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Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte

Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte

Krieg in Libyen, Militärschläge in Pakistan, die Auseinandersetzungen in Afghanistan gehen weiter, der Irak kommt nicht zur Ruhe – und das sind nur einige wenige Brennpunkte in einer Welt voller Konflikte. Wirkungsvolle Friedenskonzepte wären dringendst erforderlich, scheinen aber nicht vorhanden zu sein. Oder sind sie lediglich in Vergessenheit geraten? Ein Blick in die Vergangenheit soll Aufschluss geben und ein Bild mit Darstellung der in der Folge erwähnten Friedensdenker möge dies alles illustrieren.

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Werner Horvath: „Garten des Friedens“.
Öl auf Leinwand, 60 x 90 cm, 2002.
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Wenn man von Friedensstiftern spricht, drängt sich gleich einmal ein Name auf: Mahatma Gandhi. Er entwickelte das Konzept des gewaltlosen Widerstands und führte so das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbei. Allerdings brachten ihm seine Aktivitäten auch zahlreiche Haftstrafen ein und schließlich wurde er gar von einem nationalistischen Hindu erschossen. Ähnlich scheint es in der auf dem Gandhi-Prinzip des zivilen Widerstands aufgebauten demokratischen Revolution in Nordafrika zu laufen. Teilweise werden Erfolge erzielt, andererseits eskalieren die Auseinandersetzungen aber auch bis hin zu Massakern und bis zum Krieg. Echte Diktatoren bleiben von Mitteln wie Hungerstreiks und friedlichen Protesten oft unbeeindruckt.

Was sagen die großen westlichen Denker zu dem Problem? Immanuel Kant hat in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ einige Punkte als Rezept angeführt. Die Einrichtung von Republiken statt absolutistischer Staatsformen ist einer davon und die Schaffung eines internationalen Staatenbundes ein weiterer. In dieselbe Kerbe schlägt auch die Trägerin des Friedensnobelpreises Bertha von Suttner. In ihrem philosophischen Roman „Die Waffen
nieder!“ lässt sie ihre Heldin in einer aus Generälen bestehenden Tischgesellschaft sagen: „Aber sagt mir doch, ihr Herren, warum schließen denn nicht die sämtlichen gesitteten Mächte Europas einen Bund?“ Sie erntete damals dafür zwar nur Schulterzucken, heute aber sind diese Punkte in der westlichen Welt weitgehend erfüllt und bewähren sich auch. In anderen Gebieten ist der demokratische Umformungsprozess aber erst im Aufbau und fordert seinen Tribut – anscheinend muss es so sein. Die Schaffung internationaler Institutionen zur friedlichen Konfliktbeilegung ist jedenfalls unerlässlich.

Auf einer anderen viel individuelleren Ebene spielen sich die Gedanken der Philosophin Hannah Arendt ab. Sie sieht das Potential zur Friedensschaffung in jedem einzelnen Menschen gelegen, wurde er doch irgendwann geboren (was sie „Natalität“ nennt) und musste neu beginnen. Diese Fähigkeit zum Neustart kann er auch im späteren Leben nutzen, indem er aus dem ewigen Zyklus von Gewalt und Gegengewalt, Rache und Gegenrache, Terror und Gegenterror ausbricht und durch Verzeihen die Möglichkeit für einen Neubeginn liefert. Jeder einzelne ist so gefordert, etwas zur Schaffung des Friedens beizutragen.

„Give Peace a Chance!“, sang schon John Lennon in den 60er-Jahren, veranstaltete gemeinsam mit seiner Frau Yoko Ono zahlreiche Aktionen für den Weltfrieden und wurde dadurch zur Leitfigur der Jugend-Friedensbewegung. Dass auch er genau so wie Mahatma Gandhi und der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King einem Attentat zum Opfer fiel, kann kein Zufall sein. Es liegen eben viele Hindernisse auf dem Weg in eine friedliche Zukunft…

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Werner Horvath: „Imagine“.
Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm, 2005/06.
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Eine detailliertere Darstellung der erwähnten Friedenskonzepte finden Sie in dem Buch „Große Denker“ von Patrick Horvath, das auch im Internet mit Volltext verfügbar ist.

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