Die enorm hohe Nutzung der einzelnen Blogbeiträge in den vergangenen fünf Jahren (über 3.000 Zugriffe pro Blogbeitrag!) hat uns bestärkt, im Hinblick auf das aktuelle Gedenkjahr die Beiträge zu aktualisieren und insbesondere Links zu neuen frei verfügbaren Online-Quellen zu ergänzen. Ab 11. März 2013 wird deshalb in Erinnerung an die von der Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938 vertriebenen Professoren und Dozenten im Van Swieten Blog täglich eine Person in Form einer kurzen Bibografie sowie Links zu weiterführenden Informationsquellen vorgestellt.
Mag. Bruno Bauer
Leiter der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
Aus der Ankündigung der Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ vom 11. März 2008 :
Die Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ sieht sich in Ergänzung zu diesen Projekten als Bibliotheksbeitrag, der aus einer bibliotheksspezifischen Perspektive die „Erinnerungsarbeit“ an der Medizinischen Universität Wien unterstützen will. Der Fokus des Bibliotheksprojektes liegt dabei auf der Bereitstellung bzw. Vermittlung von Informationen, die über das Internet frei zugänglich sind.
Aktuell gliedert sich das Projekt in folgende Facetten:
- Scannen der Biographien aus einem Schlüsselwerk (und an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besonders stark genutzten Werkes) zur Thematik der Entlassung von mehr als 143 Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dissertation von J. Bauer-Merinsky) und Einbringen der Scans in das Bibliotheksrepositorium;
- Retrokatalgosierung sämtlicher an der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien (insbesondere Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin) vorhandenen Bücher der vertriebenen Professoren und Dozenten (in einer weiteren Phase ist auch die Erfassung der dazugehörenden Separata geplant);
- Hinweise auf Bilder und Dokumente aus dem Bildarchiv bzw. der Handschriftensammlung der Med Uni Wien;
- Verlinkung zu den relevanten – im Internet frei zugänglichen – Online-Dokumenten mit Informationen über die vertriebenen Professoren und Dozenten (z.B. Wikipedia);
Auch wenn der Einwand, dass die in der Dissertation dargestellten Biographien nicht den aktuellen Wissensstand widerspiegeln bzw. unvollständig sind, zum Teil gerechtfertigt ist, so sehen wir in deren Präsentation im Internet doch einen deutlichen Mehrwert, weil damit erstmals Basisinformationen zu einer großen Zahl der vertriebenen Professoren und Dozenten im Internet – frei und unmittelbar („Open Access“) – zur Verfügung stehen. Wir würden uns freuen, wenn die Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ weitere Forschungen zu dieser Thematik unterstützt und dazu beitragen kann, die diesbezüglichen Forschungen zu intensivieren.
Wir wollen allerdings nicht nur punktuell einen Anstoss zur Auseinandersetzung mit der Thematik der Vertreibung von Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im Jahr 1938 geben, sondern – mit den Möglichkeiten von Web 2.0 – die Informationen zu den einzelnen Biographien laufend ergänzen; wir laden alle Interessierten herzlich ein, uns entsprechende Hinweise zu übermitteln, und uns auch entlassene Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien zu benennen, die in der Dissertation nicht aufgenommen wurden.
Autorinnen und Autoren von Publikationen zu dieser Thematik (insbesondere mit dem Schwerpunkt auf biographischen Beiträgen zu den vertriebenen Professoren und Dozenten) laden wir herzlich ein, diese Beiträge, soweit sie derzeit im Internet nicht frei verfügbar sind, für das Repositorium der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien zur Verfügung zu stellen.