wien 8.
Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er zunächst als privater Röntgenarzt in Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 34A, sowie am Radiologischen Institut der Allgemeinen Poliklinik in Wien unter dem Vorstand Robert Kienböck (1871-1953), wo er 1923 „Ein seltener Fall von Knochengeschwulst“ publizierte.[5] Zudem war er als Leiter des Instituts für Röntgen-Untersuchungen im Sanatorium Auerspergstraße 9 tätig. 1927 publizierte er gemeinsam mit Alfred Luger (1886-1938) „Ueber das Vorkommen von Oscillospira Guillermondi“.
Kautzky war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Er verstarb am 19. April 1944 in Wien.
Quellen:
Trauungsbuch, Erzdiözese Wien, 06, Gumpendorf, Sign. 02-66, Folio 87, Kautzky Anton, Herzmanek Leopoldine.
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-205a, Kautzky Anton (Rigorosum Datum 1890).
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 187-538, Kautzky Anton (Promotion Datum 19.3.1892).
Friedhofsdatenbank der Gemeinde Wien, Kautzky Anton.
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1892, Sp. 1280.
[2] Wiener klinische Rundschau, Nr. 26, 1909, S. 414.
[3] Neue Freie Presse, 29.1.1896, S. 4.
[4] Wiener klinische Rundschau, Nr. 5, 1903, S. 81.
[5] Fortschritte auf den Gebieten der Röntgenstrahlen. Publikationsorgan der Deutschen Röntgen-Gesellschaft. 31, 5/6, 1923-24, S. 636-638.
Normdaten (Person): Kautzky, Anton: BBL: ; GND:
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BBL: 47048 (22.06.2025)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=47048
Letzte Aktualisierung: 2025.06.22