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Informationen zur Provenienzforschung

Informationen zur Provenienzforschung an der Medizinischen Universität Wien

Die Medizinische Universität Wien folgt mit der Provenienzforschung den Vorgaben der „Washingtoner Erklärung vom 3. Dezember 1998“, den Bestimmungen des Kunstrückgabegesetzes der Republik Österreich sowie den Richtlinien und Empfehlungen des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und der Kommission für Provenienzforschung.

Durchführung
Die Provenienzforschung wird vom Leiter und Bearbeiter Dr. Walter Mentzel und dem Mitarbeiter Harald Albrecht durchgeführt.

Ziele
Die Ziele sind die Auffindung, Dokumentation und Restitution von Büchern und Sammlungsobjekten, die während des Nationalsozialismus geraubt und von den zu dieser Zeit noch weitgehend eigenständig agierenden Instituts- und Klinikbibliotheken bzw. der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien erworben worden sind.

  • Dazu werden in einem ersten Schritt die Bibliotheksbestände der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien vollständig autopsiert.
  • Jene Bücher, bei denen der Verdacht besteht, aus „bedenklichen Erwerbungen“ zu stammen, werden die ursprünglichen Eigentümer:innen identifiziert bzw. die in den Raub- und Verwertungsprozessen involvierten Institutionen, Unternehmungen, Personen, insbesondere jene der medizinischen Organisationseinheiten, und Personen der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien rekonstruiert.
  • Erstellung der Dossiers für die Restitution, sowie die für die Einleitung der Restitution der identifizierten Raubgüter notwendige Erb:innennachforschung.

Gegenstand der Provenienzforschung sind die ca. 780.000 Monografien und Zeitschriftenbände, die an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, der Hauptbibliothek im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien (Universitätskliniken), in den zwei Zweigbibliotheken (Geschichte der Medizin, Zahnmedizin) und in zahlreichen weiteren dezentralen Bibliotheksstandorten untergebracht sind.

Die für die Provenienzforschung und die Autopsierung zentralen historischen Bestände der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien befinden sich großteils in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin und gliedern sich entsprechend ihrer historischen und institutionellen Verortung in:

Ein Charakteristikum der Zweigbibliothek liegt darin, dass der Großteil des Bibliotheksbestandes sehr heterogen und nicht systematisch gewachsen ist. Wesentliche Teile dieses Bestandes wurden erst nach 1945 aus Bibliotheken sonstiger Rechtsträger, von medizinischen Fachgesellschaften und Vereinen sowie in Form von Nachlässen und Geschenken von Privaten übernommen. Für wichtige Teile dieser Bestände existieren keine Inventarbücher und in den wenigen vorliegenden Akten gibt es kaum Hinweise über Bibliotheksaktivitäten in den Jahren 1938 bis 1945.

Mehr zur Initiierung, der Durchführung und den Zielen des Projektes an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien findet sich unter: Bruno Bauer, NS-Provenienzforschung und Restitution: Ethische Verpflichtung und Strategische Aufgabe für Bibliotheken – Am Beispiel der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien 

https://eprints.rclis.org/17804/1/Schriften_VOeB10_207-222_BAUER.pdf

Kontakt

Universitätsbibliothek MedUni Wien

Währinger Gürtel 18–20
1097 Wien
Tel.: + 43 (0)1 40160-26026
Fax: + 43 (0)1 40160-926001
E-Mail: bibliothek@meduniwien.ac.at

Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin
Währinger Straße 25
A-1090 Wien

Projektleitung:
Dr. Walter Mentzel
Tel.: + 43 (0)1 40160-26193
Fax: + 43 (0) 140160-926002
E-Mail: walter.mentzel@meduniwien.ac.at