Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [31]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [31]: Augenamulette, Augenvotive, Augenvotivbilder und alte Brillen

Noch 1945 konnte man in Mariazell (Steiermark) die sogenannten Schluckbilder kaufen.
Diese Bildchen waren etwa so groß wie eine Briefmarke, auf denen die Mariazeller-Muttergottes abgebildet war. Sie konnten als Bogen erworben werden, ein oder auch mehrere Bildchen
wurden herunter geschnitten und verschluckt. Ähnliches wurde auch dadurch erzielt, dass man bestimmte Koranpassagen auf die Innenseite Schreckstein von der Wallfahrts· einer Tasse oder Schale schreibt, Wasser eingießt und solange rührt, bis sich die Schrift aufgelöst hat. Das Wasser mit den darin gelösten heiligen Worten muss vom Patienten getrunken werden.

Der Schreckstein stellte ebenfalls eine geistliche Medizin dar. Als Material wurde Speckstein, Serpentin aber auch  gebrannter Ton verwendet. Je nach Herkunftsort war entweder die Muttergottes (Mariazell) oder die hl. Dreifaltigkeit (Sonntagberg) dargestellt. Der Schreckstein wurde sowohl als Amulettt an der Fraisenkette getragen als auch geschabt in Wasser getrunken.

Schreckstein

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

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