Zuordnung der Sammlungen der MedUni Wien – Josephinum zur Universitätsbibliothek

Mit 1. Juni 2007 haben die „Sammlungen der Medizinischen Universität Wien – Josephinum“ durch die Zuteilung von fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Zentrum für Public Health / Institut für Geschichte der Medizin ihre Tätigkeit aufgenommen. Diese bereits im Jänner 2007 etablierte Einrichtung, die von Univ.-Doz. DDr. Sonia Horn geleitet wird, ist als Subeinheit der Universitätsbibliothek der MedUni Wien zugeordnet.

Die Universitätsbibliothek betreut damit neben den wertvollen medizinhistorischen Buchbeständen (insbesondere Josephinische Bibliothek, Obersteiner-Bibliothek) auch Bildarchiv, Handschriftensammlung, Wachsmodelle sowie die Sammlung medzinhistorischer Instrumente.

Über das Josephinum & die Sammlungen der MedUni Wien

Das von Isidor Canevale gestaltete Haus für die „medizinisch-chirurgische Josephs – Akademie“ erhielt sehr bald den Namen „Josephinum“. Es beherbergt heute einen Großteil der Sammlungen der Medizinischen Universität Wien, das Institut für Geschichte der Medizin der Medizinischen Universität Wien sowie das Kurt Gödel Research Center.

Das überaus reiche Kulturelle Erbe der heutigen Medizinischen Universität Wien repräsentiert die 640 Jahre lange Geschichte der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und jetzigen MedUni Wien. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts spielte die medizinische Fakultät eine wesentliche Rolle im Gesundheitswesen einer Region, die zumindest das heutige Bayern, Oberösterreich, Niederösterreich inkl. Wien, Burgenland, Teile Ungarns und der Steiermark umfasste. Eine ähnliche Funktion übten nach derzeitigem Wissenstand lediglich italienische Universitäten, sowie die medizinische Fakultät der Universität Prag aus, allerdings in wesentlich geringerem räumlichen Umfang bzw. mit wesentlich geringeren Befugnissen. Das Wirken der Wiener Medizinischen Fakultät ist aufgrund der ausgezeichneten Quellenlage gut darstellbar, was ebenfalls eine Einmaligkeit in Europa darstellt.

Wesentlich bekannter ist die Bedeutung der sog. „Wiener medizinischen Schulen“ des 18. und 19. Jahrhunderts, keinesfalls ausreichend erarbeitet ist die Geschichte der Wiener medizinischen Fakultät im 20. Jahrhunderts. Aus dieser langen und wechselvollen Geschichte resultiert ein sehr reichhaltiges kulturelles Erbe, das sich dadurch auszeichnet,

  • dass es aus vielen verschiedenen „Quellen“ besteht (Architektur, Lehrmittel, Instrumente, Literatur, Archivalien, Bildmaterial uvm.)
  • dass es noch immer in seiner Gesamtheit besteht
  • dass es einen gewachsenen Bestand darstellt

Diese drei Faktoren machen dieses kulturelle Erbe zu einer europäischen Besonderheit, was sich aus der Tatsache ergibt, dass es sich um einen Bestand handelt, der aus der alltäglichen Tätigkeit der medizinischen Fakultät in Wissenschaft, Lehre, Forschung und Gesundheitswesen erwachsen ist und somit deren Entwicklung in vielfältiger Weise repräsentiert.

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