Die besten Wissenschaftsbücher sind gekürt!

Die Sieger der Wahl „Das beste Wissenschaftsbuch“ stehen fest.
Mehr als 20.000 Votings wurden abgegeben.
In der Kategorie „Medizin und Biologie“ wurde das Buch von Stefan Klein zum Siegerbuch gewählt.

    Stefan Klein
    Der Sinn des Gebens: Warum Selbstlosigkeit in der Evolution siegt und wir mit Egoismus nicht weiterkommen
    S. Fischer
    Sind Menschen altruistisch und kooperativ? Der Volksmund bezweifelt es. Bis vor kurzem traten auch wenige Wissenschaftler für ein freundliches Menschenbild ein. Doch immer mehr Studien zeigen: „gut“ zu sein, liegt uns im Blut.
       
  Über das Buch:
  Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen. Wer nicht allzu viel Rücksicht auf andere nimmt, lebt besser – soweit die landläufige Meinung. „Mit diesem Buch will ich den Nachweis erbringen, dass und warum sich der Alltagsverstand irrt“, legt sich der Wissenschaftsautor Stefan Klein die Latte hoch: „Unser Zusammenleben verläuft nach sehr viel komplizierteren Regeln als denen des Dschungels.“ Menschen teilen; Tiere nicht. Vielleicht waren es die Vorteile der gemeinsamen Jagd. Vielleicht ging es um die Erleichterungen kooperativer Kinderaufzucht, wie die Primaten-Forscherin Sarah Blaffer-Hrdy jüngst aus ihren Beobachtungen von Affen und Menschen folgerte. Jedenfalls lohnte es sich irgendwann, kooperativ zu sein. Zumindest teilweise: “Weil die meisten Menschen Altruisten unter Vorbehalt sind, hängt es von den Umständen ab, wie selbstlos wir handeln.“ Die Umstände einer unwirtlichen und gefährlichen Savanne könnten es gewesen sein, die eine Zusammenarbeit auch über Familiengrenzen hinaus zum Überlebensvorteil machten.Gene allein erklären nicht alles. Im Gegensatz zu vielen anderen Chronisten der menschlichen Natur beruft sich der gelernte Physiker und erprobte Sachbuchautor Klein nicht allein auf Erkenntnisse von Evolutionsforschern. Der Frage, warum Menschen füreinander da sind, geht er auch anhand mathematischer Modelle und psychologischer Studien nach. Auch ein vergessener Londoner Forscher namens George Price darf hier wieder auferstehen. Dessen Formeln hatten bereits in den 1970er Jahren gezeigt, dass sich Altruismus in der Entwicklungsgeschichte rechnet – entgegen der biologischen Lehrmeinung. Beobachtungen des Gehirns mittels Kernspintomografie belegen, dass Geben glücklich macht.Kundig führt Klein durch den Dschungel der Studien und Lehrmeinungen. Dank eingestreuter Alltagsbeispiele gerät dieser nicht zum akademischen Dickicht. Bei seinem Bemühen, die Suche nach dem „altruistischen Gen“ von verschiedenen Seiten auszuleuchten wiederholen sich manche Aspekte. Insgesamt kooperiert der Autor jedoch hervorragend mit dem Leser. Das geistige Nahrungsangebot ist abwechslungsreich, schwer verdauliche Brocken werden hübsch zerkleinert serviert. Und zu lesen, dass es sich nachweislich lohnt, nett zu anderen zu sein, macht einfach auch Freude.
       
  Autor
  Stefan Klein, geboren 1965 in München, studierte Physik und analytische Philosophie. Seinen Durchbruch als Sachbuchautor feierte er mit einem psychologischen Thema: „Die Glücksformel“ (2002) wurde zum Bestseller im deutschen Sprachraum. http://www.stefanklein.info/.

Die Preisverleihung findet am 3. Februar 2011 in der Aula der Wissenschaften (Wollzeile, 1010 Wien) in Wien statt.

LINK www.woche-des-wissens.at
Sie können aber auch im Lesesaal die aufliegenden Votingkarten ausfüllen und diese in die aufgestellte Box einwerfen.
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