Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [19]: Mikroskop und Fernrohr

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Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen -Amulette, Brillen, Optik [19]: Mikroskop und Fernrohr

MikroskopDie Geschichte des Mikroskops verläuft parallel zur Entwicklung der Brille. Das Mikroskopieren ist ein geheimnisvoller Vorstoß in eine ganz andere Welt, wenn sich die anfangs nur flüchtigen Schatten im Gesichtskreis allmählich zu einem deutlichen Bild verdichten. Wann das Mikroskop erfunden wurde, wissen wir nicht
genau. Selbst die in diesem Zusammenhang zu nennenden Namen um 1590 wie Hans und Zacharias Janssen aus Middelburg bleiben umstritten. Es ist jedoch anzunehmen, daß die ersten Konstruktionen vor 1600 in den Niederlanden entstanden sind.
Man unterscheidet zwischen einfachen und zusammengesetzten Mikroskopen. Die einfachen hatten eine einzige Linse, die zusammengesetzten mindestens zwei. Die Erfindung des Instruments war jahrelang kaum bekannt Fernrohr und Mikroskop 1 kamen zur gleichen Zeit auf. Verständlich ist die Begeisterung für das Fernrohr, das die Wunder des Sternenhimmels deutlich sichtbar machte. Jeder hatte den Blick nach oben gerichtet und vergaß jenes niedrige Werkzeug, das Mikroskop, wodurch man gebückten Hauptes, winzige, unbedeutende, noch dazu ekelhafte Dinge sehen konnte. Ob nun die Brillenmacher und -schleifer, die Brüder Janssen, oder eine halbes Jahrhundert später Antony von Leuwenkoek die ersten Erzeuger von Mikroskopen waren, ist nicht sicher.
Der Engländer Robert Hooke (1635-1703) betrieb
schon analytische Studien. Marcello Malpighi (1628-1694), Arzt und Universitätsprofessor in Bologna, begründete die histologische Mikroskopie. Seit dieser Zeit wurde das Mikroskop ständig weiterentwickelt und verbessert. Den Höhepunkt dieser Entwicklung stellt das Elektronenmikroskop mit einer mehrfach
100.000fachen Vergrößerung dar.

Mikroskop1

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

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