Archiv der Kategorie: Medizingeschichte

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [53]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.7 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.7 – Ärztinnen und Ärzte

M – N

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

MAIXNER, Emmerich jun.

Geboren 1887 in Prag, studierte Maixner nach Ablegung der Matura an der böhmischen Universität in Prag Medizin und promovierte hier am 21. Dezember 1911.

Nach einer Ausbildung zum Internisten meldete er sich nach Kriegsbeginn zum Dienst in der Beobachtungsstation Chrudim in Böhmen. Von dieser wechselte er am 21. April 1915 in das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz.

Hier blieb er bis zur Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung und wurde dann zur k. u. k. Armee eingezogen; im Dezember 1916 war er an die Personalsammelstelle Laibach (an die Front) „abgegangen“.

MALY, Vladimir

Geboren im Jahr 1888 war er nach Prag heimatzuständig.

Er arbeitete vor dem Krieg als „externer Arzt“ im Allgemeinen Öffentlichen Krankenhaus in Prag.

Nach Kriegsbeginn meldete er sich zum Dienst im Kriegsspital/Reservespital Nr. in Pardubitz und arbeitete hier vom

15. März 1915 bis 23. Juni 1915 und

— vom 24. März 1916 bis zur Übergabe an die Heeresverwaltung im August 1916

Hierauf wurde er als „invalid“ eingestuft und aus dem Spital entlassen.

MARSCHAL (Marsal), Christian (Kristian)

Geboren 1868 war er heimatzuständig nach Tschelakowitz https://de.wikipedia.org/wiki/%C4%8Cel%C3%A1kovice

Hier war er auch bis zum Kriegsbeginn als praktischer Arzt tätig.

Vom 2. Juli 1915 bis zur Übergabe an die Heeresverwaltung im August 1916 war er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz angestellt.

MARTIN, Rudolf

Er wurde am 11. März 1873 in Hermannstädtel https://de.wikipedia.org/wiki/He%C5%99man%C5%AFv_M%C4%9Bstec geboren.

Nach einem zehnsemestrigen Studium der Medizin an der böhmischen Universität in Prag promovierte er hier am 29. Dezember 1898 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Nach seiner Promotion praktizierte er an verschiedenen Abteilungen des Allgemeinen Öffentlichen Krankenhauses in Prag bis 1903.

Bereits am 28. April 1894 war er als „einjährig freiwilliger Mediziner auf Staatskosten“ zum Infanterieregiment Nr. 87 beim Garnisonspital Nr. 11 in Prag in die k. u. k. Armee eingetreten.

Vor dem Krieg arbeitete er als praktischer Arzt in Pardubitz.

Nach Kriegsbeginn, im Range eines Landsturmassistenzarztes zur aktiven Kriegsdienstleistung einberufen, diente er vom 25. Juli 1914 bis 10. März 1915 beim Spitalszug Nr. 24.

Aufgrund seines Versetzungsgesuches wurde er im März 1915 schließlich dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt. Hier versah er seinen Dienst in der 5. Abteilung/Sektion.

MARZIN, Anton

Er wurde in Leitmeritz https://de.wikipedia.org/wiki/Litom%C4%9B%C5%99ice 1868 geboren.

Nach seinem Medizinstudium an der deutschen Universität in Prag, wo er auch am 3. Februar 1900 promovierte, erhielt er bald eine Stelle als Stadtarzt in Bodenbach an der Elbe https://de.wikipedia.org/wiki/D%C4%9B%C4%8D%C3%ADn.

Im Weltkrieg im Jahr 1916 zur Militärdienstleistung einberufen, kam er in das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz, wo er bis Kriegsende in der 1. Abteilung/Sektion arbeitete.

Er verstarb im Dezember 1922 in Bodenbach.

MAUDR/MAUDER, Anton

Er war vor dem Krieg Arzt in Königgrätz https://de.wikipedia.org/wiki/Hradec_Kr%C3%A1lov%C3%A9

In den Listen des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz wird er Anfang 1918 zum ersten Mal erwähnt – als „Stomatologe“ (=Zahnarzt) in der 2. Abteilung/Sektion.

MESANY, Franz

Er war vor dem Krieg Primarius des Bezirkskrankenhauses in Pardubitz.

Nach Kriegsbeginn arbeitete er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz als „Chirurg und leitender Arzt“.

Nach Übernahme durch die Heeresverwaltung im August 1916 wurde er allerdings entlassen. Als Grund wurde in einem Bericht vom November 1915 folgendes angegeben:

„…Er versah 1909 [zur Zeit der Bosnischen Annexionskrise  https://de.wikipedia.org/wiki/Bosnische_Annexionskrise] als freiwilliger Arzt bei der serbischen Armee ärztliche Dienste, beherrscht die deutsche Sprache nicht geläufig und es besteht der begründete Verdacht, dass er auch antimilitaristisch gesinnt ist. Er ist wohl ein guter Chirurg, jedoch allgemein als rechthaberisch und unverträglich bekannt…“

Weiteres zu ihm siehe:

  1. November 1909 Jagdunfall des Prinzen Alexander von Taxis

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=lvb&datum=19091117&query=%22dr+mesany%22&ref=anno-search&seite=7

  1. Februar 1911 Ein Bezirkskrankenhaus ohne Ärzte

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19110227&query=%22dr+mesany%22&ref=anno-search&seite=2

 

  1. März 1912 Die Post als Sittenkommission

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19120311&query=%22mesany%22&ref=anno-search&seite=3

  1. März 1912 Die Post als Sittenkommission

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mtb&datum=19120313&query=%22dr+mesany%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Dezember 1913 Verleihung des serbischen St. Sava Orden III. Klasse

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19131203&query=%22franz+mesany%22&ref=anno-search&seite=51

MIKULASEK, Karel/Karl

Geboren 1878 war er heimatzuständig in Bojkowitz      https://de.wikipedia.org/wiki/Bojkovice.

Vor dem Krieg als Badearzt in Luhatschowitz https://de.wikipedia.org/wiki/Luha%C4%8Dovice tätig, arbeitete er seit 5. Oktober 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

Als er sich seiner Musterung Anfang Mai 1916 durch unberechtigtes Verlassen seines Arbeitsplatzes entzog, wurde er nach seiner Ergreifung zur „Armee im Felde“ einberufen und nach Zagreb versetzt.

MRACEK, Leopold

Geboren 1868 war er heimatzuständig nach Olmütz https://de.wikipedia.org/wiki/Olm%C3%BCtz.

Vor dem Krieg war er Zahnarzt in Triest.

Nach seinem Dienstantritt am 16. März 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er hier dann als „Stomatologe“ in der 6. Abteilung/Sektion tätig.

NOVOTNY, Anton

Geboren 1893, war er heimatzuständig nach Raudnitz an der Elbe https://de.wikipedia.org/wiki/Roudnice_nad_Labem.

Er war dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zumindest im Jahr 1918 dienstzugeteilt.

NUSSEN, Bruno

Geboren 1884.

Von 1914/15 an war er bereits im Sanatorium Hera in Wien als Arzt beschäftigt.

Im Februar 1917 wurde er dann zum Militär einberufen und ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz dienstzugeteilt.

Hier war er in der 5. Abteilung/Sektion als Chirurg tätig. Ein Versetzungsansuchen aus gesundheitlichen Gründen nach Wien wurde im Juli 1917 „mit Rücksicht auf die kurze militärische Dienstleistung und auf die relative Jugend des Genannten“ abgelehnt.

Im Jänner 1918 befand er sich krankheitshalber im Reservespital in Chrudim.

Es scheint, dass es ihm noch vor Kriegsende gelungen ist wieder nach Wien zu kommen, da er in der Standesliste vom September 1918 nicht mehr in Pardubitz aufscheint.

Nach dem Krieg war er als „Dr. der gesamten Heilkunde“ von 1919 bis 1922 in Wien in der Löblichgasse 14, Sanatorium Hera, im 9. Bezirk als wohnhaft gemeldet.

Aus dem Jahr 1920 liegt eine Publikation in der Zeitschrift „Medizinische Klinik“ (Bd 16, 1920 S. 705) mit folgendem Titel vor.

—  Über einen Fall von Polyneuritis mit Korsakowscher Psychose nach einer Streptokokkeninfektion.

Text: Reinhard Mundschütz

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [58]: Schönbauer, Leopold: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Mit 167 Bildern.

Schönbauer, Leopold: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Mit 167 Bildern. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1944.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: WM007]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Titelblatt: Schönbauer: Das medizinische Wien […] Berlin und Wien: 1944.

Leopold Schönbauer (*13.11.1888 Thaya/Niederösterreich, gest. 11.09.1963 Wien) war unter anderem vom 1945 bis 1960 Vorstand des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Wien im Josephinum. Er stammt aus einer Ärztefamilie – sein Urgroßvater war Wundarzt und wurde an der medizinisch-chirurgischen Josephsakademie ausgebildet und auch sein Großvater mütterlicherseits war Mediziner. Sein Vater arbeitete als Gemeindearzt in Thaya, im nördlichen Waldviertel. Schönbauer studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Prachatice/Prachatitz (CZ) Medizin an der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag. 1914 schloss er sein Medizinstudium in Prag mit seiner Promotion ab. Während des Ersten Weltkrieges wurde er einer mobilen Chirurgengruppe der I. Chirurgischen Universitätsklinik unter der Leitung von Anton von Eiselsberg (1860-1939) zugeteilt. Auch nach dem Ende des Krieges blieb Schönbauer an dieser Klinik und habilitierte sich an dieser 1924 für das Fach Chirurgie.

Nach seiner Habilitation unternahm Leopold Schönbauer eine Studienreise in die USA, wo er unter anderem vier Monate bei Harvey Cushing (1869-1939), dem Begründer der Neurochirurgie, verbrachte. 1925 hospitierte er bei Ferdinand Sauerbruch (1875-1951), einem der bedeutendsten deutschen Chirurgen des 20. Jahrhunderts. Ab 1930 war Schönbauer Leiter der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Lainz der Stadt Wien und wurde 1933 zum außerordentlichen Professor. 1931 wurde er auf Veranlassung Julius Tandlers (1869-1939) zusätzlich Leiter des Strahlentherapeutischen Instituts im Krankenhaus Lainz.

Schönbauer wurde 1939 zum Ordinarius an der I. Chirurgischen Universitätsklinik bestellt. Er trat dort die Nachfolge Egon Ranzis (1875-1939) an, der aufgrund seiner exponierten Stellung im austrofaschistischen Ständestaat von den Nationalsozialisten nach dem „Anschluss“ für sechs Wochen inhaftiert und danach pensioniert worden war. Während des Nationalsozialismus gelang Schönbauer die Festigung seiner Position innerhalb der Medizinischen Fakultät, indem er relevante universitäre Gremien besetzte. Schönbauer blieb bis zu seiner Emeritierung 1960 Vorstand dieser Klinik. Er war Parteianwärter der NSDAP und erhielt 1943 das silberne „Treuedienstzeichen“ der NSDAP verliehen. „Nach dem Krieg ermöglichte eine als ,Lex Schönbauer‘ bekannte Sonderregelung seine raschen Entnazifizierung.“[1] Er zählte damit auch zu jenen zahlreichen Professoren an der Medizinischen Fakultät, die trotz ihrer Verstrickungen im NS-System, nach 1945 als „Minderbelasteter“ nicht nur von den Entnazifizierungsmaßnahmen unbeschadet blieben, sondern auch ihren während der NS-Zeit begonnenen Karriereaufstieg weitestgehend bruchlos fortsetzen konnten. Im April 1945 gelang es Schönbauer zunächst rechtzeitig noch die Seiten zu wechseln. Eine von ihm angeführte Widerstandsaktion, bei der er die Zerstörung des AKH abwenden konnte, führte zu einem von ihm über Jahrzehnte gepflegten Mythos als Retter des AKH, der ihn von 1945 bis 1961 zusätzlich in die Position des Direktors des Wiener Allgemeinen Krankenhauses verhalf. Ebenfalls ab 1945 war er – zunächst provisorisch – Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Wien im Josephinum, bis das Institut 1960 von Erna Lesky (1911-1986) übernommen wurde. Im Studienjahr 1953/54 wurde er zum Rektor der Universität Wien gewählt. Schönbauer, der in den 1950er Jahren überaus prominent war, war von 1959 bis 1962 Abgeordneter zum Nationalrat für die ÖVP.

Während seiner wissenschaftlichen Karriere befasste sich Leopold Schönbauer besonders mit Schilddrüsenchirurgie, Neurochirurgie und Karzinomforschung und verfasste über 300 wissenschaftliche Publikationen. Darüber hinaus beschäftigte sich Schönbauer immer wieder mit Medizingeschichte. 1944 (und 1947 in zweiter Auflage) erschien – mit wesentlicher Beteiligung seiner Assistentin Marlene Jantsch – sein Werk: Das medizinische Wien.

 Abb. 2    Marlene Jantsch

Marlene Jantsch (*26.09.1917 Osterwieck/Sachsen-Anhalt, gest. 17.07.1994 Wien) wurde als Marlene Ratzersdorfer, Tochter des Verlegers Hugo Ratzersdorfer, in Deutschland geboren. Sie besuchte zuerst eine Mittelschule in Berlin und übersiedelte 1933 nach Wien, wo sie 1936 am Döblinger Mädchengymnasium maturierte. Ab dem Wintersemester 1936 studierte sie Medizin an der Universität Wien und schloss ihr Studium 1941 mit ihrer Promotion ab. Danach wurde sie an der I. Chirurgischen Universitätsklinik unter Leopold Schönbauer Assistentin und ab 1942 seine Privatassistentin. Während dieser Zeit befasste sie sich eingehend mit Studien zur Geschichte der Medizin. „Zahlreiche Arbeiten bis 1945 erschienen unter dem Namen Schönbauers – etwa eine Artikelserie im ,Völkischen Boten‘. 1944 erschien das Buch ,Das medizinische Wien‘ in erster Auflage, für das sie gemeinsam mit ihrem Mann Hans Jantsch, unter den schwierigen Bedingungen dieser Zeit umfangreiche Recherchen durchgeführt hatte.“[2] Erst ab 1948 erschienen ihre Publikationen ausschließlich unter ihrem Namen. Ab 1945 betreute Marlene Jantsch das Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien im Josephinum im Namen Leopold Schönbauers zusätzlich zu ihren Verpflichtungen als Internistin in der I. Chirurgischen Universitätsklinik. Ihr ist der Verdienst des Wiederaufbaus des Instituts für Medizingeschichte zuzurechnen. 1957 habilitierte sich Jantsch im Fach Medizingeschichte, ebenso wie Erna Lesky. „Das Verhältnis der beiden Wiener Medizinhistorikerinnen war vor allem durch divergierende Ansichten über das Wesen der Medizingeschichte belastet, jedoch auch durch die Unterschiede zweier starker Persönlichkeiten und deren sozialem Hintergrund.“[3] Mit der Bestellung Leskys als Schönbauers Nachfolgerin an der Medizingeschichte endete Jantsch‘ Tätigkeit im Josephinum. Ab 1963 arbeitete sie zunächst als Konsularärztin der gynäkologischen und urologischen Abteilung im Krankenhaus Lainz. Mit der Berufung Joseph Rummelhardts (1919-1987) zum Ordinarius der Urologischen Universitätsklinik 1974 wechselte sie an dessen Klinik im Allgemeinenen Krankenhaus Wien.

Quellen:

Die Wiener Medizinische Fakultät 1938 bis 1945. Hrsg.: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien. Wien: Josephinum 2018.

Schmidt-Wyklicky, Gabriela: Schönbauer, Leopold. In: Neue Deutsche Biographie (23) 2007. S. 383-369.

Arias, Ingrid: Entnazifizierung an der Wiener Medizinischen Fakultät: Bruch oder Kontinuität? Das Beispiel des Anatomischen Instituts. In: Zeitgeschichte. (6) 2004. S. 339-388.

Hubenstorf, Michael: Kontinuität und Bruch in der Medizingeschichte. Medizin in Österreich 1938-1955. In: Kontinuität und Bruch 1938-1945-1955. Beiträge zur österreichischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Hrsg.: Friedrich Stadler. (= Emigration-Exil-Kontinuität. Schriften zur zeitgeschichtlichen Kultur- und Wissenschaftsforschung 3) Münster: Lit Verlag 2004.

Horn, Sonia: Jantsch, Marlene, geb. Ratzersdorfer. In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben-Werk-Wirken. Hrsg.: Brigitta Keintzel und Ilse Korotin. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2002. S. 333-334.

Horn, Sonia und Gabriele Dorffner: „… männliches Geschlecht ist für die Habilitation nicht vorgesehen“. Die ersten an der medizinischen Fakultät der Universität Wien habilitierten Frauen. In: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Hrsg.: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller und Sonia Horn. Wien: Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000. S. 117-138.

Jantsch, Marlene und Manfred Skopec: Leopold Schönbauer (1888-1963). In: Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. 19 Beiträge mit Portraits. Bd. 21. Wien und München: Amalthea-Verlag 1982. S. 103-109.

Chirurgische Universitätsklinik, Abgeordneter zum Nationalrat, AKH Wien, Allgemeines Krankenhaus Wien, Anton von Eiselsberg, Chirurgie, Egon Ranzi, Entnazifizierung, Erna Lesky, Harvey Chushing, Institut für Geschichte der Medizin, Joseph Rummelhardt, Josephinum, Julius Tandler, Leopold Schönbauer, Lex Schönbauer, Marlene Jantsch, Medizingeschichte, Neurochirurgie, Rektor, Universität Wien

[1] Die Wiener Medizinische Fakultät 1938 bis 1945. Hrsg.: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien. Wien: Josephinum 2018. S. 44.

[2] Horn, Sonia und Gabriele Dorffner: „… männliches Geschlecht ist für die Habilitation nicht vorgesehen“. Die ersten an der medizinischen Fakultät der Universität Wien habilitierten Frauen. In: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Hrsg.: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller und Sonia Horn. Wien: Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000. S. 136-137.

[3] Horn, Sonia und Gabriele Dorffner: „… männliches Geschlecht ist für die Habilitation nicht vorgesehen“. Die ersten an der medizinischen Fakultät der Universität Wien habilitierten Frauen. In: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Hrsg.: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller und Sonia Horn. Wien: Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000. S. 137.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [57]: 1938: Fritz Lejeune – NS-Mediziner und Leiter des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin. Sammlung „Fritz Lejeune – NS-Mediziner“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

1938: Fritz Lejeune – NS-Mediziner und Leiter des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin. Sammlung „Fritz Lejeune – NS-Mediziner“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Fritz Lejeune wurde am 1. Juli 1892 in Köln geboren und war zwischen 1939 (offizieller Amtsantritt Jänner 1940) und April 1945 Leiter des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin. Während dieser Zeit brachte er aus seiner Privatbibliothek Bücher in die Bibliothek des Institutes ein, die heute als „Sammlung Fritz Lejeune“ Bestandteil der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin ist, überwiegend aus antiquarischen Büchern aus dem 19. Jahrhundert besteht und Zeugnis über das Wirken des NS-Medizinhistorikers Fritz Lejeune und dessen Interessens- und Forschungsgebiete gibt.

Abb. 1: Exlibris Fritz Lejeune. Aus Sign. JB5525a

Fritz Lejeune studierte Medizin, Zahnheilkunde und vergleichende Sprachwissenschaften an den Universitäten Bonn und Greifswald. 1922 habilitierte er sich im Fach Medizingeschichte und wurde im selben Jahr zum Privatdozent für Geschichte der Medizin an der Universität Greifswald ernannt. Bereits unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges engagierte er sich innerhalb nationalsozialistischer und völkischer Verbände (Rheinlandbewegung 1919, Deutscher Schutzbund 1920 u.a.) und trat laut seiner Angabe bereits 1923 (Mitgliedsnummer 3.964, der gesicherte Beitritt erfolgte am 11.5.1925) der NSDAP bei.

Abb. 2: Fritz Lejeune

1925 erhielt er einen Lehrauftrag für Geschichte der Medizin an der Universität Köln, wo er 1928 zum a.o. Professor ernannt wurde, führte daneben eine Arztpraxis und war als Mitgründer (1925) und Vorsitzender der „Reichsnotgemeinschaft Deutscher Ärzte“ in einer der einflussreichsten ärztlichen Standesorganisation Deutschlands aktiv. 1923 gründete er die „deutsch-nordische Gesellschaft für Geschichte der Medizin, der Zahnheilkunde und der Naturwissenschaften“. Seine Einbindung in das Netzwerk der NS-Medizinbürokratie und vor allem seine Stellung in internationalen medizinhistorischen Gremien[1] machte ihn zu einem Proponenten des NS-Außenpolitik und des Propagandaministeriums. Dies förderte seine weiteren Karriereschritte, die durch seine am 1.8.1939 erfolgte Ernennung zum Leiter des Institutes für Geschichte der Medizin in Wien ihren Höhepunkt fand. Hier fungierte er seit seinem Amtsantritt am 22.1.1940 bis April 1945 als Nachfolger seines von den Nationalsozialisten vertriebenen Vorgängers Max Neuburger. Lejeune war während des Krieges darüber hinaus Leiter des Heeresstandortlazarettes in Hütteldorf/Wien.

Während der Amtszeit von Lejeune kam es zu einer beträchtlichen Erweiterung des Bibliotheksbestandes an der heutigen Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Diese Zuwächse resultierten sowohl aus der üppigen finanziellen Förderung, die das Institut ab 1940 durch das Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten erfuhr und eine großzügige Einkaufspolitik ermöglichte, als auch durch die Form der Erwerbungspolitik. Lejeune präferierte Wiener Antiquariate, die im NS-Bücherraub („Arisierungen“) involviert waren.

Neben seiner Tätigkeit am Institut engagierte sich Lejeune zwischen 1940 und 1944, entsprechend der ideologischen Aufwertung der NS-Medizingeschichte, als Berater, Vermittler und Lieferant medizinhistorischer Bücher und beim Aufbau von medizinhistorischen Bibliotheken, wofür er seine Kontakte zu Wiener NS-Antiquariaten anbot. Seit spätestens Ende 1940 vermittelte er historische Inkunabeln für den Aufbau der medizinhistorischen Bibliothek (mit dem Schwerpunkt Pflanzenheilkunde und historisch-pharmazeutische Literatur) an den Pharmakonzern Boehringer & Sohn in Ingelheim am Rhein. Ebenso vermittelte er medizinhistorische Literatur an den Direktor des Physiologischen Instituts der Universität Heidelberg und Professor Johann Daniel Achelis (1898-1963), wo ab 1942 eine medizinhistorische Bibliothek mit dem Schwerpunkt „alte Drucke aus dem 15. und 16. Jahrhundert“ aufgebaut wurde. Besonders intensiv arbeitete Lejeune mit der Kärntner NS-Führung, insbesondere mit dem Gauleiter Friedrich Rainer (1903-1947) und dessen wissenschaftlichen Berater Walter Medweth (1902-1972) im Rahmen der vom NS-Regime pompös begangenen Paracelsus-Gedenken-Feiern anlässlich des 400. Todestages Paracelsus im September/Oktober 1941 in Villach zusammen. Dort sollte ein „Paracelsus-Gedenkort“ entstehen, womit eine NS-affine Paracelsus-Tradition begann, die bis in die Zweite Republik hineinreichte. In diesem Kontext kam es ab 1943 unter Mithilfe von Lejeune in Villach zum Aufbau eines Paracelsus-Museums/Bibliothek, als Kern eines künftigen medizinhistorischen Forschungsinstituts. Dieses Vorhaben stand in Beziehung zu der von der Kärntner NS-Prominenz seit 1941 verfolgten Politik, Kärnten als Wissenschaftsstandort zur ideologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Durchdringung im Anschluss an die geplante „Germanisierung“ und Neuordnung des Alpen-Adria-Raumes und Südosteuropas zu etablieren.

Nach seiner überstürzten Flucht aus Wien in der Nacht vom 2. auf dem 3.4.1945 nach Mitterndorf erfolgte am 10.5.1945 seine Suspendierung durch das Dekanat der Medizinischen Fakultät Wien. Am 2.6.1945 wurde er vom Staatsamt für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten seiner Stellung enthoben. Nach seiner Festnahme durch das US-Militär wurde er bis Ende 1946 im Internierungslager Glasenbach/Salzburg interniert und nach seiner Freilassung nach Deutschland abgeschoben. Nach seinen erfolglos gebliebenen Bemühungen in Deutschland im universitären Betrieb wieder Fuß zu fassen, widmete er sich ab 1953 als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des „Deutschen Kinderschutzes“ (DSKB), wo er populäre Gesundheitsaufklärung betrieb und vehement gegen die seiner Meinung nach stattfindende „Verwahrlosung“ der Jugend in der Bundesrepublik Deutschland durch die Übernahme US-amerikanischer Lebensformen auftrat. 1952 wurde er Senator der „Deutschen Gesellschaft für Wissenschaft und Forschung“. Daneben war er maßgeblich an der Gründung sowie als Berater der „Deutschen Angestellten-Krankenkasse“ (DAK) beteiligt. Seit Mitte der 1950er Jahre war er in der frühen Antiatombewegung aktiv. 1965 übersiedelte Lejeune nach Villach, wo er 1966 verstarb.

Literatur:

Mentzel, Walter und Bruno Bauer: Brüche in der Entwicklung medizinischer Bibliotheken in Wien während des NS-Regimes: Anmerkungen zur Geschichte der Vorgängerbibliotheken der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien. In: Brüche Kontinuitäten 1933-1938-1945. Fallstudien zu Verwaltung und Bibliotheken. Hrsg.: Enderle-Burcel, Gertrude/Neubauer-Czettl, Alexandra/Stumpf-Fischer, Edith. (= Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs Sonderband 12), Innsbruck: 2013. S. 287-314.

Mentzel Walter und Bruno Bauer: Stumme Zeitzeugen. Medizinische und medizinhistorische Bibliotheken an der Medizinischen Universität Wien während der NS-Zeit. In: Bibliotheken in der NS-Zeit. Provenienzforschung und Bibliotheksgeschichte. Hrsg.: Alker, Stefan/Köstner, Christine/Stumpf, Markus. Göttingen: 2008. S. 273-287.

Schmierer, Klaus: Medizingeschichte und Politik. Karrieren des Fritz Lejeune in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus (= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 96). Husum: 2002.

Quellen:

AUW, Medizinische Fakultät, Personalakte Lejeune.

AUW, Medizinische Fakultät, Dekanat, Zl. 323/1941-42.

AUW, Medizinische Fakultät, Dekanat, Zl. 455/1939-40.

Sammlungen der Medizinischen Universität Wien, Archiv, Ordner Boehringer.

Sammlungen der Medizinischen Universität Wien, Archiv, Ordner Boehringer, Ordner Paracelsus-Ausstellung.

Sammlungen der Medizinischen Universität Wien, Archiv, Handschriften, Kt. 2.254

[1] Portugiesisch-brasilianisches Institut an der Universität Köln, portugiesische Akademie für Geschichte, Medizinische Akademie zu Saragossa, Akademie der Wissenschaft in Lissabon, „Pro Arte“ in Rio de Janeiro, historischen Gesellschaft in Coimbra, Colegio de los Doctores de Madrid, deutsch-iberoamerikanische Ärzte-Akademie in Berlin

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Blogserie Vertrieben 1938 – UPDATE: Hans ABELS (1873-1945), Ludwig ADLER (1879-1958), Rudolf ALLERS (1883-1963), Leopold ARZT (1883-1955), Bernhard ASCHNER (1883-1960), Ernst BACHSTEZ (1888-1954), Julius BAUER (1887-1979), Richard BAUER (1879-1959), Theodor BAUER (1885-1946), Paul BLATT (1889-)

UPDATE:

Von März bis bis November 2008 haben wir in der Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ die 1938 entlassenen Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien vorgestellt und wichtige Informationsquellen zu deren Person bzw. wissenschaftlicher Bedeutung, überwiegend frei zugänglich, zusammengetragen.

Die enorm hohe Nutzung der einzelnen Blogbeiträge in den vergangenen zehn Jahren hat uns bestärkt, im Hinblick auf das aktuelle Gedenkjahr die Beiträge zu aktualisieren und insbesondere Links zu neuen frei verfügbaren Online-Quellen zu ergänzen.
Ab 12. März 2018 werden deshalb in Erinnerung an die von der Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938 vertriebenen Professoren und Dozenten im Van Swieten Blog die Beiträge sowie Links zu weiterführenden Informationsquellen gepostet.

Projekt „Vertrieben 1938 – Biographien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien“ im Van Swieten Blog: Informationen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Logo: MMag.Margrit Hartl

Sonderblog-Serie Vertrieben 1938 – Biografien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien UPDATE

https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=772

Blogserie Vertrieben 1938 – Biografien entlassener Mediziner*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Wien UPDATE

Liebe Leserinnen und Leser des Van Swieten Blogs,

von März bis November 2008 haben wir in der Blogserie „Vertrieben 1938“ die 1938 entlassenen Mediziner*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Wien vorgestellt und wichtige Informationsquellen zu deren Person bzw. wissenschaftlicher Bedeutung, überwiegend frei zugänglich, zusammengetragen.

Die enorm hohe Nutzung der einzelnen Blogbeiträge in den vergangenen zehn Jahren hat uns bestärkt, im Hinblick auf das aktuelle Gedenkjahr die Beiträge zu aktualisieren und insbesondere Links zu neuen frei verfügbaren Online-Quellen zu ergänzen. Ab 12. März 2018 werden deshalb in Erinnerung an die von der Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938 vertriebenen ProfessorInnen und DozentInnen im Van Swieten Blog die Beiträge sowie Links zu weiterführenden Informationsquellen gepostet.

Mag. Bruno Bauer
Leiter der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien

Aus der Ankündigung der Blogserie „Vertrieben 1938“ vom 11. März 2008 :
Die Blogserie „Vertrieben 1938“ sieht sich in Ergänzung zu diesen Projekten als Bibliotheksbeitrag, der aus einer bibliotheksspezifischen Perspektive die „Erinnerungsarbeit“ an der Medizinischen Universität Wien unterstützen will. Der Fokus des Bibliotheksprojektes liegt dabei auf der Bereitstellung bzw. Vermittlung von Informationen, die über das Internet frei zugänglich sind.

Aktuell gliedert sich das Projekt in folgende Facetten:

  • Scannen der Biographien aus einem Schlüsselwerk (und an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besonders stark genutzten Werkes) zur Thematik der Entlassung der Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dissertation von J. Bauer-Merinsky) und Einbringen der Scans in das Bibliotheksrepositorium;
  • Retrokatalgosierung sämtlicher an der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien (insbesondere Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin) vorhandenen Bücher der vertriebenen Professoren und Dozenten (in einer weiteren Phase ist auch die Erfassung der dazugehörenden Separata geplant);
  • Hinweise auf Bilder und Dokumente aus dem Bildarchiv bzw. der Handschriftensammlung der Med Uni Wien;
  • Verlinkung zu den relevanten – im Internet frei zugänglichen – Online-Dokumenten mit Informationen über die vertriebenen Professoren und Dozenten (z.B. Wikipedia);

Auch wenn der Einwand, dass die in der Dissertation dargestellten Biographien nicht den aktuellen Wissensstand widerspiegeln bzw. unvollständig sind, zum Teil gerechtfertigt ist, so sehen wir in deren Präsentation im Internet doch einen deutlichen Mehrwert, weil damit erstmals Basisinformationen zu einer großen Zahl der vertriebenen Professoren und Dozenten im Internet – frei und unmittelbar – zur Verfügung stehen. Wir würden uns freuen, wenn die Blogserie „Vertrieben 1938“ weitere Forschungen zu dieser Thematik unterstützt und dazu beitragen kann, die diesbezüglichen Forschungen zu intensivieren.

Wir wollen allerdings nicht nur punktuell einen Anstoß zur Auseinandersetzung mit der Thematik der Vertreibung von Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im Jahr 1938 geben, sondern – mit den Möglichkeiten von Web 2.0 – die Informationen zu den einzelnen Biographien laufend ergänzen; wir laden alle Interessierten herzlich ein, uns entsprechende Hinweise zu übermitteln, und uns auch entlassene Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien zu benennen, die in der Dissertation nicht aufgenommen wurden.

Autorinnen und Autoren von Publikationen zu dieser Thematik (insbesondere mit dem Schwerpunkt auf biographischen Beiträgen zu den vertriebenen Professoren und Dozenten) laden wir herzlich ein, diese Beiträge, soweit sie derzeit im Internet nicht frei verfügbar sind, für das Repositorium der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien zur Verfügung zu stellen.

Provenienz
Weitere Beiträge (2008) mit Informationen über die Blogserie „Vertrieben 1938“:

Projekt „Vertrieben 1938 – Biographien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien“ im Van Swieten Blog: Informationen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien. – Projektteam 2008: Mag. Bruno Bauer (Konzept), Harald Albrecht, Judith Dögl, Rudolf Gerdenits, MMag. Margrit Hartl, Dr. Brigitte Kranz, Mag. Ingeborg Leitner, Dr. Ruth Lotter, Dr. Walter Mentzel, Dr. Reinhard Mundschütz, Mag. Michaela Zykan.

Bitte zitieren als
VAN SWIETEN BLOG: Informationen der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien,
Nr. 29203 [10. März 2018].
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=29203

Vertrieben 1938: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [56]: Max Neuburger – Vertriebener Leiter des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin und die Sammlung „Max Neuburger“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

1938: Max Neuburger – Vertriebener Leiter des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin und die Sammlung „Max Neuburger“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Max Neuburger (*08.12.1868/Wien, gest. 15.03.1955/Wien) war Gründer (1914) und langjähriger Leiter (bis 1938) des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin an der damaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien sowie der von ihm aufgebauten Institutsbibliothek, die heute integrierter und wertvoller Kern der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin ist. Neuburger brachte mehrmals zwischen 1914 sowie nach seiner Rückkehr aus dem Exil 1952 medizinhistorische Bücher aus seiner Privatbibliothek als Schenkung in die Bibliothek des Institutes ein.

Abb. 1: Max Neuburger

Erstmals trat er in der Phase der Gründung des Institutes zwischen 1906 und 1919 zirka 300 Bücher und 700 Separata aus seiner Privatbibliothek an die Bibliothek des Institutes ab, womit er auch den Kern des heutigen medizinhistorischen Bestandes der Zweigbibliothek aufbaute, und 1930/31 ein zweites Mal als offizielle Schenkung. Der Bücherbestand der Bibliothek umfasste in den späten 1930er Jahren zirka 10.000 Bücher, davon stammte ein Drittel aus seiner Privatbibliothek. Zuletzt kamen nach seiner Rückkehr nach Wien im Jahre 1952 bzw. nach seinem Ableben weitere Bücher aus seiner Privatbibliothek durch seinen Sohn, Fritz Neuburger, in den heutigen Bibliotheksbestand. Diese Bücher bilden heute die Sammlung „Max Neuburger“. Sie erinnert an seine wegen seiner jüdischen Herkunft durch die Nationalsozialisten nach dem „Anschluss“ im März 1938 erzwungene Vertreibung von der Universität Wien und aus Österreich, sie stellt aber auch die Überlieferung einer historisch außerordentlich relevanten Forschungsbibliothek und die das wissenschaftliche Wirken eines der international renommiertesten Medizinhistorikers der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar.

Abb. 2: Exlibris Max Neuburger

Abb. 3: Exlibris Max Neuburger

Max Neuburger wurde am 8. Dezember 1868 in Wien geboren, studiertet an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien Medizin und begann nach der Promotion im Jahr 1893 als Sekundararzt am Rudolfs-Spital sowie als Assistent an der Neurologischen Abteilung der Wiener Allgemeinen Poliklinik als Arzt und Psychiater zu arbeiten. 1898 habilitierte er sich bei Theodor Puschmann (1844-1899) im Fach Geschichte der Medizin.

Auf seine Initiative hin genehmigte das Ministerium für Kultus und Unterricht in einem Erlass vom 23. Juli 1906 die Errichtung eines medizinhistorischen Institutes. Neuburger begann unmittelbar darauf mit der Sammlung medizinischer Objekte und dem Aufbau einer medizinhistorischen Bibliothek (u.a. auch durch Bücherschenkungen der „Gesellschaft der Ärzte in Wien“), die nach der offiziellen Gründung des Institutes 1914 zunächst provisorisch an der I. Medizinischen Klinik untergebracht war. Nach langjährigen Bemühungen wurde schließlich im Winter 1918/19 das Institut für Geschichte der Medizin am Standort der ehemaligen militärärztlichen Akademie dem „Josephinum“ (Wien 9, Währingerstraße 25) eingerichtet und bezogen.

Aufgrund der geringen finanziellen Unterstützung konnte Neuburger auch nach 1918 den Bestand nur durch Eigeninitiative (Schenkungen, Spenden, Schriftentausch,…) und einer unermüdlichen Sammeltätigkeit erweitern. Mit 1. April 1934 wurde er aufgrund der Sparpolitik der damaligen Bundesregierung emeritiert und der Lehrstuhl aufgelöst, womit das Institut zwischen Duldung und Auflösung stand. Nur wegen seines weiterhin erfolgreichen privaten Engagements gelang es ihm das Institut provisorisch – als Honorarprofessor ohne Lehrkanzel – bis März 1938 weiter zu führen und den Bestand zu sichern.

Unmittelbar nach dem „Anschluss“ im März 1938 musste Neuburger – offiziell mit 22. April 1938 – aufgrund seiner jüdischen Herkunft das Institut verlassen. Im August 1939 flüchtete er mittellos nach England, wo er am „Wellcome Historical Medical Museum“ in London neun Jahre als Medizinhistoriker tätig war. Am 23. Juni 1948 übersiedelte er nach Buffalo im US-Staat New York zu seinem Sohn Fritz Neuburger. Im Jahr 1952 kehrte er nach Wien zurück, wo er am 15. März 1955 verstarb.

Neuburger war Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften (1901), Mitherausgeber zahlreicher medizinhistorischer Schriftenreihen und darüber hinaus seit der Jahrhundertwende ein wesentlicher Vertreter der kultur- und sozialhistorischen Ausrichtung der Medizingeschichte, die vor allem in der internationalen Historiografie (insb. in den USA) rezipiert worden war. Zu seinen wichtigsten Werken zählt:

Neuburger, Max: Geschichte der Medizin. Zwei Bände. Suttgart: Enke 1906-1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: MG002]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at/

Literatur:

Hubenstorf, Michael: Eine „Wiener Schule“ der Medizingeschichte? – Max Neuburger und die vergessene deutschsprachige Medizingeschichte. In: Medizingeschichte und Gesellschaftskritik (Festschrift für Gerhard Baader). Hrsg. von Michael Hubenstorf. Husum: 1997. S. 246-289.

Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/3)Wien: 1948. S. 58.

Quellen:

Archiv der Universität Wien, Medizinische Fakultät, Personalakt Max Neuburger.

Archiv der Universität Wien, Medizinische Fakultät, Dekanat, Zl. 560/1930-1931.

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [52]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.6 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.6 – Ärztinnen und Ärzte

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

L

LAUTERSTEIN, Wolf Wilhelm

Geboren am 29. Oktober 1881 in Lemberg.

Er studierte an der medizinischen Fakultät der Universität Lemberg, wo er am 19. Oktober 1908 promovierte; nach der Promotion war er „Aspirant“ im Allgemeinen Krankenhaus in Lemberg.

Vom 28. Juli 1914 bis 18. September 1914 war er Bataillonschefarzt des Linieninfanterieregiments (LIR) 19.

Seit 12. August 1916 war er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz als Spezialist für Geschlechtskrankheiten zugeteilt; hier arbeitete er als Abteilungschefarzt an der ersten dermatologisch-venerischen Abteilung der 2. Abteilung/Sektion.

Er richtete später auch die urologische Abteilung ein und übernahm deren Leitung und auch die Leitung der Offiziersabteilung.

Im Oktober 1917 bat er zum ersten Mal um Versetzung nach Lemberg, dann wieder im Frühjahr 1918 – er begründete dies jeweils mit dem schlechten Gesundheitszustand seiner Frau. Im Juli 1918 wurde seinem Ansuchen schließlich entsprochen.

Nach dem Krieg praktizierte er in seiner Heimatstadt Lemberg als Facharzt für Geschlechtskrankheiten.

LEDERER, Julius

Er durchlief seine Karriere vor dem Weltkrieg in der Armee.

 – 1886 wurde er zum Oberarzt im Aktivstand ernannt (als „militärärztlicher Eleve der Reserve 1. Klasse“), eingeteilt im Garnisonspital Nr. 12 in Josefstadt in Böhmen.

– 1888 im September wurde er versetzt vom 54. Infanterieregiment zum Peterwardeiner Infanterieregiment Nr. 70. https://de.wikipedia.org/wiki/Petrovaradin

– 1890 vom Infanterieregiment Nr. 70 zum Infanterieregiment Nr. 28.

– 1908 zum Oberstabsarzt II. Klasse ernannt.

– 1913 im November war er Garnisonschefarzt im Range eines Oberstabsarztes I. Klasse in Budweis. https://de.wikipedia.org/wiki/Budweis

Nach Kriegsbeginn 1914 wurde er dem im Jahr 1914/15 errichteten Kriegsgefangenenlager in Plan/Böhmen https://de.wikipedia.org/wiki/Plan%C3%A1_u_Mari%C3%A1nsk%C3%BDch_L%C3%A1zn%C3%AD  bis Mai 1915 als Oberstabsarzt zugeteilt und dann ans Militärkommando nach Prag versetzt, wo er die Leitung des Reservespitals Nr.3 in Prag übernahm.

Im Jänner 1916 befand er sich „beim kommandierenden General in Bosnien-Herzegowina“ (als Sanitätschef der Quartiermeisterabteilung Nr. 8), von wo er dann schließlich im März 1918 ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz vesetzt wurde. 

  1. Mai 1915 Vom [Kriegs]Gefangenenlager in Plan

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19150525&query=%22julius+lederer%22&ref=anno-search&seite=6

LEDERER, Max

Er wurde am 3. Jänner 1867 in Triesch https://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%99e%C5%A1%C5%A5 geboren.

Nach seinem späten Medizinstudium an der deutschen Universität in Prag, das er mit der Promotion am 6. Juli 1911 abschloss, fand er eine Beschäftigung im Sanatorium in Veleslavin   https://de.wikipedia.org/wiki/Veleslav%C3%ADn.

Nach Ausbruch des Weltkriegs war er seit 9. September 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr.2 zumindest bis zur Übernahme in die Heeresverwaltung tätig.

Er starb am 19. August 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt.

1913 II. Versammlung deutscher Augenärzte Böhmens und Mährens

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19130003&query=((text:%22dr+max+lederer%22))&ref=anno-search&seite=168

LEVIT, Jan/Johann

Er wurde in Horschitz/Hořice  https://de.wikipedia.org/wiki/Ho%C5%99ice_v_Podkrkono%C5%A1%C3%AD am 14. Juni 1884 geboren und wuchs in einer Arztfamilie auf. Bereits sein Vater und Großvater waren hier Ärzte gewesen.

Nach seiner Promotion 1908 an der deutschen Universität in Prag arbeitete er an der Chirurgischen Klinik von Prof. Otakar Kukula  http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kukula_Otakar_1867_1925.xml in Prag.

1912/1913 nahm er als Freiwilliger  als Kriegschirurg in einem Feldspital in Belgrad bzw. in Niš an den beiden Balkankriegen  https://de.wikipedia.org/wiki/Balkankriege  auf der Seite Serbiens teil, wofür ihm der serbische Staat den Sava Orden IV., III. und II. Klasse   https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Sava-Orden verlieh. 

Nach Kriegsbeginn 1914 wurde er im Range eines Landsturmarztes zur k. u. k. Armee einberufen und  

als Chirurg in mehreren Spitälern des Hinterlandes eingesetzt, und zwar in:

– 1915/16: in der k. u. k. Beobachtungstation Kolin

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19150718&query=%22dr+johann+lewit%22&ref=anno-search&seite=9

– 1916-1918:  im k. u. k. Garnisonspital Nr. 13 in Theresienstadt

Hier behandelte er unter anderem den bosnisch-serbischen Attentäter Gavrilo Princip https://de.wikipedia.org/wiki/Gavrilo_Princip, der am 28. Juni 1914 dem Mordanschlag auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Frau in Sarajevo verübte. 

– Herbst 1918: schließlich versetzt in das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz

Nach dem Ersten Weltkrieg nach Prag zurückgekehrt arbeitete er als Chirurg in mehreren Krankenhäusern der Stadt.

1924 erhielt er eine Dozentur für Chirugie an der Karls-Universität in Prag, 1928 wurde er zum außerordentlichen Professor für Chirurgie ernannt.

1931 erhielt er die Stelle als Primarius der chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses der Stadt Prag (Na Bulovce).

Bald nach dem Einmarsch der Deutschen in Prag im März 1939 verlor er seine Arbeit aufgrund seiner jüdischen Herkunft und wurde am 20. Juni 1942 in das Konzentrationslager nach Theresienstadt gebracht. Er starb in Auschwitz, wohin er noch am 12. Oktober 1944 deportiert worden war.

Levit verfasste zahlreiche Artikel, auch im Fach „Kriegschirurgie“.

Eine Auswahl:

Eine neue Methode der Deckung der Luftröhrendefekten

(Archiv für klinische Chirurgie, Berlin 1911)

Die bei der Behandlung der Karbunkel mittels Exzision erzielten Erfolge

(Wiener klinische Rundschau 1912)

  1. Teil

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=klr&datum=1912&page=645&size=45&qid=QVBAA2FJXB7WIQ47DXY4WGLYZF4NPL

  1. Teil

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=klr&datum=1912&page=661&size=45&qid=QVBAA2FJXB7WIQ47DXY4WGLYZF4NPL

Die Resultate der Exzisionstherapie des Karbunkels

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19130003&query=((text:%22dr+j+levit%22))&ref=anno-search&seite=726

Seltene Brüche

(Časopis lékařů českých 1912/1913)

Radialoperation der Leistenbrüche

(Deutsche Gesellschaft der Chirurgie, Berlin 1913)

Ein seltener Fall eines aus den Musculi arrectores pili hervorgegangenen solitären Leiomyoms (Internationale klinische Rundschau 1914)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=klr&datum=1914&page=33&size=45&qid=IRVN8Q0C4UJNU40UL9SULTNL0UTLEE

Neue Methode der Bildung der Harnröhre (Časopis lékařů českých 1921)

Neue Methode der Entfernung von Projektilen aus den Knochen

(Časopis lékařů českých 1922)

Freie Omentum-Operationen

(Časopis lékařů českých 1922/23)

Schussverletzungen der oberen Gliedmassen (franz., Belgien 1924)

Schussverletzungen der der Gefäße (engl., 1923)

Sehnenoperationen bei Lähmungen des Nervus radialis

(Rozhledy v chirurgii 1929)

Schussverletzungen der Gelenke

(Rozhledy v chirurgii 1930)

Entfernung der Kniescheibe mit vollständiger Beweglichkeit des Kniegelenkes

(Festschrift für Geheimrat Payr, Archiv für klinische Chirurgie, 1931)

Tumoren des Dünndarmes

(Časopis lékařů českých 1936)

Krampfadernbehandlung

(Časopis lékařů českých 1937)

Chirurgie der Gallenblase

(Časopis lékařů českých 1938)

Herzschussverletzungen

(Časopis lékařů českých 1940)

  Am 7. 4. 1929 erschien in der Prager Presse sein (ausführlicher, 32 Seiten umfassender) Artikel über Theodor Billroth

(„Zur Billroth-Hunderjahrfeier“

Foto von Jan/Johann Levit:

http://www.ghetto-theresienstadt.info/images/prominente/Bild68.gif

Weitere ausgewählte Artikel in der Tagespresse, in denen er erwähnt wird:

  1. Dezember 1912 serbischer Orden

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19121228&query=%22dr+lewit%22&ref=anno-search&seite=3

Ein 1915 erschienener Artikel in der Wiener medizinischen Wochenschrift von Wilhelm Klein zu Schussverletzungen, in dem er erwähnt wird.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&page=877&size=45&qid=1VWCUNTC3VY7LJ3CTS1YM7PJ7WEH7X

  1. August 1926 Bolschewistische Mordpläne gegen tschechische Politiker?

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19260806&seite=2&zoom=33&query=%22dr%2Blewit%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Mai 1930 Sittenbild des tschechischen Staates

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dfr&datum=19300517&query=%22jan+lewit%22&ref=anno-search&seite=2

  1. Jänner 1931 Ministerunfall

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310108&query=%22dr+lewit%22&ref=anno-search&seite=4

Ordinationsanzeige vom 3. März 1931

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310303&seite=5&zoom=33&query=%22jan%2Blevit%22&provider=P03&ref=anno-search

Text: Reinhard Mundschütz

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [55]: Fouquet, Marie: Recueil Des Remedes Faciles Et Domestiques, Choisis & experimentez pour toutes sortes de Maladies internes & externes, 1726.

Fouquet, Marie: Recueil Des Remedes Faciles Et Domestiques, Choisis & experimentez pour toutes sortes de Maladies internes & externes. Nouvelle Edition redigée en meilleur ordre que les précedentes, & augmentée suivant les Manuscrits de ladite Dame. Tome Premier. Paris: Chez Musier 1726.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB1310]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6175303

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Titelblatt: Fouquet: Recueil Des Remedes Faciles Et Domestiques […] Paris: 1726.

Marie Fouquet, Vicomtesse de Vaux (1590-1681) stammte aus der bekannten französischen Aristokratenfamilie de Maupeou. Sie war mit François Fouquet verheiratet, der ebenfalls Teil der französischen Aristokratie und Mitglied des Parlaments in Paris war. Gemeinsam hatten sie 16 Kinder, von denen elf das Erwachsenenalter erreichten. Einer ihrer Söhne, Nicolas Fouquet (1615-1680), wurde später Finanzminister unter Ludwig XIV. (1638-1715). Madame Fouquet lebte im Frankreich der Gegenreformation, einer Zeit der erneuerten Spiritualität und in der neue religiöse Orden gegründet wurden. Religiös konnotierte Arbeit war eines der wenigen öffentlichen Betätigungsfelder, die Frauen ihrer Zeit offenstand. Motiviert von ihrer Frömmigkeit engagierte sich Marie Fouquet in der Wohltätigkeit. Sie gehörte 1633 zu den Gründungsmitgliedern der Filles de la Charité de Saint Vincent de Paul/Barmherzige Schwestern vom hl. Vincent von Paul und leitete unter anderem die Hospitäler der Les Dame de la Charité de l’Hôtel-Dieu in Paris (1634), l’Hôpital des Filles de la Providence in Paris (1658), und das l’Hôpital des Dames de la Propagation de La Foi (1664). Louis de Rouvroy, duc de Saint-Simon (1675-1755), der besonders für seine Memoiren, die das Leben am Hof Ludwig XIV. beschreiben, bekannt ist, nennt sie: „la mère des pauvres“[1] (die Mutter der Armen). „The virtue, courage and singular piety of this Lady, mother of the poor, whose name still lives was unshakebale…“[2]

Aufgrund ihrer Erfahrungen im Armen- und Krankenwesen publizierte sie 1675 mit der Hilfe ihres Sohnes Louis Fouquet (1633-1702) – einem Arzt und späteren Bischoff von Adge – und eines Mediziners namens Dr. Delescure der Universität von Montpellier ein pharmazeutisches Werk: ein sogenanntes Arznei- und Heilmittelbuch. Marie Fouquets intendierte Leserschaft waren weniger die ausgebildeten Ärzte sondern vielmehr pflegenden Klosterschwestern und Priester in armen Gemeinden. Es ging ihr darum möglichst einfach und verständlich für die Allgemeinheit leistbare Heilmethoden mit leicht und günstig erhältlichen Zutaten zu veröffentlichen. Viele der Rezepte für Salben und Tinkturen, die Fouquet propagierte, stammten aus ihrer eigenen Erfahrung als Mutter von elf Kindern. Das in zwei Bänden organisierte Werk wurde bald zum großen Erfolg und unverzichtbaren Vademekum pflegender Nonnen und Priester. In beinahe 600 Rezepten bietet Fouquets „Recueil Des Remedes Faciles Et Domestiques […]“ Heilmittel für Kopfschmerzen, Apoplexie, Epilepsie, Lähmungen, Halsschmerzen, Zahnschmerzen, Rheuma, Geschwüre, Koliken, Magenproblemen, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Entzündungen,… sowie Behandlungsvorschläge für kleinere Wunden, Verbrennungen,… „Madame Fouquet was not the only individual to publish a book of traditional remedies in Early Modern France, but she was the only woman to do so.“[3]

Abb. 2    Titelblatt: Deutsche Übersetzung (1708) von Fouquet: Recueil Des Remedes Faciles Et Domestiques […]. Quelle: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt.

Aufgrund des überaus großen Erfolges von Marie Fouqeuts Rezeptbuches „Recueil Des Remedes Faciles Et Domestiques […]“ wurde es in Frankreich bis 1740 noch weitere 17 Mal mit leicht variierenden Titeln aufgelegt und war in ländlichen Gegenden Frankreichs noch bis ins die Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Neben den französischen Auflagen wurde das Werk 1704, 1720 und 1738 in den Niederlanden veröffentlicht. Es wurde ins Portugiesische übersetzt und 1712, 1714 und 1749 aufgelegt. Die spanischen Übersetzungen wurden zwischen 1739 und 1872 publiziert. In Italien erschien es in mehreren Städten in einer Übersetzung zwischen 1683 und 1750. Auch ins Deutsche wurde Fouquets Rezeptbuch übersetzt und 1708 in Dresden bei Winckler verlegt (siehe Abb. 2). Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt den Ersten Band der französischen Ausgabe von 1726 dieses Werkes.

Quellen:

Whaley, Leigh Ann: Women and the practice of medical care in early modern Europe, 1400-1800. Basingstoke: Palgrave Macmillan 2011.

[1] Whaley, Leigh Ann: Women and the practice of medical care in early modern Europe, 1400-1800. Basingstoke: Palgrave Macmillan 2011. S. 74.

[2] Whaley, Leigh Ann: Women and the practice of medical care in early modern Europe, 1400-1800. Basingstoke: Palgrave Macmillan 2011. S. 74.

[3] Whaley, Leigh Ann: Women and the practice of medical care in early modern Europe, 1400-1800. Basingstoke: Palgrave Macmillan 2011. S. 76.

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [51]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.5.2 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.5.2 – Ärztinnen und Ärzte

 Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

 K

KOLAR, Heinrich

Geboren 1881 in Neuhaus/Böhmen https://de.wikipedia.org/wiki/Jind%C5%99ich%C5%AFv_Hradec.

Nach seinem Medizinstudium absolvierte er eine Ausbildung im Fach Interne.  

Mit Kriegsbeginn wurde er zum Kommandanten des Feldmarodenhauses (für leichtkranke und leichtverwundete Soldaten) Nr. 1/9 ernannt (vom 31. Juli 1914 bis 11. November 1914).

Am 1. Juni 1915 in den „Ruhestand versetzt“ wurde er dem Militärkommando Leitmeritz „zur Verfügung„ gestellt.

Zumindest seit Jänner 1917 war er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt, wo er im letzten Kriegsjahr 1918 als Kommandant des „Filialspitals“ eingeteilt war.

KORINEK, Karl

Geboren 1877

Als „Domizil“ wurde bei ihm 1918 Wien angegeben.

War im Felde von 23. Oktober 1916 bis 5. Mai 1917.

Er dürfte als „Internist“ 1917/1918 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 eingeteilt gewesen sein.

KOTESOVEC, Jaromir

Geboren am 23. April 1877 in Königseck https://de.wikipedia.org/wiki/Kun%C5%BEak als Sohn eines „Bürgerschuldirektors“.

Im Juni 1898 in die k. u. k. Armee als Einjährig-Freiwilliger eingetreten, verpflichtete er sich zu einer vierjährigen aktiven Dienstleistung.

Gleichzeitig studierte er Medizin an der „böhmischen“ Universität in Prag und promovierte hier am 1. Februar 1903 zum Doktor der gesamten Heilkunde.

Er diente ab 1. April 1903 im Garnisonspital Nr. 12 in Josefstadt  https://de.wikipedia.org/wiki/Josefov_(Jarom%C4%9B%C5%99), dann beim Infanterieregiment Nr. 36 und war ab 1. April 1904 im Garnisonspital Nr. 1 in Wien.

Hier besuchte er von Oktober 1904 bis Juli 1905 die militärärztliche Applikationsschule. http://woerterbuchnetz.de/Meyers/?sigle=Meyers&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&lemid=IM06006.

Ab 1. August 1905 war er dem Garnisonspital Nr. 13 in Theresienstadt zugeteilt, wurde dann im November 1906 zum Infanterieregiment „Freiherr v. Reinländer Nr. 24“ versetzt.

Vor Kriegsbeginn 1914 war er Distriktsarzt in Hermannstädtel/BH Chrudim,   https://de.wikipedia.org/wiki/He%C5%99man%C5%AFv_M%C4%9Bstec

Am 7. März 1915 in die Reserve versetzt.

Nach seiner Einteilung als Chirurg zum Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz absolvierte er am 17. April 1916 einen dreiwöchigen Kurs „behufs Schulung in der mechano-therapeutischen Behandlung Kriegsbeschädigter“ im Reservespital Nr. 11 in Wien. Er leitete in Pardubitz die 3. Abteilung/Sektion.

Zu ihm siehe noch:

  1. März 1909: Erzherzogin Marie Therese als Samariterin – Ein Kurs des Roten Kreuzes zur Heranbildung freiwilliger Krankenpflegerinnen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19090316&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bkotesovec%22&provider=P03&ref=anno-search

KRASA, Karl

Oberbezirksarzt aus Chrudim https://de.wikipedia.org/wiki/Chrudim, geboren am 16. Dezember 1868 in Beneschau https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1ov, wurde am 27. November 1886 als einjährig freiwilliger „assentiert“ [=für tauglich zum Militärdienst erklärt] mit der Bestimmung als Mediziner auf 10 Jahre im „stehenden Heer“ https://de.wikipedia.org/wiki/Stehendes_Heer zu dienen.

Er studierte Medizin in Prag, wo er 1892 promovierte.

Er war beteiligt beim Aufbau der k. u. k. Beobachtungsstation in Kolin 1914-15  http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19150718&seite=9&zoom=33&query=%22karl%2Bkrasa%22&provider=P02&ref=anno-search.

1916 wurde er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt und übernahm die Leitung der 4. Abteilung/Sektion.

Siehe auch:

  1. August 1898 Von der Teplitz-Schönauer Curliste

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=18980831&seite=4&zoom=33&query=%22karl%2Bkrasa%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. Juli 1915 K. u. k. Beobachtungsstation Kolin

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19150718&seite=9&zoom=33&query=%22karl%2Bkrasa%22&provider=P02&ref=anno-search

KRATOCHVIL, Franz

Geboren 1850 war er heimatzuständig nach Říčany https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%98%C3%AD%C4%8Dany.

Vor dem Krieg ordinierte er als praktischer Arzt in Elbeteinitz   https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BDnec_nad_Labem.

Im Krieg 1915 Spitals-Chefarzt in Ujpest (heute ein Bezirk von Budapest), war er seit 23. März 1916 dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt.

Mit Übergabe des Spitals in die Heeresverwaltung im August 1916 wurde er aus „Altersgründen“ entlassen.

KRAUPA, Ernst

Geboren 1884 in Beneschau   https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1ov_nad_%C4%8Cernou, studierte er an der deutschen Universität in Prag Medizin, wo er am 29. Februar 1908 auch promovierte.

Anschließend war er bis zu seiner Übersiedlung im Jahr 1914 nach Teplitz-Schönau  https://de.wikipedia.org/wiki/Teplice als Assistent an der deutschen Augenklinik in Prag (bei Professor Anton Elschnig   https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Elschnig) beschäftigt.

Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er als „Okulist (Augenarzt)“ zumindest seit Ende Jänner 1917 tätig bis zu seiner Versetzung in ein Kriegsspital nach Wien im Dezember 1917

Verheiratet mit KRAUPA, Marta (geborene RUNK) siehe https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?tag=kraupa-marta-geborene-runk

Siehe auch:

  1. März 1912 Dr. Wilhelm Kraupa (sein Vater) gestorben

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19120308&query=%22dr+kraupa%22&ref=anno-search&seite=19

  1. März 1912 Dr. Wilhelm Kraupa (Nachruf)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19120312&query=%22dr+kraupa%22&ref=anno-search&seite=2

  1. April 1914 Neuer Arzt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19140415&query=%22dr+kraupa%22&ref=anno-search&seite=7

  1. Jänner 1915 Die Gefahr der sogenannten ägyptischen Augenkrankheit

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19150130&query=%22ernst+kraupa%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Juni 1916 2. Wissenschaftlicher Vortragsabend der Militärärzte der Garnison Theresienstadt – Vortrag: Über Wesen, Behandlung und Verhütung des Trachoms

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=19170003&query=((text:%22ernst+kraupa%22))&ref=anno-search&seite=8

  1. September 1916 Der II. Kreistag des Kreises Aussig der deutschen Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge i. B.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19160916&seite=4&zoom=62&query=%22dr%2Bkraupa%22&ref=anno-search

  1. Dezember 1917 als Augenarzt in Wien niedergelassen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19171229&query=%22ernst+kraupa%22&ref=anno-search&seite=15

  1. Juni 1931 ist er in Brünn

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310627&query=%22ernst+kraupa%22&ref=anno-search&seite=4

KRAUS, Viktor

Geboren am 5. September 1883 war er heimatzuständig nach Říčany https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%98%C3%AD%C4%8Dany.

Spezialisiert auf die Fächer Innere Medizin und Neurologie, war er Ende 1913 im Allgemeinen Krankenhaus in Prag beschäftigt.

Vom August 1916 bis Anfang März 1918 war er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 4. Abteilung/Sektion als Neurologe beschäftigt.

Anfang März 1918 wurde er dann an die Italienfront zur 11. Armee versetzt.

In Pardubitz arbeitete er gemeinsam mit dem Neurologen Moritz Pappenheim, der zu dieser Zeit ebenfalls hier tätig war, an einer Studie über Neurosen bei türkischen Soldaten (siehe Beitrag Pappenheim, Moritz).

1942 wurde er in das KZ Theresienstadt gebracht. Seine Spur verliert sich mit einem Transport in eines der Konzentrationslager im Osten.

KREINER, Emanuel

Geboren 1853 war er heimatzuständig nach Lemberg.

Nach dem Medizinstudium war er als praktischer Arzt bis Kriegsbeginn in Lemberg tätig.

Nach seiner Flucht aus der von den Russen besetzten Stadt nach Westen fand er Arbeit im Kriegsspital/Reservespital Nr. in Pardubitz ab 1. Juli 1915.

Nach Übernahme des Spitals in die Verwaltung des österreichischen Militärs im August 1916 wurde sein Vertrag nicht mehr verlängert.

KUCERA, JAROMIR

Geboren 1868 war er heimatzuständig nach Pardubitz. 1891 bis 1895 diente er in der k. u. k. Armee im Garnisonspital Nr. 12 in Josefstadt https://de.wikipedia.org/wiki/Josefov_(Jarom%C4%9B%C5%99).

Vor dem Krieg als praktischer Arzt in Pardubitz tätig, war er seit 1. Dezember 1914 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (eingeteilt als „Stomatologe“ in der 5. Abteilung/Sektion) bis zum Kriegsende tätig.

Im „Verzeichnis der Automobil- und Motorradbesitzer in Böhmen“, das am 12. April 1914 im Prager Tagblatt erschien, wird er als Besitzer eines Autos erwähnt.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140412&seite=87&zoom=33&query=%22jaromir%2Bkucera%22&provider=P02&ref=anno-search

KUCERA, Wenzel

Geboren 1871 war er heimatzuständig nach Liban   https://de.wikipedia.org/wiki/Lib%C3%A1%C5%88.

Vor dem Krieg übernahm er hier die Stelle des Gemeindearztes und wurde auch zum Bürgermeister der Stadt gewählt.

Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er seit 5. Oktober 1915 tätig bis zur Übergabe des Spitals an die Heeresverwaltung.

Text: Reinhard Mundschütz

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Julius DONATH (1870-1950): Vertrieben 1938 [19]

VERTRIEBEN 1938 [19] UPDATE

Julius DONATH (1870-1950)

    1. * 11.11.1870 Wien
    1. + 09.01.1950 Wien
    1938 im Lehrkörper der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, Fach: Innere Medizin

Biographische Informationen zu Julius DONATH (PDF) im Repositorium der Ub Med Uni Wien. – Auszug aus: Judith Bauer-Merinsky: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die medizinische Fakultät der Universität Wien im Jahre 1938: Biographien entlassener Professoren und Dozenten. Wien: Diss., 1980, S. 35. –
Julius DONATH (1870-1950): Vertrieben 1938 [19] weiterlesen