Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Carl Amery (9.4.1922-24.5.2005) und die Zukunft des Planeten

Carl Amery (9.4.1922-24.5.2005) und die Zukunft des Planeten

„Macht euch die Erde untertan“ 1.Mose 1:28

Vor der Entnaturalisierung hatte er gewarnt, dieser „Querdenker“. Und die folgenschwere Fehl-Interpretation des ‚Schöpfungsbefehles‘ –  „Macht euch die Erde untertan“ – kritisiert. Erfolglos.

Untertanen kamen so gut wie immer schlecht weg, lehrt die Geschichte. Kritiker noch schlechter – bis heute.. Lange bevor Graffiti ‚in Mode‘ gekommen waren, tauchte in Schwabing, als dort die Kirche noch das Sagen hatte, ein nächtens gespraytes Menetekel an der Kirchenwand auf:

„Die Kirche rülpst in Agonie; da hilft kein Böll, kein Amery.“ (Die Furche 32, 8.8.2002)

Als Kalauer sollte laut Amery sein Global „Exit“ verstanden werden.  Im Klartext – als

Schluss der Vorstellung‘ oder ‚Ausfahrt aus der Massen-Autobahn.‘

Der beanstandete ‚Zustand‘ erinnert an das merkwürdig um sich greifende  globale Massen-‚Messie‘-Phänomen, welches sich schrankenlos und invasiv breit macht auf unserem geschundenen Planeten. Zurückhaltend – vornehm gestaltete Kritik am unbegrenzten Konsumismus-Wachstum verhallt ungehört. Auf den Hinweis bezüglich assoziativer Anklänge an oben genanntes Phänomen und Vorstufen zu befürchtender ‚globaler Demenz‘ reagieren akademische Foren pikiert mit gut gespielt herablassender Entrüstung. Auch mit wissenschäftlichen Methoden und geballten Aktivitäten ‚frommer Grüppchen‘ („heroisch auf Müsli zurückgefallen“) wurde bisher kein Rezept gegen die
– sic – „tödliche Gefahr“ gefunden. Für das oben angedeutete Irrationale samt Neben- und anderer unerwünschter Wirkungen gibt es noch immer keine plausible Erklärung und schon gar keine Entschuldigung. Und – kein Exeget verstand bis zum heutigen Tag das ‚Untertan-machen‘ verständlich auszudeutschen, denn ’soo‘ kann es unmögliche gemeint sein. Und – wer auch immer – sollte sein Bedauern ausdrücken? Mit längerer Latenz – siehe Giordano Bruno: 400 Jahre, Waldenser: 800 Jahre – wäre mit Sicherheit zu rechnen. Wenn jemand Carl Amery einen Philosophen heißen sollte, noch dazu einen rechtschaffenen, dann wär’s recht. Bemüht hätt‘ er sich ein Leben lang. In seiner Geburt-Stadt München hieße es im Sinne Karl Valentins: „Früher war die Zukunft auch besser.“

Epilog: ‚denaturiertes‘ Kunstlicht (vom natürlichen Sonnenspektrum abweichend) spielt eine Rolle als möglicher Faktor der auffälligen Zunahme der Kurzsichtigkeit. Eine im Februar erstmals beschriebene Ganglienzelle der Netzhaut wurde dafür verantwortlich gemacht. Kleine Ursache..

Wer oder was wäre nun aber zuständig für die unselig-destruktive politische, ökonomische etc. „globaleKurzsichtigkeit“?

Amery, Carl: Das Ende der Vorsehung. Die Warnung vor der Entnaturalisierung der Welt.

Global Exit. Die Kirchen und der totale Markt.

https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=118937197

Böll, Heinrich (1963): Der Stellvertreter, Ansichten eines Clowns

Interest: no

Gender: beyond

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Phantasie – Veranstaltung

von Katharina und Peter Heilig

Erfahrenes und Erlesenes

Donnerstag 28. September 2017 um 19:00 Uhr
Heiligenstädterstraße 155, 1190 Wien

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