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„1. Weltkrieg & Medizin“: Feldspital 2/14 in Olejow (Galizien) Teil III [12]

Feldspital 2/14 in OLEJÓW (Galizien; September 1915 bis Juli 1916) Teil III

Im Zuge der Etablierung des Feldspitals 2/14 in OLEJÓW wurden im Herrenhaus neben der Verwaltungsabteilung die Operations- und Verbandsräume eingerichtet. Auch das Glashaus des Anwesens wurde für die Unterbringung von 34 Personen herangezogen. Weiters wurde das gegenüber vom Herrenhaus gelegene Försterhaus für die Unterbringung der Kranken und Verwundeten verwendet.
Aufgrund der immer größer werdenden Platznot wurde später im Park des Schlosses eine Baracke errichtet, wodurch sich die Belagsfähigkeit des Feldspitals um mehr als 100 Personen erhöhte. Ende Februar 1916 betrug die Anzahl der Betten bereits mehr als 400.
Als Ende Juli 1916 das Feldspital 2/14 aufgrund der sich verschlechternden militärischen Lage seinen Standort in OLEJÓW aufgeben musste, quartierte sich das Kommando der Infanterietruppendivision 14 der k. u. k. Armee im Herrenhaus ein.
1917 wurde das Gebäude von Truppen der verbündeten deutschen Armee genutzt. Nach Kriegsende 1918 war das Herrenhaus zerstört und wurde nicht wieder aufgebaut.

OLEJOW Lageplan des Schlosses–>PDF

OLEJOW Fotomodell, angefertigt von einem Angehörigen der k. u. k. Armee–>PDF

 OLEJÓW – Modell des Feldspitals 2/1, angefertigt von Zoltan ADORJAN, k- u. k. Infanterieregiment Nr. 19, 1916

Zur Geschichte von OLEJÓW siehe [in polnischer Sprache] http://www.olejow.pl/news.php

Alte Ansichten zu OLEJÓW siehe  http://www.olejow.pl/readarticle.php?article_id=560

Die letzten interessanten Einblicke bis zur Auflassung des Feldspitals 2/14 Ende Juli 1914 gewähren die Tagebucheintragungen des Sanitätschefs des 4. Korps.

Aus dem Tagebuch des Sanitätschefs des 4. Korps der k. u. k. 2. Armee 

1. APRIL 1916  In der militärischen Lage keine Änderung; mehr als 6 Monate stehen sich nun die Gegner in ausgebauten Stellungen gegenüber. 

5. April 1916 Das 4. Korps erhält 10.000 neue Wäschegarnituren nach OLEJOW zur Felddampfwäscherei, welche mit Feldspital 2/14 das Abholen aus ZBOROW besorgen soll.

11. APRIL 1916 Regimentsarzt BUDZYNSKI, Kommandant des Feldspital 2/14, wird zur außertourlichen Beförderung zum Stabsarzt beantragt.

3. MAI 1916 Feldspital 2/14, dessen Agilität wirklich rührenswert ist, beginnt die Assanierung des Marschbrigadebereiches und bittet um 10.000 kg Kohle.

5. MAI 1916 Das Feldspital 2/14 wird angewiesen, die Kohlenzufuhr für die Felddampfwäscherei in OLEJOW mit 2 paar Pferden per Feldbahn zu besorgen. Regimentsarzt BUDZYNSKI’ s aktive Dienstzeit wird vom Armeeoberkommando erfragt. Oberarzt MARESCH zur Vorlage eines Urlaubsgesuches angewiesen.

6. MAI 1916 Die 5 Blessiertenwägen der Korpsanitätsreserve, die bisher beim Feldspitale 2/14 Dienst machten, werden zur Reserve einrückend gemacht.

14. MAI 1916 Das Etappenstationskommando OLEJOW bittet um Überlassung des Epidemiespitales des Feldspital 2/14. Da dies das Feldspital näher angeht, wird der Akt zur Äusserung dahingeleitet.

20. MAI 1916 Das Feldspital 2/14 bittet um Diphterieheilserum. Wird per Abfertigung zugeschoben.

25. MAI 1916 Feldspital 2/14 bittet um Erhöhung des Milchzuschubes; wird der Intendanz abgetreten.

10. JUNI 1916 Die nördlich – bei Luzk  http://de.wikipedia.org/wiki/Brussilow-Offensive  – sich abspielenden Ereignisse machen sich auch hierorts allmählich fühlbar. Abend: Das Reservespital 5/3, Feldspital 3/9 haben sich zu evaluieren und morgen in den Raum um PODLIPCE in Korpstrain abzumarschieren. Reservespital 3/7 evaluiert sich ebenfalls, verbleibt in Marschbereitschaft in BEREMOVCE. Der stabile Desinfektor, das Baumaterial der Badeanstalt in ZALOSCE werden zur Feldbahn geschafft, ebenso der Wäschevorrat des Wäschedepots, und werden dem Proviantamt des Armeekommandos und der Infanterietruppendivision 33 übergeben zum Abschube per Feldbahn. Die Badeanstalt wird marschbereit gemacht, um morgen nach OLEJOW abzugehen. Alle Spitäler werden avisiert, sich marschbereit zu halten.

11. JUNI 1916 Die Situation im Norden ist wohl gebessert, doch nicht stabilisiert, daher werden die Entlastungsbestrebungen fortgesetzt. Zeitig früh ergeht an das Reservespital 3/7 in BEREMOWCE der Befehl, zu evaluieren und Marschbereitschaft anzunehmen. Ebenso erhält die Korpsbadeanstalt ZALOSCE den Befehl, noch heute nach OLEJOW abzumarschieren, woselbst sie dem Feldspital 2/14 unterstellt wird. Um 9 Uhr 30 vormittags wird der Divisionssanitätschef der 14. ITD angerufen und mit ihm mündlich besprochen, dass die Epidemieabteilung in BIALOGLOWY bis zum letzten Moment zu erhalten sei; sodann hat Oberarzt ATTLMAYER [er stammte aus RIED im Innkreis, Oberösterreich, und gehörte 1916 zum Stammpersonal des Feldspital 2/14] mit der Mannschaft (Fieberimmune) nach OLEJOW einzurücken und diese der Salubritätskommission zur Verfügung zu stellen bzw. zur Personalsammelstelle Lemberg einrückend zu machen. Feldspital 2/14 erhält den Befehl, den Desinfektor aus BIALOGLOWY hereinholen zu lassen.

12. JUNI 1916 Fortgesetzte Angriffe der Russen im Norden, sowie bei TARNOPOL, ferner bei CZERNOWITZ lassen eine Stabilisierung nicht recht zu. Die Vorbereitungen für einen geordneten „Rückzug“ werden fortgesetzt; jeder Ballast abgestreift. Infolge der geänderten Verhältnisse wird der Krankenabschub geregelt und hiebei der Versuch gemacht, den Feldeisenbahnabschub von hieraus zu leiten. Es wird verfügt, dass die Infanterietruppendivison 14 ihre Kranken beim Feldbahnhof ZALOSCE selbst verladen soll, die Infanterietruppendivision 33 aber bei der Weggabelung nach TROSCIANICE. Diese Anstalten, sowie Feldspital 2/14 haben bis 7 Uhr Nachmittag die Anzahl der sitzenden und liegenden Kranken anher zu melden, worauf von hieraus die Abschubleitung in ZBOROW und das Bahnhofkommando der Feldbahn wegen Beistellung der Pferde verständigt wird. ….

13. JUNI 1916 In den Vormittagsstunden wird mit dem Kommando des Feldspital 2/14 besprochen, dass die Anstalt sich bis auf die Marschfähigen evaluiert. Im weiteren Laufe des Tages wird das Epidemiespital in JAROSLAWICE evaluiert, der Abschub von Infektionskranken nach OLEJOW bzw. ZBOROW geleitet. Auf Meldung der Krankenabschubstation in ZBOROW wird das Feldspital 2/14 angewiesen, über einen vernachlässigten Fall von Gasphlegmone http://de.wikipedia.org/wiki/Gasbrand  anher zu berichten.

16. JUNI 1916  Ein Befehl, welcher das Feldspital 2/14 in Marschbereitschaft setzt, wird vom Generalstabschef annulliert, andererseits aber das Spital der Korpstraingruppe 2 zugeteilt.

17. JUNI 1916  Das Feldspital 2/14 beschwert sich über den Etappenstationskommandanten, der ein unbelegtes Objekt aufbrechen und belegen liess. Der Krankenabschub geht anstandslos vor sich, heute werden 10 Fuhrwerke angefordert für 7 Liegende und etwa 80 Sitzende. HR 5 in BIALOGLOWY fragt sich an, wohin der Krankenabschub erfolgen soll und wird an das Feldspital 2/14 gewiesen.

1. JULI 1916  Ein Verzeichnis der Krankenschwestern des Feldspital 2/14 veranlasst den SanChef zur Anfrage, mit wessen Bewilligung dieselben aufgenommen wurden. Falls eine solche nicht vorliegt, ist dieselbe einzuholen. 

5. JULI 1916  Die beim Feldspital 2/14 Dienst leistenden Krankenpflegerinnen sind dem Spitale nicht offiziell zugeteilt; auch die Meldung des Spitales lässt diese Frage offen, es wird daher um Zustimmung der Armeeabteilung das Einschreiten gemacht.

8. JULI 1916  Sehr erfreulich ist, dass die Frage der Krankenpflegerinnen endlich durch ein Übereinkommen der Heeresleitung und der beiden Roten Kreuzvereine geregelt wird. Tagebuchschreiben ist zwar nicht Anhänger der Pflegerin im Felde. Die Aufgaben der Frau im Hinterlande sind so mannigfaltig, dass gewiss eine jede dort ihr Plätzchen findet und dem Staate dienen kann. Die Gefahren des Feldlebens soll der Mann allein tragen. Bedenken moralischer Natur wollen gar nicht angeführt werden.

13. JULI 1916  Die allmähliche Stabilisierung der Situation lässt es erwünscht erscheinen, dass Feldspital 2/14 in OLEJOW, dass mobile Reservespital 3/7 in BEREMOWCE zu etablieren; ersteres mit 300 Betten, letzteres mit 250. Beide nur für leichtkranke und leicht Verwundete.

14. JULI 1916  Es wird entschieden, dass die Armeeschwestern des Feldspital 2/14 dortselbst als berechtigt belassen werden.

17. JULI 1916  Das Kommando des Feldspitals 2/14 hat sich das Eintreffen des Laboratoriums derart ausgelegt, dass es sich dort etablieren soll. Die Verpackung und Verschiebung des Laboratoriums wird veranlasst. 

25. JULI 1916  Militärische Lage wieder unsicher, Feldspital 2/14 wird marschbereit gemacht.

28. JULI 1916  Die Situation wird für das Korps misslich. In den Mittagsstunden wird das Feldlaboratorium zum Feldspitale 2/14 gewieesn und demselben angegliedert, gleichzeitig angeordnet, dass das Feldspital 2/14 4 Blessiertenwägen, 1 Arzt, 1 Detachement zurücklassen soll in OLEJOW. 7 Uhr Nachmittag ergeht der Befehl, dass das Korps um 8 Uhr den Rückzug anzutreten habe. Der Korpsstab begibt sich auf den Tagesstandpunkt. Train und 2 Staffeln marschieren nach OLEJOW ab.

29. JULI 1916  Zur selben Zeit gelangt in das Herrenhaus OLEJOW die Infanterietruppendivision 14 und etabliert.

Erfahrungen vom Hilfsplatz eines Infanterieregiments  von Dr. August RICHTER http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&size=45&page=215

Die Divisions-Sanitäts-Anstalten im Felde von Regimentsarzt Dr. Emil SCHWARZKOPF http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&size=45&page=239

Chronologischer Überblick auf die sanitäre Ausgestaltung des Korps FMLt. Hofmann während der ersten 1,5 Jahre des gegenwärtigen Weltkrieges von Regimentsarzt Dr. Hermann RITTIGSTEIN http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1916&page=160&size=45

Einige vorläufige Bemerkungen über Verwendung, Etablierung und Ausstattung der Feldspitäler und improvisierten mobilen Reservespitäler des Korps FML. Hofmann von Stabsarzt Dr. Moritz FRIEDMANN http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1916&size=45&page=170


Olejów – Glashaus


Olejów – Blick auf das Försterhaus


Olejów – Schlosspark vor dem Försterhaus


Olejów–  im Schlosspark


Olejów – im Schlosspark


Olejów – Bau der Krankenbaracke im Schlosspark


OLEJOW: Krankenbaracke im Schlosspark


Olejów – Krankenbaracke im Schlosspark


Olejów – Eingang der Krankenbaracke


Olejów – Ankunft Verwundeter/Kranker im Feldspital

Reinhard Mundschuetz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge Bildnachweis: Dr. Reinhard Mundschuetz. Alle Rechte vorbehalten.

„Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“: „Blatt für Blatt – die Schätze der Josephinischen Bibliothek“

„Blatt für Blatt – die Schätze der Josephinischen Bibliothek“


Mit diesem neuen Format bieten die Bibliothekarinnen und Bibliothekare des Josephinums Einblick in die Schätze ihres einzigartigen, historischen Bestandes. Als Auftakt dieser Veranstaltungsreihe präsentiert die Josephinische Bibliothek im Rahmen von „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“, dem größten Literaturfestival des Landes, einen Streifzug quer durch fünf Jahrhunderte medizinisch-naturwissenschaftlicher Literatur. In Folge finden von November 2014 bis Juni 2015 an jedem 2. Dienstag im Monat um 18:00 Führungen zu speziellen Themen statt. Unter anderem erwarten Sie Abende zu anatomischen Darstellungen der Renaissance, prachtvollen barocken Pflanzenbüchern, Inkunabeln und kaiserlichen Urkunden, Buchkunde und Restaurierung, sowie exotischen Themenbereichen wie Alchimie und medizinischer Astrologie.

„Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“

Das Josephinum – Ursprünge & Vielfalt der Bibliothek

Termin:

am           22.10.2014     

von          17:00-18:00

im            Josephinum, Währinger Straße 25, 1090 Wien

„Blatt für Blatt – Die Schätze der Josephinischen Bibliothek“

In privaten Führungen präsentieren unsere Bibliothekare die einzigartigen Schätze aus dem wertvollen historischen Bestand der Josephinischen Bibliothek.

Termine:

22.10.2014 Das Josephinum – Ursprünge & Vielfalt d. Bibliothek
11.11.2014 Anatomie
09.12.2014 Botanik & Pharmazie
13.01.2015 Veterinärmedizin
10.02.2015 Restaurierung & Einbandkunde
10.03.2015 Chirurgie & Kriegschirurgie
14.04.2015 Inkunabeln & Urkunden
12.05.2015 Okkulte Medizin – Alchemie & medizinische Astrologie
09.06.2015 Dermatologie

Uhrzeit:  18:00 – 19:00*

Ort:   Josephinum – Sammlungen der medizinischen Universität Wien
(Eingang links)
Währingerstr. 25, 1090 Wien

Eintritt:  15 €*

*Ausnahme: 22.10, 17:00 – 18:00 , im Rahmen des Literaturfestivals „Österreich liest“  ist der Eintritt frei

Aufgrund der sehr eingeschränkten Teilnehmerzahl, bitten wir um rechtzeitige Voranmeldung unter: dominika.flomyn@meduniwien.ac.at oder (+43) 1 40160 10154

 

Datenbank des Monats – Dentistry & Oral Sciences Source (–>Remote Access)

Testzugang bis 31.11.2014

Datenbank des Monats – Dentistry & Oral Sciences Source

ist eine neue umfassende Datenbank für das gesamte Fachgebiet der Zahnheilkunde. Sie enthält über 210 Volltext-Journale., darunter viele Top-Titel , und dutzende Monographien im Volltext. Von mehr als 120 Zeitschriftent sind die Zitationen suchbar, mit Link zu den zitierenden Arbeiten.

Enthaltene Fachgebiete dieser Datenbank sind:

  • Ästhetische Zahnheilkunde
  • Zahnärztliche Anästhesiologie
  • Öffentliche Zahngesundheit
  • Endodontie
  • Forensiche Zahnmedizin
  • Allgemeine Zahnheilkunde
  • Geriatrische Zahnheilkunde
  • Mund- und Kieferpathologie
  • Mund- und Kieferradiologie
  • Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Kieferorthopädie
  • Kinderzahnheilkunde
  • Paradontologie
  • Zahnärztliche ProthetikDentistry & Oral Sciences Source–>LINK

    „off-campus“–>

Remote Access

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Im Menü „Recherche“ wählen Sie bitte Datenbanken, eJournals oder eBooks aus, oder durchsuchen Sie den Bibliothekskatalog nach elektronischen Medien.
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„1. Weltkrieg & Medizin“: Feldspital 2/14 in Olejow (Galizien) Teil II [11]

Feldspital 2/14 in Olejów (Galizien; September 1915 bis Juli 1916) Teil II

Über die wechselnden Aufgaben, Tätigkeiten und Probleme, mit denen sich das Kommando des Feldspitals nun im Jahre 1916 konfrontiert sah, gewähren die Tagebucheintragungen des Sanitätschefs des 4. Korps Einblick:

Aus dem Tagebuch des Sanitätschefs des 4. Korps der k. u. k. 2. Armee

4. JÄNNER 1916

Armeekommando-Expositur KUDOBINCE wird dem 4. Korps die Kraftwagensanitätskolonne 15 aus 9 Auto bestehend zum Krankentransporte überlassen. Die Kolonne wird in OLEJOW untergebracht, dem Feldspital 2/14 angegliedert und für deren Verwendung Direktiven herausgegeben; die Autos verkehren von OLEJOW nach ZBOROW und nehmen auch von BERANOWCE Kranke mit. Ab ZALOSCE können sie für den schonenden Transport von Schwerkranken und Verwundeten in Anspruch genommen werden. Infektionskranke werden nicht befördert.

Am 3.1. in den Abendstunden trifft die Meldung ein, dass bei der Kriegsgefangenen-Arbeiter-Abteilung Nr. 582 sechs Mann an Flecktyphus erkrankt sind. Feldspital 2/14 wird sofort mit der Assanierung von BIALOKIERNICA betraut, Lagerstroh zugewiesen, und die Divisionen zur Meidung des Ortes verhalten. Armeekommando benachrichtigt. Eine weitere Erkrankung kam bis heute nicht vor. 

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SANITÄTSAUTOKOLONNEN (10 Autos)

Bestimmung des Armeeoberkommandos

Die Sanitätsautokolonnen sind zum Transporte Kranker und Verwundeter bestimmte armeeunmittelbare Anstalten.

Jedes Sanitätsauto ist für die Aufnahme von 4 liegenden Verwundeten eingerichtet. Somit kann eine Sanitätsautokolonne40 solche Verwundete aufnehmen. Leichtverwundete können sitzend  nur auf dem Sitze neben dem Chauffeur und eventuell im Kommandanten- und Klein-Auto fortgebracht werden.

Fahrtgeschwindigkeit einer leeren San.Autokolonne ist höchstens 15 km, einer beladenen San.Aut.Kolonne höchstens 10 km in der Stunde auf guten Wegen.

Die San.Aut.Kolonnen werden mit fortlaufenden Nummern (arabischen Zahlen) bezeichnet.

Der Stand einer SanAutoKol ist der Beilage zu entnehmen. Die Sollbestände an Sanitäts- und Automaterial sind in den jeder Kol. beigegebenen Materialinventaren festgesetzt.

In militärdienstlicher Beziehung bildet jede San.Autokolonne eine selbständige Unterabteilung.

In sanitätsdienstlicher und automobilistischer Beziehung gelten die einschlägigen Spezialvorschriften.

Als Kommandant der SanAutoKol. fungiert der nach Charge und Rang höchste der eingeteilten Offiziere. Ihm kommen die Befugnisse eines detachierten Unterabteilungskommandanten gegenüber dem gesamten Personal der Kolonne zu.

Dem eingeteilten Automobiloffizier obliegt die Leitung des automobiltechnischen Dienstes und die Trainführung.

Dem eingeteilten Militärarzt obliegt die Leitung des gesamten Sanitätsdienstes und die Ausübung des ärztlichen Dienstes.

Die SanAutoKolonnen sind in ökonomisch-administrativer Beziehung als „Transport“ anzusehen.

Zum Thema Kraftfahrzeuge im Dienste der k. u. k. Armee sehen sie bitte:  http://www.oevg.at/aktuell/veranstaltungen/2014/wk1/nachlese/schimon.pdf

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6. JÄNNER 1916

Armeekommando in KUDOBINCE frägt an, wo ihre russische Gefangenen-Arbeiter-Abteilung baden kann. Hierzu wird Feldspital 2/14 in OLEJOW angewiesen.

Letzteres Spital hat eine 2. Fahrküche gebeten für den Desinfektionsbetrieb, jedoch – da keine vorhanden ist – muss die Bitte abgewiesen werden.

8. JÄNNER 1916

Für die badende Mannschaft der Divisionsbäckerei 14 werden 330 Garnituren Wäsche nach OLEJOW dem Feldspital 2/14 zugeschoben.

9. JÄNNER 1916

Feldspital 2/14 bittet um die Zuweisung eines Dampfdesinfektors sowie um Kochkesseln. Der improvisierte Desinfektor funktioniert nicht mit der erwünschten Präzision, auch sind an die Anstalt zahlreiche Formationen zum Baden und Entlausen gewiesen, so dass die Bitte dem Armeekommando vorgelegt wird.

Das Feldspital 2/14 meldet die erfolgte Entlausung der Kriegsgefangenen-Arbeiter-Abteilung in BIALOKIERNICA.

21. JÄNNER 1916

Eine Badeordnung des Feldspital 2/14 wird von der Anstalt vorgelegt.

Gleichzeitig bittet dieses Spital um einen Dampfdesinfektor, da der eigene improvisierte unverlässlich arbeitet, andererseits auch darin Wäsche verbrannt ist. Es wird eine Bitte weitergeleitet an die Salubritätskommission.

1. FEBRUAR 1916

Das Feldspital 2/14 meldet, dass den badenden Truppen die ungewaschene Wäsche zurückgegeben werden muss, da sie sich weigern, gewaschene, jedoch mit Nissen gefüllte Wäsche zu übernehmen. Diese Nissen sind aber nicht lebensfähig, wenn die Wäsche rationell desinfiziert würde.

8. FEBRUAR 1916

Im Feldspital 2/14 ist infolge des erhöhten Betriebes speziell im Abenddunkel die Notwendigkeit aufgetaucht, für ausgiebige Beleuchtung des Schlossgartens zu sorgen und wird zu diesem Zwecke vom Armee-Etappen-Kommando die Zuweisung einer Viktorinlampe erbeten. Gleichzeitig bittet das Spitalskommando um Feuerlöschbomben.

15. Februar 1916

Im zivile häufen sich die Fälle von Infektionskrankheiten, insbesondere erscheint BIALOGLOWY ein Typhus-Nest zu bilden. Der SanChef begibt sich daher in diese Ortschaft und gelangt zur Überzeugung, dass die Epidemie, nachdem sie einen beschränkten Teil  des Ortes befallen hat, leicht einzudämmen sein wird und um dies ohne Überlastung des diensthabenden Arztes durchführen zu können, veranlasst er, dass die Verpflegsstaffeln der 14.ITD [Infanterietruppendivision] zum Feldspital 2/14 mit der Marodenvisite gewiesen werden.

Feldspital 2/14 bittet um Steinkohle für die Beheizung ihrer Desinfektoren. Steinkohle dürfte nicht in erwünschter Menge verfügbar sein, daher werden noch diesbezüglich Erhebungen gepflogen.

16. FEBRUAR 1916

Feldspital 2/14 meldet Entlausung der Kriegsgefangenen-Arbeiter-Abteilung 582, deren periodische Durchführung vom Korps-SanChef schon vor längerer Zeit angeordnet wurde.

17. FEBRUAR 1916

SanChef des 2. Armee-Etappen-Kommandos (Oberstarzt FRÜHAUF) teilt telephonisch mit, dass er die Verlegung der Labestation von ZBOROW nach OLEJOW plant, sobald die Feldbahn fertig gestellt ist

18. FEBRUAR 1916

Feldspital 2/14 bittet 500 kg Kalk, die demselben von der Fassungsstelle in ZBOROW angewiesen werden, weiters um die Erlaubnis, den Tagesbedarf 150 kg an Kohle zum Betriebe seines Dampfdesinfektors bei der Dampfwäscherei in OLEJOW decken zu dürfen, bewilligt.

22. FEBRUAR 1916

Regimentsarzt Budzynski, Kommandant des Feldspital 2/14 berichtet mündlich, dass sein Spital durch Bau von 3 neuen Baracken erweitert werde; die eine Baracke ist bereits fertig gestellt und hat einen Belagraum von 105 Betten, die 2te und 3te noch in Bau befindliche wird vorläufig nicht belegt, doch bittet  Budzynski, dass diese beiden Baracken für die wärmere Jahreszeit für Spitalszwecke reserviert und nicht bis dahin als Ubikation [Unterkunft] für Truppen und Trains verwendet werde. Gesamt Belegraum des Spitales 2/14 404 Betten; weiters bittet er um Bewilligung, dass er anlässlich der Umorganisierung seiner ärarischen [staatlichen] Fuhrwerke (Feldspitalpackwagen., Provisorischer vierspänniger Deckelwagen) auf landesübliche Fuhrwerke, diese letzteren, die in schlechtem Zustand sind, in eigener Regie nach eigenem Modell umbauen dürfe; er benötige also für 23 Fuhrwerke Räder und Achsen; beklagt sich über Unzukömmlichkeiten von Seite des Korpstrainkommandos, das ihm ohne jeden höheren Befehl seine Trainmannschaft gegen Zivilkutscher umtauschen will.

5. MÄRZ 1916

Feldspital 2/14  bittet wiederum 20kg Krätzesalbe, die ihm vom Reservespital 5/3 zugewiesen werden.

10. MÄRZ 1916

Feldspital 2/14 fragt, ob das Verbot Nr.206 betreffs Holzschlagens im Walde von OLEJOW auch für Spital gilt; es wird entschieden, dass Knüppelholz  und zu technischen Zwecken unbrauchbares Langholz geschlagen werden kann.

17. MÄRZ 1915

Das Reservesspital 5/3 und Feldspital 2/14 fassen Schutzmittel gegen Geschlechtskrankheiten.

21. MÄRZ 1916

Der Krankenabschub mit Feldbahn noch nicht durchführbar; vor allem ist die Baracke, die für die Aufnahme der Kranken in ZALOSCE zu errichten ist, noch nicht fertig gestellt; weiters fassen die Krankenabschubfeldbahnwagen (8 Wagen sind bestimmt hiefür) nur 60 Kranke und Verwundete, während die durchschnittliche Anzahl der abzuschiebenden Kranken 100 übersteigt.; die Hilfs- und Labestation OLEJOW wird nach Meldung des Feldbahnkommandanten erst in ungefähr 14 Tagen fertig gestellt;

Der Abschub der Kranken mit den SanAutos in OLEJOW ist seit einigen Tagen eingestellt infolge der Unwegsamkeit der Strassen; Abschub der Kranken erfolgt daher mit Fuhrwerken der SanAnstalten, da die ITD [Infanterietruppendivision] keine leeren Staffel beistellen können.

22. MÄRZ 1916

Kriegsgefangenen-Arbeiter-Abteilung 582 meldet Entlausung bei Feldspital 2/14.

Plan Olejow und nähere Umgebung–>PDF

Strecke der Pferdefeldbahn von ZALOSCE über OLEJOW nach ZBOROW–>PDF

Die Kriegsseuchenbekämpfung in unserer Armee von Stabsarzt Dr. Maximilian RICHTERhttp://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&page=8&size=45

Zur Frage der Vorbeugung der venerischen Erkrankungen in der Armee v. Dr. Franz v. KRZYSTALOWICZ http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&page=51&size=45

Über die Arbeitsweise eines bakteriologischen Feldlaboratoriums bei der Seuchenbekämpfung von Oberarzt Dr. Alexander BELAKhttp://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1916&size=45&page=193

Das rasche militärärztliche Verfahren gegenüber einer beginnenden Epidemie im Felde von Assistenzarzt Dr. L. BERETVAS 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1916&size=45&page=195


OLEJOW – Kraftwagensanitätskolonne 15 vor dem Herrenhaus


Zweispännige Feldküche des Feldspitals 2/14


Feldküche des Feldspitals 2/14;


OLEJOW – Divisionsbäckerei 14


OLEJOW- Fahrbarer Dampfdesinfektionsapparat des Feldspitals 2/14


OLEJOW – Wagenreparatur im Schlosspark


OLEJOW – Beschlagschmiede bei der Arbeit


„Krankenabschubfeldbahnwagen“;


„Krankenabschubfeldbahnwagen“


OLEJOW – Pferdefeldbahnwagen


Reinhard Mundschuetz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge

Bildnachweis: Dr. Reinhard Mundschuetz. Alle Rechte vorbehalten.

Univ.-Doz.in Dr.in Claudia Wojnarowski-Pichlmüller im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin 2/2014

 Ausgabe 2/2014 von PEOPLE: Univ.-Doz.in Dr.in Claudia Wojnarowski-Pichlmüller im Gespräch mit PEOPLE: 

„Enorm in Form“ – Das Abnehm-Programm für Kinder und Jugendliche

Zur kompletten Ausgabe 2/2014 von PEOPLE: Menschen und Medizin

PEOPLE: MENSCHEN und Medizin im Wiener AKH, herausgegeben von der B & K Bettschart und Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH, steht unter der Schirmherrschaft des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
PEOPLE ist ein Gratis-Magazin und berichtet viermal im Jahr über die beeindruckenden Leistungen der Spitzenmedizin ebenso wie über die neuesten Einsichten zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensstil-Medizin. Die redaktionellen Beiträge werden von erfahrenen Medizinjournalisten unter der fachlichen Beratung der wissenschaftlich tätigen Mediziner des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in einem allgemein verständlichen Stil geschrieben.
PEOPLE wird in einer Auflage von 70.000 Exemplaren gedruckt und flächendeckend an zentralen Punkten des AKH, im Hanusch-Krankenhaus und in den Kassenambulatorien der Wiener GKK verteilt und an alle niedergelassenen Ärzte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versendet.
[INFO]

Zum Archiv von PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH

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Most Wanted Books

In der Buchausstellung September 2014 wurde folgendes Buch am meisten vorgemerkt:

Oestreich, Markus, 1967-: Keine Panik vor Statistik! : Erfolg und Spaß im Horrorfach nichttechnischer Studiengänge / Markus Oestreich ; Oliver Romberg. – 5., aktualisierte Aufl. . – Wiesbaden : Springer Spektrum, 2014. – XI, 326 S. . – 978-3-658-04604-0 kart. : EUR 25.69 (AT),

Signatur: BK-31.73-47 /<5>

Ein Statistik Buch ausdrücklich für Nichtmathematiker und in unkonventioneller Darstellungsweise. Die Statistik ist als mathematische Disziplin in sehr vielen Studiengängen gefürchtet. In technischen, aber auch in nichttechnischen Fächern, wie Sozialwissenschaften, Politologie, Psychologie, usw. stellt die Statistik als wichtiges Werkzeug eine unangenehme Hürde für die anderweitig interessierten Studenten dar. Gewürzt mit Humor und Cartoons, analog zu den Büchern „Keine Panik vor Mechanik!“ und „Keine Panik vor Thermodynamik!“, lässt sich für viele ein unterhaltsamer und unbeschwerter Zugang zur Statistik finden und eine Brücke zu den ernsteren und theoretischen Lehrbüchern schlagen…

Dr. Markus Oestreich
Jahrgang 1967, Diplom-Mathematiker,
nach Studium der Technomathematik an der TU Clausthal, Promotion Maschinenbau am Institut fuer Mechanik, Universität Hannover.
Arbeitet in der Automobilindustrie und lebt seit 2001 in den USA

Dr. Oliver Romberg
Jahrgang 1965,  Diplom-Ingenieur,
Promotion am Institut für Mechanik, Universität Hannover.
Arbeit als freier Künstler und Karikaturist
sowie als Projekt-Manager in der Raumfahrt