Feedback über die UB Med Uni Wien aus der Sicht des Medizinstudenten Tommy Chladek, DCom

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VIER FRAGEN AN TOMMY CHLADEK, DOCTOR OF COMMERCE IN MARKETING

1) Seit wann sind Sie Benutzer unserer Bibliothek?

Das erste Mal besuchte ich die medizinische Bibliothek im AKH im Jahre 2003. Ich muss zugeben, ich war von der ersten Minute an begeistert und kann ruhigen Gewissens behaupten, dass ich mich dort sofort wie zuhause gefühlt habe. Und wenn dies jemand behauptet, der in seinen jungen Jahren unter Androhung von physischen Überzeugungsmaßnahmen elterlicher Seite aus gezwungen wurde, eine Bibliothek zu besuchen, bedeutet dieses Geständnis schon einiges 🙂
Die medizinische Bibliothek ist auch der ideale Platz um „nicht nur“ die medizinische Wissensbegierde zu tilgen.


2) Welche Angebote und Services schätzen Sie ganz besonders an unserer Bibliothek?

Natürlich stellt sich jetzt die Frage, was mich so angesprochen hat, dass ich die Bibliothek so ins Herz geschlossen habe. Fangen wir schön der Reihe nach an:

  • Personal: Sehr hilfsbereit. Fragen werden mit Interesse beantwortet, die Mitarbeiter sind immer sehr zuvorkommend und nett.
  • Ambiente: Die Bibliothek als Ganzes ist sehr sauber und vermittelt einen sauberen und gepflegten Eindruck. Sie ist modern aufgebaut und wirkt mit einem übersichtlichen und entspannenden Eindruck.
  • Bücherauswahl: Es ist mir noch nie passiert, dass ein Buch welches ich gebraucht habe, nicht in der Büchersammlung vertreten war.
  • Vormerkung: Funktioniert tadellos, man wird automatisch auf elektronischem Weg erinnert, wenn das vorgemerkte Buch zur Verfügung steht.
  • Öffnungszeiten: Sind meines Erachtens vollkommen ausreichend, die Bibliothek ist sogar am Samstag geöffnet, was besonders für ganztagsberufstätige Personen von Vorteil ist.
  • e-Journals:sehr praktisch und innovativ!
  • e-Books: “Willkommen im 21.Jahrhundert“, es besteht die Möglichkeit, sich ein im PDF-Format gespeichertes Buch mühelos auf den PC herunterzuladen.
  • PDA-Programme: Diesen Punkt möchte ich etwas ausführlicher behandeln. Zuerst will ich mich hiermit bei Herrn Ing. Mag. Dollfuss bedanken und Ihn sehr loben, dass er sich die Mühe gemacht und dieses einzigartige Projekt umgesetzt hat und natürlich auch bei Herrn Mag. Bruno Bauer, der als Leiter der Bibliothek diese Innovation sehr unterstützt hat.
    Meines Erachtens hat man richtig erkannt, welches Potential in diesen kleinen elektronischen Helfern schlummert. Man muss nur bedenken, dass ein ganzes Lexikon, welches mehrere hundert Seiten umfasst, mehr als zwei Kilogramm wiegt, nur ca. 80MB von der Speicherkartenkapazität belegt.
    Man kann somit hunderte Kilogramm (da es auch e-Books gibt, welche nur wenige MB belegen), an Büchern in einem 200 Gramm schweren Gerät speichern, welches den Besitzer auf Schritt und Tritt begleiten kann. Dies ist schlicht und einfach bahnbrechend… Ein Arzt kann so für die Ausübung seines Berufes unentbehrliche Bücher fast überall zur Hand haben. Auch der Student tut sich viel leichter, was z.B. das Nachschlagen in Lexika angeht. Kurz zusammengefasst: man hat stets eine kleine Bibliothek mit.
    Wie schon erwähnt, diesem Projekt gebührt besondere Anerkennung.

3) Gibt es auch Defizite an unserer Bibliothek?

Wenn ich ein paar Verbesserungsvorschläge finden und erwähnen soll, dann möchte ich gerne folgendes aufzeigen:

  • Personal sollte die zurückgegebenen Bücher sowohl auf mechanische als auch chemische Beschädigung/Vandalismus kontrollieren. Leider bekam ich mehrmals ein Buch zur Sicht, in dem ein paar Seiten durch Kaffee, bzw. „Magic-Marker“ beschädigt waren. Gewisse Studenten vergessen anscheinend, dass die ausgeliehenen Bücher nach ihnen auch deren Kollegen gerne in einem sauberen Zustand vorfinden möchten und das ohne jegliche markierten Texte.
  • Was mir leider ab und zu die Literatursuche erschwert hat, waren teilweise sehr abgenutzte, schwer lesbare oder sogar teilweise beschädigte Beschriftungen von Büchergruppen auf den Regalen.Die anfälligen Papieraufkleber sollten z.B. durch widerstandsfähigere Klebefolien ersetzt werden.
  • Die Regalbezeichnung bzw. Büchersignatur ist meiner Meinung nach zu komplex (eine Kombination von Nummern, Zeichen und Buchstaben, welche abermals die Suche erschwert.)
  • Ein Frischwasserspender, wie er in einigen Geschäften üblich ist…(mit heißem/kaltem Wasser), wäre eine, aus meiner Sicht, sinnvolle Idee… So könnte sich jeder Wissbegierige mit einem kühlen Becher Wasser erfrischen oder einen Instanttee bzw. Kaffee zubereiten, um neue Kräfte fürs Studieren zu sammeln.

4) Wie lauten Ihre Wünsche für die Zukunft an unserer Bibliothek?

Ich würde mir wünschen, dass das hohe Niveau, welches die medizinische Bibliothek erreicht hat, auch weiterhin aufrecht erhalten wird, neue Bücherexemplare regelmäßig zugekauft, beschädigte Bände aussortiert werden und das PDA-Projekt weiterhin mit neuesten Programmen und E-Books ausgeweitet wird.

Beginnend mit Januar 2008 laden wir regelmäßig Kundinnen und Kunden ein, in unserem Weblog über ihre Erfahrungen mit der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien in Form von Interviews Auskunft zu geben. Dabei sollen einerseits Angebote und Services angesprochen werden, die für die persönliche Arbeit besonders hilfreich sind, andererseits auch Wünsche und zukünftige Erwartungen für die weiter Entwicklung der größten medizinischen Fachbibliothek in Österreich.
Die Fragen an Herrn Tommy Chladek, Doctor of Commerce in Marketing, wurden von Mag. Bruno Bauer, Leiter der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, gestellt.

Bisherige Interviews:

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Bitte zitieren als
VAN SWIETEN BLOG: Informationen der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien,
Nr. 974 [29. Mai 2008].
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=974

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