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Vertriebene 1938: Ludwig Teleky – Pionier der Sozialen Medizin, der Gewerbehygiene und der Arbeitsmedizin

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [112]:

Vertriebene 1938: Ludwig Teleky – Pionier der Sozialen Medizin, der Gewerbehygiene und der Arbeitsmedizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Ludwig Teleky gilt als Begründer der Arbeits- und Sozialmedizin in Österreich aber auch darüber hinaus im deutschsprachigen Raum. Er verband seine medizinischen Arbeiten mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden zur Entwicklung sozialpolitischer Konzeptionen und der Forderung nach einer umfassenden öffentlich organisierten Gesundheitsvorsorge. Ludwig Teleky war der Bruder von Dora Teleky-Brücke (1879-1963) einer bekannten österreichischen Gynäkologin und Urologin – sie gilt als erstes weibliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie – und wurde ebenso wie ihr Bruder 1938 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten aus Österreich vertrieben.

Ludwig Teleky wurde am 12. Juli 1872 als Sohn des Arztes Hermann Teleky (*zirka 1837 Bise/Ungarn, gest. 31.3.1921 Wien) und dessen Ehefrau Marie (*1.12.1848 Wien, gest. 17.4.1927 Wien), geb. Koritschoner, geboren.[1] Er studierte Medizin an den Universitäten Wien und Straßburg und promovierte in Wien am 27. Juli 1896.[2] Bereits während seiner Studentenzeit war er politisch, als Mitglied des Studentenvereines „Wiener akademische Vereinigung“ aktiv, schloss sich der österreichischen Sozialdemokratie an, wo er zum engeren Kreis um Viktor Adler (1852-1918) gehörte, dessen Hausarzt er später wurde, und engagierte sich in dem von Karl Renner (1870-1950) Mitte der 1890er Jahre an der Wiener Universität mitbegründeten „Sozialwissenschaftlichen Bildungsverein“.

Nach dem Studium begann Teleky im Allgemeinen Krankenhaus und an der Allgemeinen Poliklinik in Wien als Assistent des Chirurgen Alexander Fraenkel (1857-1941) seine medizinische Laufbahn und legte seine ersten Arbeitsschwerpunkte auf den Kinder- und Mutterschutz und die Bekämpfung der Tuberkulose. Er arbeitete im „Hilfs-Verein für Lungenkranke in den österreichischen Königreichen und Ländern. Viribus unitis“, womit er auch die Grundlagen für den späteren Ausbau der Tuberkulosenfürsorge legte, und redigierte ab 1917 das „Tuberkulosenfürsorgeblatt“. 1907 war er erster Sekretär des Organisationskomitees der in Wien abgehaltenen 6. Internationalen Tuberkulosekonferenz, auf der er auch eine 111 Seiten starke Untersuchung über die „Bekämpfung der Tuberkulose in Österreich“ vorstellte. Im selben Jahr nahm er am 14. Internationalen Kongress für Hygiene und Demografie teil,[3] und wirkte zwischen 1911 und 1921 als Schriftführer in dem von ihm mitbegründeten „Österreichischen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose“. Daneben war er noch Vorstandsmitglied der „Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“, Mitglied der „Fürsorgestelle für unbemittelte Kurbedürftige“,[4] und des „Vereines für erweiterte Frauenbildung“[5].

Teleky, dem die Veränderung politischer Bedingungen ein zentraler Ansatz zur Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse war, befasste sich schon in frühen Jahren mit dem Einfluss der sozialen Verhältnisse, der Not und der Armut breiter Bevölkerungsschichten sowie deren Arbeitsbedingungen. Dazu studierte er eingehend die Lebenssituationen, insbesondere die sozialhygienischen Probleme und die Säuglingssterblichkeit in den Wiener Vororten und erhob dabei erstmals umfassendes Datenmaterial unter Einbeziehung historischer Daten zur statistischen Verarbeitung und Auswertung. Daraus entstanden von ihm Arbeiten, wie die Abhandlung über die „Sterblichkeit an Tuberkulose in Österreich 1873-1904“, die im „Archiv für soziale Medizin“ veröffentlichte Studie über die Lebens- und Gesundheitsverhältnisse der Kohlenablader der Nordbahn,[6] oder die von ihm 1907 in der Zeitung „Arbeiterschutz“ (Nr. 16 und 17) untersuchten spezifischen Krankheiten im Gewerbe, u.a. am Beispiel des Gewerbes der Bürstenbinder.[7] Diese Studien führten ihn zunehmend auf das Gebiet der Arbeitsmedizin, der Berufskrankheiten und der Gewerbehygiene, die er als erster in Österreich zusammen mit Maximilian Sternberg, dem Leiter des Wiedner Krankenhauses, forcierte.

Teleky, Ludwig: Die Sterblichkeit an Tuberkulose in Österreich 1873-1904. Sonderabdruck aus: Statistische Monatshefte. o.O.: 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55676]

Abb. 1    Tafel: Teleky: Die Sterblichkeit an der Tuberkulose […]. o.O.: 1906.

Teleky war auch im öffentlich-politischen Diskurs durch sein reges und vielseitiges Engagement präsent: Er war in diversen Vereinen, wie „Die Bereitschaft“,[8] als Volksbildner in sozialdemokratischen Organisationen, aber auch in den parlamentarischen Prozessen, wo er in Ausschüssen zur Beratung bei der Verhandlung von sozialpolitischen und sozialmedizinischen Gesetzesvorlagen zugezogen wurde, tätig. Ebenso war er auf diesem Gebiet auf internationalen Kongressen präsent, wie 1910 auf dem „Internationalen Kongress für Gewerbekrankheiten“ in Brüssel.[9] Seine Untersuchungen zu Quecksilber und Phosphornekrose, deren Ergebnisse den österreichischen Reichsrat beschäftigten,[10] und zu Bleivergiftungen, wozu er Nachforschungen in der Zündholzindustrie Böhmens unternahm, führten dazu, dass noch vor 1914 gesetzliche Schutzmaßnahmen eingeführt werden konnten.

Teleky, Ludwig: Die gewerbliche Quecksilbervergiftung. Dargestellt auf Grund von Untersuchungen in Österreich. Berlin: Seydel 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 62038]

Abb. 2    Teleky: Die gewerbliche Quecksilbervergiftung. […] Berlin: 1912. S. 106.

Teleky, Ludwig: Die Phosphornekrose. Ihre Verbreitung in Österreich und deren Ursache. Bericht, erstattet der Internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz. (= Schriften der Österreichischen Gesellschaft für Arbeiterschutz/12). Wien: Franz Deuticke 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55645/12]

Mit der von ihm eingerichteten ärztlichen Berufsberatung wurde er zum Pionier der späteren amtsärztlichen Untersuchung. Telekys ausgewiesene Qualifikation auf dem Gebiet der Sozial- und Arbeitsmedizin führte dazu, dass er bereits 1905 als Arzt und Berater für Gewerbekrankheiten beim Verband der genossenschaftlichen Krankenkassen fungierte, deren Position er bis 1921 innehatte. Teleky, der sich für die Mitwirkung der Ärzte im Gewerbeinspektorat und den Ausbau der Gewerbeaufsicht aussprach, konnte sich hier direkt mit den spezifischen Berufskrankheiten und den gesundheitsgefährdenden Arbeitsstoffen in den einzelnen Gewerben beschäftigten, erhielt Zugang zu umfangreichen medizinischen Daten, und widmete sich dem von ihm präferierten Aufbaues eines auf der Grundlage einer Pflichtversicherung eingerichteten Sozialversicherungswesens, der Reform der Krankenversicherung, und der Einbeziehung der Berufskrankheiten in die Unfallversicherung. Dazu publizierte er 1909 den Aufsatz „Die Versicherung der Berufskrankheiten“ und bezog 1912 zu dem im österreichischen Reichsrat vorliegenden „Sozialversicherungsentwurf[11] Stellung.[12]

1907 versuchte er mit seiner Eingabe an das Ministerium für Unterricht und Kultus die Errichtung einer „Dozentur für soziale Medizin“ an der Universität Wien anzuregen, zu der er sich auch selbst bewarb und wozu er eine Definition des Begriffes Sozialmedizin vornahm. Damit versuchte er die Sozialmedizin als Fach zwischen der Medizin und den sozialwissenschaftlich orientierten Disziplinen zu positionieren und an der Universität institutionell zu verankern. 1909 kam es auch zur Schaffung einer Universitätsdozentur für Sozialmedizin an der Universität Wien, zu seiner Bestellung zum ersten Universitätsdozenten für dieses Fach, und 1911 zur Einrichtung eines eigenen „Institut und Seminar für Soziale Medizin“, dessen Leitung er übernahm. Seine an der Universität Wien gehaltenen Vorlesungen publizierte er 1914 unter folgendem Titel:

Abb. 3    Titelblatt: Teleky: Vorlesung über soziale Medizin. Jena: 1914.

Teleky, Ludwig: Vorlesungen über soziale Medizin: 1. Die medizinal-statistischen Grundlagen. Sterblichkeit, Todesursachen, Geburten, Körperbeschaffenheit in Stadt und Land und in verschiedenen Wohlstandsstufen. Einfluß des Berufes auf Sterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit; Krankenkassenstatistik. Jena: Fischer 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3922/1]

Abb. 4    Titelblatt: Teleky: Vorlesung über soziale Medizin. Jena: 1914. S. 1.

An diesem Institut erforschte er mit seinem Kreis an MitarbeiterInnen, wie Ludwig Popper (1904-1984), Alfred Arnstein oder Sigismund Peller, die Einwirkungen sozialer und beruflicher Verhältnisse auf die Konstitution der Bevölkerung, entwickelte sanitäre und arbeitsmedizinische Maßnahmen zur Vermeidung berufsbedingter Schädigungen, und entwarf gesundheitspolitische Konzepte. Diese am Institut durchgeführten Forschungsarbeiten wurden ab 1910 unter dem Titel „Wiener Arbeiten auf dem Gebiet der Sozialen Medizin“ (1910-1916 Heft 2-9) als Beiheft zu Österreichisches Sanitätswesen veröffentlicht.

Abb. 5    Wiener Arbeiten aus dem Gebiete der sozialen Medizin. Wien, Leipzig: 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 61362]

Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Teleky in einem Wiener Militärspital, wurde mit dem Aufbau und der Leitung von Infektionsspitälern betraut, und war 1917 Gründungsmitglied der „Österreichischen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik“.[13] Aus dieser Zeit stammen von ihm Arbeiten, die sich mit den unmittelbaren Kriegsfolgen beschäftigten, wie zur Kriegsopferfürsorge oder der Tuberkulosefürsorge. Dazu erschien von ihm 1917 eine Publikation unter dem Titel:

Teleky, Ludwig: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende. Wien, Leipzig: Braumüller 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 58685]

Nach der Ausrufung der Republik Österreich bestellte ihn der Unterstaatssekretär Julius Tandler im neu errichteten Staatsamt für Volksgesundheit zum wissenschaftlichen Mitarbeiter, wo er seine früheren Studien einbringen konnte und an der ersten gesetzlichen Verordnung zum Schutz gegen Bleischädigung mitwirkte und seine Ideen zu einer Kommunalisierung und Sozialisierung des Gesundheitswesens und der Gesundheitsvorsorge einbrachte.

Teleky, Ludwig: Sozialisierung des Gesundheitswesens. Sonderabdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien:1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 41049]

Nach dem Bruch der Großen Koalition im Herbst 1920 und dem Beginn der regressiveren Sozialpolitik unter der Koalition der christlichsozialen und deutschnationalen Regierung sowie der zunehmenden Radikalisierung an den österreichischen Hochschulen, sah Teleky keine Zukunft für seine praxisorientierte wie universitär verankerte Sozialmedizin. Er folgte 1921 dem Ruf aus Deutschland und übernahm in Düsseldorf die Leitung der Westdeutschen Sozialhygienischen Akademie und arbeitete daneben als Landesgewerbearzt. In Deutschland nahm er seine Forschungs- und Publikationstätigkeit auf dem Gebiet der Gewerbehygiene und der Gewerbekrankheiten wieder auf. Er war Mitherausgeber des zwischen 1925 und 1927 erschienen sechsbändigen „Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge“ und in dem von ihm Mitbegründeten und ab 1930 erschienen „Archivs für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene“ sowie Mitglied des Reichsgesundheitsrates und des preußischen Landesgesundheitsrates.

Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge. Bd. 1-6. Hrsg.: Adolf Gottstein, Arthur Schlossmann und Ludwig Teleky. Berlin: Springer 1925-27.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 52282]

Teleky schloss sich der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an und protestierte gegen die durch die Brüningsche Notverordnungspolitik geförderte Massenarbeitslosigkeit und deren Folgen.

Sein Institut in Wien löste sich nach dem Weggang von Teleky auf, ebenso wurde die Dozentur nicht mehr nachbesetzt und seit dem Wintersemester 1923/24 verschwand der Begriff Sozialmedizin aus dem Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien. Neu im Angebot waren stattdessen Vorlesungen zur „Rassenhygiene“. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wurde Teleky wegen seiner jüdischen Herkunft mit einem Berufsverbot belegt. Er kehrte 1934 nach Österreich zurück, wo ihm aber an der Universität Wien eine Arbeitsstelle verwehrt wurde. Seinen Unterhalt verdiente er sich als zweiter Chefarzt bei einer Krankenkasse und als Vertrauensarzt einer Lebensversicherung. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde er ein weiteres Mal von den Nationalsozialisten verfolgt. 1939 gelang ihm die Flucht in die USA, wo er von bis 1946 als Mitarbeiter der „Division of Industrial Hygiene“, der Arbeitsbehörde des Bundesstaates Illinois in Chicago und danach an der gewerbehygienischen Abteilung des staatlichen Arbeitsdepartments New York arbeitete. Er wurde Ehrenmitglied der Internationalen Permanenten Kommission für Arbeitsmedizin (1950) und der American Academy of Occupational Medicine (1951). Teleky publizierte in den USA eine Reihe von Forschungsarbeiten, darunter 1948 die Arbeit „History of Factory and Mine Hygiene“. 1952 nahm Teleky als Ehrengast an der 2. österreichischen Tagung für Arbeitsmedizin in Wien teil. Seine Berufung in Deutschland an der Freien Universität Berlin scheiterte. Teleky verstarb am 20. August 1957 in New York.

Quellen:

UAW, Med. Fak., Nationalien/Studienkataloge , Sign. 134, Zl. 499, Teleky Ludwig.

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokolle, Sign. 188, Zl. 674, Teleky Ludwig (27.7.1896).

UAW, Sonderreihe des Akademischen Senates, Personalblätter, Senat S 304.1275, Teleky Ludwig.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 29.046, Teleky Ludwig.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 14.724, Teleky Ludwig.

Popper Ludwig, Ludwig Teleky, Der Pionier der österreichischen Sozialmedizin, in: Soziale Sicherheit, H. 10, 1957, S. 362-366.

Industriegesellschaft, Gesundheit und medizinischer Fortschritt. Einsichten und Erfahrungen des Arbeits-und Sozialmediziners Ludwig Teleky. Hrsg.: Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin. Wien: 2013.

Milles, Dietrich (Hg.): Ludwig Teleky und die Westdeutsche Sozialhygienische Akademie. Arbeiten für eine soziale Medizin (1903-1939). (= Schriftenreihe der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf/20). Düsseldorf: 1999.

Wulf, Andreas: Der Sozialmediziner Ludwig Teleky (1872-1957) und die Entwicklung der Gewerbehygiene zur Arbeitsmedizin. Frankfurt am Main: 2001.

[1] Archiv der IKG Wien, Geburtsbuch 1872, Teleky Ludwig.

[2] UAW, Med. Fak., Nationalien/Studienkataloge , Sign. 134, Zl. 499, Teleky Ludwig. UAW, Med. Fak., Promotionsprotokolle, Sign. 188, Zl. 674, Teleky Ludwig (27.7.1896). UAW, Sonderreihe des Akademischen Senates, Personalblätter, Senat S 304.1275, Teleky Ludwig.

[3] Arbeiter Zeitung. 29.9.1907. S. 8.

[4] Neues Wiener Journal. 12.4.1905. S. 5.

[5] Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien. 1910. S. 22.

[6] Die Zeit. 7.3.1905. S. 5.

[7] Arbeiter Zeitung. 12.4.1908. S. 8.

[8] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 1. 1917. S. 18.

[9] Die Zeit. 23.3.1910. S. 7.

[10] Arbeiter Zeitung. 22.6.1907. S. 10.

[11] Arbeiter Zeitung. 29.9.1912. S. 13.

[12] Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung. 1909. S. 197-236.

[13] Statistische Monatsschrift. 1917. S. 150.

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Zum Internationalen Frauentag am 8. März: Vertriebene 1934/1938: Jenny Adler-Herzmark: Arbeits- und Sozialmedizinerin, Publizistin und politische Aktivistin

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [111]:

Vertriebene 1934/1938: Jenny Adler-Herzmark: Arbeits- und Sozialmedizinerin, Publizistin und politische Aktivistin

Text: Dr. Walter Mentzel

Jenny Adler-Herzmark war in der Ersten Republik eine über Österreich hinaus bekannte Arbeitsmedizinerin und die erste und einzige weibliche tätige Ärztin der Gewerbeinspektion bzw. Chefärztin des Gewerbeinspektorats in Österreich. Sie gehörte neben Ludwig Teleky (1872-1957), Sigismund Peller, Julius Tandler und Josef Karl Friedjung (1871-1946) zu den bedeutendsten SozialmedizinerInnen vor 1938. Adler verband ihre beruflichen Schwerpunkte mit ihrer politischen Arbeit in der österreichischen Sozialdemokratie und ihrer Tätigkeit in der Volksbildung, die sie nach der Etablierung des „Austrofaschismus“ 1933/34 beenden musste. Nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich im März 1938 wurden sie und ihre Familie wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt.

Abb. 1    Jenny Adler-Herzmark. Aus: Das Wort der Frau. 1.1931. S. 29.

Abb. 2 Jenny Adler-Herzmark. Foto: Zur Verfügung gestellt von John Jacques L. Marshall – Herzmark Album.

Geboren am 19. Mai 1877 in Riga in Russland als Scheim Blume des Jossel Herzmark (1851-1941) und der Hassa Debora, geborene Berelovna (*1856) studierte sie bis 1899 an der Universitäten Zürich und zwischen 1901 und 1903 in Wien Medizin, wo sie bereits neben ihrem Studium an der medizinischen Klinik arbeitete. Am 16. April 1904 promovierte sie mit ihrer Dissertation „Zur Kasuistik der Nebenverletzungen bei Laporotomien“ an der Universität Zürich und begann ihre Laufbahn als Ärztin nach ihrer Rückkehr nach Wien 1905 als Hospitantin am Maria Theresia-Frauen-Hospital.[1] Nachdem im April 1910 ihr Studienabschluss durch die Universität Wien nostrifiziert wurde führte sie seit spätestens 1912 eine Arztpraxis als Frauen- und Kinderärztin in Wien 8. Josefstädterstraße 9.[2]

Abb. 3    Quelle: Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät. Promotionsprotokoll. Sign. 190 – 1904-1912. Zl. 1055. Scheim Blume gen. Jenny.

Abb. 4    Quelle: Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät. Rigorosenprotokolle. Sign. 196 – 1903-1930. Zl. 222. Herzmark Jenny (Rigorosen Datum: 1910.04.21).

1909 heiratete sie den sozialdemokratischen Politiker und austromarxistischen Theoretiker Max Adler (1873-1937), mit dem sie gemeinsam die beiden Kinder Leonore (1910-1988) und Robert (1913-2007) hatte.

Übersetzerin aus dem Russischen

Adler-Herzmark widmete sich neben ihrer medizinischen Arbeit auch als Übersetzerin russischer Literatur, vornehmlich zur ersten russische Revolution von 1905. Sie übersetzte das Buch von A. P. Berezovskij (Pseudonym Kirill) „Die Odyssee des ‚Knjas Potemkin'“, das 1906 im Verlag der Wiener Volksbuchhandlung herausgegeben wurde, in den 1920er Jahren weitere Werke von Aleksandr Kuprin (Der Moloch und andere Novellen, 1907) und von Fedor Rešetnikov (Die Leute von Podlipnaja, 1907) und beschäftigte sich mit dem Thema „Die Frau in Tolstois Werken“, worüber sie 1911 im Neuen Frauenclub ein Referat hielt.[3]

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges war Adler ab 1915 im Verein zur Errichtung von Volksküchen in Wien aktiv[4] und arbeitete im Reservespital Nr. 6 in Wien[5] als Chefärztin der Isolierabteilung. Aus dieser Zeit stammt von ihr ein Aufsatz über „Fleckfieberfälle und Entlausungsmethoden, der in der Zeitschrift „Der Militärarzt“ im Juli 1915 veröffentlicht wurde.[6]

Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sie sich bei den Kinderfreunden, unterrichtete Gesundheitslehre an der Kinderfreunde-Schule in Schönbrunn, hielt Vorträge im Arbeiterverein Kinderfreunde in der Josefstadt zum Thema „Kindererziehung“[7] und bot in ihrem Wohnbezirk der Josefstadt wöchentlich eine unentgeltliche Mütterberatung an.[8] Die Situation von Frauen Anbetracht deren zunehmenden Integration in das Wirtschaftsleben und deren Möglichkeiten der politischen Partizipation durch die Erlangung des Wahlrechtes 1919 sowie die Reform der Kindererziehung waren nach dem Ersten Weltkrieg ein immer wiederkehrendes Thema in ihren Schriften und Vorträgen, wie beispielsweise ihr im Dezember 1918 veröffentlichter Artikel zur „Soziale Erziehung“[9] und der im November 1924 erschienene Beitrag mit dem Titel „Ein neuer Erziehungsversuch“.[10]

Wissenschafterin, Arbeitsmedizinerin und Volksbildnerin

Abb. 5 Jenny Adler-Herzmark, Arbeitsraum. Foto: Zur Verfügung gestellt von John Jacques L. Marshall – Herzmark Album.

Adler-Herzmark arbeitete bereits vor dem Ersten Weltkrieg und noch in den frühen 1920er Jahren als Mitarbeiterin von Prof. Otto Fürth (1867-1938) an der Chemischen Abteilung des physiologischen Institutes der Wiener Universität und publizierte in der Biochemischen Zeitschrift einen Aufsatz:

Adler, Jenny: Über die Einwirkung des Wasserstoffsuperoxyds auf das Hippomelanin. Sonderabdruck aus: Biochemische Zeitschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Abb. 6    Titelblatt: Adler: Über die Einwirkung des Wasserstoffsuperoxyds auf das Hippomelanin. Sonderabdruck aus: Biochemische Zeitschrift. Berlin: 1913.

Ihre Karriere als ärztliche Gewerbeinspektorin begann mit ihrer im April 1919 unter dem Minister für soziale Verwaltung Ferdinand Hanusch (1866-1923) erfolgten Zuteilung in das Gewerbeinspektion, wo sie zunächst als Ärztin des Arbeitsinspektorats und darauf als Chefärztin des Gewerbeinspektorates in Wien bis 1938 wirkte. Hier leistete sie als Schülerin von Ludwig Teleky Pionierarbeit, zumal es für den gewerbeärztlichen Dienst keine gesetzliche Regelung und Verankerung gab und sie auf verwaltungstechnischen Neuland stehend, Strukturen der ärztlichen Mitwirkung im Gewerbeinspektorat und als Gewerbeaufsicht erst forcieren und einrichten musste. Ihr praktisches Arbeitsfeld umfasste die Mitwirkung und Einflussnahme bei der Gewerbeinspektion vor Ort, die Formulierung von Anträgen an das Gewerbeinspektorat und in der Beratung der zuständigen technischen Gewerbeinspektoren. Daneben unternahm sie wissenschaftlicher Studien zur Arbeitsmedizin, auch hier bewegte sie sich auf den Arbeitsfeldern des Sozial- und Arbeitsmediziners Ludwig Teleky. Dazu zählte ihre 1925 gemeinsam mit Alfred Selinger (1900-1978) erschienene Arbeit über „Bleivergiftungen“,[11] die 1929 wiederum mit Selinger durchgeführte periodische Forschungsarbeit über die „Auswirkungen von benzol- touol- und xylolhältigen Materialien auf die Mitarbeiter in der Industrie“, die 1930 im Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene erschien,[12] oder jene 1932 mit Erwin Klein und dem Radiologen Geza Kopstein (1900-1979) durchgeführte „Lungenuntersuchung bei Gußputzern und Arbeitern aus anderen staubgefährdeten Betrieben“.[13]

Adler arbeitete dazu eng mit dem Mediziner Max Sternberg und dessen Assistenten im Wiedner Krankenhaus zusammen. Neben ihren im Archiv für Gewerbepathologie erschienen Arbeiten publizierte sie regelmäßig Aufsätze in der Wiener Medizinischen Wochenschrift, wie 1923 zur „Gewerblichen Vergiftung in Wien“, [14] 1925 „Aus dem Bericht des Gewerbearztes“,[15] 1929 der Bericht zu „Gewerbehygienisches aus Deutschland“[16], 1930 über „Über Benzolvergiftung[17] und über „Die Berufskrankheiten und die Ärzte[18], sowie 1934 eine Rückschau über ihre Arbeit als Gewerbeärztin unter dem Titel „15 Jahre österreichischer Gewerbearzt“.[19]

Adler-Herzmark versuchte vor allem ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen auf dem arbeitsmedizinischen Gebiet durch Vorträge und durch Veröffentlichungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie zu sensibilisieren, um die von ihr erhobenen gesundheitspolitischen Maßnahmen zur Durchsetzung zu verhelfen. Ihre arbeits- und sozialmedizinische Expertise verband Adler mit ihrem politischen und gewerkschaftlichen Engagement, dem sie seit ihrem zirka 1911 in der Leopoldstadt vollzogenen Beitritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreich (SdAPÖ) nachkam.[20] Sie nutzte deren Organisationsstrukturen als auch jene der Betriebsratsorganisationen und der Freien Gewerkschaften und nicht zuletzt deren Presse für ihre Aufklärungs- und Informationsarbeit und zur Formulierung ihre gesundheitspolitischen, arbeitsmedizinischen und arbeitsrechtlichen Forderungen. Ihre ersten Artikel publizierte sie schon vor dem Ersten Weltkrieg in der Arbeiterinnenzeitung zum Thema „Die Impfung“,[21] oder in der Arbeiter Zeitung zum Thema „Frauenfrage und Menschenökonomie“.[22] In der Zeitschrift „Der Betriebsrat“ publizierte sie zum Thema „Schutztechnik in der Papierindustrie[23], „Über die Gefahren bei der Ausführung von Bauarbeiten[24], „Schutztechnik in der Holzindustrie“[25] und in der Zeitschrift Feuerwehr-Signal 1930 einen Artikel zur „Kohlenvergiftung und erste Hilfe“.[26] In der Zeitschrift „Arbeit und Wirtschaft“ veröffentlichte Adler 1925 zwei Artikel über „Die Kulturbedeutung des Achtstundentages“[27] und über Berufskrankheiten, Unfallheilkunde, Gewerbehygiene[28] und 1929 über die Gewerbehygiene in Deutschland.[29] In der Funktionärsschule des Bundes der Freien Gewerkschaften referierte sie über Gewerbehygiene[30], vor dem Bund der Industrieangestellten über „Wohlfahrtseinrichtungen im Betrieb vom gewerbeärztlichen Standpunkt“[31], im Verband sozialistischer Studenten im November 1925 zu „Erste Hilfe bei chemischen Unfällen“[32], 1928 im Vertrauensmännerkurs der Wiener Holzarbeiter über „Unfallverhütung“[33] und 1932 in der Vereinigung der sozialdemokratischen Ärzte, dessen Mitglied sie war, über „Gewerbehygiene“.[34] Ab April 1920 wirkte sie als eine von mehreren KursleiterInnen[35] und Referentin in der Betriebsräteschule in Wien, wo sie zum Thema Gewerbehygiene[36], oder „Körper- und Gesundheitslehre der Frau“[37] die Schulungs- und Bildungsarbeit mitgestaltete.

Ihr schon vor dem Ersten Weltkrieg herangereiftes Interesse für Frauenfragen verknüpfte sie durch ihre Schwerpunktsetzung als Arbeitsmedizinerin im Gewerbeinspektorat, indem sie die Implementierung spezifischer Schutzmaßnahmen für Frauen einforderte. Sie bestimmte aber auch in den 1920er Jahren ihre Aktivitäten als Referentin im Wiener Volksbildungsverein, wo sie zu Themen wie „Berufskrankheiten“ (1923/24), „Die Frau im Beruf (betrachtet vom ärztlichen Standpunkt aus)“ (1924/25), „Geschlechtskrankheiten der Frauen“ (1915/16), „Einiges zur Frage der Verdauung“ (1915/16) und über „Die körperliche Eignung der Frau zum Beruf“ (1923/24) sprach.[38] In den sozialdemokratischen Frauenorganisationen referierte sie im Juni 1914 in Währing über „Frauenhygiene“,[39] in der Josefstadt im April 1914 zu „Der Gebärstreik“[40] und 1931 in der Vereinigung der arbeitenden Frauen über die „Hygiene des Kindes“.[41] Regelmäßig trat Adler als Vortragende in den sozialdemokratischen Sektionen in Wien auf, wie im Jänner 1911 in der Leopoldstadt[42] zum Thema „Das Recht auf Gesundheit“, in Mariahilf und Margareten „Zur Frage des Geburtenrückganges“,[43] oder 1915 und 1916 in Mariahilf und der Landstraße zum Thema „Geschlechtskrankheiten und die Frauen“.[44] Weitere Vorträge in den Bezirksorganisationen hielt sie 1920 in Hernals und der Josefstadt zum Thema „Die Gesundheit der Frau“,[45] zur „Körper- und Gesundheitslehre der Frau“[46] und zum „Seelenleben der Frau“.[47] In der Leopoldstadt referierte sie 1922 über „Kinderkrankheiten und Kinderpflege“[48] und 1923 über „Hygiene und Ernährung im Haushalt“,[49] in Favoriten 1923 über „Weibliche Körper- und Gesundheitspflege“,[50] sowie in Okttakring 1924 über „Hygiene und Ernährung im Haushalt“ und „Gesundheitspflege der Frau“[51]. Vor dem Wiener Frauenkomitee der SdAPÖ referierte sie im Jänner 1923 über „Die Erfahrungen eines Gewerbearztes“,[52] in der Bezirksorganisation Hernals, wo Adler auch Kursleiterin im Unterrichtsverband war, sprach sie 1927 über „Wissenswertes von der Frauenhygiene“,[53] im Jahr 1929 zweimal in der Landstraße über „Berufskrankheiten“[54] und 1930 in der Bezirksorganisation Alsergrund „Über Benzolvergiftungen und ihre Lehren“.[55] Ende der 1920er Jahre versuchte sie auch das zu dieser Zeit sich etablierende neue Medium Radio zu nutzen und hielt Vorträge im Radio Wien im Rahmen der „Stunde der Kammer für Arbeiter und Angestellte“, beispielsweise im Februar 1929 „Über Berufskrankheiten“.[56]

Internationalisierung – Kongresse

Adler-Herzmark war bestrebt die Arbeitsmedizin in Österreich und das Gewerbeinspektorat in Wien zu internationalisieren, vor allem aber war sie bemüht internationale Standards auf dem Gebiet des Arbeitsrechts und der Sozialmedizin herzustellen. Dazu knüpfte sie Kontakte im Ausland und nahm an internationalen Kongressen, wie an jenem für Unfallheilkunde und Berufskrankheiten in Budapest im Jahr 1928[57] und an dem in Wien 1931 tagenden 6. Internationalen Kongress der Ärztinnen teil, wo sie zum Arbeiterinnenschutz referierte,[58] und ihr Vortrag als Publikation vom Referat für Frauenarbeit des Österreichischen Arbeiterkammertages und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes vorgelegt wurde.[59] 1921 veröffentlichte sie den Aufsatz „Allgemeine Gewerbehygiene für Arbeiter“ für die Zentralgewerkschaftskommission des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Tschechoslowakei, der als Lehrbehelfe für Betriebsräteschulen herausgegeben wurde, und 1925 gemeinsam mit Hans Mekiska den Aufsatz „Hygiene der Frau“ für die Zentralstelle für das Bildungswesen der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei.

Ihren Bezug zum Judentum belegte Adler 1922 als Gründungsmitglied des Jüdischen Frauenbundes für Deutsch-Österreich, als dessen Vizepräsidentin sie in den 1920er Jahren fungierte. Auch in dieser Funktion engagierte sie sich in gesundheitspolitischen Fragen, wie beispielsweise durch einen gemeinsam mit den Präsidiumsmitgliedern Regine Ulmann (1847-1939), Hermine Kaddisch und Recha Theodor veröffentlichten Aufruf um Spenden zur Bekämpfung der Tuberkulose unter Kindern.[60]

Mit der Zerstörung der Demokratie in den Jahren 1933/34, der Errichtung der austrofaschistischen Diktatur und dem Verbot und der Verfolgung der sozialdemokratischen Organisationen, Gewerkschaften sowie der Ausschaltung der Betriebsräte, kam ihre Vortrags- und Publikationstätigkeit nahezu völlig zum Erliegen. Nur eine Studie, die sie wieder gemeinsam mit Geza Kopstein veröffentlichte, erschien 1937 in der Wiener medizinischen Wochenschrift zum Thema „Weitere Untersuchungen über Silikose in Österreich“.[61] Zuletzt lebte Jenny Adler 1937 in Wien 8, Josefstädterstraße 43-45. Nach dem „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde Jenny Adler wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nazis ihrer Funktion enthoben und sie und ihre Kinder verfolgt. Zunächst gelang ihr am 1. Juli 1939 die Flucht nach Frankreich und von hier 1942 die Flucht in die USA. Jenny Adler verstarb am 25. Jänner 1950 in Chicago, nachdem sie ihren Beruf als Ärztin wieder aufgenommen hatte. Ihre Tochter Leonore, die mit Wilhelm Suschitzky (1904-1978) – dem Sohn des Wiener Buchhändlers und Antiquar Philipp Suschitzky (1875, ermordet 1942 KZ Auschwitz) verheiratet war – lebte nach ihrer Flucht in London. Ihr Sohn Robert flüchtete in die USA, wo er sich als renommierter Physiker auf dem Feld der Fernsehtechnik etablierte, die Mitgliedschaft der National Academy of Engineering erwarb und mit dem Emmy Award ausgezeichnet wurde. Ihr Vater, Jossel Herzmark, wurde 1941 in Riga ermordet. Viele ihrer Kollegen mit denen Adler in Wien in den 1920er und 1930er Jahren auf dem Gebiet der Sozial- und Arbeitsmedizin zusammengearbeitet hat, mussten aufgrund der NS-Verfolgung aus Österreich flüchten, darunter Geza Kopstein und Alfred Selinger.

Quellen:

Jenny Adler-Herzmark, Elf Jahre gewerbebehördliche Praxis, in: Handbuch der Frauenarbeit in Österreich 1930, (Hrsg. Von der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien).

Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät, Rigorosenprotokolle, Sign. 196 –1903-1930, Zl. 222, Herzmark Jenny (Rigorosen Datum: 1910.04.21).

Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät, Promotionsprotokoll, Sign. 190 –1904-1912, Zl. 1055, Scheim Blume gen. Jenny.

[1] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 50. 10.12.1932. Sp. 153.

[2] Neues Frauenleben. Oktober 1913. S. 3. Lehmann 1913.

[3] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 23.1.1911. S. 12.

[4] Neue Freie Presse, 22.5.1915, S. 25.

[5] Wiener Zeitung. 22.8.1915. S. 6.

[6] Der Militärarzt. 10.7.1915. S. 1.

[7] Arbeiter Zeitung. 6.11.1919. S. 7.

[8] Arbeiter Zeitung. 2.8.1919. S. 7.

[9] Arbeiter Zeitung. 28.12.1918. S. 6.

[10] Arbeiter Zeitung. 1.11.1924. S. 10.

[11] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 24,1926.

[12] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 20, 1932, S. 527; Der Tag, 19.10.1932, S. 10.

[13] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 44, 28.10.1933, Sp. 1222-1225.

[14] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 10, 3.3.1923. Sp. 483-484.

[15] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 21, 23.5.1925. Sp. 1218-1219.

[16] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 44, 26.10.1929. Sp. 1397.

[17] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 11, 8.3.1930. S. 368-371.

[18] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 10, 1.3.1930. S. 340.

[19] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 36, 1.9.1934. S. 358-359.

[20] Arbeiter Zeitung. 8.1.1911. S. 11.

[21] Arbeiterinnen Zeitung. Nr. 12. 1913. S. 4.

[22] Arbeiter Zeitung. 3.6.1914. S. 7.

[23] Arbeiter Zeitung. 13.5.1921. S. 7.

[24] Arbeiter Zeitung. 5.7.1922. S. 9.

[25] Arbeiter Zeitung. 23.9.1922. S. 7.

[26] Feuerwehr-Signal. 5.11.1930. S. 7.

[27] Arbeiter Zeitung. 9.5.1925. S. 8.

[28] Arbeit und Wirtschaft. Nr. 23. 1925. S. 1005-1008.

[29] Arbeit und Wirtschaft. Nr. 23. 1927. S. 989-992.

[30] Arbeiter Zeitung. 19.10.1929. S. 9.

[31] Arbeiter Zeitung. 4.12.1929. S. 10.

[32] Arbeiter Zeitung. 29.11.1925. S. 15.

[33] Arbeiter Zeitung. 10.10.1928. S. 7.

[34] Tagblatt. 8.11.19932. S. 14.

[35] Arbeiter Zeitung. 23.4.1920. S. 5.

[36] Arbeiter Zeitung. 25.3.1920. S. 7; AZ. 27.5.1924. S. 11.

[37] Arbeiter Zeitung. 1.1.1921. S. 11.

[38] Österreichisches Volkshochschularchiv.

[39] Arbeiterinnenzeitung. 9.6.1914. S. 11.

[40] AZ. 26.4.1914. S. 14.

[41] Österreichische Frauenrundschau – Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen. H. 2. 1931. S. 1 und H. 8. 1931. S. 3.

[42] Arbeiter Zeitung. 15.1.1911. S. 12.

[43] Arbeiter Zeitung. 8.3.1914. S. 13; 10.5.1914. S. 13.

[44] Arbeiter Zeitung. 25.11.1915. S. 7; 12.2.1916. S. 7.

[45] Arbeiter Zeitung. 11.4.1920. S. 10; 4.5.1920. S. 7.

[46] Arbeiter Zeitung. 21.11.1920. S. 11.

[47] Arbeiter Zeitung. 12.12.1920.

[48] Arbeiter Zeitung. 29.11.1922. S. 9.

[49] Arbeiter Zeitung. 16.1.1923. S. 9.

[50] Arbeiter Zeitung. 4.3.1923. S. 11.

[51] Arbeiter Zeitung. 15.11.1924. S. 13; 23.11.1924. S. 13.

[52] Arbeiter Zeitung. 21.1.1923. S. 11.

[53] Arbeiter Zeitung. 1.1.1927. S. 16.

[54] Arbeiter Zeitung. 17.2.1929. S. 13; 21.6.1929. S. 9.

[55] Arbeiter Zeitung. 18.5.1930. S. 15.

[56] Arbeiter Zeitung. 31.1.1929.

[57] Arbeiter Zeitung. 31.8.1928. S. 5.

[58] Der Tag. 19.9.1931. S. 6.

[59] Frauenarbeit. Monatsbeilage zur „Arbeit und Wirtschaft“. Organ des Bundes Freier Gewerkschaften der Arbeiterkammer und der Betriebsräte Österreichs. Nr. 19. 1931. S. 788-791.

[60] Der Tag. 11.6.1924. S. 11.

[61] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 16. 17.4.1937. S. 433.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [24]: Sigismund Peller: Die Ernährungsverhältnisse der Wiener Arbeiterschaft im Jahre 1925.

Sigismund Peller: Die Ernährungsverhältnisse der Wiener Arbeiterschaft im Jahre 1925.

Titelblatt1

Abbildung 1 Titelblatt: Peller: Statistik der Lebenshaltungskosten […]. Wien: 1928.

1925 veröffentlichte die Arbeiterkammer Wien eine unter der Leitung von Benedikt Kautsky (1894-1960), gemeinsam mit dem Sozialmediziner Sigismund Peller durchgeführte Studie in der sie die Ernährungsverhältnisse der Wiener Arbeiterschaft mit jenen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg verglich. Diese Studie wurde auch unternommen, da es zu dieser Zeit noch an exakten Berechnungen der Preisstatistiken und der Inflationsberechnungen fehlte, und die tatsächliche Lebenssituation der „Verbraucher“ unklar war. Dazu wurden über ein Jahr lang umfangreiche und detaillierte Erhebungen zu den Hauhalten (Familienstrukturen, Größe der Familien, Alter, Beruf, Wohnungsgröße u.a.), der Einnahmen (Einkommenssituation) und der ausgabenseitigen Lebenserhaltungskosten, insbesondere die anteiligen Ausgaben für die Ernährung von Arbeiterfamilien vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass vor allem der nach dem Krieg in Wien eingeführte Mieterschutz, der auch eine Verbilligung des Wohnraumes brachte, eine wesentliche Entlastung für breite Bevölkerungsschichten Wiens darstellte. Neben detailliierten Erhebungen und Auswertungen der Struktur der Nahrungsmittelverbrauchs und der Ernährungsverhältnisse wurden diese mit den zeitgenössischen ernährungswissenschaftlichen Untersuchungen und Expertisen verknüpft, sodass im Vergleich zur Vorkriegszeit eine erhebliche Verschiebung in Richtung Fleischgenuss und der erhöhte Konsum an Obst, Zucker, Tier- und Pflanzenfetten und insgesamt ein ökonomischeres Wirtschaften breiter Bevölkerungsschichten, als vor 1914, konstatiert wurde. Mitberücksichtigt wurden die Differenzen zwischen den einzelnen Einkommensklassen und deren Auswirkungen auf die Ernährung und ausgabenseitigen Verteilung der Nahrungsmittelkonsumation.

Peller, Sigismund: Statistik der Lebenshaltungskosten und Ernährung von 42 Wiener Arbeiterfamilien im Jahre 1925. (= Sonderabdruck aus: Löhne und Lebenshaltungskosten der Wiener Arbeiterfamilie im Jahre 1925). In: Statistische Veröffentlichungen der Wiener Kammer für Arbeiter und Angestellte. 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign. I 49000]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623748&pos=8&phys=

Eine zeitgenössische Besprechung der Arbeit findest sich unter:[1]

Statistik

Abbildung 2 Peller: Statistik der Lebenshaltungskosten […]. Wien: 1928. Tabelle 11a. S. 16.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19280401&seite=7&zoom=46&query=%22dr.%2Bpeller%22&ref=anno-search

Die Studie konstatierte für das Jahr 1925 im Allgemeinen die Überwindung der Nahrungskrise der Kriegs- und Nachkriegsjahre, beanstandet jedoch noch erhebliche qualitative Unterschiede zwischen den Einkommensklassen. Insgesamt sollte mit dieser Studie die soziale Situation und Entwicklung umfassend dargestellt werden und Schlüsse daraus gezogen werden.

Sigismund Peller wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns am 16.12.1890 in Tarnopol (heute Tarnopil/Galizien (heute Ukraine) geboren. Er studierte zunächst 1908/09 Rechtswissenschaften und zwischen 1909 und 1913 Medizin an der Universität Wien. 1914 promovierte er zum Doktor der Medizin. Er begann schon sehr früh sich mit statistischen Methoden und deren Anwendung in den medizinischen Forschungsfeldern zu interessieren: vor allem im Bereich der Sozialmedizin aber auch in der Krebsforschung, auf dem Gebiet er seit den 1920er Jahren bis in die 1960er Jahre arbeitete. 1914 erschien von ihm in der von seinem Lehrer, dem Sozialmediziner und Sozialhygieniker Prof. Ludwig Teleky (1872-1957), herausgegebenen Zeitschrift „Wiener Arbeiten aus dem Gebiet der sozialem Medizin“ eine Untersuchung über die Auswirkungen der sozialen Verhältnisse von Müttern auf die körperliche Entwicklung ihrer Neugeborenen[2] und 1917 eine Untersuchung in der Zeitschrift „Statistische Monatsschrift“ über die Morbidität im Wiener Drechslergewerbe.[3] Unmittelbar nach dem Krieg forschte Peller über die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung, vor allem auf jene der Kinder und Säuglinge – 1919: zur Frage des Rückganges der Geburten während des Krieges:

Peller, Sigismund: Rückgang der Geburtsmasse als Folge der Kriegsernährung. In: Wiener klinische Wochenschrift. (32/29) 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 13259]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623763&pos=13&phys#

Ebenfalls 1919 erschien seine Aufsatz „Die Ernährungsverhältnisse der Wiener Arbeiterbevölkerung (Jahre 1912-1914) in der Zeitschrift „Archiv für Soziale Hygiene und Demographie“ (Bd. 13, H. 1, S. 97-130) und 1920 ein Aufsatz über die Tuberkulosesterblichkeit:

Peller, Sigismund: Die Tuberkulosemortalität in Wien vor und nach dem Kriege. gbd. 10 S. Wien: Braumüller 1920. In: Wiener klinische Wochenschrift. (33/41) 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12353]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623768&pos=17&phys#

Im selben Jahr veröffentlichte er eine historische Studie zur städtischen Mortalität im 18. Jahrhundert bei der er statistisches Material anhand der Totenbeschauprotokolle auswertete:

Peller, Sigismund: Zur Kenntnis der städtischen Mortalität im 18. Jahrhundert mit besonderer Berücksichtigung der Säuglings- und Tuberkulosesterblichkeit. In: Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten. (90) [1920]. S. 227-262.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 5726]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623750&pos=10&phys#

Während seiner Studentenzeit war Peller in der zionistischen Bewegung aktiv. 1914 bis 1916 war er im Flüchtlingslager Bruck an der Leitha in Niederösterreich als Arzt tätig und danach bis 1917 im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. 1917 bis 1918 war er als Militärarzt in der österreichisch-ungarischen Armee eingerückt. 1918 bis 1923 arbeitete Peller als Arzt am Allgemeinen Krankenhaus in Wien, studierte daneben 1919 bis 1922 weiter an der Universität Wien. Eine universitäre Karriere blieb ihm in Wien jedoch verwehrt, dafür war er zu sehr in der Sozialdemokratischen Partei politisch exponiert. 1921 brachte Peller an der Universität Wien sein Habilitationsansuchen ein, das jahrelang verschleppt und sein Fall im Juli 1924 auch zum Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage zum Thema „Die politische Universität Wien“ wurde. 1930/31 erfolgte die endgültige Ablehnung seines Habilitationsverfahrens.

1923 bis 1926 arbeitete Peller als Arzt an der Wiener Allgemeinen Poliklinik, und zwischen 1926 und 1929 ein erstes Mal in Palästina als Gesundheitsorganisator. Danach kehrte er nach Wien zurück und war hier bis 1933 als Direktor und Arzt des Wiener Städtischen Gesundheitsamtes tätig. Er setzte sich vehement für die Abschaffung des § 144 und der Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruches[4] und für weitere Sexualreformen ein, wie u.a. als Referent am Kongress der „Weltliga für Sexualreform“ in Wien im Juli 1930.[5] 1929 war er zum Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der „Sozialistischen Vereinigung für Gesellschafts- und Wirtschaftsforschung“ bestellt worden.[6]

Er war Mitglied der „Vereinigung der sozialdemokratischen Ärzte Wiens“ und publizierte regelmäßig in deren Organ der „Sozialärztlichen Rundschau“ u.a. über Mieterschutz (Dezember 1932) und war in der Volksbildung aktiv, wo er sich vor allem den Fragen der Hygiene widmete. Nach seiner Reise in die Sowjetunion hielt er 1931 und 1932 Vortragsreihen über seine Reiseeindrücke und propagierte für die „Geserd“-Gesellschaft (Österreichische Gesellschaft zur Förderung des jüdischen Siedlungswerkes in der Sowjetunion“, deren Obmann er war und setzte sich darin für die Aufbaupläne der seit 1915 bestehenden und seit 1928 offiziell geführten jüdischen Ansiedlung in Biro-Bidschans in der Sowjetunion ein.[7] In diesem Rahmen hielt er auch Vorträge wie u.a. im Juni 1932 unter dem Titel „Der drohende Krieg gegen die Sowjetunion“.[8] 1933 heiratete Sigismund Peller die Montessori-Lehrerin und Psychoanalytikerin Lili Esther Roubiczek (1898–1966).

Nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934 emigrierte Peller im April 1934 nach Palästina, um seiner drohenden Verhaftung zu entgehen. Hier arbeitete er zunächst als Arzt und zwischen 1935 und 1938 als Dozent für medizinische Statistik und Demografie an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Dazwischen fiel ein einjähriger (1936/37) Aufenthalt an der School of Hygiene and Public Health der Johns Hopkins University in Baltimore/Maryland, wo er als Gastdozent eingeladen war.

1938 emigrierte Peller endgültig in die USA, wo er bis 1940 als Fellow in Human Biology an der Johns Hopkins University, und danach bis 1943 als Research Associate an der Graduate School of New York University und Lektor am Columbia University Hygiene Institute wirkte. Peller war auch Vorsitzender der „Pirquet Medical Society“, einer von Emigranten gegründeten Ärzte-Organisation, die die Zeitschrift „Pirquet Bulletin“ herausgab. Von 1945 bis 1968 arbeitete Peller in seiner Privatpraxis in New York. Peller verstarb 94 jährig am 12. Juli 1985 in San Diego in California.

Peller

Abbildung 3 Cover: Peller: Not in my time. New York 1979.

Sein Nachruf in der New York Times vom 16. Juli 1985:

http://www.nytimes.com/1985/07/16/nyregion/dr-sigismund-peller-studied-lung-cancer.html

Auswahl seiner Literatur an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Peller, Sigismund: Not in my time. The story of a doctor. New York: Philosophical Library 1979.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 54662]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623755&pos=14&phys#

Peller, Sigismund: Population Explosion and the world order. Remarks a propos the International Development Conference, Nov. 1968, Washington, D.C. In: Pirquet bulletin. (16/3) 1969. S. 7-8.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek,  Sign.: 31.494/16,3]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623758&pos=17&phys#

Peller, Sigismund: Dr. Kaspar Blond, 1889-1964. In: Pirquet bulletin. (12/1-2) 1965.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek,  Sign.: 31.494/12,1-2]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623744&pos=5&phys#

Peller, Sigismund: Paul Klemperer, August 1887 – March 1964. In: Pirquet bulletin. (11/4) 1964. S. 228.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 31.494/11,4]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623751&pos=11&phys#

Peller, Sigismund: Rudolf Paschkis, January 1879 – January 1964. . In: Pirquet bulletin. (11/4) 1964. S. 228-229.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 31.494/11,4]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623756&pos=15&phys#

Peller, Sigismund: In Memoriam Ludwig Teleky, July 1872 – August 1957. In: Medical circle bulletin. (4/7) 1957. S. 9-11.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 31494/4,7]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623767&pos=16&phys#

Peller, Sigismund: Studies on mortality since the Renaissance. (Part) A-E. In: Bulletin of the history of medicine. (13; 16; 21) 1943-1947. S.427-461; 362-381; 51-101.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: K18035/13; 16; 21]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623766&pos=15&phys#

Peller, Sigismund: Der Geburtstod. Mutter und Kind. Leipzig und Wien: Deuticke 1936.

Ub[UniversitätsbibliothekMedUni Wien/AKH, Sign.: Magazin 1998-04282]

http://search.obvsg.at/primo_library/libweb/action/search.do;jsessionid=20522DA82BBE4211004931955D04EFC5?fn=search&ct=search&initialSearch=true&mode=Basic&tab=default_tab&indx=1&dum=true&srt=rank&vid=UMW&frbg=&tb=t&vl%28freeText0%29=Peller+Sigismund+Geburtstod&scp.scps=scope%3A%28ACC_acc05_M900%29%2Cscope%3A%28UMW_aleph_acc%29%2Cscope%3A%28UMW_O_SFX%29

Peller Sigismund und Ilse Zimmermann: Nachuntersuchungen von Elektrotechnikern und Ledergalanteriearbeitern im Lehralter. In: Archiv für Gewebepathologie. (5/3) 1934. S. 424-428.

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[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek, Sign.: Separata GdÄW Zimmermann]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8467795&pos=2&phys=#

Peller, Sigismund: Erfordert die Bekämpfung der prä-, intra- und postnatalen Sterblichkeit medizinische oder sozialmedizinische Reformen? (S. 268-275) In: Zentralblatt für Gynäkologie. (5) 1931. S. 268-275.

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[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek, Sign.: Separata GdÄW Peller]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8452411&pos=0&phys=#

Peller, Sigismund: Statistik der Lebenshaltungskosten und Ernährung von 42 Wiener Arbeiterfamilien im Jahre 1925. (= Sonderabdruck aus: Löhne und Lebenshaltungskosten der Wiener Arbeiterfamilie im Jahre 1925). In: Statistische Veröffentlichungen der Wiener Kammer für Arbeiter und Angestellte. 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: I49000]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623748&pos=8&phys#

Peller, Sigismund: Über Geschlechtsdisposition zu Infektionskrankheiten. In: Zeitschrift für Konstitutionslehre. (11/2,5) 1925. S. 460-504.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 12387]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623749&pos=9&phys#

Peller, Sigismund und Friedrich Bass: Die Rolle exogener Faktoren in der intrauterinen Entwicklung des Menschen mit besonderer Berücksichtigung der Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse. In : Archiv für Gynäkologie. (122/1,2) 1924. S. 208-238.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 12562]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623762&pos=12&phys#

Peller, Sigismund: Die Tuberkulosemortalität in Wien vor und nach dem Kriege. gbd. 10 S. Wien: Braumüller 1920. In: Wiener klinische Wochenschrift. (33/41) 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12353]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623768&pos=17&phys#

Peller, Sigismund: Zur Kenntnis der städtischen Mortalität im 18. Jahrhundert mit besonderer Berücksichtigung der Säuglings- und Tuberkulosesterblichkeit. In: Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten. (90) [1920]. S. 227-262.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 5726]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623750&pos=10&phys#

Peller, Sigismund: Rückgang der Geburtsmasse als Folge der Kriegsernährung. In: Wiener klinische Wochenschrift. (32/29) 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 13259]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623763&pos=13&phys#

Peller, Sigismund: Births and deaths among Europe’s ruling families since 1500. In: Population in history. O.J. S. 87-100.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger  Bibliothek, Sign.: 34799]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8623743&pos=4&phys#

Quellen, Literatur und weiterführende Links:

Hubenstorf, Michael: Österreichische Ärzte-Emigration. In: Stadler, Friedrich (Hg.): Vertriebene Vernunft I. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930-1940. Bd. 2. S. 359-415.

http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/peller_sigismund.htm

Archiv der Universität Wien, Med. Fak. Zl. 322/1921/22 Peller Sigismund – Habilitationsansuchen.

Text: Walter Mentzel

[1] Arbeiter Zeitung, 1.4.1928, S. 7 „Wie die Wiener Arbeiter wirtschaften und wie sie sich ernähren“.

[2] Arbeiter Zeitung, 24.2.1914, S. 5; 25.8.1915, S. 7 Einfluss der Stadtkultur auf die Menschheit.

[3] Mährisches Tagblatt, 6.7.1917, S. 7.

[4] Arbeiter Zeitung, 1.1.1931, S. 8.

[5] Arbeiter Zeitung, 18.7.1930, S. 6.

[6] Arbeiter Zeitung, 2.7.1929, S.4.

[7] Rote Fahne, 11.3.1932, S. 8.

[8] Die Rote Fahne, 23.6.1932, S. 6.

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