Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Monster-Induced -Blindness und Fantasieferbieger

Monster-Induced -Blindness und Fantasieferbieger
Monster gab es immer schon, allerdings geordnet, zeitlich und örtlich limitiert zB Schiach-Perchten in Alpentälern oder Gespenster in der Geisterbahn (Wiener Wurstelprater, 1020 Wien, Leopoldstadt).

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Gegenwärtig bewegt sich das Monster-Chaos, analog zur Entropie – siehe Maxwell’s Dämon – in Richtung Maximierung. „ Die Monster sind immer und überall“ (evtl. dazu Unterlegung des Textes mit Allgemeinen-Verunsicherungs-Tunes – als Dauerschleife)

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Ein mit der Motion-Induced-Blindness verwandtes Phänomen treibt nun sein Unwesen: „Monster-Induced-Blindness“. Aufgrund u.A. Kapazitiver Kognitiver DeKompensation wird alles Nicht-Monster-Relevante ausgelöscht – realiter. Abgesehen davon zeichnet sich kultureller Wandel ab – das von Phantasie-befreite Saeculum. Digitaler Müll blockiert zentralnervöse Abfluss- und andere Kanäle.

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Das WortMonster FantasieFerbieger illustriert eindrücklich (Lehn-Übersetzung von impressif (fr)) wie leicht etwas aus der façon geraten kann. Analphabeten (und -Innen) Höherer und Höchster Ordnung verbögen so Manches, wenn man sie ließe, auch die schwächelnde Phantasie, und zwar nach haltig.

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Stichwort-Katalog:
PokemonMonster: werden an dieser Stelle nicht erwähntmonster_text1
ScheinReligion-ScheinKriegs-Monster: detto
MusikMonster: Dauerschleifen (Punschstandl-Berieselung, Klangwolken etc.)
PlastikMonster: entsteigen dem Meer wie die Schlangen der Laokoongruppe.
KunstlichtMonster: bewirken a la longue visuell ‚ruhigeres‘ , abgedunkeltes Sensorium in Kooperation mit
TagfahrlichtMonstern: diese blenden, lenken ab, stressen und fressen gern Kinder uA. – am Schutzweg.
monster_text2– „Selbstverzehrer“, Schwanzfresser oder Autophagier (s. Heraldik oder Ohrschuefe in Appenzell) – an diese Sonderform von Monstern knüpft sich zaghaft ein Hauch von Hoffnung. Eines Tages vielleicht – lösen sie sich auf – in sich selbst…
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„Die vollendete Ironie hört auf, Ironie zu sein und wird ernsthaft – denn weil sie sich selbst in Frage stellt, kann sie komisch sein, erreicht in ihrem beständigen Willen zu solcher Selbstkritik aber eben eine höherliegende Ernsthaftigkeit. In jenem ursprünglichen Sokratischen Sinne bedeutet die Ironie eben nichts andres, als dieses Erstaunen des denkenden Geistes über sich selbst, was sich oft in ein leises Lächeln auflöst. (Schlegel)

Summary: Genarrte, überreizte Kinder bedurfen keiner symptomatischen medikamentösen Therapie

Epilog: in der Teratologie (Die Lehre von den Misbildungen) werden als sog. Monstrositäten nicht mehr kompensierbare Fehl-Entwicklungen („wissenschaftlich unfassbar“) bezeichnet. Monster der Moderne.

Harvey S. Leff (Hrsg.)2003, Andrew F. Rex (Hrsg.): Maxwell’s Demon 2: Entropy, Classical and Quantum Information, Computing. Institute of Physics Publishing, Bristol

Motion-Induced-Blindness: http://www.michaelbach.de/ot/mot-mib/index.html

Vergil Publius Maro: Der Tod des Laokoon. Verg. Aen. 2 199-267 (Ubersetzung Ottow C 2002)

ArrigoBoito in Verdis Falstaff: „Alles im Leben ist Spass! Alle sind Genarrte..!

Stammberger, Birgit: Monster und Freaks. Eine Wissensgeschichte außergewöhnlicher Körper im 19. Jahrhundert. Bielefeld: transcript Verlag, 2011 (Reihe Science Studies).

Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe, Band 2, München, Paderborn, Wien, Zürich 1967

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