Neuzeitliche ‚Wetterfrösche‘
Autor: Univ.-Prof. Dr. med. Peter Heilig
Keywords: Hydrologie, Hydrogeographie, Meteorologie, Klimatologie, Ökologie, Umweltforschung, Hochwasseranalysen, Prophylaxe: Renaturierungen
In Klima-Archiven finden sich Berichte über den Wandel von Wettermustern, die Treibhausgase, Luft- Wasser- Verschmutzungen, bedrohte ÖkoSysteme, über El Nino und La Nina, Nordatlantische Oszillation und Sonnenaktivitäten, Vulkanische Aktivitäten, hydroklimatische Aktivitäten, Erwärmung der Polar-Region, Reduktion der Atlantischen Meridionalen Umweltzirkulation (AMOC) – das globale ‚Förderband‘ – Golfstrom etc. Nicht nur die Umwelthygiene ist auf der Suche nach Frühwarn-Indikatoren und – à la longue – nach schlussendlich innovativen und vor Allem dauerhaften Lösungen.
Für Hochwasserwarnungen sind hierzulande Bundesländer und Gemeinden zuständig. Messungen werden von den Hydrographischen Landesdiensten ausgeführt, die mit den Landeswarnzentralen verbunden sind. Erforderliche Einsatzmaßnahmen werden im Falle von drohendem Hochwasser eingeleitet und die Landeswarn-Zentralen informiert, welche umgehend entsprechende Warn- und Alarmsysteme in Betrieb setzen.
Grundsätzlich können Mobiltelefone (Android ab Betriebssystem-Version 11; iPhones ab Betriebssystem-Version iOS 17.4) jede Warnstufe empfangen. iPads werden nicht unterstützt. Apple Watch ab Series 4 (mit cellular capability) wird unterstützt. Ältere Geräte (2G/GSM-Netz) können nur die höchste Warnstufe (Notfallalarm) empfangen. Bei Android-Geräten ist es darüber hinaus erforderlich, eine aktuelle Version der Google Play Applikation installiert zu haben. Eine AT-Alert-Meldung erhält man, wenn man sich mit seinem empfangstauglichen Gerät (Mobiltelefon und/oder Apple Watch) in einem bewarnten Gebiet befindet bzw. sich in ein solches hineinbegibt und die entsprechende Warnstufe im Mobiltelefon eingeschaltet ist. Auch Roaming-Nutzer (im Ausland angemeldete Mobiltelefone) können Meldungen über AT-Alert erhalten, wenn sie sich in Österreich in einem bewarnten Gebiet befinden und die entsprechenden Warnstufe eingeschaltet ist. AT-Alert-Meldungen werden so lange ausgesendet, bis die Aussendung von der auslösenden Stelle entweder aktiv beendet wird oder die Meldung nach einer voreingestellten Zeit von selbst abläuft.
Wohlgemeinte Versuche mit ge-twitter-ten, ge-whatsapp-ten und diversen Video-messages via (a)social media-Kanäle können unmöglich alle ‚User‘ erreichen. Sirenen-Warnung: Warn- und Alarmsignale im Katastrophenfall (→ BMI) ATAlert Bundeswarnzentrale Sirenen mobiles (keine Anmeldung) https://www.oesterreich.gv.at/themen/notfaelle_unfaelle_und_kriminalitaet/katastrophenfaelle/2/Sei te.29500311.html
https://www.hora.gv.at/#/chwrz:-/bgrau/a-/@47.72463,13.50823,8z
Jede Verzögerung kann sich umgehend und folgenschwer rächen, siehe zB:
Flutkatastrophe in Valencia: Kam die Warnung zu spät? – DW – 01.11.2024
https://www.dw.com/de/flutkatastrophe-in-valencia-kam-die-warnung-zu-spät/a-70656542
Fehlerkultur: Inhärent Chaotisches nimmt keineswegs ab mit steigenden Temperaturen/Feuchtegraden – Unwetter-Extreme nehmen zu – in nahezu linearer Korrelation. Dazu bedarf es keiner ’sophisticated‘ Extrapolationen. Damit sind Fehl-Einschätzungen und Fehlberechnungen verbunden. Wie von Sir Popper gefordert, empfehlen sich Falsifikationen* bis ‚Gleichungen‘ gelöst werden können.
Die deutlich strukturierten Höhenprofile der Alpenregionen erschweren jede (Hochwasser-) Risiko-Abschätzung; exakte Prognose-Modelle mit punktuell korrekten Extrapolationen sind schwierig realisierbare Wunschvorstellungen. Wie bei allen Modellierungen gilt es daher sich einem absolut verlässlichen Veredictum zu nähern. Silberstrahl am Horizont: „Neue Hochleistungsrechner ermöglichen immer präzisere Vorhersagen von Wetterphänomenen“. Die nahezu allwissende AI weist nicht unerwartet irreführende Schwachstellen auf: Heilig P (2024) Carriers: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=45718
Prophylaxe: sine ira et studio – Renaturierungen
Araújo MB et al. (2024) Expanding European protected areas through rewilding Current Biology 34;17, 3931 – 3940.e5
Harvey GL et al (2024) The role of rewilding in mitigating hydrological extremes: State of the evidence; WIREs Water.4;11:e1710.
Epilog: Chapeau! ‚Wetterfrösche‘ verschiedener Provenienz schafften das nahezu Unmögliche – immer bessere Prognosen zu erstellen und Leben zu retten durch zeitgerechte verlässliche Hochwasserwarnungen – trotz einer Mammut-Aufgabe, welche prima vista unlösbar zu sein schien.
* Das Hochwasser des Dezember 2002 aus der Sicht des Prognose-Modells West-Steiermark. Ein Bericht des hydrographischen Dienstes Steiermark in Zusammenarbeit mit Dr. Maximilian Heilig http://app.hydrographie.steiermark.at/berichte/hwdez2002h.pdf
Kontakte und Informationen zur Hochwasserhilfe
NÖ
https://www.noe.gv.at/noe/Katastrophenschutz/Kontaktinformationen_Hochwasserhilfe.html
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Rotes Kreuz
https://www.roteskreuz.at/hochwasser
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Oesterreich.gv.at
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Steiermark
https://www.hochwasser.steiermark.at/cms/beitrag/12653186/143672011/
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kärnten
https://www.oewr-kaernten.at/cms/achtung-hochwasser-warnung/
Das Hochwasserwarnservice ist unter https://hydrographie.ktn.gv.at erreichbar
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info.bml.gv.at
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etc..
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mustergültig: Schweiz
https://www.naturgefahren.ch/home/aktuelle-naturgefahren/hochwasser.html
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Einladung
ALLOTRIA
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ZEIT: am Dienstag, 11.November 2025 um 19 Uhr
ORT: Otto-Mauer-Zentrum
Einladung: PDF
Nähere Infos: Einladung.PDF
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Interessenkonflikt:
Der Autor erklärt, dass bei der Erstellung
des Beitrags kein Interessen –
konflikt im Sinne der Empfehlung des
International Committee of Medical
Journal Editors bestand.
Korrespondenzadresse:
Univ.-Prof. Dr. med. Peter Heilig
Augenheilkunde und Optometrie
peter.heilig@univie.ac.at
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