Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [240]: Karl Bettelheim – Innere Medizin, Primararzt am Rudolfinerhaus, Herausgeber der medicinisch-chirurgischen Rundschau

Karl Bettelheim – Innere Medizin, Primararzt am Rudolfinerhaus, Herausgeber der medicinisch-chirurgischen Rundschau

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 05.09.2023

Keywords: Karl Bettelheim, Internist, Rudolfinerhaus, Redakteur, medicinisch-chirugischen Rundschau, Arzt, Medizingeschichte, Wien

Karl Bettelheim wurde am 28. September 1840 als Sohn von Leopold Bettelheim (zirka 1807-1866) und Rosalie (Rosalia Rosina), geborene Oppenheim in Pressburg in Ungarn (heute: Bratislava/Slowakei), geboren. Aus seiner Ehe mit Henriette Elise Meyer (1844-1926) stammen die beiden Kinder Helene Leopoldine Bettelheim (1870-1932) – verheiratet mit dem Mediziner Felix Kauders (1858-1937) – und Heinrich Wolfgang Bettelheim (1873-1924). Seine Schwester Jenny (1846-1880), war mit dem Balneologen Julius (Gyula) Sterk verheiratet.

Bettelheim studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 26. Jänner 1866. Zu seinen Lehrern gehörten neben Joseph Hyrtl (1810-1894), Ernst Wilhelm Brücke (1819-1892), Carl von Rokitansky (1804-1878) und Joseph von Skoda (1805-1881). Aus seiner Studienzeit ist ein im Archiv der Universität Wien überliefertes 14-seitiges Manuskript aus dem Jahr 1862 überliefert, das er an der Chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien unter dem Vorstand Professor Johann von Dumreicher (1815-1880) verfasste. „Über zwei Krankheitsfälle (Luratio trumeri sinistri, Luratio trumeri sinistri)“.

Nach seinem Studium arbeitete er von 1868 bis 1870 neben Joseph Breuer (1842-1925) als 2. Assistent von Johann Oppolzer (1808-1871) an der Medizinischen Klinik unter dem Vorstand Joseph Skoda.[1] Während dieser Zeit publizierte er 1868 „Ueber bewegliche Körperchen im Blut“[2] und 1869 „Fall von Phosphorvergiftung“.[3]

Redaktion der Medizinisch-chirurgischen Rundschau

1870 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift Medizinisch-chirurgischen Rundschau, die er bis 1878 behielt. Darin veröffentlichte er 1870 „Ein Fall von Darmkrebs“.

Allgemeine Poliklinik in Wien und Primarius Rudolfinerhaus

1873 erfolgte nach dem Beschluss des Doktoren-Kollegiums durch den Minister für Cultus und Unterricht seine Ernennung zum Privatdozenten für praktische Medizin.[4] Er wirkte danach als Abteilungsvorstand an der Allgemeinen Poliklinik in Wien. Hier veröffentlichte er „Ein eigenthümlicher Fall von Nephritis, Lebercirrhose, und Adenie“. Er gehörte dem „Ärztlichen Verein Wien“ an, in dessen Zeitschrift er u.a. seine Arbeiten „Ueber die Salzsäure-Medikation bei Magenkrankheiten“,[5] und gemeinsam mit Ferdinand Strebl „Zwei Fälle von Bronchitis crouposa“[6] publizierte.

Ab 1883 arbeitete er auf Betreiben seines Freundes Professor Theodor Billroth (1829-1894) als Primararzt an der Abteilung für innere Krankheiten im Rudolfinerhaus,[7] wo er auch in der Pflegeausbildung tätig war, die Pflegeschule unterstützte und als Mitglied dem Ausschuss des „Rudolfiner-Vereins“ angehörte.[8] Daneben hielt er noch Vorlesungen an der Medizinischen Fakultät zur „Medizinischen Propädeutik“ und „Physikalische Diagnostik“, und besaß eine private Arztpraxis. Am Rudolfinerhaus publizierte er u.a. 1884 „Ein (polemischer) Beitrag zur „Wasserbehandlung“ des Typhus abdominalis“, 1885 „Diagnostik der Rückenmarkskrankheiten“, 1886 „Ein Fall von `Fremitus hypochondriacus`“, 1887 „Die Modifikation der Bandwurmkur“, „Zwei Fälle von Hirnabscessen, beobachtet im Rudolfinerhause in Unterdöbling bei Wien. I. Metastatischer Hirnabscess nach Empyem“.

Bettelheim trat auch als Übersetzer von Fachliteratur aus dem Englischen in Erscheinung, darunter übersetzte er 1883 von R. Lepine „Die akute Pneumonie“,[9] sowie 1886 gemeinsam mit M. Scheimpflig die Monografie von W.R. Gowers, Diagnostik der Rückenmarkskrankheiten.[10]

Seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten finden sich in der Separata-Bibliothek sowie in der Neuburger-Bibliothek.

1884 arbeitete Bettelheim mit Sigmund Freud (1856-1939) zusammen, um den Einfluss von Elektrizität auf das Nervensystem zu untersuchen.

Weiters engagierte er sich als Mitglied im Verein für erweiterte Frauenbildung in Wien,[11] sowie im Asylverein für Obdachlose in Wien.[12]

Bettelheim war Träger des Ritterkreuzes des königlichen spanischen Ordens Isabella der Katholischen,[13] Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und seit 1888 Mitglied der Leopoldina.[14]


Todesanzeige, Neue Freie Presse, 27.7.1895, S. 20.

Karl Bettelheim verstarb am 27. Juli 1895 in Wien

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0002, Bettelheim Karl (Nationalien Datum: 1862/63).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-21, Bettelheim Karl (Promotion Datum: 26.1.1866).

UAW, Med. DRKOLL 21.1.6 Bettelheim, Karl, Über zwei Krankheitsfälle (Luratio trumeri sinistri, Luratio trumeri sinistri), 1862.

UAW, Med. Fak., Doktoren-Kollegium der Med. Fak., Med. DrKoll., Prüfungsprotokoll des ersten Rigorosums am 16. Mai 1867 zum Dr. der Chirurgie, und das Abgangszeugnis der Univ. Wien für den Zeitraum 1861 bis 1865.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Bettelheim Karl

Literatur:

Bettelheim, Karl: Ein Fall von Darmkrebs. Sonderdruck aus: Medizinisch-chirurgische Rundschau. Wien: 1870.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bettelheim Karl: Ein eigenthümlicher Fall von Nephritis, Lebercirrhose und Adenie. Sonderdruck aus: Mittheilungen des Vereines der Aerzte in Nieder-Oesterreich. Verlag von Ch.L. Praetorius 1877.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bettelheim, Karl: Ein (polemischer) Beitrag zur „Wasserbehandlung“ des Typhus abdominalis. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: Verlag von L. Bergmann & Comp, 1884.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gowers, William, Bettelheim, Karl und W. Scheimpflug: Diagnostik der Rückenmarkskrankheiten. 3. Aufl. Wien: Braumüller 1885.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-18260]

Bettelheim, Karl: Ein Fall von „Fremitus hypochondriacus“. Sonderdruck aus: Centralblatt für klinische Medicin. 1886.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bettelheim, Karl: Eine Modifikation der Bandwurmkur. Sonderdruck aus: Centralblatt für klinische Medicin. 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bettelheim, Karl: Zwei Fälle von Hirnabscessen, beobachtet im Rudolfinerhause in Unterdöbling bei Wien. I. Metastatischer Hirnabscess nach Empyem. Sonderdruck aus: Deutsches Archiv für klinische Medicin. Leipzig: 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 85, 1869, Sp. 1378.

[2] Wiener medicinische Presse, Nr. 9, 1868, S. 13.

[3] Wiener medicinische Presse, Nr. 9, 1869, S. 41.

[4] Wiener Zeitung, 3.12.1873, S. 6.

[5] Mittheilungen des ärztlichen Vereins in Wien, III, 1874, S. 14.

[6] Mittheilungen des ärztlichen Vereins in Wien, II, 1871, S. 23.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 50, 1882, Sp. 1510.

[8] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 18.4.1888, S. 4.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 51, 1884, Sp. 1547.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 47, 1885, Sp. 1444.

[11] Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien, 1889, S. 10.

[12] Wiener Zeitung, 25.6.1870, S. 6.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 50, 1882, Sp. 1495.

[14] Neue Freie Presse, 16.11.1888, S. 1.

Normdaten (Person): Bettelheim, Karl : BBL: 41840; GND: 136031218;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41840 (05. 09. 2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41840

Letzte Aktualisierung: 2023 08 31

Logo Margrit Hartl

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [128]: Springer-Verlag

Open AccessOpen Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor:innen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor:innengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Interaction of the pre- and postnatal environment in the maternal immune activation model

Anna Gundacker, Laura Cuenca Rico, Peter Stoehrmann, Katharina E. Tillmann, Ulrike Weber-Stadlbauer, Daniela D. Pollak

Discov Ment Health. 2023; 3(1): 15. Published online 2023 Aug 22. doi: 10.1007/s44192-023-00042-5

PMCID:

PMC10444676

ArticlePubReaderPDF–896KCite

************

Electronic Cigarette Vaping with Nicotine Causes Increased Thrombogenicity and Impaired Microvascular Function in Healthy Volunteers: A Randomised Clinical Trial

Gustaf Lyytinen, Amelie Brynedal, Erik Anesäter, Lukasz Antoniewicz, Anders Blomberg, Håkan Wallén, Jenny A. Bosson, Linnea Hedman, Fariborz Mobarrez, Sara Tehrani, Magnus Lundbäck

Cardiovasc Toxicol. 2023; 23(7-8): 255–264. Published online 2023 Aug 7. doi: 10.1007/s12012-023-09802-9

PMCID:

PMC10435650

ArticlePubReaderPDF–2.3MCite

************

Mapping high-grade glioma immune infiltration to 5-ALA fluorescence levels: TCGA data computation, classical histology, and digital image analysis

Alexandra Lang, Raphael L. Jeron, Bastian Lontzek, Barbara Kiesel, Mario Mischkulnig, Anna S. Berghoff, Gerda Ricken, Adelheid Wöhrer, Karl Rössler, Daniela Lötsch-Gojo, Thomas Roetzer-Pejrimovsky, Walter Berger, Johannes A. Hainfellner, Romana Höftberger, Georg Widhalm, Friedrich Erhart

J Neurooncol. 2023; 164(1): 211–220. Published online 2023 Aug 6. doi: 10.1007/s11060-023-04406-3

PMCID:

PMC10462498

ArticlePubReaderPDF–1.6MCite

************

Fathers in the spotlight: parental burden and the effectiveness of a parental skills training for anorexia nervosa in mother–father dyads

Michael Zeiler, Julia Philipp, Stefanie Truttmann, Tanja Wittek, Konstantin Kopp, Gabriele Schöfbeck, Dunja Mairhofer, Ellen Auer-Welsbach, Eva Staab, Andreas Karwautz, Gudrun Wagner

Eat Weight Disord. 2023; 28(1): 65. Published online 2023 Aug 1. doi: 10.1007/s40519-023-01597-6

PMCID:

PMC10393897

ArticlePubReaderPDF–1020KCite

************

Performance of clinical risk scores and prediction models to identify pathogenic germline variants in patients with advanced prostate cancer

Katharina Rebhan, Philipp D. Stelzer, Benjamin Pradere, Pawel Rajwa, Gero Kramer, Bernd Hofmann, Irene Resch, Ozan Yurdakul, Franco A. Laccone, Maria Gerykova Bujalkova, Mateja Smogavec, Yen Y. Tan, Robin Ristl, Shahrokh F. Shariat, Gerda Egger, Melanie R. Hassler

World J Urol. 2023; 41(8): 2091–2097. Published online 2023 Aug 1. doi: 10.1007/s00345-023-04535-4

PMCID:

PMC10415416

ArticlePubReaderPDF–601KCite

************

Survey on brachytherapy training among radiation oncology residents in the German-speaking regions of Europe

Johannes Knoth, Stefan Konrad, Kristina Lössl, Laura Motisi, Matthias Mäurer, Philipp Linde, Katja Lindel, Peter Niehoff, Vratislav Strnad, Alina Sturdza, Stefanie Corradini

Strahlenther Onkol. 2023; 199(9): 798–805. Published online 2023 Jul 18. doi: 10.1007/s00066-023-02108-3

PMCID:

PMC10450005

ArticlePubReaderPDF–515KCite

************

Recurrent atypical teratoid/rhabdoid tumors (AT/RT) reveal discrete features of progression on histology, epigenetics, copy number profiling, and transcriptomics

Pascal D. Johann, Lea Altendorf, Emma-Maria Efremova, Till Holsten, Mona Steinbügl, Karolina Nemes, Alicia Eckhardt, Catena Kresbach, Michael Bockmayr, Arend Koch, Christine Haberler, Manila Antonelli, John DeSisto, Martin U. Schuhmann, Peter Hauser, Reiner Siebert, Susanne Bens, Marcel Kool, Adam L. Green, Martin Hasselblatt, Michael C. Frühwald, Ulrich Schüller

Acta Neuropathol. 2023; 146(3): 527–541. Published online 2023 Jul 14. doi: 10.1007/s00401-023-02608-7

PMCID:

PMC10412492

ArticlePubReaderPDF–5.5MCite

************

Towards a microfluidic H295R steroidogenesis assay—biocompatibility study and steroid detection on a thiol-ene-based chip

Caroline Despicht, Cecilie H. Munkboel, Hua Nee Chou, Peter Ertl, Mario Rothbauer, Jörg P. Kutter, Bjarne Styrishave, Andreas Kretschmann

Anal Bioanal Chem. 2023; 415(22): 5421–5436. Published online 2023 Jul 13. doi: 10.1007/s00216-023-04816-2

PMCID:

PMC10444685

ArticlePubReaderPDF–6.1MCite

************

Effects of solvent-based adhesive removal on the subsequent dual analysis of fingerprint and DNA

Christian Gausterer, Gerald Birnbaumer, Wolfgang Ondrovics, Christina Stein

Int J Legal Med. 2023; 137(5): 1373–1394. Published online 2023 Jul 4. doi: 10.1007/s00414-023-03042-w

PMCID:

PMC10421768

ArticlePubReaderPDF–1.9MCite

************

A Comprehensive Review of Ixekizumab Efficacy in Nail Psoriasis from Clinical Trials for Moderate-to-Severe Psoriasis and Psoriatic Arthritis

Bruce W. Kirkham, Alexander Egeberg, Frank Behrens, Andreas Pinter, Joseph F. Merola, Thorsten Holzkämper, Gaia Gallo, Khai Jing Ng, Rebecca Bolce, Christopher Schuster, Peter Nash, Luis Puig

Rheumatol Ther. 2023 Oct; 10(5): 1127–1146. Published online 2023 Jul 3. doi: 10.1007/s40744-023-00553-1

PMCID:

PMC10469116

ArticlePubReaderPDF–813KCite

************

Oral squamous carcinoma cell lysates provoke exacerbated inflammatory response in gingival fibroblasts

Mariane Beatriz Sordi, Layla Panahipour, Reinhard Gruber

Clin Oral Investig. 2023; 27(8): 4785–4794. Published online 2023 Jun 30. doi: 10.1007/s00784-023-05107-x

PMCID:

PMC10415472

ArticlePubReaderPDF–2.7MCite

************

Safety and Tolerability of Intravenous Immunoglobulin in Chronic Inflammatory Demyelinating Polyneuropathy: Results of the ProCID Study

David R. Cornblath, Pieter A. van Doorn, Hans-Peter Hartung, Ingemar S. J. Merkies, Hans D. Katzberg, Doris Hinterberger, Elisabeth Clodi, the ProCID Investigators

Drug Saf. 2023; 46(9): 835–845. Published online 2023 Jun 28. doi: 10.1007/s40264-023-01326-z

PMCID:

PMC10442284

ArticlePubReaderPDF–759KCite

************

Comparison between different neoadjuvant chemotherapy regimens and local therapy alone for bladder cancer: a systematic review and network meta-analysis of oncologic outcomes

Abdulmajeed Aydh, Reza Sari Motlagh, Abdulaziz Alamri, Takafumi Yanagisawa, Adil Ayed, Pawel Rajwa, Ekaterina Laukhtina, Saeed M. Alasiri, Tatsushi Kawada, Hadi Mostafai, Abdulelah Ayidh, Maximilian Pallauf, Frederik König, Mohammad Abufaraj, Pierre I. Karakiewicz, Shahrokh F. Shariat

World J Urol. 2023; 41(8): 2185–2194. Published online 2023 Jun 22. doi: 10.1007/s00345-023-04478-w

PMCID:

PMC10415490

ArticlePubReaderPDF–1.2MCite

************

Engineered soluble, trimerized 4-1BBL variants as potent immunomodulatory agents

Claire Battin, Annika De Sousa Linhares, Judith Leitner, Anna Grossmann, Daniela Lupinek, Shiva Izadi, Alexandra Castilho, Petra Waidhofer-Söllner, Katharina Grabmeier-Pfistershammer, Jochen Stritzker, Peter Steinberger

Cancer Immunol Immunother. 2023; 72(9): 3029–3043. Published online 2023 Jun 13. doi: 10.1007/s00262-023-03474-8

PMCID:

PMC10412504

ArticlePubReaderPDF–4.8MCite

************

High USP4 mRNA is associated with an HPV-positive status in head and neck squamous cell carcinoma patients

Alexandra Scheiflinger, Sega Al-Gboore, Bernhard J. Jank, Faris Brkic, Lorenz Kadletz-Wanke, Lukas Kenner, Gregor Heiduschka, Julia Schnoell

J Cancer Res Clin Oncol. 2023; 149(12): 10675–10683. Published online 2023 Jun 12. doi: 10.1007/s00432-023-04872-2

PMCID:

PMC10423105

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

************

Screening and diagnostic breast MRI: how do they impact surgical treatment? Insights from the MIPA study

Andrea Cozzi, Giovanni Di Leo, Nehmat Houssami, Fiona J. Gilbert, Thomas H. Helbich, Marina Álvarez Benito, Corinne Balleyguier, Massimo Bazzocchi, Peter Bult, Massimo Calabrese, Julia Camps Herrero, Francesco Cartia, Enrico Cassano, Paola Clauser, Marcos F. de Lima Docema, Catherine Depretto, Valeria Dominelli, Gábor Forrai, Rossano Girometti, Steven E. Harms, Sarah Hilborne, Raffaele Ienzi, Marc B. I. Lobbes, Claudio Losio, Ritse M. Mann, Stefania Montemezzi, Inge-Marie Obdeijn, Umit A. Ozcan, Federica Pediconi, Katja Pinker, Heike Preibsch, José L. Raya Povedano, Carolina Rossi Saccarelli, Daniela Sacchetto, Gianfranco P. Scaperrotta, Margrethe Schlooz, Botond K. Szabó, Donna B. Taylor, Özden S. Ulus, Mireille Van Goethem, Jeroen Veltman, Stefanie Weigel, Evelyn Wenkel, Chiara Zuiani, Francesco Sardanelli

Eur Radiol. 2023; 33(9): 6213–6225. Published online 2023 May 3. doi: 10.1007/s00330-023-09600-5

PMCID:

PMC10415233

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

************

FACE-Q Patient Report-Assisted Subjective and Objective Evaluation of Blepharoplasty Outcomes Using Two Different Suturing Techniques: A Randomized and Patient-Blinded Pilot Study

Reinhard Told, Eva Placheta-Györi, Birgit Lackner, Andreas Kuchar, Jonas Brugger, Ursula Schmidt-Erfurth, Roman Dunavölgyi

Aesthetic Plast Surg. 2023; 47(4): 1410–1417. Published online 2023 May 1. doi: 10.1007/s00266-023-03339-6

PMCID:

PMC10390350

ArticlePubReaderPDF–807KCite

************

Evaluation of perivascular fat attenuation with coronary CT angiography in cardiac transplantation patients: an imaging biomarker candidate for prediction of cardiac mortality and re-transplantation

Philipp T. Moser, Rüdiger Schernthaner, Christian Loewe, Andreas Strassl, Felix Denzinger, Sebastian Faby, Michael Wels, Volha Nizhnikava, Keziban Uyanik-Uenal, Andreas Zuckermann, Marie-Elisabeth Stelzmueller, Dietrich Beitzke

Eur Radiol. 2023; 33(9): 6299–6307. Published online 2023 Apr 19. doi: 10.1007/s00330-023-09614-z

PMCID:

PMC10415448

ArticlePubReaderPDF–1.2MCite

************

Management of suspected and known eosinophilic esophagitis—a nationwide survey in Austria

Philipp Schreiner, Lorenz Balcar, Hansjörg Schlager, Christian Madl, Alexander Ziachehabi, Markus Mader, Karin Steidl, Patrick Dinkhauser, Simon Reider, Werner Dolak, Clemens Dejaco, Hans Peter Gröchenig, Gottfried Novacek

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(15-16): 406–413. Published online 2023 Apr 18. doi: 10.1007/s00508-023-02198-0

PMCID:

PMC10444684

ArticlePubReaderPDF–1.6MCite

************

Placement of EVD in pediatric posterior fossa tumors: safe and efficient or old-fashioned? The Vienna experience

Cora Hedrich, Johannes Gojo, Amedeo Azizi, Andreas Peyrl, Irene Slavc, Fabian Winter, Thomas Czech, Christian Dorfer

Childs Nerv Syst. 2023; 39(8): 2079–2086. Published online 2023 Mar 23. doi: 10.1007/s00381-023-05917-0

PMCID:

PMC10390595

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

************

Efficacy of Silexan in patients with anxiety disorders: a meta-analysis of randomized, placebo-controlled trials

Markus Dold, Lucie Bartova, Hans-Peter Volz, Erich Seifritz, Hans-Jürgen Möller, Sandra Schläfke, Siegfried Kasper

Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci. 2023; 273(7): 1615–1628. Published online 2023 Jan 30. doi: 10.1007/s00406-022-01547-w

PMCID:

PMC10465640

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

************

Prevalence and dynamics of NAFLD-associated fibrosis in people living with HIV in Vienna from first presentation to last follow-up

Caroline Schwarz, David Chromy, David Bauer, Nikki Duong, Victor Ulrich Schmidbauer, Michael Schwarz, Mattias Mandorfer, Armin Rieger, Michael Trauner, Michael Gschwantler, Thomas Reiberger

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(15-16): 420–428. Published online 2022 Dec 28. doi: 10.1007/s00508-022-02133-9

PMCID:

PMC10444631

ArticlePubReaderPDF–566KCite

************

Technical and functional outcome after sacral neuromodulation using the “H” technique

Mohammad Mahdi Kasiri, Martina Mittlboeck, Christopher Dawoud, Stefan Riss

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(15-16): 399–405. Published online 2022 Dec 6. doi: 10.1007/s00508-022-02115-x

PMCID:

PMC10444636

ArticlePubReaderPDF–940KCite

************

A homozygous AP3D1 missense variant in patients with sensorineural hearing loss as the leading manifestation

Alexandra Frohne, Martin Koenighofer, Hakan Cetin, Michael Nieratschker, David T. Liu, Franco Laccone, Juergen Neesen, Stefan F. Nemec, Ursula Schwarz-Nemec, Christian Schoefer, Karen B. Avraham, Klemens Frei, Katharina Grabmeier-Pfistershammer, Bernhard Kratzer, Klaus Schmetterer, Winfried F. Pickl, Thomas Parzefall

Hum Genet. 2023; 142(8): 1077–1089. Published online 2022 Nov 29. doi: 10.1007/s00439-022-02506-0

PMCID:

PMC10449960

ArticlePubReaderPDF–4.6MCite

************

Combination of docetaxel versus nonsteroidal antiandrogen with androgen deprivation therapy for high-volume metastatic hormone-sensitive prostate cancer: a propensity score-matched analysis

Takafumi Yanagisawa, Takahiro Kimura, Kenichi Hata, Shintaro Narita, Shingo Hatakeyama, Keiichiro Mori, Takayuki Sano, Takashi Otsuka, Yuya Iwamoto, Yuki Enei, Minoru Nakazono, Keigo Sakanaka, Kosuke Iwatani, Akihiro Matsukawa, Mahito Atsuta, Hideomi Nishikawa, Shunsuke Tsuzuki, Jun Miki, Tomonori Habuchi, Chikara Ohyama, Shahrokh F. Shariat, Shin Egawa

World J Urol. 2023; 41(8): 2051–2062. Published online 2022 May 21. doi: 10.1007/s00345-022-04030-2

PMCID:

PMC10415473

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

UpToDate: Online-Schulung, 26. 9. 2023, 14.30-15.00

Wie kann man schnell aktuelles Medizinwissen finden,
um klinische Fragen zu beantworten?

In dieser 30-Minuten Sitzung zeigt Frau Cumur die praktische Anwendung von UpToDate und UpToDate Anywhere:

  • Wie erhält man Zugriff über Mobile App & von zu Hause?
  • Bewertete Behandlungsempfehlungen
  • Arzneimittelwechselwirkungen analysieren
  • Neuigkeiten aus Ihren Fachgebieten
  • Grafiken suchen und verwenden
  • Medizinische Rechenfunktionen
  • Personalisierung von UpToDate

Link zur Teilnahme im PDF:

Kompetenz mit UpToDate stärken -Neue Funktionen – Webinar am 26. September um 14.30 Uhr

Neuerwerbungen im September 2023

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante Neuerwerbungen laufend erweitert. Stöbern Sie in unserer virtuellen Buchausstellung, lesen Sie die eBooks. Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert. Diese Bücher können Sie vormerken und nach der Ausstellung ausleihen.

Neuerwerbungen im September–>

Neuerwerbungen im August – virtuellen Buchausstellung–>

Neuerwerbungen–>

Foto: M.HartlRecherche im Bibliothekskatalog

Benutzer:innenkonto Login

Ausstellung und Verlängerung der Bibliothekskarte per E-Mail

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [239]: Johann Teich – Städtischer Arzt in Wien

Johann Teich – Städtischer Arzt in Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 30.08.2023

Keywords: Johann Baptist Teich, Johann Maximilian Teich (Taufname), Stadtarzt, Arzt, Medizingeschichte, Wien

Johann Teich wurde am 20. Februar 1852 als Sohn des Schlossermeisters Karl Teich und Theresie, geborene Mosbauer, in Wien geboren.

Nach seinem Studium der Medizin an der Universität Wien, das er am 15. Mai 1879 mit seiner Promotion abschloss, und der Absolvierung einer Spitalspraxis, war er in verschiedenen Gemeinden als Arzt tätig, darunter 1885 in Rückersdorf im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Seit 1901 arbeitete er in der Gemeinde Kagran als Gemeinde- und Armenarzt, nach der Eingemeindung Kagrans im Jahr 1905 nach Wien (22. Bezirk) wurde er 1906 zum provisorischen städtischen Arzt bestellt.[1] 1909 erfolgte seine Ernennung zum städtischen Arzt 1. Klasse für Armenbehandlung und Totenbeschau[2] und 1913 seine Bestellung zum städtischen Oberarzt.[3] 1903 publizierte er „Ein neuer einfacher Impfschutzverband

Teich verstarb am 18. Oktober 1925.

Nach ihm wurde mit Gemeinderatsbeschluss vom April 1932 eine Straße im Wien 22 (Siedlung Freihof) benannt,[4] da er in den Jahren als Arzt in Kagran „sich durch seine langjährige aufopfernde Tätigkeit und seine soziale Einstellung der arbeitenden Bevölkerung des Bezirkes gegenüber große Verdienste erworben hatte“. 1955 erfolgte eine Umbenennung in Straßmeyergasse.

Quellen:

Matriken der Rk. Erzdiözese Wien, 9. Rossau, Taufbuch, Sign. 1-13, 1852, Folio 18, Teich Johann Baptist Maximilian.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign, 177-405a, Teich Johann (Rigorosum Datum: 1877).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign, 186-929, Teich Johann (Promotion Datum: 17.5.1879).

Rathaus-Korrespondenz: PID ; rk-aktuell, April 1932, Stadt Wien. Wien.

Literatur:

Teich, Johann: Ein neuer einfacher Impfschutzverband. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Kratz, Helf & Co. 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Amtsblatt der Stadt Wien, Wien 1906, S. 777.

[2] Neues Wiener Journal, 17.7.1909, S. 2. Amtsblatt der Stadt Wien, Wien 1909, S. 1874.

[3] Wiener Zeitung, 29.6.1913, S. 5. Amtsblatt der Stadt Wien, Wien 1913, S. 1994.

[4] Rathaus-Korrespondenz: PID ; rk-aktuell, April 1932, Stadt Wien. Wien.

Normdaten (Person): Teich, Johann: BBL: 41823; GND: 1300558105;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41823 (30. 08. 2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41823

Letzte Aktualisierung: 2023 08 31

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [238]: Manfred Damask – Physikalische Medizin

Manfred Damask – Physikalische Medizin

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 25.08.2023

Keywords: Manfred Damask, Physikalische Medizin, Radiumtherapie, Rudolf-Stiftung, Arzt, Medizingeschichte, Wien, New York

Moriz Damask wurde am 15. September 1880 als Sohn des Eduard Chaskel Damask (1844-1905) aus Dabrowa in Galizien (heute: Dąbrowa Górnicza/Polen) und Rosa (1850-1918), geborene Robinsohn, in Wien geboren.

Er studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 18. Jänner 1906. Danach besaß er in Wien 6, Getreidemarkt 15, eine Arztpraxis und arbeitete als Assistent an der I. medizinischen Abteilung der k.k. Krankenanstalt Rudolf-Stiftung unter dem Vorstand Professor Gustav Singer (1867-1944). Hier publizierte er 1912 „Zur Kasuistik der luetischen Nephritis“,[1] 1913 „Beitrag zur Behandlung des Fiebers bei der Lungentuberkulose[2] und 1915 am pathologisch-anatomischen Institut der Rudolfstiftung „Beschleunigter Nachweis der Tuberculose im Tierversuch durch Milzimpfung“.

Radium-Kurhaus St. Joachimsthal

Bereits seit Mai 1914 war Damask als leitender Arzt für Radiumtherapien und physikalische Behandlungstherapien im Radium-Kurhaus in St. Joachimsthal bei Karlsbad in Böhmen tätig.[3] 1916, bereits als emeritierter Assistent im Spital Rudolfs-Stiftung, veröffentlichte er den Aufsatz „Zur Therapie des Gelenkrheumatismus (Elektrargol, Salvarsan, Tuberkulin)“.[4] Im selben Jahr publizierte er als Mitautor neben den Professoren Josef Wiesel (1876-1928), Friedrich Pineles (1868-1936), und den Doktoren Gustav Singer (1867-1944), Anton Bum (1856-1925), Rudolf Bassenge, Max Herz (1865-1956), Eduard Weiß, und Ernst Freund (1876-1942) in der im Verlag Moriz Perles erschienen Monografie „Der Rheumatismus. Aetiologie, Klinik, Therapie“, die jene in der Gesellschaft für physikalische Medizin in Wien gehaltenen Vorträge zum Inhalt hatte.

Moderne illustrierte Zeitung für Reisen und Sport, H. 8, 1914, S. 32.

Während des Ersten Weltkrieges diente er im Kriegsspital Nr. 6 in Wien Simmering als Regimentsarzt, wo er in dem im Spital errichteten Institut für Mechanotherapie tätig war.

Im Jänner 1923 emigrierte Damask in die USA, nahm hier den Namen Morris an, und arbeitete in New York am Brooklyn State Hospital. Er verstarb am 3. Oktober 1925 in New York.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch, 1880, Damask Moriz.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0555, Damask Moriz (Nationalien Datum: 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0325, Damask Moriz (Promotion Datum: 18.01/1906).

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 3245); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.

United States Deceased Physician File (AMA), 1864-1968, Morris Manfred Damask, 1924.

United States Deceased Physician File (AMA), 1864-1968, Morris M Damask, 1941.

New York City Death Index, Damask Manfred.

Find a Grave: Damask Manfred Dr.

Literatur:

Damask, Moriz und F. Schweinburg: Beschleunigter Nachweis der Tuberculose im Tierversuch durch Milzimpfung. Aus der I. und III. med. Abr. (Vorstände: Prim.-Prof. Dr. G. Singer und Prim.-Doc. Dr. M. Weinberger) und dem path.-anat. Inst. (Vorstand: Prof. Dr. R. Paltauf) der k.k. Krankenanstalt „Rudolfstiftung“ zu Wien. Sonderdruck aus: Zeitschrift für experimentelle Pathologie und Therapie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1912, Sp. 2546-2549.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 19, 1913, Sp. 1184-1191.

[3] Neues Wiener Journal, 12.4.1914, S. 21.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 24, 1916, Sp. 895-898.

Normdaten (Person): Damask, Manfred: BBL: 41766; GND: 130028806X;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41766 (24. 08. 2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41766

Letzte Aktualisierung: 2023 08 31

Logo Margrit Hartl

eBook on Demand: Medizinhistorische Dissertation von Moriz Heider (1816-1866)

eBooks on Demand (EOD) ist ein Service zur Digitalisierung von urheberrechtsfreien Büchern, deren Verfasser:innen seit mehr als 70 Jahren verstorben sind.

Die Van Swieten-Blog Serie “eBook on Demand” setzen wir mit folgender medizinhistorischen Dissertation fort:

Dissertatio Inauguralis Medica De Neuropathiis In Genere Subsequis Casibus Clinicis, Quam Consensu Et Auctoritate Illustrissimi Ac Magnifici Domini Praesidis Et Directoris, Perillustris Et Spectabilis Domini Decani, Nec Non Clarissimorum Ac Celeberrimorum DD. Professorum pro Doctoris Medicinae Laurea Summisque In Medicina Honoribus Ac Privilegiis Rite Obtinendis in antiquissima et celeberrima Universitate Vindobonensi publicea eruditorum disquisitioni submittit Mauritius Heider, Vindobonensis : In these adnexas disputabitur in aedibus Universitatis die [ ] mensis [ ] anni 1840
Überreuter, Carl [Drucker]
Erscheinungsjahr: 1840

Art/Umfang/Format: Online-Ressource

Sprache: Latein
Hochschulschrift: Dissertation, Universität Wien, 1840

Keywords: Neuralgie; Geschichte 1840

Inhalt:

Moriz Heider in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Moriz_Heider (Stand: 29.08.2023)

Für Bücher, die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesen sind, kann im Rahmen des Services eBooks on Demand (EOD) ein Digitalisat kostenpflichtig angefordert werden, sofern diese Bücher urheberrechtsfrei sind (Verfasser:in seit mehr als 70 Jahren verstorben).

Im Repositorium „MedUni Wien ePub“ stehen Ihnen viele Abschlussarbeiten der Medizinischen Universität Wien sowohl aktuell als auch historisch im Volltext zur Verfügung.

Bitte beachten Sie, dass die seit 1989 erworbene Literatur im Katalog der Universitätsbibliothek nachgewiesen ist.

Normdaten (Person): Moriz Heider: GND: 135688388;

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [237]: Gstettner, Mathilde – Augen- und Schulärztin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Staatsamt für Volksgesundheit, Frauen- und Friedensaktivistin

Gstettner, Mathilde – Augen- und Schulärztin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Staatsamt für Volksgesundheit, Frauen- und Friedensaktivistin

Autor: Walter Mentzel

Published online: 24.08.2023

Keywords: Mathilde Gstettner, Augenärztin, Schulärztin, Allgemeine Poliklinik, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Staatsamtes für Volksgesundheit, Ärztin, Medizingeschichte, Wien

Mathilde Gstettner wurde am 9. März 1869 als Tochter des technischen Assistenten und späteren Vorstand am k.k. Militär-Geographischen-Institut, Gustav Gstettner (1832-1905), und der Lehrerin Johanna Elisabeth, geborene Wegele, in Wien geboren.

Gstettner arbeitete seit spätestens 1892 zunächst als Unterlehrerin (die Ernennung erfolgte 1895)[1] an der Mädchen-Volksschule in Gaudenzdorf in Wien 6 und seit 1897 als Bürgerschul-Lehrerin[2] in der Stumpergasse (bis 1914).[3] 1898 wirkte sie durch ihre zur Verfügung gestellten Exponate an der Jubiläumsausstellung im Wiener Rotundengelände anlässlich des 50-Jahr-Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. mit. 1900 erhielt sie vom Wiener Stadtrat ein Reisestipendium zur Pariser Weltausstellung,[4] worüber sie 1901 in ihrem Referat „Über die Volksschulen in Paris“ vor dem Verein der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österreich berichtete.[5] Vor dem Ersten Weltkrieg war sie noch Präsidentin des Wiener Damen-Stenographen-Vereins „Gabelsberger“, Mitglied des Vereins der Lehrerinnen und Erzieherinnen Österreichs und des 1903 gegründeten Neuen Frauenklubs. 1906 schloss sie sich öffentlich dem Protest des Klubs gegen die diskriminierenden Äußerungen des Unterrichtsministeriums im Hinblick auf die Zulassung von Mädchen in Knaben-Mittelschulen in Brünn und die Ablehnung der Finanzierung des Studiums für Frauen an.[6]

Neben ihrer Lehrerinnentätigkeit begann sie an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das sie am 23. Dezember 1905 mit ihrer Promotion abschloss. Danach ließ sie sich beurlauben und eröffnete in Wien 5, Margaretenstraße 97, eine Praxis für Augenkrankheiten und chirurgische Kosmetik, die sie später nach Wien 7, Neubaugasse 80 verlegte.[7] Bereits während ihres Studiums hatte sie 1904 am Physiologischen Institut in Wien „Über Farbenveränderungen der lebenden Iris bei Menschen und Wirbeltieren“ publiziert.

Wiener allgemeine Poliklinik

Zwischen 1912 und 1920 war sie als Assistentin an der Augenabteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien bei Prof. August Leopold von Reuss (1841-1924) tätig. Während dieser Zeit publizierte sie auch populärwissenschaftliche Artikel u.a. in der Zeitschrift „Die Frau und Mutter“, darunter „Etwas über die Kurzsichtigkeit“[8] oder „Zur Hygiene des Auges“[9].

Österreichischer Verein für Schulhygiene

Gstettner widmete sie schon vor dem Ersten Weltkrieg schulärztlichen Themen und gehörte der 1912 gegründeten und von Leo Burgerstein (1853-1928) geleiteten Gesellschaft für Schulhygiene als Mitglied an, wo sie von Beginn an auch die Funktion der Vereinssekretärin übernahm.[10] Sie erhielt rasch auf dem schulärztlichen Gebiet internationales Ansehen, ihre Arbeiten fanden in der Fachpresse eine positive Rezeption. 1915 hielt sie in der Gesellschaft für Schulhygiene einen Vortrag zur „Schulhygiene in Nordamerika“.[11] Im April 1913 nahm sie an einer von der Wiener Ärztekammer organisierten schulärztlichen Enquete[12] und im August 1913 als Vertreterin der Österreichischen Gesellschaft für Schulhygiene gemeinsam mit Hans Spitzy (1872-1956), Siegmund Exner (1846-1926), Franz Hamburger (1874-1954), Clemens von Pirquet (1874-1929) und Ernst Finger (1856-1939) am 4. internationalen Congress of School Medicine in Buffalo, New York teil. Hier referierte sie zum Thema Schulhygiene. Im selben Jahr publizierte sie noch „Noviform in der Augenheilkunde“.[13]

Vor dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Gstettner in der Friedensbewegung, und arbeitete an den Vorbereitungen für die zwischen den 15. und 19. September 1914 geplante Weltfriedenstagung in Wien im Organisationssekretariat mit.[14]

Während des Ersten Weltkrieges erschienen von ihr im Jahr 1915 der Aufsatz „Versuche mit Linse, Glaskörper, Kammerwasser und Serum in bezug auf ihr Verhalten zu einigen anorganischen Alkalien und alkalisch-reagierenden Salzlösungen“,[15] ansonsten beschäftigte sie sich weiterhin auf dem schulärztlichen Gebiet, wie ihr 1917 erschienener Artikel „Einige Schularzteinrichtungen in Holland“[16] belegt.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Staatsamtes für Volksgesundheit in Wien und Schulärztin der Gemeinde Wien

Nach dem Krieg wurde Gstettner im Dezember 1918 im neu errichteten Staatsamt für Volksgesundheit neben Ernst Brezina (1874-1961), Siegfried Rosenfeld (1863-1933), Hans Spitzy und Ludwig Teleky (1872-1957) zur wissenschaftlichen Mitarbeiterin ernannt, sowie der Presseabteilung zugeteilt.[17] Hier widmete sie sich der Frage der Errichtung und Ausgestaltung schulärztlicher Einrichtungen und deren gesetzlicher Verankerung, aber auch der Organisation der Fortbildungsmaßnahmen von Mediziner:innen. Daneben war sie als Schulärztin der Gemeinde Wien tätig. 1919 publizierte sie „Ärztliche Fortbildungskurse[18], „Über Schulärztekurse“, „Über Untersuchung der weiblichen Schuljugend“ sowie die Artikel „Skizze zu einem Schularztgesetz“ und „Hygienische Beratungsstellen“.[19] Nach der Errichtung des Bundesministeriums für soziale Verwaltung im Jahr 1920 und der damit einhergehenden Integration des früheren Staatsamtes zur Abteilung „Volksgesundheitsamt“, fand sie hier in der Abteilung 3 Verwendung. 1920 veröffentlichte sie im Rahmen ihrer neuen beruflichen Tätigkeit die Aufsätze „Einige Winke zur Errichtung von Freiluftschulen“[20], 1922 „Neue Skizze zu einem Schularztgesetz[21] und im selben Jahr „Zur Errichtung von Schulkliniken und Schülerambulatorien“.[22] 1921 hielt sie im Rahmen einer Vortragsreihe des Vereins Freie Schule einen Vortrag über „Die Tätigkeit des Schularztes“.[23]

1923 schied sie aus dem Ministerium aus und führte ihre Praxis in Wien 7, Neubaugasse 80, als Augenfachärztin weiter, bzw. nahm sie wieder an der Allgemeinen Poliklinik in Wien ihre Arbeit auf. In den 1920er Jahren gehörte sie noch dem Ärztlichen Wirtschaftsverband „Praxisfreiheit“ an, in dessen Vorstand sie auch gewählt wurde.[24] Weiters war sie noch Mitglied des Leitungsgremiums in der 1919 gegründeten und nach Karl von Reichenbach (1788-1869) benannten „Gesellschaft Reichenbach“, zu deren Proponenten und Initiatoren Professor Moriz Benedikt (1835-1920) zählte. [25]

Mathilde Gstettner verstarb im März 1933 in Wien.

Quellen:

Taufbuch, Erzdiözese Wien. 6, Bezirk, St. Josef ob der Laimgrube, Buch 35, Folio 20, 1869, Gstettner Mathilde.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0172, Gstettner Mathilde (Rigorosum Datum: 23.10.1905).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0300, Gstettner Mathilde (Promotion Datum: 23.12.1905).

WStLA, 1.1.10.A1. 8512/1933, Totenbeschaubefund, Grabanweisung Gstettner Mathilde (März 1933)

Literatur:

Gstettner, Mathilde: Über Farbenveränderungen der lebenden Iris bei Menschen und Wirbeltieren. Aus dem Physiologischen Institut der Universität Wien. Sonderdruck aus: Archiv für die gesamte Physiologie. Bonn: Verlag von Martin Hager 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gstettner, Mathilde: Über Schulärztekurse. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gstettner, Mathilde: Über Untersuchung der weiblichen Schuljugend. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gstettner, Mathilde: Skizze zu einem Schularztgesetz. Sonderduck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Verlag von Moritz Perles 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Die Presse, 7.8.1895, S. 11.

[2] Neues Wiener Journal, 24.2.1897, S. 3.

[3] Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch, Jh. 1893-1902.

[4] Neue Freie Presse, 28.6.1900, S. 6.

[5] Österreichische Lehrerinnen-Zeitung, 10.7.1901, S. 133-139.

[6] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine, H. 6, 1906, S. 7.

[7] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine, H. 3, 1910, S. 10

[8] Die Frau und Mutter, H. 4, 1913, S. 89-90.

[9] Die Frau und Mutter, H. 11, 1913, S. 313-315.

[10] Medizinische Klinik, Nr. 30, 1912, S. 1258.

[11] Wiener Zeitung, 17.9.1915, S. 10.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 17, 1913, Sp. 1097.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1913, Sp. 1418-1420.

[14] Die Friedenswarte, Nr. 6, 1914, S. 238.

[15] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 30, 1915, Sp. 1149-1155; Nr. 32, 1915, Sp. 1210-1217; Nr. 34, 1915, Sp. 1415-1422.

[16] Das Österreichische Sanitätswesen, Nr. 9-26, 1917.

[17] Arbeiter Zeitung, 3.12.1918, S. 3.

[18] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 21, 1919, Sp. 1052-1057.

[19] Wiener klinische Rundschau, Nr. 9/10, 1919, S. 51-52; Nr. 11/13, 1919, S. 64.

[20] Wiener klinische Rundschau, Nr. 31/32, 1921.

[21] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1922, Sp. 1004-1008; Nr. 24, 1922, Sp. 1046-1050.

[22] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 50, 1922, Sp. 2091-2098

[23] Neue Freie Presse, 18.3.1921, S. 7.

[24] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1926, S. 178.

[25] Wiener klinische Rundschau, Nr. 42/43, 1919, S. 233.

Normdaten (Person): Gstettner, Mathilde: BBL: 41764; GND:1300259027;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41764 (24. 08. 2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41764

Letzte Aktualisierung: 2023 08 28

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [236]: Kahane, Heinrich – Neurologe, Psychologe, Journalist, Übersetzer

Kahane, Heinrich – Neurologe, Psychologe, Journalist, Übersetzer

Autor: Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 21. 08. 2023

Keywords: Heinrich Kahane, Psychologe, Psychotherapeut, Medizin-Journalist, Arzt, Wien, Medizingeschichte

Heinrich Hersch Wolf Kahane war der Bruder des Psychoanalytikers Max Kahane. Er wurde am 20. Juli 1862 als Sohn des Kaufmannes Philipp Pinkus Kahane (zirka 1843-1920) und Henriette, geborene Rosenheck (zirka 1839-1926) in Sereth in der Bukowina (heute: Sereth/Rumänien) geboren. 1888 heiratete er Sofie Seif.

Nachdem Kahane das k.k. Staats-Gymnasium in Wien Leopoldstadt absolviert hatte, studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 19. Juli 1886. 1887 erfolgte seine Ernennung im landwehrärztlichen Offizierskorps zum Assistenzarzt beim schlesischen Infanterie-Bataillon Nr. 10,[1] und 1890 zum Regimentsarzt des Landwehrbataillons Mährisch-Trübau Nr. 19.[2] Im November 1889 eröffnete er eine private Arztpraxis in Wien Neulerchenfeld in Ottakring.[3]

Kahane beschäftigte sich mit der Elektro-Diagnostik und der Elektro-Therapie sowie vermehrt mit psychotherapeutischen Themen. Darüber hinaus war er Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und populärwissenschaftlicher Artikel. 1901 trat er als Mitglied in den Wiener Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia ein.[4]

Dubois‘sche psychotherapeutische Verfahren:

Kahane praktizierte und unterrichtete die vom Schweizer Psychiater und Psychotherapeuten Paul Charles Dubois (1848-1918) entwickelte Persuasionstherapie. 1913 bereitete er in einem von ihm geleiteten Komitee die Gründung eines eigenen Vereins zur Unterrichtung dieser Methode unter Kolleg:innen vor.[5]

1911 publizierte er die achtzigseitige Monografie „Der defekte Mensch. (Zwang und Drang in der psychischen Mechanik)“, 1912 die Arbeit „Grundzüge der Psychomechanik, 1: Die Autonomie der Seele“, den Aufsatz „Das psychagogische Heilverfahren“ und „Handbuch der therapeutischen Praxis in Einzeldarstellungen. Therapie der Nervenkrankenheiten, Band 1“, sowie 1913 über „Angstzustände“[6] und kurz vor dem Ersten Weltkrieg erschien von ihm noch die Monografie „Grundzüge der Psychologie für Mediziner“,[7] und der Aufsatz „Zwangsvorstellungen und ihre psychische Therapie“.[8]

Während des Ersten Weltkrieges erhielt er das Ehrenzeichen zweiter Klasse des Roten Kreuzes mit der Kriegsdekoration verliehen.[9] Zu seinen während des Krieges verfassten Arbeiten zählen die 1914 im Selbstverlag herausgegebene Schrift „Kriegsvormundschaft“, der Aufsatz „Über psychische Depressionen“,[10] der in der Neuen Freien Presse erschienene Artikel „Kriegshygiene“,[11] oder der 1915 publizierte Aufsatz im Neuen Wiener Journal über „Epidemieschutz“.[12]

1919 veröffentlichte er in der Wiener medizinischen Wochenschrift den Aufsatz „Über telepathische Therapie der Neurosen“,[13] und in der Zeitung Die Zeit den Artikel „Die Telepathie und ihre Anwendung“,[14] und 1923 in der Neuen Freien Presse den Artikel „Charaktertherapie“.[15]

Heinrich Kahane verstarb am 18. August 1924 in Baden bei Wien. Seine Ehefrau Sofie wurde wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt, und nach ihrer Überstellung aus dem Ghetto Theresienstadt in das KZ Auschwitz am 9. Mai 1944 ermordet.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0171, Kahane Heinrich (Nationalien Datum: 1882/83).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-191a, Kahane Heinrich (Rigorosum Datum: 1884).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-1865, Kahane Heinrich (Promotion Datum: 19.7.1886).

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Kahane Sofie (17.2.1867).

Literatur:

Kahane, Heinrich: Der defekte Mensch. (Zwang und Drang in der psychischen Mechanik) Wien: Szelinski 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 68943]

Kahane, Heinrich: Das psychagogische Heilverfahren. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Kahane, Heinrich: Die Zwangsvorstellungen und ihre psychische Therapie. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Braumüller 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 15300]

Referenzen:

[1] Internationale klinische Rundschau, 27.11.1887, Sp. 1563.

[2] Internationale klinische Rundschau, 30.11.1890, Sp. 2007.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 49, 1889, Sp. 1987.

[4] Wiener Journalisten- und Schriftsteller-Verein „Concordia“. Rechenschafts-Bericht und Rechnungs-Abschlüsse für die Verwaltungs-Periode 1901, Wien 1902, S. 16.

[5] Wiener klinische Rundschau, Nr. 6, 1913, S. 94.

[6] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 13, 1913, S. 495-498.

[7] Neue Freie Presse, 17.5.1914, S. 38.

[8] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 14, 1914.

[9] Neue Freie Presse, 3.3.1916, S. 1.

[10] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 46, 1913, S. 1881-1885.

[11] Neue Freie Presse, 7.8.1914, S. 19.

[12] Neues Wiener Journal, 9.1.1915, S. 4-5.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 26, 1919, Sp. 1289-1292.

[14] Die Zeit, 19.6.1919, S. 4.

[15] Neue Freie Presse, 14.9.1923, S. 11.

Normdaten (Person): Kahane, Heinrich: BBL: 41692; GND: 125782411;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41692 (21. 08. 2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41692

Letzte Aktualisierung: 2023 08 21

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [235]: Jeger (Jerusalem), Ernst – Chirurg – Wien, Berlin, Breslau

Jeger (Jerusalem), Ernst – Chirurg – Wien, Berlin, Breslau

Autor:  Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 18. 08. 2023

Keywords: Ernst Jeger (Jerusalem), Chirurg, Allgemeines Krankenhaus Wien, Berlin, Breslau, Arzt, Medizingeschichte

Ernst Jerusalem wurde am 9. November 1884 als Sohn des aus Chotebor in Böhmen (heute: Chotěboř/Tschechien) stammenden Kaufmannes, Nathan Jerusalem (1844-1912), und der in Prag geborenen Cäcilie Gerstl (1858-1938), in Wien geboren. Nachdem er 1911 aus der IKG Wien austrat und zum evangelischen Glauben (AB) konvertierte, beantragte er eine Namensänderung in Ernst Jeger, die mit Verfügung der k.k. niederösterreichischen Statthalterei vom Juli 1912 bewilligte wurde.

Nach Absolvierung der Matura am Josefstädter Obergymnasium in Wien,[1] begann er mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien (Promotion: 28. November 1908). Während des Studiums arbeitete er bereits an der chemischen Abteilung des Physiologischen Institutes bei Otto von Fürth (1867-1942) und war 1907 Mitautor der Aufsätze „Über die chemische Stellung der Pankreasnucleinsäure (Guanylsäure)“ und „Zur Kenntnis der melanotischen Pigmente und der fermentativen Melaninbildung“.

Nach dem Studium war er an der experimentell-biologischen Abteilung des Pathologischen Institutes der Charité in Berlin bei Adolf Bickel (1875-1956) tätig, wo er sich mit Stoffwechseluntersuchungen beschäftigte. 1910 trat er als Assistenzarzt der I. Chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien (Leiter Prof. Eiselsberg) ein, und nahm im selben Jahr am Internationalen Physiologenkongress teil, wo er über Versuche am isolierten Säugetierherzen referierte.[2] 1911 unternahm er eine Studienreise in die USA u.a. zu Charles A. Elsberg (1871-1948) am Mount Sinai Hospital in New York und zu Alexis Carrel (1873-1944), Samuel James Meltzer (1851-1920) sowie zu John Auer (1875-1948) am Rockefeller Institute for Medical Research. Nach seiner Rückkehr arbeitete er ab 1912 als Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik des Jüdischen Krankenhauses in Berlin bei James Israel (1848-1926) und mit Wilhelm Israel (1881-?), Helmuth Joseph (1888-1920) und dem Direktor des Rudolf-Virchow-Krankenhauses Ernst Unger (1875-1934) zusammen. Hier entstanden 1912 seine Arbeiten „Eine neue Klemme zur Herstellung von Seit-zu-Seitanastomosen zwischen Blutgefäßen ohne Unterbrechung des Blutstromes“, „Einige Bemerkungen zur Technik der Gefäßnaht“ und 1913 die gemeinsam mit Wilhelm Israel an der experimentell-biologischen Abteilung des Institutes der Charité entstandene Arbeit „Ueber Neoimplantation der Vena renalis in die Vena cava, zugleich ein Beitrag zur Technik der Gefässanastomose End-zu-Seit“. 1913 nahm er die Stelle eines Assistenzarztes an der chirurgischen Universitätsklinik in Breslau (heute: Wrocław/Polen) bei Hermann Küttner (1870-1932) an. Hier publizierte er ebenfalls 1913 im Springer-Verlag seine 331 Seiten umfassende Monografie „Die Chirurgie der Blutgefässe und des Herzens“ mit 231 Abbildungen, in der er die Möglichkeit eines Venen-Bypass in Erwägung zog.

Jeger war seit 1909 Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[3]

1914 rückte er als landsturmpflichtiger Arzt und als Mitarbeiter des in Wien tätigen HNO-Arztes und künftigen Nobelpreisträgers Robert Barany (1870-1936) in das Spital Nr. 8 der Festung Przemysl ein. Nach der Umschließung der Stadt durch die russische Armee im November 1914 gelang es die von ihm hier verfassten kriegschirurgischen Manuskripte auszufliegen und zu publizieren. Im März 1915 geriet er mit Barany in Kriegsgefangenschaft und wurde im Lager in Susa bei Kainsk in Sibirien festgehalten. Ernst Jeger (Jerusalem) verstarb am 13. September 1915 in einem Lagerlazarett in Kainsk in Sibirien in der Kriegsgefangenschaft.[4]


Neue Freie Presse, 21.9.1915, S. 17.

Ein Werkverzeichnis findet sich in: Sachs Michael, Geschichte der operativen Chirurgie: 3. Historisches Chirurgenlexikon: ein biographisch-bibliographisches Handbuch bedeutender Chirurgen und Wundärzte, Heidelberg: Kaden 2002; S. 187-192.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0602, Jerusalem Ernst (Nationalien Datum: 1906/07).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0290, Jerusalem Ernst (Rigorosum Datum: 26.11.1908).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0804, Jerusalem Ernst (Promotion Datum: 28.11.1908).

Sachs Michael, Geschichte der operativen Chirurgie: 3. Historisches Chirurgenlexikon: ein biographisch-bibliographisches Handbuch bedeutender Chirurgen und Wundärzte, Heidelberg: Kaden 2002; S. 187-192.

Literatur:

Fürth, Otto von und Ernst Jeger: Über die chemische Stellung der Pankreasnucleinsäure (Guanylsäure). Sonderdruck aus: Beiträge zur chemischen Physiologie und Pathologie. Braunschweig: Druck von Friedrich Vieweg und Sohn 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fürth, Otto von und Ernst Jeger: Zur Kenntnis der melanotischen Pigmente und der fermentativen Melaninbildung. Sonderdruck aus: Beiträge zur chemischen Physiologie und Pathologie. Braunschweig: Druck von Friedrich Vieweg und Sohn 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jeger, Ernst: Eine neue Klemme zur Herstellung von Seit-zu-Seitanastomosen zwischen Blutgefäßen ohne Unterbrechung des Blutstromes. Sonderdruck aus: Zentralblatt für Chirurgie. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jeger, Ernst und Hans Lampl: Einige Bemerkungen zur Technik der Gefäßnaht. Sonderdruck aus: Zentralblatt für Chirurgie. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jeger, Ernst und Wilhelm Israel: Ueber Neoimplantation der Vena renalis in die Vena cava, zugleich ein Beitrag zur Technik der Gefässanastomose End-zu-Seit. (Aus der experimentell-biologischen Abtheilung des pathologischen Instituts der Königl. Charité in Berlin. – Vorstand: Prof. Bickel.) (Hierzu Tafel VII und VIII und 19 Textfiguren.) Sonderdruck aus: Archiv für klinische Chrirurgie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Jahresbericht des Josefstädter Obergymnasiums, Wien 1903, S. 55.

[2] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 28.9.1910, S. 5.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 21, 1909, Sp. 1190.

[4] Neue Freie Presse, 21.9.1915, S. 9.

Normdaten (Person): Jeger, Ernst: BBL: 41686; GND: 107911612;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41686 (18.08.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41686

Letzte Aktualisierung: 2023 08 18

Logo Margrit Hartl