Dr. Werner Horvath: Genies der ersten Stunde

Meine Beschäftigung mit den ganz frühen Philosophen – den Vorsokratikern – hat mich zu einer grundlegenden Frage geführt: Wie konnten Menschen im ersten Jahrtausend vor Christus zu solch grandiosen Erkenntnissen kommen, zu Schlüssen, welche die Zeit überdauern sollten. Längst liegen ihre Heimatstädte aus der Antike in Trümmern, doch ihre Ideen bestehen weiter.

Da ist zum Beispiel Parmenides von Elea, der Sonne und Mond als „Absonderungen der Milchstraße“ bezeichnete und dies auch lehrte. Natürlich sind unsere Erkenntnisse im Lauf der Jahrtausende sowohl umfassender als auch wesentlich detailreicher geworden. Immer kleinere Teilchen, wurden entdeckt, in sich aber doch wieder unteilbar. So wie es Demokrit erkannte, als er über das „atomos“, das Unteilbare sprach und seine Stofflehre erstellte.

Werner Horvath: „Demokrit von Abdera“. Öl und Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, 2012.

Ein besonders scharfer Denker war Heraklit von Ephesos. Er meinte, dass man niemals im gleichen Fluss ein zweites Mal baden kann, einfach deshalb, weil das Wasser längst ein anderes ist. Obwohl diese Ansicht nicht zu widerlegen ist, handelt es sich dabei doch wohl eher um eine Spitzfindigkeit. Mehr kann ich mit seiner Theorie des „panta rhei“ anfangen, was so viel wie „alles fließt“ bedeutet. Wenn ich sehe, wie die Zeit verrinnt, wie Schönheit vergeht und selbst ganze Wirtschaftssysteme nicht von Bestand sind, kann ich ihm nur zustimmen.

Werner Horvath: „Heraklit von Ephesos“. Öl und Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, 2012.

Die eingangs gestellte Frage nach dem Wie der Erkenntnisfindung ohne wesentliche technische Hilfsmittel bleibt dennoch unbeantwortet. Sie waren eben Genies, die vorsokratischen Philosophen.

Horvath_2010

Dr. Werner Horvath zu Gast im Van Swieten Blog:

Dr. Werner Horvath: Wie man als Pop-Musiker unsterblich wird.
Dr. Werner Horvath: Die paradoxe Welt des Zenon von Elea
Dr. Werner Horvath: Pulverfass Iran
Dr. Werner Horvath: Als die Menschheit klar zu denken begann…
Dr. Werner Horvath: Ein großer Europäer ist nicht mehr
Dr. Werner Horvath: Der Krieg ist ein Chamäleon
Dr. Werner Horvath: Die drei Welten des Karl Popper
Dr. Werner Horvath: Wie ist das heute in Haiti?
Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte
Dr. Werner Horvath: Gesellschaftsvertrag und Privateigentum
Dr. Werner Horvath: „Atomkraft – das Danaergeschenk“
Dr. Werner Horvath: Die Ölpest im Golf von Mexiko
Arzt & Künstler: Bilder von Dr. Werner Horvath zur Weltwirtschaftskrise

Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art

Für Dr. Horvaths Malerei typisch sind das Zusammenspiel der Portrait-Umrisslinien und die aus “isodensen Flächen” zusammengesetzten Binnenstrukturen…

Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts

Schreibe einen Kommentar