Archiv der Kategorie: Gastbeiträge

Gastbeiträge

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (10): Broccoli – Brassica oleracea italica L. (Der Brocculi) Plenck Bd. 6, Tab.534

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Broccoli – Brassica oleracea italica L. (Der Brocculi) Plenck Bd. 6, Tab.534

Der Broccoli ist eng verwandt mit dem Karfiol und gehört auch zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Bereits aus dem Namen lässt sich sein seit alters her wichtigstes Verbreitungsgebiet – Italien – herauslesen.
Erst durch Katharina von Medici soll er im 16. Jahrhundert nach Frankreich gelangt sein; und als „Italienischer Spargel“ nach England. Auch heute sind sie Hauptanbaugebiete in den Mittelmeerländern Italien und Spanien.

Broccoli ist besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Hier sind dies vor allem B- Vitamine, Ascorbinsäure (Vitamin C) und Carotin (Provitamin A).Weiter enthält er zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, wie Flavonoide. Für den Inhaltsstoff Sulforaphan konnte in verschiedenen Studien in Zellkultur und Tierversuchen krebshemmende Wirkung nachgewiesen werden.

Plenck lobt die medizinische Kraft der Pflanze als nahrhaft und führt zur diätetischen Verwendung gleichsam ein Kochrezept an: Die ganze Pflanze wird, nachdem man den Stamm nahe an der Wurzel, und die Blätterspitzen abgeschnitten hat, in Salzwasser gekocht, nachher mittelst eines Siebes aus dem Topf genommen und mit einer Sauce von Salz, Oel, Weinessig und Citronensaft gegessen. Am häufigsten wird er in Italien und Sicillien gegessen.

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (09): Zitrone – Citrus medica L. (Die gemeine Citrone) Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (10): Broccoli – Brassica oleracea italica L. (Der Brocculi) Plenck Bd. 6, Tab.534 weiterlesen

Elisabeth Hohla: Praktikum an der UB der Med Uni Wien 2009

Frau Elisabeth Hohla, Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien, hat zwischen 17. und 21. August2009 ein Praktikum an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien absolviert.

Elisabeth Hohla über ihr Praktikum:

Durch mein einwöchiges Praktikum an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität hatte ich die Gelegenheit einige Abteilungen näher kennenzulernen.
Am ersten Tag lernte ich die UB MUW mittels einer kurzen Führung kennen.

Nach umfangreicher Einschulung in der Abteilung Literaturlieferdienst durfte ich selbständig Arbeiten erledigen, unter anderem einscannen der gewünschten Literatur aus eigenen Beständen, bestellen über subito – ein elektronischer Lieferdienst, Übermittlung dieser per E-Mail oder Post.
In der Entlehnung erlebte ich den Entlehnbetrieb zur Versorgung der Angehörigen des Lehrkörpers der Universität, der Studierenden sowie der sonstigen wissenschaftlich interessierten Personen mit Fachliteratur, das Mahnwesen und die Kassa und die fachspezifische Beratung und Betreuung mit. Obwohl der Monat August eine deutlich niedrigere Benutzerfrequenz aufweist gab es doch ab und zu lange Warteschlangen aufgrund des regen Benutzerzustroms zu verzeichnen.
Weiters konnte ich mich informieren über die Bearbeitung des Bestandes sowie deren Adjustierung, Sicherung und Aufstellung sowie über die Abwicklung der Buchbinderarbeiten.

Das Praktikum an der UB MUW hat mir sehr gut gefallen, weil man auch einmal eine andere Universitätsbibliothek und die diversen Abteilungen dieser kennenlernt. Die MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek sind äußerst nett und hilfsbereit. Schade, dass ich im Zuge meiner Ausbildung nur 5 Tage genießen durfte, länger wäre um einiges lehrreicher und interessanter gewesen.

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Annemarie Grillenberger: Praktikum an der Bibliothek der Med Uni Wien 2009

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Frau Annemarie Grillenberger, Leiterin der Bibliothek der Akademie für Fort- und Sonderausbildungen/Bereich medizinisch-technische Dienste (MTD), hat vom 17. bis 28. August 2009 ein Praktikum an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien absolviert.

Annemarie Grillenberger über ihr Praktikum:

Herr Mag. Bauer und Frau Cepicka ermöglichten mir ganz unbürokratisch ein Praktikum in der Medizinischen Universitätsbibliothek, obwohl ich keine theoretische Ausbildung absolviere. Von der Erwerbung und Titelaufnahme über die Inhaltliche Erschließung, den Literaturlieferdienst, die Zeitschriften- und E-Journals-Verwaltung und das Scientific Searching lernte ich alles kennen, sogar im Magazin mit seinen teilweise Jahrhunderte alten Büchern konnte ich einen halben Tag verbringen.Meine Ahnungslosigkeit bezüglich des Bibliothekswesens war sicher eine große Herausforderung für alle, die ich in den zwei Wochen mit meinen Fragen quälte. Dass ich trotz fehlenden Vorwissens dermaßen profitierte, liegt ganz bestimmt nicht an meiner überragenden Intelligenz, sondern an der bewundernswerten Geduld aller MitarbeiterInnen der MUW, denen ich ganz herzlich dafür danken möchte, dass sie mir in der kurzen Zeit so viel beigebracht haben. Ich habe selten eine Abteilung kennen gelernt, in der ausnahmslos ALLE so entgegenkommend und liebenswürdig sind.

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (09): Zitrone – Citrus medica L. (Die gemeine Citrone)

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August: Zitrone – Citrus medica L. (Die gemeine Citrone)
Plenck Bd. 6, Tab.579

zitrone2 Kaum eine Pflanze wird so oft mit der Kultur der Mittelmeerländer in Verbindung gebracht, wie die Zitrone. Zitrusfrüchte galten lange als Inbegriff des sonnigen Südens. Die Zitrone wächst auf halbhohen, immergrünen Bäumen. Die länglich-ovalen Früchte mit gelber oder grün-gelber Schale haben, aufgrund der enthaltenen Zitronensäure und des Askorbinsäureanteils, einen sehr sauren Geschmack.

Seit dem 13. Jahrhundert werden Zitronen in Europa kultiviert, zunächst in Sizilien und Spanien. Schon aus dem Mittelalter sind Rezepte mit Zitronen überliefert.

Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Pflanzen auch nördlich der Alpen gezüchtet. Im Barock waren die Pflanzen wegen ihrer dekorativen Funktion in der Gartenarchitektur sehr beliebt und durften in keiner Orangerie fehlen. Aufgrund des sich aus der antiken Literatur ergebenden Symbolgehalts – man verstand die Zitronen als die goldenen Äpfel der Hesperiden – aber auch wegen ihres Duftes und Geschmacks waren die kleinen Bäume in ganz Europa begehrtes Zierobst.

Ebenso im 18. Jahrhundert wurde die medizinische Verwendung Zitrusfrüchte eingeführt. Die enthaltene Askorbinsäure (Vitamin C) wurde zum tauglichen Mittel gegen den bis dahin, besonders bei Seereisenden gefürchteten Skorbut. Folglich führt auch Plenck diese Verwendung an erster Stelle an als eines der besten Mittel zur Verhinderung und Heilung des Scorbuts. Darüber hinausgehende Anwendungsmöglichkeiten erscheinen hier nach heutigen Gesichtspunkten bereits schwieriger verständlich. Auch hat man denselben [Zitonensaft] beym Erbrechen, in der Gallenkolik, in der Gelbsucht, und dem Blasensteinen und den hysterischen Herzkrämpfen nützlich befunden.

Vitamin C wirkt antioxidativ und wird auch heute noch bei grippalen Infekten gerne eingenommen. Erst in den letzten Jahren gab es erstaunliche Studienerfolge mit Versuchen von hochdosiertem Vitamin C bei intravenöser Verabreichung in der Krebstherapie.

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (08): Schlafmohn – Papaver somniferum L. (Der schlafmachende Mohn)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (07): Ananas – Bromelia Ananas L. (Die Ananas)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (06): Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (05): Hollunder – Sambucus nigra L. (Der gemeine Holder)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (04): Veilchen – Viola odorata L. (Das wohlriechende Veilchen)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (03): Süßholz – Glyzirrhiza glabra L. (Das fettglattige Süßholz)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (02): Immergrün – Vinca minor L. (Der kleine Singrün)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (01) Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (09): Zitrone – Citrus medica L. (Die gemeine Citrone) weiterlesen

Maria-Christina Maschat: Praktikum an der Bibliothek der MUW 2009

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Frau Maria-Christina Maschat, Teilnehmerin am Universitätslehrgang „Master of Science (MSc) Library and Information Studies“ 2008/2009 an der Österreichischen Nationalbibliothek hat vom 6. Juli 2009 bis 17. Juli 2009 ein Praktikum an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien absolviert.

Maria-Christina Maschat über ihr Praktikum:

Ich lernte die Universitätsbibliothek der MUW schon im Zuge meines Lehrgangsprojektes besser kennen und schätzen. Deshalb fragte ich Herrn Mag. Bauer, ob ich nicht ein Praktikum an „seiner“ Bibliothek absolvieren dürfte. Und zu meiner Freude sagte er auch ja. So verbrachte ich zwei sehr interessante und lehrreiche Wochen an der Universitätsbibliothek.

Schon am ersten Tag wurde ich mit dem Anlegen von Bestelldatensätzen in Aleph vertraut gemacht. Nach einer kurzen Einschulung und einigen Anfängerfragen, durfte ich selbstständig weiterarbeiten. Zur Abwechslung besuchte ich das Team der Abteilungen Fernleihe und Subito. Dies war besonders interessant, da die UB der MUW neben der Zentralbibliothek für Physik, die einzige Bibliothek in Österreich ist, die aktiv Zulieferin für Subito ist.

Die nächsten Tage verbrachte ich im Bereich des E-Journals Managements. Ich lernte sehr viel über die Verwaltung von E-Journals und dass diese zwar sehr nutzerfreundlich sind, aber in der Betreuung doch sehr viel Sorgfalt verlangen. Meine Hauptaufgabe war das Bearbeiten von Datenbankeinträge in der EZB Regensburg. Gegen Ende meines Praktikums war ich in der Zeitschriftenabteilung stationiert. Dort erfuhr ich wirklich ALLES über Zeitschriften. Es war eine sehr lehrreiche Zeit, denn dieses Gebiet wird während des Lehrganges nicht thematisiert.

Den vorletzten Tag verbrachte ich in der Titelaufnahme und konnte mein erlerntes Wissen bei der Aufnahme von Hochschulschriften anwenden. Last but not least kam der letzte Tag, den ich in der Sacherschließung absolvierte. Dort musste ich einsehen, dass ich viel Theoretisches gelernt habe, dass mir aber in Punkto Praxis doch noch so einiges fehlt.

Wie hat mir das Praktikum gefallen? Sehr gut und ich kann jedem nur empfehlen, an der Universitätsbibliothek der MUW sein Lehrgangspraktikum zu absolvieren. Ich habe die Praxis live erlebt, konnte nette Leute mit unzähligen Fragen nerven und durfte selbstständig arbeiten. Und noch eine Anmerkung: Die MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek sind unwahrscheinlich nett und hilfsbereit. Sie haben mich gleich in ihrer Mitte aufgenommen und mich in ihre Welt eingeführt. Schade, dass die zwei Wochen so schnell vorbei waren!

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (08): Schlafmohn – Papaver somniferum L. (Der schlafmachende Mohn)

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Juli: Schlafmohn – Papaver somniferum L. (Der schlafmachende Mohn)
Plenck Bd. 5, Tab.417

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Mohn gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Bereits bei den Sumeren wird erstmals um 4000 v. Chr. in Keilschriften die Herstellung von pharmazeutischen Produkten aus Schlafmohn beschrieben. Durch Anritzen der noch unreifen Mohnkaspeln gewinnt man nach einigen Stunden den getrockneten, braunen Milchsaft, das Rohopium. Der Milchsaft enthält 40 Alkaloide, u.a. Morphin und Codein.
Opium war lange Zeit das stärkste, wichtigste und nahezu einzige schmerzstillende Mittel. Es machte medizinische Eingriffe für Patienten nicht nur erträglich, sondern manchmal auch erst möglich. So verwundert es kaum, dass auch Plenck in seinem Buch den Schlafmohn und seine Zubereitungen besonders ausführlich behandelt. Er zählt eine Vielzahl von Anwendungen innerlicher, aber auch äußerlicher Art auf und beschreibt die Wirkung:

Eine doppelte Kraft liegt in dem Mohnsaft, eine stillende, welche die Empfindungen der Nerven und die Reizbarkeit der Muskelfasern schwächt und eine reizende, welche die Bewegung des Herzens und der Schlagadergefässe erhöht. Aber auch Missbrauch wird aufgezeigt und Hinweise zur vernünftigen Anwendung fehlen nicht: Endlich ist noch zu erwägen, dass der Mohnsaft selten die Ursache der Krankheit hebe, sondern nur die Empfindung der Schmerzen…

Opium war seit der Antike eines der wichtigsten Medikamente in Europa, aber auch im Orient. Da sich Morphin in Ethanol wesentlich besser als in Wasser löst, wurden oft Tinkturen eingesetzt. Vielfache Anwendungsformen hatten sich etabliert. Plenck listet einige auf, darunter auch Theriak. Dieser war lange Zeit eine der begehrtesten Arzneien überhaupt und bestand aus einer kaum überschaubaren Vielzahl von Ingredienzien. Der die Wirkung bestimmende Inhaltsstoff war aber wohl stets Tinctura Opii. Am Ende des 18. Jahrhunderts, im aufgeklärten Zeitalter der rationalen Vereinfachung des Arzneischatzes hatte Plenck dies bereits früh erkannt.

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (07): Ananas – Bromelia Ananas L. (Die Ananas)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (06): Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (05): Hollunder – Sambucus nigra L. (Der gemeine Holder)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (04): Veilchen – Viola odorata L. (Das wohlriechende Veilchen)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (03): Süßholz – Glyzirrhiza glabra L. (Das fettglattige Süßholz)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (02): Immergrün – Vinca minor L. (Der kleine Singrün)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (01)

Sonnenblumen: Der Sonne entgegen – (Hortus Eystettensis 11)

Das Maiglöckchen – Das botanische Sinnbild der Unschuld (Hortus Eystettensis 10)

Tulpen: Vom persischen Turban zur Tulpomanie (Hortus Eystettensis 09)

Boten des Frühlings (2.Teil): Kuhschelle (Hortus Eystettensis08)

Boten des Frühlings: (1.Teil): Huflattich (Hortus Eystettensis 07)

Kartoffel – oder wie Amerika die Welt veränderte (Hortus Eystettensis 06)

Artischocke – Verdauungsförderndes für das weihnachtliche Festmahl (Hortus Eystettensis 05)

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis: Capsicum sp. (Hortus Eystettensis 04)

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis – botanische Sammelleidenschaft und barocke Pracht (Hortus Eystettensis 03)

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis: Tabak (Hortus Eystettensis 02)

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis: Botanik im Spiegel der Jahreszeiten (Hortus Eystettensis 01)

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (7): Ananas – Bromelia Ananas L. (Die Ananas)

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Ananas – Bromelia Ananas L. (Die Ananas)
Plenck Bd. 3, Tab. 249

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Ananas galten lange als ein exquisites und exotisches Obst, obgleich ab dem Ende des 17. Jahrhunderts auch in vielen europäischen Glashäusern Ananas gezogen wurden. Der fleischige Fruchtstand der in Amerika heimischen Pflanze hatte durch seinen süßen Geschmack bald auch viele Anhänger außerhalb der Tropen. Durch schlechte Haltbarkeit war ein Transport in grossen Mengen nach Europa aber lange schwierig.
Auch Plenck hatte wohl keine ganz frische Frucht vor sich gehabt, wenn er neben dem guten Geruch den Geschmack folgendermaßen beschreibt:

GERUCH, unter allen Früchten die wohlriechendeste, und angenehmste. GESCHMACK den mit Wein vermischten Apricosen ähnlich.

Heute ist uns nicht nur die Konservenform, sondern auch die frische Ananas freihlich wohlvertraut und sie wird nicht nur des Geschacks wegen gerne verzehrt. Die Ananasfrucht ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wird aber besonders auch wegen des Gehalts an verdaungsfördernden Enzymen (u.a. Bromelain) geschätzt. Bromelain wirkt entzündungshemmend und abschwellend und wird heute noch in Form von Enzympräparaten zur Behandlung von Sportverleztungen oder nach Operationen eingesetzt. Es wird auch ein wachstumshemmender Einfluss von Bromelain auf Krebserkrankungen diskutiert – wodurch diese Enzymtherapie als komplementäre Maßnahme eingestzt wird.

Hingegen scheinen uns heute sowohl die positiven Heilwirkungen, als auch Hinweis auf unerwünschte Nebenwirkungen durch Plenck kaum mehr nachvollziehbar:

ARZNEIKRAFT nährend reinigend, herzstärkend. Wegen ihrer Wirkung auf die monatliche Reinigung, ist sie schwangeren Personen schädlich.

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (06): Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut) Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (7): Ananas – Bromelia Ananas L. (Die Ananas) weiterlesen

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (06): Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut)

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Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut)
Plenck Bd. 6, Tab. 582

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Das Johanniskraut ist eine gelbblühende, krautige Pflanze. Die Blätter weisen viele kleine Öldrüsen auf und erscheinen dadurch gegen das Licht betrachtet durchscheinend punktiert. Dies gab der Pflanze auch ihren lateinischen Beinamen.

Seit mehreren Jahren wird Johanniskraut häufig für leichte bis mittelschwere Fälle von Depression angewandt. Die Wirkung der Johanniskraut-Präparate soll auf die chemisch definierten Substanzen Hyperforin und Hypericin zurückzuführen sein. Diese bewirken eine geringe bis mittelstarke, aber nachweisbare, cerebrale Wiederaufnahmehemmung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin; dies sind bekannte Wirkmechanismen synthetischer Antidepressiva.

Dieser innerliche Gebrauch war Plenck noch nicht bekannt. Er empfiehlt nur die äußerliche Verwendung:

ARZNEYKRAFT, wundenreinigend, fäulniswidrig, wundenheilend, und auflösend.
Gebrauch, Der Aufguss oder Absud wird bey Geschwüren der Nieren oder anderer Theile gegeben.

Heute wird Johanniskrautöl vorwiegend äußerlich als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, und ev. bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet.

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Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (05): Hollunder – Sambucus nigra L. (Der gemeine Holder) Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (06): Johanniskraut – Hypericum perforatum L. (Das durchgebohrte Johanniskraut) weiterlesen

Icones Plantarum Medicinalium des Joseph Jacob Plenck (05): Hollunder – Sambucus nigra L. (Der gemeine Holder)

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Hollunder – Sambucus nigra L. (Der gemeine Holder)
Plenck Bd. 3, Tab.229

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Der schwarze Holunder ist ein Busch der bis über 10 Meter hoch werden kann. Die Bätter, Rinde und die unreifen Beeren gelten als giftig für viele Tiere und rufen bei Menschen Erbrechen und Durchfall hervor.
Holunderblüten werden traditionell als Tee bei Erkältungen und Katarrhen der oberen Luftwege eingesetzt, da die ätherischen Öle leicht schweißtreibend und schleimlösend wirken.
Die Blüteninhaltsstoffe sollen auch harntreibende, schwach entzündungshemmende und antivirale Aktivität besitzen.

Plenck beschreibt die medizinische Verwendung sehr ausführlich:
ARZNEYKRAFT der frischen Beeren gelind abführend, der getrockneten schweistreibend, milchmachend, zertheilend.
Der Aufguss von den ausgetrockneten Blumen dient wegen der Kraft Verstopfungen aufzulösen, und den Schweiss zu befördern beim Husten, rheumatischen Zuständen, Podagra, Gliederreissen, Catharr, plötzlicher Zurückweichung der Milch aus den Brüsten, schleimichter Anfüllung der Lungen, und beim harten Auswurf in der Lungenentzündung, als ein gewöhnliches Hilfsmittel.
Als schweistreibendes Mittel, befördert der Aufguss bei hitzigen Fiebern die Crisis sehr wirksam, da selbst die Wirkung der Blumen durch das warme Wasser, welches die Haut erweichet, unterhalten wird, so besitzt er die Eigenschaft, Pocken, Masern, Scharlachfieber, Rothlauf, und andere gefährliche und langwierige […]Auschläge zu befördern, oder sie wieder rückgängig zu machen.

Aufgrund ihres Anthocyangehalts schreibt man den Früchten heute antioxidative Wirkung zu. Als Faktoren dieser Wirkung gelten die in den Früchten enthaltenen Vitamine C und B, Fruchtsäuren, ätherische Öle, die auch in den Blüten enthalten sind, Flavonoide und vor allem das farbgebende Anthocyan. Dieses Antioxidans schützt die Zellmembranen vor Veränderungen durch freie Radikale und verlangsamt so auch den Alterungsprozess der menschlichen Zellen.

Plenck weiß aber auch einen diätetischen Ratschlag zu vermerken: Aus den frischen Dolden der Blumen bereitet man mit Butter gebacken eine Art Kuchen, es ist aber diese Speise ungesund, und schwer zu verdauen.

Hollunder

Weitere Beiträge von Mag. Gilbert Zinsler:

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