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Dr. Werner Horvath: Asthmatiker, Arzt, Revolutionär: Che Guevara

Dr. Werner Horvath: Asthmatiker, Arzt, Revolutionär: Che Guevara

Laut der US-Zeitschrift Time Magazine zählt er zu den hundert einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts. Und sein Ruhm hält an, sei es in Statements politischer Aktivisten oder als Aufdruck auf modische Accessoires: Dr. Ernesto Guevara de la Serna (1928-1967) bleibt jedenfalls unvergessen.

Doktor? Ja doch, Che (was soviel heißt wie „Kumpel“) war ein argentinischer Arzt. Er passte nicht so ganz in das Weißkittelschema, dieser in eine gutbürgerliche Familie hinein geborene stille und wissensbegierige Junge, der Karl Marx und Friedrich Engels las und schon bald eine schwere Form von Asthma entwickelte. Diese Krankheit ersparte ihm auch den Militärdienst und so studierte er zunächst Medizin in Buenos Aires mit besonderem Schwerpunkt auf Lepra. Zum Studium dieser Krankheit reiste er durch Mittel – und Südamerika, lernte die wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeit dort kennen, ehe er im Jahr 1953 promovierte und sich später kurzzeitig als Dermatologe in Mexiko City niederließ.

Doch irgendwie brodelte es in ihm. In einer Rede an neu graduierte Doktoren in Kuba im Jahr 1959 bezog er sich auf die erlebten Leiden, die auf seinen Reisen durch das imperialistische Südamerika gesehen hatte, und er proklamierte: „I began to look into what I needed to be, a revolutionary doctor.“

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Werner Horvath. „Garten der Revolution“.
Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm, 2002.
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Che Guevara schloss sich Fidel Castro in Kuba an, entwickelte eine Art der Guerilla-Kriegsführung, und beteiligte sich an der von Castro geführten Revolution gegen das Batista-Regime. Zunächst brachte er nur seine medizinischen Erfahrungen ein, stieg aber rasch in der Hierarchie auf, wurde Kommandant der Rebellenarmee (wobei er auch Todesurteile vollstreckte) und schließlich ein Kabinettsmitglied Castros. Er war Leiter der Nationalbank Kubas und Industrieminister, stark prochinesisch orientiert, lebte seine Vorsätze und Ideale vor und verlangte die entsprechende Aufopferungsbereitschaft auch von anderen. Letztlich hielt ihn aber wieder nichts in den erreichten Positionen. Nach einem Zerwürfnis mit Castro verließ er das Land in Richtung Kongo. Der Versuch, dort eine Revolution nach kubanischem Vorbild anzuzetteln, scheiterte aber.

So wandte er sich einem anderen Land zu, in der Absicht „to create many Vietnams“. Es war Bolivien, das ihm zum Schicksal wurde. Er wurde dort schließlich im Jahr 1967 im Alter von nur 39 Jahren, von der Armee gefangen genommen und schließlich im Auftrag des Präsidenten und unter Unterstützung der CIA exekutiert. Zunächst verbrannt, wurden seine Gebeine 1997 aufgefunden und nach Kuba überstellt.

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Werner Horvath: „Che Guevara – Heroes Die Young“.
Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm, 2000.
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Fidel Castro förderte den Ruf Che Guevaras als Märtyrer. Manche sehen ihn noch immer als Helden für die Unterdrückten, andere als latente Gefahr für den Weltfrieden. Für die junge Generation ist er wohl eher eine coole Ikone aus den 60ern, die ein T-Shirt schmücken kann.

Weitere Politische Bilder Werner Horvaths über den Aufstieg und Fall des Kommunismus finden Sie auf http://members.aon.at/austrianart/kommunismus.htm.

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